Da in dem Kommentar zu den neu eingebauten Luftkissen noch einige Bemerkungen waren, muss ich noch nachtragen, dass die Ventile zum Luft ein/ablassen in der hinteren Stoßstange integriert sind. Man kann sie also bequem erreichen. Wenn ich so den Preis von zu Hause höre, haben wir die Dinger sogar echt günstig erhalten. Der Preis ohne Einbau belief sich auf 310.- € und es ist vermutlich der- selbe Hersteller.
Zu den kurzen Filmsequenzen noch eine Bemerkung. Ich würde schon gerne öfters einen kurzen Film einstellen. Leider geht das nur selten und führt oft zu einem Abbruch der Seite. Die Datenverbindung muss darüberhinaus sehr gut sein und auch dies ist selten.
Auf der Fahrt nach Swakopmund haben wir festgestellt, dass ein großer Teil des Landstriches nun auch unter Naturschutz gestellt wurde. Da aber die 30 km zwischen den beiden Städten ausschließlich aus Sandstrand, Straße und Dünen bestehen, bleibt noch genügend Platz für ein gesundes Miteinander zwischen Naturschutz, Mensch und Fun, sodass auch Dünen-fahren, Quadfahren, Reiten sowie Surfen und Bootfahren nicht zu kurz kommen.
In Walvis Bay ist uns schon aufgefallen, dass ein großes Reitereignis ist.
Hier am Strand war ein größerer Menschenauflauf und wir natürlich, nachdem wir es gesehen hatten, mitten drin. Die Reiter machten heute einen 120 km Ritt durch die Dünen und hier kurz Rast. War schon beeindruckend wie die Pferde durch das Sandmeer kamen. Darüber hinaus gab es im Meer vor uns eine alte Plattform, eine frühere Schiffsanlegestelle. Auf ihr tummeln sich hunderte von Flamingos, Pelikane und Kaptölpel. Davor im Wasser sprangen Delfine und ein Seelöwe suchte sein Futter.
Der Tag war heute sehr dunstig. Selbst gegen 11 Uhr schaffte es die Sonne noch nicht durchzubrechen. Auf der weiteren Strecke wunderten wir uns über die großen Bautätigkeiten. Es werden Feriensiedlungen aus dem Boden gestampft, direkt am Strand, mitten im Sand, die Straßen fein säuberlich asphaltiert. Der Tourismus boomt. Dies erkannten wir auch in Swakopmund. Die Stadt hat sich in den letzten 8 bzw. 5 Jahren total verändert. Es sind viele neue Gebäude dazu gekommen. Ganze Wohnsiedlungen entstanden, neue Industriegebiete und viele neue Firmen. Wir staunten nicht schlecht. Der alte Stadtkern ist geblieben, das Deutschtum auch und wir freuten uns, als wir in der Zeitung lasen, dass die Proteste in Lüderitz fruchteten. Der Name Lüderitz soll doch erhalten bleiben. Rassenübergreifend haben sich die Menschen dort dafür eingesetzt und einen Sieg davon getragen.
Den Menschen, dies fällt uns hier im Besonderen auf, scheint es wesentlich besser zu gehen als vor fünf Jahren. Die wilden Verkaufsstände sind in Swakopmund verschwunden. Auch hier keine Bettler, kein Anmachen. Es ist fast wie in Esslingen, nur das Warenangebot ist besser. Dies war jetzt ein wenig sarkastisch aber nur ein wenig. Es gibt hier alles. Einrichtungshäuser wo wir auf Anhieb etwas finden würden zum Wohlfühlen. Deutsche Buchläden, deutsche Cafes und vieles mehr. Dies ist nicht Afrika und schon gar nicht Schwarz-Afrika. Nett und erholsam ist es aber allemal. Sehr viele deutsche Touristen sind hier. Einen Rotel-Bus haben wir hier gesehen und auch unsere morgige Wüstentour wird in deutscher Sprache sein.
Es ist gut, ein wenig heimatliche Gefühle abzubekommen. Wir sind wohl gerade Beide ein wenig angespannt. Ich hatte gestern so einen Durchhänger und wäre am liebsten zu Hause gewesen. Hätte das WoMo am Hafen gewusst und im Flugzeug gesessen. Naja, heute ist es wieder vorbei.
Als wir gestern in Swakopmund ankamen, waren wir ganz im Glück. Der Campingplatz „zur alten Brücke“ ist zwar mit 290.- NAD/Nacht nicht gerade günstig hat aber für jeden Stellplatz ein eigenes Sanitärhäuschen und einen Grillkamin. Wir waren noch happy mit unserer neuen Luftfederung und fluchten nicht schlecht, als wir die Kabine absetzten und bemerkten, dass ein Halterungsbolzen am WoMo gebrochen war. Gerade dieser Bolzen ließ sich nicht nachjustieren. Die anderen drei Bolzen gingen, dieser saß fest. Alle Kraft reichte nicht, um ihn zu bewegen. Scheiße, entweder eine Mutter anschweißen (kann ich hier nicht selber machen) oder ausbohren. Im Überlebenshandbuch der amerikanischen Armee steht, erst einmal eine Nacht darüber schlafen.
Half leider auch nichts, ging am nächsten Morgen trotzdem nicht. Ausbohren mit dem Akkuschrauber? Sehr mühsam. Wir fuhren zu einer Werkstatt. Da die erste Werkstatt eine Toyota-Werkstatt war, versuchten wir da unser Glück. Volker, der Mechaniker, schweißte eine Mutter auf die Gewindestange und mit viel Kraft konnte er die Halterung nachjustieren sodass die abgebrochene Halterung wieder angeschraubt werden konnte. Er plagte sich über eine Stunde und als ich dann fragte was es kostet, kam die Antwort, das geht auf Trinkgeld, dafür schreibt mein Chef keine Rechnung. Ich gab ihm 100.- NAD und wir waren beide zufrieden. Zum Abschied wünschte er uns eine gute Fahrt und sollte nochmal etwas sein, soll ich einfach zu ihm kommen. Am Freitag und Samstag sei allerdings Inventur, am Montag sei er wieder hier. Ein super Service! Ich kann hier nur Danke sagen, ohne Volker hätte ich dies nicht reparieren können.
Den restlichen Tag bummelten wir durch die Stadt und besichtigten das Mineralienmuseum.
Dieses Museum verdient die Note sehr gut und wir können es nur jedem empfehlen und mit 20.- NAD Eintritt ist es zudem noch sehr preiswert.
Wir waren auch bei der Naturschutzbehörde und haben uns für 4 Tage von Sonntag bis zum Donnerstag ein Permit für die Namibwüste besorgt. Die Dame war etwas verwundert, dass wir vier Tage gehen wollen. Kommentar von ihr, dies ist absolut Basic und sehr einsam. Als Gisela ihr erklärte, dass wir Bescheid wüssten strahlte sie, kassierte 600.- NAD und war zufrieden. Wir konnten es dann nicht lassen, nachzufragen was ohne Permit passieren würde? Ihre kurze Antwort, 2500.- NAD Strafe pro Person. Wir sind nicht erwischt worden bei viermaligem Übertreten des Verbotes und haben somit 20000.- NAD gespart. War nur ein Spaß!
Wenn einer jetzt sagen würde, ich hatte meinen „Einbruch“ gestern weil wieder ein Schaden am WoMo war, dann hat er recht. Gisela sagte, sie verliere so langsam das Vertrauen an das WoMo. So schlimm ist es nun doch nicht.
Ich habe mir aber vorgenommen, doch etwas sanfter zu fahren, schließlich haben wir ja noch etliche Kilometer vor uns. Jürgen und Moni, die ihre Afrikareise gerade beendet haben, sind schon im Fahrtraining in Belgien vorsichtiger gewesen. Ich sollte mich an ihnen orientieren. Übrigens, wer solch eine Tour machen möchte und noch nicht die große Erfahrung mit Geländefahren hat, dem kann ich ein solches Training nur empfehlen. Seit Gisela dieses Fahrtraining, organisiert durch die Zeitschrift Allradler, absolviert hat, fährt sie jedes, naja, fast jedes Gelände.
Nachtragen muss ich noch, dass heute ab 9 Uhr morgens stahlender Sonnenschein war. Als wir am Nachmittag allerdings in der Stadt bummelten, kamen vom Atlantik her plötzlich Dunstschwaden herein. Es war, als ob plötzlich alles neblig würde und Wassertropfen in der Luft wären. Die Sonne kämpfte mit dem Dunst und hat für heute zumindest gesiegt. Allerdings fehlt nun der hier fast immer wehende starke Abendwind.
Freitag morgen, pünktlich um 8 Uhr, holte uns der Landy von Desert Living Tours ab. Leider war es nichts mit der „Bespaßung“ in Deutsch. Da die Gruppe außer Gisela und mir noch vier Australier an „Bord“ hatte, waren die Erklärungen multikulturell. Die Tour war trotz des etwas hohen Preises von 600.- NAD pro Person klasse und kann von uns nur empfohlen werden. Der Guide fuhr mit uns ins nahe Naturschutzgebiet und hatte dort die Sondererlaubnis, in den Dünen zu fahren. Der Luftdruck der Reifen wurde auf 1.2 Atü gesenkt. Zuerst wurde die Entstehung der Dünen erklärt und dann übergeleitet auf die Lebensprozesse und ihre Abhängigkeiten in der Wüste. Spinnen, Schlangen Geckos, Eidechsen und verschiedene Käfer wurden entdeckt oder vorsichtig aus dem Sand ausgegraben. Nach einem genauen Anschauen und einer Erklärung zur Lebensweise wurde das Tier dann wieder vorsichtig in seine angestammte Umgebung frei gelassen.
Zum Abschluss ging es dann noch quer durch die Dünen. Für mich als faszinierter Allradler war dies natürlich ein Hochgenuss. Trotz vieler Erfahrung im Sand, bin ich selbst solche Dünen noch nie gefahren.
Gegen 13 Uhr waren wir dann wieder zurück im Camp. Nachmittags machten wir noch einen ausgiebigen Spaziergang durch Swakopmund. In einem Laden unterhielten wir uns lange mit der Besitzerin, die hier schon 1950 in die Schule gegangen ist und viel erzählte, was sich in den vergangenen Jahrzehnten alles verändert hat.
Heute waren wir dann nach einem sehr netten, langen Gespräch mit unseren Nachbarn auf dem Campingplatz in Swakopmund zum einkaufen für die nächsten 4 Tage in der Wildnis. Im Baumarkt, erhielten wir für mich überraschend, einen Auszug für unsere Gefrierbox. Der alte Auszug hatte in den letzten Wochen deutlich geschwächelt und schon einige Kugeln aus dem Lager verloren. Zuhause hatte der Auszug über 30.- € gekostet und hier gerade mal 45.- NAD. Verrückt. Verrückt auch was es hier an Material gibt. Winkelschienen, Verkleidungsprofile, Stuckleisten, alles was wir zu Hause schon mühsam gesucht hatten, gibt es hier in einer super Auswahl, echt günstig. Ich sollte das WoMo vollpacken.
Heute Nachmittag waren wir dann noch zur Fischfütterung im Ozeanaquarium. Ein sehr nettes Aquarium mit den Fischen, die hier vor der Küste sich tummeln. Keine Delfine, Haie waren aber schon dabei. Auch dies ist zu empfehlen. Der Eintritt ist sehr moderat und trotzdem ärgerlich. Rentner bekommen den Eintritt zum halben Preis und er kostet dann gerade mal 15.- NAD. Der Rentnerausweis hat wieder mal gewirkt. Vielleicht sehen wir aber auch so alt aus! Ärgerlich ist, dass die Menschen der südafrikanischen Union als Rentner nur 5.- NAD bezahlen. Wie schon in Südafrika bezahlen Personen außerhalb dieser Union immer deutlich mehr. So etwas kennen wir einfach aus Europa nicht.
Morgen geht es dann zur Blutkuppe in die absolute Einsamkeit für 4 Tage und wir haben ein Permit!
Hallo, Wolfgang!
Sehr schöne Bilder und auch technisch setzt euer Reiseblog absolut Maßstäbe. Die Schrift sehr gut zu lesen und die passenden Fotos direkt mitten im Text – einfach super!
Meinst du mit Halterungsbolzen die Halterungen für die Wohnkabine? Benutzt ihr dafür (wie eigentlich üblich) starre Spannschlösser, die ihr nach dem Aufsatteln später nochmal nachziehen müsst? Ich könnte mir vorstellen, dass die Kabine wegen des langen Alkovens recht starke Nickbewegungen macht.
Nach und nach kommen in der Wohnkabinenszene Spanngurte in Mode. Siehe Link:
http://campersmall.de/Shop/product_info.php?products_id=31
Ich habe gehört, dass die Fa. Tischer Spanngurte sogar als alternative zu den Spannschlössern anbietet. Bin nächste Woche auf dem Caravan-Salon in Düsseldorf und werde mal nachfragen, weil es mich auch selber interessiert.
Die Gurte haben den Vorteil, dass sie meist nicht nachgespannt werden müssen und dass sie ein klein wenig elastisch sind, sodass sie nicht so schnell zu einem Bruch der Halteösen führen. Aber – wie ich dich mittlerweile einschätze – habt ihr wahrscheinlich schon längst Gurte.
P.S. wenn nicht: Gute Spanngurte gibt es gerade an der Küste sicher in Boots- und Seglershops.
Hey, habt Vertrauen in euer Womo! So ein paar Minidefekte sind bei einer Afrikatour eigentlich gar nichts! Nur ein gebrochenes Federblatt, eine gebrochene Spiegelhalterung und eine gerissene Womo-Halterung – das ist doch Standard! Das passiert selbst beim Unimog. Denkt positiv: was habt ihr durch die paar kleinere Defekte für interessante und nette Leute kennen gelernt! Das ist Afrika! Alles im grünen Bereich! Genießt es!
Viele Grüße
Ralf
guten Morgen, also die Bilder von der Tour sind richtig toll!!! Ja ihr Lieben, ich kann euch sagen, auch wenn man nur 500 km von zu Hause weg ist, kann man Heimweh haben. Also Kopf hoch und wenn schon, dann bucht einen Flug und kommt uns besuchen…. Mein Zug geht auch gleich wieder Richtung nach Hause… Liebe Grüße vom Martchen!!!! LG