Am Dienstag ging es für uns erst einmal weg vom Meer.
Auf der Fahrt Richtung Olympia fuhren wir einen kleinen Umweg durch die Tetrazie. Eine Bergregion mit vielen sehr kleinen Bergdörfern in einer Höhe von über 1000 m. Hier auf diesen Bergwegen ist mir mal wieder klar geworden, wo der Vorteil unseres WoMo liegt. Der Nachteil, dass wir natürlich sehr wenig Platz im Fahrzeug haben und auf viel Komfort verzichten müssen, wird dabei dafür gerne in Kauf genommen. Alle unsere Bekannten mit ihren LKW aufgebauten Wohnmobilen, können diese Regionen nicht mehr bereisen. Zu eng sind die Sträßchen, die Wege die selbst bei unserer Breite des WoMo keinen Begegnungsverkehr mehr zulassen, die in den steilen, sehr engen Kurven zu eng für größere Fahrzeuge sind. Die 3 m Höhe unseres WoMo brachte bisher erst ein Mal ein Problem, da hieß es auch für uns „nichts geht mehr“ und wir mussten umkehren.
Kein LKW fährt hier oben noch, viele Transporte finden mit Pickups und Eseln statt. Esel und Maultiere werden hier noch lange Transportdienste übernehmen müssen. Manche Wege sind einfach nicht mehr befahrbar. Dies gilt nicht nur für diese Region hier. Auch in anderen Bergregionen Griechenlands haben wir diese Erfahrung gemacht.
Unser heutiger Übernachtungsplatz ist hoch in den Bergen bei dem kleinen Dörfchen Figalia im grünen Vorgarten eines neueren Wohnhauses, welches gerade noch nicht bewohnt ist. So etwas ist hier kein Problem und niemand hat es beanstandet. Gestern Abend und heute Nacht hat es stark gewittert und wie aus Kübeln gegossen. Das Gewitter ist heute wohl noch nicht vorbei, gerade aber blinzelt erst einmal die Sonne heraus.
Es ging zurück ans Meer.
Die Bergwiesen, jetzt im Frühjahr, sind überzogen mit bunten Blumenteppichen. Es tut dem Auge gut diese Vielfalt, diese bunten Farben zu sehen. Der Blick von hier oben reicht über die Berge hinweg bis zum Meer. Jede einzelne Schlucht muss umfahren werden in steilen Haarnadelkurven. Die Schluchten meist sehr schmal, sehr steil abfallende Felswände und sehr tief. Die Straße sehr oft nicht gesichert durch Leitplanken oder ähnliches. Oft liegen zentnerschwere Gesteinsbrocken auf der Fahrbahn. Gerade so mal heruntergefallen oder auch mal der halbe Hang abgerutscht. Alles ungesichert und frisch passiert. Restrisiko würde man da wohl bei uns sagen.
Der Regen hat sich verzogen, bis zum Kurmittelhaus des Thermalbades in Kaiafa waren es knappe 40 km. Laut Reiseführer gibt es dort warme Schwefelquellen, die direkt aus einer Grotte im Berg kommen. Das Kurhotel und das Kurmittelhaus hatten geschlossen. Laut Reiseführer öffnen sie erst zur Saison. Beide Häuser haben schon bessere Zeiten erlebt und ich kann mir nicht vorstellen, dass viele Badegäste hierher kommen.
Die Grotte aus der das warme Wasser sprudelt gibt es tatsächlich. Sie sah aber nicht besonders einladend aus und wir waren die einzigen Menschen vor Ort. Das Wasser riecht stark nach Schwefel, war aber klar und ein Fußbad in dem Wasser tat uns beiden gut. Gegenüber im kleinen Kanal in dem das Wasser ablief zum See, lagen hunderte von toten Fischen. Allerdings schwammen auch noch viele im Wasser und sahen gesund aus. Für uns war dies nicht zu erklären. Am Seeufer quackten tausende von Fröschen. Leider sahen wir die hier angeblich zuhauf vorkommenden Wasserschildkröten nicht.
Nach Olympia sind es von hier nur noch 22 km. Die schafften wir aber heute nicht mehr. Wir stehen hier direkt am Sandstrand. Die Wellen donnern mit über 2 m Höhe an den Strand und sind sehr laut. Salz liegt in der Luft und es ist ein Erlebnis der besonderen Art.