Sambia

Für Sambia haben wir ein Multi-Eintritt-Visum. Hier n Sambia hatte ich zum ersten Mal den Eindruck, nun beginnt „Schwarz Afrika“. Sambia ist der ehemalige nördliche Teil von Rhodesien.  Ehemals Rhodesien wurde aufgeteilt in Simbabwe und Sambia. Ist im Süden von Sambia noch alles sehr touristisch, wird schon bald nach Livingstone der Eindruck verstärkt, dass die Bevölkerung ärmer wird. Zwar ist in der Hauptstadt dies dann alles wieder in Frage gestellt. Hier gibt es alles was das Herz begehrt. Spätestens aber danach sind die Dörfer und kleine Städte am Wegesrand sehr schlicht, um nicht zu sagen ärmlich. Es lassen  sich wenig traditionelle Bauweisen  erkennen. Ein wildes Sammelsurium an Gebäuden bilden die Dörfer. Die Bevölkerung ist deutlich dunkler geworden. Die Menschen sind nicht mehr so farbenprächtig gekleidet. Dunkle Farben, meist braune überwiegen. Die strahlenden Gesichter der Menschen sind verschwunden. Nicht dass sie unfreundlich wirken, es ist einfach nicht mehr so, dass man strahlend weiße Zähne sieht. Die Menschen wirken ernster und etwas verschlossener. Inzwischen können wir schon nicht mehr verstehen, dass in Deutschland die Begriffe Neger und Schwarze nicht politisch korrekt sind. Hier gibt es Weiße und keiner stört sich daran und Neger und Schwarze sind kein Schimpfwort und normaler Sprachgebrauch. Ich scheue mich nicht, diese Worte zu verwenden. Rassismus ist etwas anders, als von Neger zu reden. Hier in Sambia ist ein sehr starkes Südnord Gefälle zu erkennen. Das Land wirkt auf mich als ein verlorenes Land. Sechs ehemalige Nationalparks haben inzwischen das Kennzeichen „Park ist aufgegeben“. Tiere in freier Wildbahn, außerhalb der Parks, haben wir keine gesehen. Vielleich habe ich einen etwas negativen Eindruck durch die Vielzahl der Parks, die freundlichen, stolzen Menschen, die wir bisher auf unserer Reise getroffen haben. Hier in Sambia ist vieles anders. Dies merke ich daran, dass wenig bleibende Eindrücke haften geblieben sind und viele Eindrücke aus den anderen von uns besuchten Ländern überlagern. Vielleicht liegt es aber auch nur an der Regenzeit, die uns hier einfach voll erwischt hat und uns ein ganz anderes Bild von Afrika vermittelt, als wir es bisher gekannt hatten.

Erstaunt waren wir über die Vielfalt des Warenangebotes in Lusaka. Hier in der Mall gab es alles was das Herz begehrte. Genau wie zu Hause, vielleicht etwas teurer. Es muss also die Bevölkerungsschicht hier geben, die sich hochwertige Artikel, wie LCD-TV, Bose-Anlagen, leisten kann. Ich war mehr als überrascht. Diese Vielfalt war aussergewöhnlich.

Nachtrag Rückreise:

Der Norden von Sambia unterscheidet sich deutlich von der bisher gefahrenen Strecke. Die Menschen sind deutlich ärmer. Die Straße ist nach der Grenze besser geworden,  jedoch sehr schmal und mit ausgerissenem, sehr tief abfallenden Randstreifen. Die Anzahl der LKW-Unfälle hat sich aber nicht verbessert und hier sahen wir dann auch den ersten Unfall mit einem Omnibus. Es waren schon einige Fahrzeuge bei dem Wrack zur Stelle, sodass wir, Gott sei Dank, nicht anhalten mussten. Der Bus lag rechts neben der Straße und war ausgebrannt. Überall verstreut das noch rauchende, verbrannte Gepäck der Passagiere. Was mit den Passagieren war, sahen wir nicht und wollten es auch nicht wissen. Grausam, kein Rettungsfahrzeug, keine Polizei und die nächsten Hospitäler kilometerweit entfernt. Auch dies ist Afrika.

Etwas südlicher dann versuchten die Menschen ihren kargen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Gemüse am Straßenrand aufzubessern. Hier zu kaufen ist für uns Europäer echt günstig. Unterwegs in den kleinen Orten, mit den noch kleineren Läden bekommt man nur das notwendigste, fast hätte ich geschrieben, nichts.
Je weiter südlich man kommt, desto größer werden dann die Orte und desto besser dann auch die Versorgungslage.

Es erschreckt wenn man liest, dass 85% der Menschen in Sambia unterhalb der Armutsgrenze leben müssen.