Tansania

Tansania war in meinen Gedanken, das Land neben Kenia, indem man die afrikanische Tierwelt noch erleben kann. Zudem war es für mich ein touristisch geprägtes Land mit weißen Sandstränden und guten Hotels. All dies haben wir nicht so angetroffen wie es in unseren Vorstellungen gewesen ist.

Etwas getrieben schon vom Rückreisegedanken, bin ich hier eingereist. Möglichst rasch nach Dar es Salaam kommen und dort sich etwas erholen, waren meine Treiber. Im Indischen Ozean baden. Der Strand von Bagamoyo war nett und auch ein wenig weiß, sauber war er nicht. Es war schwül und in der Stadt war mehr als eine schlechte Luft. Ich kann inzwischen die Menschen verstehen, die mit Mundschutz durch die Stadt gehen. Dann kam ja meine Malaria und alles sah nochmal finsterer aus. Mir ging es teilweise so schlecht, dass ich im Nachhinein feststellen musste, ich war im Delirium. Gisela erzählte mir Sachen, die ich absolut nicht weiß.

Wir taten uns lange Zeit schwer mit Lebensmittel kaufen. Weder Qualität noch Auswahl war in den meisten Städten vorhanden. Große Supermärkte fanden wir keine. Fleisch gab es während der ganzen 3 Wochen nicht. Wir lebten von Brot, etwas Käse und Gemüse und Obst. Alkohol, außer Schnaps, war teuer. Kurz und gut, alles was eingeführt werden muss, ist teurer als in Europa.

Die „tausenden“ von Polizeikontrollen nervten sehr, die Korruptheit der Polizisten oft noch mehr. Die Landschaft, besonders in den Bergen, war sehr schön. Schöne Wanderungen und auch Fahrradtouren kann man in den Usambara-Bergen unternehmen. Hier ist die Luft auch gut und nicht so schwül. Den Kilimandscharo muss man gesehen haben. Besteigen ist eine andere Sache, man reiht sich halt in die ca. 100 Wanderer ein, die täglich hoch pilgern.

Die Nationalparks sind traumhaft. Hier kann man noch die afrikanische Tierwelt sehen, die leider sonst im ganzen Land nicht mehr vorhanden ist. Im Vergleich zu Namibia und Botswana eine Schande. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die Bevölkerungsdichte viel größer ist. Wir haben auf unseren über 2000 km in Tansania Wildlife nur in den Nationalparks gesehen. Diese werden hauptsächlich durch ausländische Fördergelder unterhalten und haben für ausländische Touristen Preise mit echtem Neppcharakter. So kostet z.B. der Ngorongoro Nationalpark als Tageseintritt 200.- US$ fürs Fahrzeug, pro Person nochmals 50.- US$ und sollte man mehrere Tage bleiben wollen, addiert sich das Ganze für die Anzahl der Tage. Pro Person kommen pro Tag noch 50.- US$ fürs Campen dazu. Der Staat kassiert ab. Die Zufahrtspisten sind oft schlecht und es gibt kaum eine Infrastruktur. Gerne gesehen sind Lodge-Gäste, die ein Mehrfaches als das gerade genannte bezahlen.

Was äußerst positiv war, wie eigentlich bisher überall in den bereisten Ländern, sind die freundlichen, hilfsbereiten Menschen. Im Krankenhaus wurde ich sehr gut und äußerst vorsorglich behandelt.  Allerdings war ich Privatpatient und dies können sich hier die wenigsten leisten. Vermutlich ist die Gefahr sehr groß, dass ein Einheimischer in einer abgelegenen Stelle in Tansania an dieser Krankheit verstorben wäre.

Mir gefiel es in Tansania, besonders im Norden des Landes. Nochmals hier herkommen werde ich vermutlich nicht, deshalb kam auch ein Abstellen des WoMo hier in Tansania, nicht in Frage. Schade, dass wir auf Grund unseres Abbruchs keine Vergleichsmöglichkeiten zu Kenia haben.