Der Campingplatz Tan Swiss kurz vor dem Mikumi Nationalpark war nett. Am nächsten Morgen fuhren wir gemütlich, im Park war sehr oft auf 30 km/h begrenzt, Richtung Dar es Salaam.
Im Park entlang der Straße sahen wir viele Tiere: Zebras, Giraffen, Impalas sogar einen Elefanten. Fotografieren verboten wegen der Unfallgefahr.
Gegen 15 Uhr kamen wir dort an und erlebten die hiesige Rushhour. Dar es Salaam, nicht die Hauptstadt, eine Großstadt oder treffender, ein großes Dorf. Wir schleppten uns cm-weise zu einer Adresse, die wir unterwegs erhalten hatten. Wie sich herausstellte, war es aber keine Möglichkeit zum Übernachten. Ein Deutscher, der vor 30 Jahren Deutschland den Rücken kehrte und hier eine Autowerkstatt betreibt. Es traf sich trotzdem ganz gut. Eckard überprüfte unsere Kupplung die schon längere Zeit muckte und sie war am Ende. Am Montag könnte er sie wechseln, Dauer ca. 3 Tage. Also gut am Montag. Campingplätze hier in der Nähe gibt es keine vernünftigen und er empfahl uns eine kleine Strandbar, dort dürften wir sicherlich übernachten.
Der Indische Ozean war schön, die Bar war nett, die Besitzerin sehr skurril und ihr Mann passte dazu. Was nicht so recht passte, die Bar war recht voll, Barbetrieb bis 24 Uhr und dann wären wir alleine! Wir verzichteten, man könnte auch sagen, wir hatten nicht den Mut, dieses Risiko zu tragen.
Vier Kilometer weiter dann die Silver Sands Lodge. Leider wie uns schon vorhergesagt, heruntergekommen und ungepflegt. Ein paar Junkees und wir die einzigen Gäste. Sie hatten aber ein gutes Bier, schönsten Sandstrand am Indischen Ozean. Wir blieben 2 Nächte.
Am nächsten Tag ging es mit dem Taxi in die Innenstadt. Wir mieteten das Taxi bis ca. 14 Uhr. Der Preis, 150000 Schilling wollte er. Nach zähen Verhandlungen und viel Nachhaken einigten wir uns auf 40000 Schilling. Die Klimaanlage im Taxi war mörderisch kalt. Zuerst ging es zur High Commision von Kenia und schon hatten wir ein Visum für Kenia.
Das Visum für den Sudan allerdings wurde zum Albtraum. Zwei Männer saßen im Empfangsraum und sahen eine amerikanische Muppetsshow an. Wir dachten, es wären Besucher, die warten. Der ältere fragte dann in einem sehr der Fernsehsendung angepassten genuschelten Englisch, was wir wollten. Visa, nein geht gar nicht, mindestens 4 Wochen Wartezeit, Pässe gehen nach Karthum und wir hätten ja kein Visum für Saudi Arabien. Das bekommen wir in Karthum. Nein ohne Visum für Saudi kein Visum für den Sudan. Das Ganze immer unterbrochen von der Fernsehsendung, die Show lief ja weiter. Irgendwann gaben wir auf. Dieses Visum wollten wir ja in Nairobi besorgen. Der Alte widmete sich wieder der Show, dort hätte er als Hauptdarsteller mitwirken können. Hoffe nur für den Sudan, dass dies nicht der Botschafter selber war.
Am nächsten Tag wechselten wir dann für 2 Nächte den Platz, etwa 40 km außerhalb in Bagamoyo, der ehemaligen Hauptstadt unter deutscher Kolonialherrschaft. War ein sehr netter Campingplatz. Mir war an diesem Morgen schon nicht gut und ich hatte hohes Fieber. Der Malariatest war aber negativ. Am Sonntag dann, untertags war es eigentlich in Ordnung. Ich war aber so schwach, dass ich beim Abbau der Kabine Gisela kaum unterstützen konnte. Es war sehr heiß und ich war ständig mit kaltem Schweiß bedeckt.
Gisela machte ein Upgrade auf ein Zimmer mit Klimaanlage. Nachts wieder das hohe Fieber. Montag, schien die Welt wieder besser zu sein. Gisela brachte das Auto in die Werkstatt und Eckhard brachte uns zurück.
Dann eine Nacht mit Temperaturen von 36° C. Zweiter und dritter Malariatest und diesmal war er positiv. Mit dem Kleintaxi ging es in die Private Klinik der Mission. Zum Thema Klinik und Krankenhäuser nehme ich dann lieber mündlich Stellung. Vergesst alles was ihr zu wissen glaubt, man muss es erlebt haben. Malariatest negativ! Ok, die sehr junge Ärztin meinte, Malarone als Notfallbehandlung kann nicht schaden……….
Hier unterbreche ich, der weitere Teil stand ja bereits im letzten Artikel.
Malaria Tropica, ich wünsche sie keinem. Die Ansteckung erfolgte in den letzten 5-9 Tagen vor dem Ausbruch.
Dass ich heute wieder fit, oder fast fit bin, verdanke ich der Klinik in Dar es Salam. Sie gingen es professionell an. Ich war der „Pascha“ des Personals und wurde hervorragend betreut.
Hier kann ich gar keinen Dank aussprechen sondern nur hoffen, dass wenn jemand in solch eine Situation kommt er solche Kinder hat wie unsere Claudia und unsere Martina. Ich bin stolz auf sie und ihre Unterstützung!
Und ohne Giselas Unterstützung, die alles was anfiel meisterte. Ich weiß nicht wie es ausgegangen wäre.
Ich liebe euch drei.
Und Danke auch an euch zu Hause für die guten Gedanken, die mich begleiteten.
Morgen nun geht es etwas weiter in die Berge des Usambaragebirges. Wir versprechen uns dort etwas kühlere Umgebung und bessere Luft.
Hallo und Grüße aus Portugal. Wir hoffen, lieber Wolfgang dass alles gut geht. Sind in Gedanken bei Euch. Im Sudan ist Krieg, aber das wisst Ihr ja. alles alles gute und Grüße aus dem regenreichen Portugal …….. Klaus und Margit