Im ersten Teil des Fazits „Südafrika“ habe ich nicht gedacht, dass wir auf dieser Reise Südafrika noch einmal besuchen würden. Es kam aber nun doch anders als geplant.
Ich erlebe diesmal eine andere Sichtweise auf das Land. Ich war zulange unterwegs in Schwarzafrika und dadurch hat sich meine Wahrnehmung verschoben. Südafrika wirkt sehr europäisch auf mich. Selbst die Compounds wirken nicht mehr fremd und ungewöhnlich. Wie rasch ich mich doch auf die krassen Unterschiede zwischen reich und arm gewöhnt habe. Hier der Mensch, der aus dem Abfalleimer am Strand die letzten Reste aus den Getränkedosen austrinkt oder die Burgerverpackung ausschleckte, die jemand weggeworfen hatte und daneben die Eisdiele mit den besten, leckeren Zutaten, die man sich vorstellen kann. Die großen Einkaufsmärkte und im Gegensatz die abgetragenen Schuhe ohne Sohle. Hier der Mensch der von 1.- € am Tag leben muss und daneben die Surfer mit ihrer der Mode angepassten Ausrüstung. Viele Menschen, die ihre Heimatstadt mangels Geld, nie verlassen können. Dort der Flug nach Europa für unter 300,- €. Wahnsinn, nicht begreifbar und doch Realität.
Für uns Europäer ist das Leben hier ein Paradies. Ein einheimischer Lehrer sagte uns, was ihr hier für eine Tankfüllung bezahlt, ist für mich fast ein Monatsverdienst. Wir leben hier sehr gut und sehr preiswert und benötigen nur einen Bruchteil von dem, was wir zu Hause benötigen würden. Ich staune auch nicht schlecht, mit wie wenig wir hier seit Monaten auskommen. 3 Töpfe, einen haben wir nun verschenkt, weil wir ihn nicht gebraucht haben. Seit Monaten kaum Wurst und wenig Käse, allerdings viel Fleisch, Gemüse und Südfrüchte. Auf den Kaffee haben wir nicht verzichtet und einen guten Wein gab es fast auch über die ganze Zeit. Ich fühle mich wohl hier. Und jetzt zum Ende der Reise merke ich, wie sorgenfrei das Leben hier war, wenn ich an die Verpflichtungen zu Hause denke, erfasst mich eine Unruhe und Angst und gleichzeitig keimt aber die Hoffnung auf, dies in Zukunft anders zu gestalten. Ich werde vieles von hier vermissen und kehre voll mit Eindrücken und den sich daraus ergebenen Anregungen nach Hause zurück. Es sind bleibende Eindrücke, die ich hier erlebt habe und die Sehnsucht nach „Reisen“ ist größer geworden.