Botswana

Botswana haben wir in zwei Etappen bereist. Schon gleich nach der Grenze zu Namibia konnten wir feststellen, Botswana ist hochpreisiger.  Die Menschen strahlen mehr Würde aus und der „Gang“ ist aufrechter. Man merkt den Menschen an, dass sie nicht unter der Herrschaft von Kolonialmächten standen. Botswana ist sehr dünn besiedelt und die Strecken zwischen den einzelnen Städten sind sehr lang. Dazwischen, vor allem im Süden und Westen, Wüste oder wüstenhafte Vegetation. Der Norden mit viel Wasser und teilweise, zumindest in der Regenzeit, üppige Vegetation. Landwirtschaft gibt es wenig.

Auffällig ist die große Angst der botswanischen Regierung, Tierkrankheiten zu verbreiten. So verläuft mitten durch das Land ein über 3 m hoher Zaun, der Menschen und Tiere daran hindert, diese Veterinärgrenze zu überschreiten. Der Durchgang ist nur an speziell eingerichteten Kontrollstellen möglich. Dort werden, besonders in Nord/Süd-Richtung die Lebensmittel kontrolliert und oftmals muss man durch Desinfektionsschleusen fahren. Auch bei den Grenzübergängen wird diese Prozedur durchgeführt. Von Nutzen dürften sie kaum sein, z. B. bei starkem Regen wird meist nicht mehr kontrolliert. Die Desinfektionsschleusen sehen so schmutzig aus, dass der Verdacht nahe liegt, man könnte sich anstecken, wenn man die Schuhe darin desinfiziert.

Tourismus wird hier gerne gesehen, allerdings eigentlich nur, der hochpreisige Tourismus. In den Lodges sind daher Preise für die Nacht von 300 US$ aufwärts keine Seltenheit.

Tiere haben es fast besser als manche Bevölkerungsgruppen. Während man sich bemüht, dem Wild die alten Wanderwege offen zu halten und möglichst wenig Einschränkungen durch Zäune zu lässt, werden die San sehr stark eingeschränkt. Wie fast überall auf der Welt, will auch dieser Staat keine Nomaden dulden. Man hat den San, der Urbevölkerung der Kalahari, den Lebensraum fast gänzlich genommen. Ihnen Reservate zugewiesen und ihnen die Jagd verboten. Die San, ein stilles, würdevolles Volk mit einer Jahrtausende alten Tradition sind daher zum Aussterben verurteilt. Ein Erfahrungsreichtum, von Generation zu Generation vorgelebt und übergeben,  der ihnen das Überleben in der Vergangenheit  ermöglicht hat, geht unwiederbringlich verloren.

Ein Land, welches anders ist als seine Nachbarländer. Ein Land, welches aber zum südlichen Afrika dazu gehört und unbedingt besucht werden sollte. Ein Land aber auch, das in seiner eigenen Bürokratie (an den Grenzen deutlich sichtbar) hoffentlich nicht ersticken wird. Die Menschen hier, sehr geschäftstüchtig und auf ihren Vorteil bedacht. Wir haben uns beim Reisen durch Botswana stets sicher gefühlt und die etwas andere Art, eine kleine Distanziertheit der Menschen, genossen.