Kilimandscharo, das „Dach Afrikas“

Die Fahrt hoch nach Moschi führte uns entlang an vielen Baustellen. Die STRABAG hat hier einen Großauftrag und somit war es nicht verwunderlich, dass uns bei einer kleinen Pause ein Bauleiter aus Bayern ansprach. Die Straße wurde in den letzten Wochen nach starken Regenfällen teilweise weggespült. Viele deutsche Touristen im eigenen Fahrzeug gibt es zurzeit hier nicht. Man bemerkt die angespannte politische Lage im Nahen Osten und im Norden Afrikas. Die Fahrt führt entlang von riesigen Ananas- und Aloevera-Plantagen.

Bis jetzt fühlten wir uns in Tansania nicht so richtig wohl. Dies lag sicherlich zu einem Teil an meiner Krankheit, zum größeren Teil aber an der Infrastruktur im Land und an unseren Vorstellungen über Tansania. Es war alles anders als wir uns vorgestellt hatten. Kein Urlaubsparadies, keine Supermärkte, kaum Fleisch zu kaufen und wenn es einen kleinen Supermarkt gibt, waren alle eingeführten Produkte sehr teuer.  Die Einkäufe an den Marktständen waren dagegen günstig.

In Moschi angekommen, fanden wir einen netten Campingplatz beim Key Hotel. Da der Platz aber 20.- US$ kostete, fragten wir nach einem Zimmer. Dies kostete 50.- US$ mit Frühstück und somit leisteten wir uns für die nächsten drei Tage ein nettes Zimmer mit Klimaanlage und mit sehr gutem, reichhaltigen Frühstücksbüffet. Den nächsten Tag verbrachten wir in der Stadt, bummelten und fotografierten ziellos in der Stadt. Das heißt, ganz ziellos waren wir nicht. Wir wollten erkunden, welcher Anbieter eine Safari in den Ngorongoro Nationalpark anbietet. Es gab zahllose Anbieter, viele Schlepper und wir fanden nur einen seriösen Anbieter. Er wollte für eine Zweitagessafari 650.- US$ pro Person.  Eine Safari mit einem Tag sei nicht machbar.

Alleine der Eintritt für Fahrzeug und uns zwei kostet pro Tag 300.- US$. Wir fuhren zurück zum Hotel. Dort wurde die Tour zum gleichen Preis angeboten. Es war Samstagnachmittag. Wir fragten im Hotel nach der Tour,
Start sollte am Sonntag sein. Trotz größter Bemühung war dies aber nicht machbar, im ganzen Gebiet war kein freies Zimmer in einer Lodge  aufzutreiben. Da Gisela aber eine Ein-Tagestour bevorzugte, fragte sie nach dieser und diese war machbar. Start sollte am Sonntag  um 6 Uhr sein. Spätabends kam dann noch unser Fahrer vorbei und fragte lieb, ob ein Start auch schon um
4 Uhr möglich wäre, die Strecke sei doch sehr weit und mit 5 Stunden Anfahrt müssten wir rechnen.

 

Um 4 Uhr ging es dann am Sonntagmorgen los. 5 Stunden Anfahrt, 4 Stunden Safari und 5 Stunden Rückfahrt.  Für uns hat sich der Tag mehr als gelohnt, für den Fahrer war es sicherlich sehr anstrengend.
Die Safari im Krater war klasse. Einen Landcruiser mit offenem Dach für uns alleine. Fotostopp wo wir wollten. Bis auf Leoparden und Giraffen sahen wir alles.

Ist schon fantastisch hier. Da ausländische Privatfahrzeuge hier richtig abgezockt werden, sieht man fast ausschließlich geführte Touren. Campen für Ausländer kostet 50.- US$/pP die Nacht im Park. Wir fragten lieber nicht nach was eine Nacht in der Lodge kostet. Wir zahlten für den Tag 700.- US$. Er war es uns wert.

Den Kilimandscharo hatten wir leider noch nicht gesehen. Obwohl der Gipfel laut Routenplaner nur 37 km Fußweg entfernt vom Hotel liegt, hüllte sich der Berg total in Dunst ein. Heute bei der Rückfahrt vom Ngorongoro war der Dunst dann weg und wir hatten doch noch einen schönen Blick auf den Kili. Wäre schade gewesen, wegen ihm sind wir die Strecke hochgefahren, wenn er sich uns nicht gezeigt hätte. Täglich besteigen ihn ca. 100 Bergbegeisterte. Massentourismus, welcher aber der Region und Tansania richtig Geld bringt.

Am nächsten Morgen war dann Rückfahrt angesagt.
Wir schafften über 500 km an diesem Tag, ohne Strafzettel. Was fast ein Wunder ist. Heute fuhren wir 600 km und es waren garantiert 70 Radar und sonstige Kontrollen unterwegs. Und heute erwischte es mich dann wieder. Im 50 km/h-Bereich 67 km/h. Blöd, ich wusste es war so. Der netten Polizistin war es peinlich. Als ich dann das Bild sehen wollte, war es eine Radarpistole ohne Bild. Ich weigerte mich, ohne Bild dies anzuerkennen. Etwas hilflos schickte sie mich zu ihrem Chef, der im Schatten unter einem Baum saß. Er erklärte mir, diese Art der Messung sei in Afrika üblich. Ich erklärte ihm, vor meiner Pensionierung wäre ich in Deutschland auch Verkehrspolizist gewesen und dies sei nicht rechtens. Dass wir Kollegen sind, lockerte die Atmosphäre unglaublich. Zum Schluss verabschiedete ich mich sehr freundschaftlich mit Handschlag von den Beiden und durfte ohne Bezahlung weiterfahren. Kollegialität verbindet weltweit. Jetzt stehen wir am selben Platz wie bei unserer  Ankunft in Tansania und morgen werden wir voraussichtlich die Grenze nach Sambia überschreiten.

Dies bedeutet, wie schon angekündigt, dass wir uns erst wieder in ca. 10 Tagen melden werden.

Ach ja, der Rückflug ist gebucht auf 15. April von Port Elizabeth nach München. Es war mehr als ein echtes Schnäppchen, 336.- € pro Person.

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6 Antworten zu Kilimandscharo, das „Dach Afrikas“

  1. Brigitte sagt:

    Wir freuen uns auch schon auf Euch! Genießt die letzten 52 Reisetage!! Grüße von Brigitte und Charly

  2. Willi Barner sagt:

    hallo wolfgang,wenn ihr zurückkommt,beginne ich mit meiner frau eine italienrundfahrt,
    wir werden über rom und neapel nach sizilien reisen. den rückweg werden wir an der
    adriaküste entlang bis venedig fahren.der abschluss wird am matterhorn sein.
    hoffe dass ihr gesund zurückkommt und noch eine schöne reisezeit habt.
    gruss willi und eva

  3. Dani sagt:

    Hallo ihr Beiden!
    Ihr habt so viel erlebt und gesehen-da freut ihr euch sicher auch wieder auf zu Hause! Die Erinnerungen werden euch immer bleiben!
    Wir wünschen euch eine gute Heimreise- der 15. April ist sicher perfekt (mein Geburtstag :o)).
    Lieber Gruß von Dani, Karsten und dem schlafenden Lion

  4. claudia sagt:

    Hallo Klaus, Aber nicht ohne mich 🙂 und dann machen wir natürlich ein welcome back Fest oder nicht? Freitag würde gut bei mir passen :)))

  5. Bigi und Jürgen sagt:

    Schön, dass es dir, lieber Wolfgang soweit wieder gut geht. Freuen uns schon darauf, dass unser Nachbarhaus bald wieder bewohnt wird. Erholt euch noch gut, damit ihr Zuhause wieder voll durchstarten könnt.

    Liebe Grüße von eueren Nachbarn

    Bigi und Jürgen

  6. Klaus sagt:

    lieber Polizist, seit du pensioniert bist, ist die große Kreuzung hier in Wernau ziemlich leer 😉 Es wäre mir eine Ehre, Euch in München abholen zu dürfen. Sagt mir Bescheid, wann Ihr ankommt. VG Klaus

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