Kosi Bay 2. und 3. Tag

Gestern Morgen habe ich mich dann durchgerungen den Pickup abzuladen. Dies sind zwar nur 30 Minuten Arbeit, der innere Schweinehund muss aber erst überwunden werden.

Hier am Campingplatz sieht es jeden Morgen nach „Winter“ aus. Der Tisch ist mit vielen gefallenen Blättern bedeckt, feucht von der Nacht und bewölkt. Wir sind halt im Dschungel und dies im wahrsten Sinne.

Ohne Aufbau, Sandbleche und Schaufel aber auf der Pritsche fuhren wir los. Die Strecke vor ans Meer, Richtung Mozambique, hätten wir mit der Kabine nur schwer geschafft. Es ging tatsächlich auf einem sehr schmalen Weg, fast ohne Fahrspuren, in teilweise tiefem Sand durch einen dschungelartigen Wald. Sehr dichtes Unterholz, riesige Bäume mit Lianen dran, Vogelgezwitscher und das Schreien der Affen. Am Ende des Weges dann standen ca. 10 Frauen verteilt in der „Landschaft“. He, hier ein Straßenstrich? Kann doch nicht sein! Auf was warten die? Warum schauen die so?

Gewartet haben sie auf eine Mitfahrgelegenheit zur Stadt. Geschaut haben sie so, weil vermutlich ein Touristenfahrzeug hier noch nie aufgetaucht ist. Hier ist wirklich das Ende der Welt!

Das war das Erste Highlight. Wir fuhren dann zurück und schlugen die Richtung zu einem Aussichtspunkt ein.

Hier mal ein großes Lob an den südafrikanischen Kartenhersteller T4A Maps für unser Garmin-Navi. Nicht nur dass es voll routingfähig ist, jede, auch noch so kleine Piste ist enthalten. Das Finden und vor allem die Rückfahrt wäre ohne Tracks zeitweise recht schwierig. Zudem hat es dann noch großen Unterhaltungseffekt. Wenn es dann mit deutscher Stimme sagt „bitte nach links in den Two Spoor Sand abbiegen“ und zu sehen ist nichts als ein paar Fahrspuren im Sand. Oder „bitte in den Off Road abbiegen“, diese Liste lässt sich noch beliebig weiterführen. Wir amüsieren uns jedes Mal köstlich.

12km ging es durch dichten Dschungel, Sandfelder, über Dünen hinweg bis zu diesem Aussichtspunkt.
Wir wurden belohnt mit einem traumhaften Rundumblick über die zurückgelegte Strecke und auf der anderen Seite, ca 300 m unter uns, Dschungel unterbrochen von einsamen, traumhaften Sandstränden und dem Indischen Ozean mit bis zu 4 m hohen Wellen die sich am Strand ausliefen.

Schon beim hier her fahren mussten wir über eine etwa 20 m hohe Düne fahren von der es in sehr feinen Sand, der ca. 40 cm tiefe Spuren aufwies und mit einem Gefälle von ca. 110% abfahren. Schaffen wir es auch wieder zurück.

Dünenabfahrt

Ich probierte die Anfahrt 2 Mal. Etwa 3 Meter vor Erreichen des Dünenkamms steckten wir fest. Hier waren die Grenzen fürs normal Fahrzeug erreicht, wohl wissend, dass wir es mit ablassen des Reifendrucks auf knapp 1 Bar schaffen würden. Der Aufwand, als Spielerei war mir dann doch zu groß. Die Düne konnte auch umfahren werden. Ich bin das Ganze vorher zu Fuß abgegangen. Jedoch die Auffahrt auf der einen Seite und die Abfahrt auf dem tiefen, steilen Stück war schon bombastisch. Eine Spielwiese für große Buben? Nicht doch, es bedurfte zwar etwas Überredung aber die Rückfahrt meisterte Gisela.

Zu Belohnung wurde sie dann in einer Polizeikontrolle kontrolliert. Sie stellte sich aber so herrlich blöd an (alle wichtigen Dokumente waren im Pickup auf dem Campingplatz), dass die Polizistin sicherlich sehr froh war, uns dumme Touristen wieder los zu sein.

Es war ein anstrengender Tag heute den wir mit einer guten Tasse Kaffee dann auf dem Campingplatz abschlossen.

Der heutige Tag wird ein Ruhetag. Hier vom Platz aus führt ein Trail, den man zu Fuß gehen muss, direkt in den Dschungel, den wollen wir später noch gehen.

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2 Antworten zu Kosi Bay 2. und 3. Tag

  1. Canan sagt:

    Liebe Gisela, lieber Wolfgang,
    Ihr seit echt zu beneiden! Toll es ist Euch gegönnt… Herrliche Bilder!
    Genießt die zeit und die Reise aber irgendwie fehlt ihr hier! Besonders Du Wolfgang!
    Herzliche Grüße und Euch wünsche ich weiterhin wunderbare Tage
    Canan

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