Zur Erholung in die Kühle der Usambaraberge, die „Schweiz“ von Tansania

Auch dies ist Dar, der Indische Ozean

Die 360 km von Dar es  Salaam bis hier her zogen sich unendlich lange. Es herrschte viel Verkehr und einige Baustellen. Auf einer, einer STABAG Baustelle, sprach mich ein Bayer an, der hier als Ingenieur den Straßenbau leitet. Die Welt ist klein.

Den Tag habe ich gut überstanden und ich bin sogar selbst eine größere Strecke gefahren und habe schon wieder einen Strafzettel erhalten wegen zu schnellen Fahrens. Diesmal war es berechtigt und mit Quittung und allem was dazu gehört. Liebevoll haben sie mir erklärt, wenn ich nicht bezahle, geht es vors Schnellgericht, also habe ich bezahlt, 30000.- Schilling. Nützte auch nichts, außer ein nettes Gespräch, dass ich ihnen erzählte, dass ich auch Polizist war und wir Kollegen wären. All mein Charme umsonst!
Abends, es wurde schon fast dunkel, ein Gewitter zog auf, kamen wir hier auf 1650 m Höhe an. Unterwegs waren schon Anzeichen, dass es sehr stark geregnet haben muss. Teilweise war der Berg abgerutscht und wir mussten durch 30 cm tiefe Schlammspuren fahren. Später hörten wir dann, dass es so viel geregnet hat, dass bei Arusha zeitweise die Hauptstraße gesperrt wurde.

Hier oben ist es wie im Allgäu. Saftig grün, Kühe auf der Weide, tagsüber sonnig, klare Luft und nachts kühl. Nur 21° C. hatte es letzte Nacht. Wir entschlossen uns, bis einschließlich Donnerstag hier zu bleiben und zu relaxen. Gestern hatte ich dies auch nötig. Fieber habe ich zwar keines mehr, nachts schwitze ich dann aber etwas und die Temperatur sinkt oft deutlich Richtung 36 ° C. Essen funktioniert wieder. Nur die Trinkerei, 5 l Wasser pro Tag, bringt mich fast um. Ich bin kein Kamel! Allerdings hat die Ärztin vor allem Gisela dies sehr ans Herz gelegt und es wird überwacht (Elli, du brauchst zu Hause jetzt gar nicht grinsen).
Jeden Abend bisher ein starkes Gewitter. Wenn es hier regnet, ist dies ein besonderes Schauspiel. Bei uns zu Hause habe ich inzwischen gemeint, dass sich Gewitter in der Kindheit einfach anders wahrnehmen lassen als im Alter. Jetzt weiß ich, die Gewitter haben sich zu Hause verändert. Hier ein Gewitter zu erleben ist so, wie ich es an einem schwülen Sommertag oft in meiner Kindheit erlebt habe.
Heute fühle ich mich zwar noch nicht fit, aber doch besser und dieser Tag hier oben tut bestimmt gut.

 

Morgen geht es dann weiter zum Kilimandscharo, dem „Dach Afrikas“.

Mit unseren Töchtern zu Hause haben wir in den vergangenen Tagen viel telefoniert und auch gezerft. Sie und  Freunde haben sich große Sorgen zu recht, um uns gemacht und wir sind nun sichtbar reisemüde geworden. Unsere Aufnahmefähigkeit ist einfach nicht mehr vorhanden. Der Weg nach Kairo ist nun ebenso lang, nur erscheint er uns gefahrvoller, fremder und unwegsamer als der Weg nach Port Elizabeth. Wir fahren zurück.

In Dar es Salaam unser Fahrzeug stehen zu lassen wäre eine Alternative. Es gibt da sogar eine zuverlässige Adresse. Würde aber bedeuten, dass wir innerhalb der nächsten 10 Monate wiederkommen müssen und es weiter geht. Wir können im Moment nicht sagen, ob wir dies wollen. Das Fahrzeug von hier zu verschiffen geht nicht. Der Hafenbereich soll so korrupt sein, dass es äußerst fragwürdig ist, wann und ob je das Fahrzeug in Deutschland ankommt. In  einem Container wäre dies einfacher, da geht das WoMo allerdings nicht rein.
Nächste Möglichkeit ist, dies klären wir auf der Rückfahrt, ein Verkauf des WoMo. Gisela hat ein Angebot erhalten. Wir werden nachfragen!

Letzte Möglichkeit, wir fahren eine etwas andere Strecke über Sambia nach Simbabwe nach Südafrika. Bis zur Grenze nach Südafrika müssten wir dann aber mindestens 14 Tage Fahrt ansetzen. Das Schiff würden wir dann frühestens Mitte April erreichen.

Gleich vorab als Hinweis, während dieser 14 Tage wären wir dann weder per Blog noch per Telefon erreichbar. Der Aufwand, eine Telefonkarte zu besorgen, lohnt einfach nicht für nur wenige Tage. Ab Südafrika werden wir dann von der Fahrt berichten. Wir möchten einfach nicht, dass sich jemand erneut Sorgen macht, wenn wir uns ein paar Tage (2 Wochen) nicht melden werden. Bis dahin melden wir uns wie gewohnt und der Hinweis kommt sicherlich noch einmal.

Danke für die Anteilnahme bei meiner Krankheit.

Speziell noch für dich Ralf. Das Transit-Visum für Saudi Arabien von Süden nach Norden wird an Deutsche erteilt. Natürlich unter der üblichen Voraussetzung, mit Stempel von Israel… usw. Das Visum für Äthiopien ist im Moment schwieriger zu erhalten. Keine Ahnung warum. Wir wissen aus erster Hand von Wartezeit von 10 Tagen. Beim einen wurde es dann genehmigt, er konnte fahren. Der Beifahrer musste fliegen von Nairobi aus. Dann war es angeblich auf dem Flughafen auch kein Problem. Der Sudan mit seinen kriegerischen Aktivitäten ist ein offenes Geheimnis. Das Visum, nach unseren Erfahrungen auf der Botschaft in Dar, aber mit vielen Fragezeichen versehen. Vielleicht hätte sich dies alles ja in Nairobi aufgelöst und wäre völlig problemlos gegangen. Wir haben vielleicht zu lange im Süden verbracht, jetzt fehlt uns, speziell nach dieser Malaria, die Energie und auch ein wenig der Mut, durchzustarten.

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6 Antworten zu Zur Erholung in die Kühle der Usambaraberge, die „Schweiz“ von Tansania

  1. Hallo ihr Beiden,
    Das ist aber schade dass es dich so mit Malaria erwischt hat, aber gottseidank geht es jetzt ja wieder aufwärts! Weise Entscheidung zurückzufahren. Glaubt uns, Afrika südlich vom Zambesi ist eh am schönsten!
    Liebe Grüße und passt auf euch auf – nicht zu schnell fahren in Tanzania – gell!
    Traudl & Peter zurück seit einer Woche zurück in KN

  2. rosemarie sagt:

    Hallo und guten Abend!
    Was soll ich sagen, bitte passt gut auf euch auf und Gisela, ich freue mich riesig. Gute Reise!!!

  3. Klaus sagt:

    Hallo Ihr beiden. Bin von meinem „Abenteuer Urlaub “ Portugal zurück ;-))
    Ich glaube, wieder umzukehren ist ein guter Entschluss. Wie Claus sagte, genau bis zu diesem Punkt wolltet Ihr aushalten. Ich wünsche Euch die Kraft, die Ihr noch benötigt um nach Hause zu kommen. Gute Reise. VG Klaus

  4. Heide sagt:

    „Chlordioxid ist der wirksamste Bakterienkiller,
    den die Menschheit kennt.“
    (Amerikanische Gesellschaft für analytische Chemie, 1999)

    Hallo Wolfgang,

    ich habe von Deiner Krankheit gelesen und wünsche Dir von Herzen gute Besserung. Es ist sicher gut, wenn Ihr umkehrt, wenn es auch noch so schwer fällt.
    Wolfgang, ich traf mich gestern mit meiner Freundin (deren Tochter ist Heilpraktikerin) und ich erzählte kurz von Dir. Sie sagte mir, dass dieses Chlordioxid auch bei Malaria eingesetzt wird. Es ist eine Zusammensetzung aus Salzsäure 5 % und Natriumchlorit Qualität MMS zu gleichen Teilen mischen, ca. 1 Min. und danach Wasserzugabe. Unter http://www.miraclems.de findest Du hierzu Infos. Vielleicht hilft es Dir weiter. Ich wünsche Euch weiterhin alles Gute und gute Rückfahrt. Bin in Gedanken immer wieder mit Euch.
    Ganz herzliche Grüße
    Heide

  5. Claus sagt:

    Hallo ihr Zwei,

    Gesundheit geht vor und Ihr wolltet doch genau so lange bleiben bis Ihr an diesem Punkt seit.

    UND

    wir freuen uns tierisch auf euch…..

    Grüßen den drei Wilden…

  6. Ralf Wortmann sagt:

    Danke für die Saudi-Arabien-Info, Wolfgang.

    Gute Entscheidung, umzudrehen, war sicher nicht leicht, nehme ich an.

    Die Gesundheit geht aber vor. Nach Ägypten könnt ihr später, wenn euch die Reiselust wieder packt, mit dem Womo auch von zu Hause aus fahren.

    P.S.: Gisela, bis zu Hause weiter fleißig „überwachen“! Nicht nachlassen!

    Viele Grüße euch beiden

    Ralf

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