Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende

Aus den letzten Erzählungen ging ja schon hervor, dass wir uns kurz vor Patras befinden, kurz vor der Rückverschiffung nach Italien. Am Montag Abend war es dann soweit. Wir tauschten die Tickets und alles lief  reibungslos ab. Natürlich fuhren wir nicht ab, ohne im Norden der Stadt einen Blick auf die fantastische Brücke zu werfen, die hier das Festland mit dem Peloponnes verbindet.

Als Schwabe sind wir natürlich nicht drüber gefahren. Die Brücke ist eine Autobahnbrücke und mautpflichtig. Mit einer Länge von 2,8 km und gelagert auf 4 Pfeilern überspannt sie das Meer. Die Stützpfeiler ragen 160 m aus dem Meer empor und reichen bis zu 220 m ins Meer hinein. Trotz ihrer großen Spannweite wirkt sie sehr filigran. Der Abschied wurde uns dann am Abend noch richtig schwer gemacht. Griechenlands Bergwelt zeigte sich noch einmal von ihrer schönsten Seite. Die schneebedeckten Berge erstrahlten in einem zauberhaft weichen Licht im Abendrot. Bei uns würde ich sagen „Alpenglühen“. Der Abschied fiel schwer. Bis Dienstagabend gegen 23 Uhr werden wir nun auf dem Fährschiff sein. Ausser dem duschen in der Kabine ist so eine Überfahrt für uns immer nur ein notwendiges Übel. Der Kafffee im Pappbecher mit 0,25 l kostet stolze 4.- € bei Selbstbedienung. Hier versuchen sie, die günstige Fährpassage wieder auszugleichen. Es ist vernüftig, wenn man die notwendige Verpflegung dabei hat, da zudem das Essen wie aus einer billigen Fernküche schmeckt. Der Kaffee allerdings war wenigstens gut und heiß.
wp-1489401115929.jpgBevor wir die Rückfahrt angetreten haben, sind wir noch an der Küste entlang durch die kleinen Fischerdörfer gefahren und wenn ich schreibe gefahren, so meine ich getingelt. Zwischen 20 und 40 Kilometer am Tag ist ja wahrhaftig keine Strecke. Es war ein sehr schöner Abschluss. Kilometerlange, einsame Strände, idyllische Buchten und ein unberührter Küstenwald laden hier zum bleiben und genießen ein.

 

Ruhige Übernachtungs-plätze, in denen man unbelästigt schlafen konnte, gab es in jedem Dorf.

 

Hier gab es dann auch meistens einen Bäcker mit frischen Sesamkringeln und fast immer einen Wasserhahn mit Schlauch zum Nachfüllen des Wasservorrates.

Ihr merkt, Griechenland hat uns sehr gut gefallen. Mit den griechischen Göttern, zumindest was die Vielzahl derer betrifft, hadern wir noch ein wenig.  Doch sind zumindest die wesentlichen schon in unseren Köpfen verankert.

Ich hadere auch ein wenig mit der Landesküche hier. Das Frittierte ist mir zu fett und widersteht mir. Die Küche ist meistens nicht besonders fein und ich bezeichne es überwiegend als 0815-Hausmannskost. Nicht schlecht, aber der Pfiff fehlte mir. Gisela stimmt dem zwar zu, sieht es aber nicht ganz so kritisch.

Der Einstieg der Reise, zuerst die Berge im Norden, dann Athen und anschließend Pelopennes zu bereisen war eine gute Entscheidung. Die griechische Landschaft war, von einer kleinen Ausnahme auf dem Peloponnes mal abgesehen, traumhaft schön. Die Griechen selber sind zurückhaltend aber durchaus hilfsbereit. Das oft gepriesene südländische Temperament haben wir hier nicht erlebt.  Nirgendwo haben wir Anfeindung erlebt auf unsere Reise. Dass Deutschland mit Schäuble und Merkel assoziiert wurde, war die große Ausnahme. Wie es hier weitergeht ist für uns die große Frage. Die Menschen bemühen sich, viele sind aber arm und haben nur das Allernötigste. In den Urlaubsregionen und großen Städten ist dies oft auf den ersten Blick nicht so sichtbar. Für uns gilt: Griechenland ist eine Reise wert.

Danke an alle Freunde, die uns zu Hause lesend begleitet haben. Es tut gut unterwegs zu wissen, dass  es euch gibt.

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