Nach dem gestrigen Tag müsste man heute eine Herbstdepression bekommen

Es ist über Nacht gefühlt etwas kälter geworden und es regnet seit heute morgen wieder leicht.

Die Nacht war sehr ruhig und wir fuhren nach dem gemütlichen Frühstück nach Braga. Das sind knapp 70 km. Unser Navi brachte es mal wieder fertig, uns auf schmalste Strässchen zu lotsen und uns durch abgelegene Bergdörfer zu führen.

Eine anstrengende, aber sehr schöne Fahrt durch ursprüngliche Landstriche. Unterwegs immer wieder sehr schön hergerichtete Häuser und Gärten. Überall ist es sehr sauber. Auch in Portugal wird Recycling groß geschrieben.

Leider war das Wetter wieder schlechter geworden und der Wetterbericht zeigt für die nächsten Tage keine Besserung.

Aufstieg zum Bom Jesus do Monte

Braga ist eine Stadt mit etwa 180000 Einwohnern. Der Volksmund sagt: in Lissabon wird gefeiert, in Porto gearbeitet und in Braga gebetet. Zumindest die Anzahl der Kirchen deutet darauf hin, dass das Bild stimmt. Außer den Kirchen gibt es nur noch das Fußballstadion, das etwas besonderes darstellt. Es ist mit seinen Tribünen in den umliegenden Berg integriert. Wir besichtigten zwei der bombastischen Kirchen, dann aber hatte ich genug.

Der Aufstieg zur Bom Jesus do Monte Wallfahrtskirche hat 600 Stufen. Manche Gläubige begehen den gewaltigen Anstieg auf den Knien.

Selbst mit gehen ist dies sehr anstrengend, deshalb kann man alternativ auch mit der Schrägbahn hochfahren. Die obere Bahn wird mit Quellwasser befüllt. Nach 30 Minuten ist es soweit und das Gewicht der Bahn reicht aus um die untere Bahn nach oben zu ziehen. Unten wird dann das Wasser abgelassen und die obere Bahn wieder gefüllt. Ich finde das genial.

Wir nahmen die zweite Alternative wahr und fuhren mit dem WoMo hoch bis zur Kirche. Dort auf dem Parkplatz war fast alles frei. Es gab kaum Besucher heute.

Bom Jesus do Monte

Das Innere der Kirche ist grandios und strahlt Reichtum aus. Wer auf Erden gibt wird im Himmel beschenkt werden. War das im Islam oder bei uns Christen? Gilt vermutlich auch in unserer Glaubenslehre. Auch das Umfeld der Kirche, bestehend aus dem Kreuzgang und vielen Kapellen sowie drei schönen Hotels lässt staunen.

Wir fuhren dann zurück zum unteren Parkplatz und machten dort Mittagspause. Gisela packte der sportliche Ehrgeiz, man könnte ja etwas versäumen und ging 300 Stufen hoch um zu fotografieren. Anschließend fuhren wir die 3 km nach Braga in die Innenstadt. Dort auf dem Lidl Parkplatz könnte man gut parken. Ja normalerweise schon, gerade aber nicht, es war Baustelle. Der Verkehr war städtisch und nun hatten wir beide keine Lust mehr auf Braga. Also zurück, an Bom Jesus vorbei, zur 4 km entfernten nächsten Wallfahrtskirche. Zur Santuario do Sameiro. Eine Kirche die Maria geweiht ist. Nicht ganz so prächtig, liegt aber genauso schön mit riesigem Weitblick. Auch hier, sehr wenig Besucher.

Ich schlug vor, hier zu übernachten. Gisela hatte aber dabei kein gutes Gefühl und deshalb fuhren wir weiter nach Guimaraes. Wir haben die Vereinbarung getroffen, dass wenn einer sich an einem Übernachtungsort nicht wohl fühlt wird gewechselt.

Auch hier in Guimaraes steht ein Weltkulturerbe, das Castel de Guimaraes,

Welches wir heute besichtigt haben. Das Castel war in der portugiesischen Geschichte sehr wichtig. Für uns Schwaben ist es halt eine begehbare Burgruine. Im Inneren wird die Geschichte des Castelos dokumentiert. In der Nähe dann ist der Palast von Herzog Alfons zu besichtigen. Dieser wurde originalgetreu wieder aufgebaut und stammt ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert. In dem Gebäude sind die Wohnutensilien der damaligen Zeit ausgestellt und geben einen zeitgenössigen Einblick in das Leben des Herrschaftshauses.

Jetzt sind wir zurück auf dem Parkplatz und hoffen auf eine ruhige Nacht. Im Reiseführer steht, das hier gelegentlich illegale Autorennen stattfinden sollen.

N 41° 26″ 56′ W 8° 17″ 21′

Übrigens heute gab es ein super leckeres Abendessen. Gemüse, Fleischbällchen und einen leckeren Pilz.

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