Simbabwe

Das erste Land im südlichen Afrika, das sich deutlich von Europa abhebt.  Die Menschen sind arm und dies bemerkt man im ganzen Land. Viele Gebäude, die Campingplätze, die Nationalparks  scheinen aus den 50ziger Jahren des letzten Jahrhunderts übrig geblieben zu sein. Alles sauber und gepflegt, die notwendigen Reparaturen können aber nicht durchgeführt werden da weder Material noch Geld vorhanden ist.  Das Leben hier ist teurer als in Botswana und da war es schon nicht mehr so preiswert wie in Namibia. Durch die Einführung des US Dollars als Landeswährung ist zwar die Inflation gestoppt, der Preis, den die Bevölkerung aber bezahlt, ist hoch. Die Versorgungslage mit Benzin war im ganzen Land sichergestellt.

Für uns auffallend, die freundlichen Menschen. Die überglücklich sich immer wieder bei uns bedankten für den Besuch ihres Landes. Nirgendwo wurden wir feindselig behandelt oder gar angegangen. Im Gegenteil, als ich einen Fehler am Bankautomaten  machte und das Geld sehr spät herauskam,  wurde ich von Passanten darauf hingewiesen. Eine Verkäuferin brachte uns einen Dollar nach, den hatten wir  (die alten Scheine kleben zusammen) zu viel gegeben. Alles nicht selbstverständlich .

Unser „Patenkind“ in Simbabwe gibt es wirklich. Die Familie war dermaßen um unser Wohl besorgt, dass es mir schon fast peinlich war. Obwohl sie sehr arm sind und Fleisch nicht zum normalen Speiseplan gehört, kochten sie für uns ein wohlschmeckendes Mittagessen mit Hühnchen.  Auch hier, wie fast überall im Land, stolze Menschen, die nicht bettelten. Dieser Besuch hat uns sicherlich näher verbunden. World Vision , als Vermittlerorganisation, hat sich mehr als bemüht. Auch hier merkten wir, dass wir sehr willkommen sind.

Harare als Landeshauptstadt und Victoria Falls, fielen etwas aus dem Gesamtbild . Hier merkte man, dass auch hier ein gewaltiger sozialer Unterschied herrscht. Hier gibt es durchaus moderne Gebäude und sehr moderne, großvolumige Limousinen.  Hier ist alles etwas anders.

Dies sind aber nur zwei Städte im Land.  In allen anderen sieht es anders aus.

Besonders einsam und besonders schön war für mich der Osten des Landes. Besonders  eindrucksvoll,  einsam und spannend der Norden. Die Tse Tse Gebiete waren uns vorher nicht bekannt und nötigten uns großen Respekt ab.

Der Karibasee ist als größter Stausee Afrikas ein Lebensraum für sich, in einem Gebiet, das nur wenig erschlossen ist.

Leider hat sich der Wildbestand in Simbabwe für uns noch nicht sichtbar erholt. Die starke Wilderei, die aus Hungersnot heraus stattgefunden hat, hat deutliche Spuren hinterlassen, auch in allen Nationalparks. Der Besuch der Nationalparks ist für Ausländer sehr teuer und auf Grund der Instandhaltung der Anlagen sowie des oft dezimierten Wildbestandes  nicht unbedingt ratsam. Schade, hier könnte man einiges tun.

Überall im Land fühlten wir uns sehr sicher. Dies kommt sicherlich auch durch die sehr hohe Präsenz der Polizei . In manchen Gebieten war alle 10 km ein Roadblog. Meist durften wir als Touristen aber ohne Kontrolle passieren.

Das Angebot in den Einkaufsläden war eher dürftig. Wein war sehr teuer, ebenso Produkte aus dem Ausland. Gemüse und teilweise auch Obst an den Straßen war günstig. Für 1 $ bekam man größere Mengen. Wechselgeld unter  einem Dollar gab es so gut wie nie. Entweder gab es einen Gutschein oder diverse Süßigkeiten als „Wechselgeld“. Wenn man Glück hatte,  vereinzelt auch südafrikanischen Rand.

Viele Felder liegen brach. Das Land hat sich nach der Landreform noch nicht erholt. Auffallend im ganzen Land ist, wenn eine Farm, ein Hotel, ein Laden etwas besser dasteht, ist sie garantiert  in Besitz oder unter der Leitung eines Weißen.

Reform alleine genügt nicht, Bildung gehört dazu. Dies war in der Vergangenheit wohl der schwarzen Bevölkerung nicht zugänglich. Dies allerdings ist die Zukunft des Landes und wir sehen die Bemühungen, die Bildung voranzutreiben. Dies war für uns deutlich sichtbar. Es gibt Eliteschulen, die inzwischen Schüler aus Botswana und Namibia beschulen.  In Simbawe hatten wir den bisher besten Eindruck von den Bemühungen, Bildung voranzutreiben.