Heute Morgen hat es dann endgültig geheißen, Abschiednehmen.
Gegen 9.30 Uhr bin ich losgefahren bei strahlendem Sonnenschein. Über die A350 ging es auf die A7. Auf der A7 nur ein kurzes Stück und dann über die A334 nach Baza. Von dort auf der N342 Richtung Guadix. Vielleicht erinnert sich jemand noch daran, Guadix hat viele Höhlenwohnungen. Wir besuchten die Stadt vor einem Jahr und waren begeistert.
Heute jedoch bog ich 40 km nach Baza rechts ab nach Gorafe. Die Straße verläuft hier auf 1200 Höhenmeter. Gorafe selbst, ein kleines Dorf, liegt tief unten in einer Schlucht. Serpentinen führen auf schmaler Straße nach unten.
Es ist verrückt, diese Landschaft in Europa zu haben. Bisher kannte ich so etwas nur vom Grand-Canyon in der USA oder vom Fishriver-Canyon in Namibia.
In Gorafe verweilte ich nur kurz, den Stellplatz schaute ich nicht an. Heute war mir nach einem Stellplatz in dieser zerklüfteten Bergwelt der angeblich nur für 4×4 Fahrzeuge erreichbar ist.
Ich schraubte mich auf einem schmalen Weg wieder nach oben. Bei Gegenverkehr musste einer warten. Seitenbefestigung gab es keine und es ging mehrere 100 m tief seitlich runter. Mal links mal rechts.
Von oben hat man einen fantastischen Rundblick. Leider war ich dann oben, am schönsten Ausblick, mehr als enttäuscht. Hier standen echt große Wohnmobile der „Weißen Flotte“. Der Weg bis hierher ist von einer anderen Straße aus ohne große Fahrkünste zu erreichen. Ich machte schöne Fotos und fuhr dann weiter in den Canyon rein. Hier, tiefer im Canyon, sind dann doch diese Wohnmobile nicht mehr. Zu schmal, zu unbefestigte Wege, zu viel Einsamkeit geben hier einem die Ruhe die man hier finden will.
Im Blickfeld, mir gegenüber, durch zwei tiefe Schluchten getrennt von mir steht ein Glas-Cube. Den kann man als Hotelzimmer buchen mit rundum Sicht einschließlich nach oben.
Hier wo ich jetzt stehe sind ein paar Fahrzeuge vorbeigefahren. Jetzt aber gegen 18.30 Uhr ist schon länger nichts mehr vorbeigekommen.
Es ist so still, dass einem die Ohren klingeln.