Bei stürmischem, strömendem Regenwetter wachten wir auf, frühstückten und ließen es uns nicht nehmen, noch einmal für 20 Minuten in den fast 40° C warmen Pool zu steigen. Gut aufgeheizt fuhren wir dann los. Erstes Ziel an diesem Morgen war Clanwilliam, die Stadt des Rooibos-Tee´s. Hier in diesem Gebiet ist weltweit das einzige Gebiet wo Rooibush angepflanzt wird. Hier wird der Tee auch von einer Firma aufbereitet und weltweit vermarktet. Fast alle Farmer sind dieser Kooperation angeschlossen. Aber nicht nur Tee wird aus diesem Busch erzeugt sondern auch viele Kosmetika und auch in der südafrikanischen Küche findet er immer mehr Zugang. Der Samen der Pflanze wird von Hand in Beete ausgesät und dann vereinzelt und umgesetzt. Nach 18 Monaten kann der Busch zum ersten Mal geschnitten werden und dient dann für etwa 4 Jahre lang bei regelmäßigem Schnitt der Teeerzeugung. Der Schnitt der Pflanze wird dann zerkleinert und zum Trocknen durch die afrikanische Sommersonne auf riesigen Flächen ausgebreitet. Dann in Säcke verpackt und weltweit verschickt. Leider konnte die Fabrik nur am Wochenende besichtigt werden und wir mussten uns mit einer Filmpräsentation und dem Fabrikverkauf zufrieden geben.
Der Regen vom heutigen Vormittag hatte noch nicht nachgelassen und wir fuhren dadurch ohne großen Aufenthalt bis Kamieskroofontain. Von dort ging eine Piste ab in den Namaqua National Park. Dort kamen wir dann am späten Nachmittag an. Der Regen hatte zwar jetzt nachgelassen war aber einem böigen, starken, kalten Wind gewichen.
Der Campingplatz hier war einer Farm angegliedert und der Farmer wusste, dass er hier am „Arsch der Welt“, umgeben von sehr schlechten Pisten, seinen Platz anbot und verlangte schlicht weg 25% mehr für die Übernachtung als der bisherige Durchschnitt.
Das Ganze lief dann noch ohne Quittung ab, Fazit: Skilpad ist nicht zu empfehlen.
Am nächsten Morgen ging es dann zwar auf ebenso schlechter Piste durch den Park weiter aber der Park ist dennoch sehr zu empfehlen. Jetzt und besonders in den folgenden
5 Wochen verwandelt sich die überwiegend felsige Landschaft hier in ein unendliches, vielfarbiges Blütenmeer.
Wir waren noch ein paar Tage zu früh dran, es war aber trotzdem schon der Vorgeschmack da auf das was in den nächsten Wochen hier ansteht.
Natürlich gab es auch wieder einiges an Wildlife und es war eine sehr lohnende Fahrt durch den Park.
Am frühen Nachmittag kamen wir dann in Springbok an und lernten auf dem Campingplatz Helen und Karl Wagner kennen. Karl ist 78 Jahre alt und wurde in Dresden geboren. Nach dem Krieg, er war begeisterter Ski- und Bergführer, konnte er in der DDR diesem Hobby nicht nachgehen und „emigrierte“ so mit seinen Kumpels nach München in den Westen. Von dort ging es mit dem Auto in den 60-ziger Jahren nach Südafrika wo er seit dem lebt und arbeitete. Er war zwischendurch auch auf anderen Erdteilen dieser Welt. Seine Frau Helen ist Südafrikanerin. Mit den beiden verbrachten wir hier auf dem Campingplatz zwei sehr informative Abende, aus denen wir viel Verständnis und Information über Südafrika mitnehmen können. Den Beiden herzlichen Dank dafür und noch viele schöne Stunden auf ihren Reisen.
Den heutigen Tag ließen wir es gemütlich angehen. Der Schreck vom gestrigen Abend steckte uns, zumindest mir noch in den Gliedern. Gisela bereitete das Abendessen vor und ich saß vor dem WoMo, als ein lautes metallisches Klicken zu hören war. Das Geräusch war nur sehr kurz zu hören und Gisela sagte, dass es eindeutig für sie unter dem Fahrzeug war.
Nach einer genaueren Untersuchung stellte ich fest, dass die Zusatzfeder des hinteren Spezialstoßdämpfer gebrochen ist. Schitt, würde hier wohl jeder Südafrikaner sagen und Gisela fand es nicht lustig als ich sagte, dass sie vielleicht zu schwer gewesen wäre. Galgenhumor, lustig fand ich es auch nicht. Also erst einmal „runter kommen“, vielleicht eine Nacht darüber schlafen steht in unserem englischsprachigen Überlebenshandbuch. Hoffentlich haben wir es richtig übersetzt. Die Nacht war trotz des Ratschlages etwas unruhig. Die heute aufgesuchte Toyota-Werkstatt konnte uns auch nicht helfen und somit fahren wir morgen mit einer gebrochenen Feder nach Upington. Dort hoffen wir, dass eine Spezialwerkstatt für 4×4 Fahrzeuge uns weiterhelfen kann. Da diese Feder eine spezielle Verbesserung für dieses Fahrzeug ist und wir damit auf größte Qualität Wert gelegt hatten, ist es wichtig, dies als einmaligen Materialfehler anzusehen, um somit nicht das Vertrauen in die Technik des Fahrzeuges zu verlieren.
Freitagnachmittag sehen wir in Upington dann hoffentlich weiter. Nur schade, dass somit, wir wollten ursprünglich nach Upington auf Nebenstraßen entlang des Oranjerivers, die reizvollen Nebenstassen entfallen. Den Augrabies Falls National Park bei Upington wollen wir uns aber nach ausgeführter Reparatur ansehen. Am 14.08.2013 läuft dann unser Visum für Südafrika aus. 3 Monate waren wir dann im Land.
Heute am 26.07 sind wir die 370 km nach Upington durchgefahren, um möglichst schnell noch vor Feierabend, in der Werkstatt nachzufragen. Die erste Werkstatt, ein sehr gut ausgestatteter Händler, verwies uns an die zweite. Dort stellte der Mechaniker fest, dass der zweite Stoßdämpfer auch defekt ist und er keine Ersatzteile für dieses „deutsche Qualitätsprodukt“ habe. Darüber hinaus war der Auspufftopf noch durchgerostet. Er zählte uns mehrere Alternativen auf in unterschiedlichen Preisklassen, verwarf sie wieder und jetzt ist der Auspufftopf erneuert und es werden zusätzliche Federn und wieder original Toyota-Stoßdämpfer eingebaut. Mal sehen was der TÜV dazu sagt! Ich könnte das Autohaus Nestle in Dornstetten verfluchen, die haben diesen Mist empfohlen. Egal, die Fahrt kann weiter gehen und der Preis mit ca. 300.- € ist in Ordnung. Heute Abend hoffen wir dann dass wir einen Campingplatz finden und werden dann morgen in den Nationalpark fahren und dort ein paar Tage bleiben bevor es nach Namibia geht. Denke, dass jetzt auch die Datenverbindung schlechter wird. Werde versuchen uns so oft es geht zu melden.
Hallo ihr Lieben!
Wollte eigentlich ein laengeres Briefchen schreiben, aber jetzt ist es schon fast Mitternacht, weil ich so lange gebraucht habe, um euren Reisebericht zu lesen und die herrlichen Bilder anzuschauen. Toll, was ihr da erlebt. Ich wuensche euch noch weitere schoene Erlebnisse. Macht’s gut und viel Spass noch!
Liebe Gruesse
Ulrike
Hallo ihr Lieben!
Wollte eigentlich ein laengeres Briefchen schreiben, aber jetzt ist es schon fast Mitternacht, weil ich so lange gebraucht habe, um euren Reisebericht zu lesen und die herrlichen Bilder anzuschauen. Toll, was ihr da erlebt. Ich wuensche euch noch weitere schoene Erlebnisse. Macht’s gut und viel Spass noch!
Liebe Gruesse
Ulrike
Liebe Gisela,
Liebe gisela,
am wochenende war ich im allgäu wandern. wildlife pur, habe mind. 1000 kühe und einen verrückten bullen gesehen. die temperaturen waren australischer sommer, selbst in 2000m höhe noch heiß.
hoffe, dass euer womo wieder gut in schuss ist und ihr bedenkenlos eure tolle reise fortsetzen könnt. am donnerstag bitte daumen drücken, mein autole , 23 j, muss zum tüv, noch zwei jährle könnt er noch durchhalten, und dann kauf ich mir einen unimog und walze duch die wüste gobi.
Ich drück euch ganz fest
susi
Hallo Ihr Zwei!
Ist ja wieder mal richtig aufregend bei euch zugegangen. Hoffentlich ist wieder alles gut.
Hatten auch ein seeeehr heißes Sommerfest.
Grüßle aus dem Schwabenland
Also, ich fahre ja selber den Hilux und würde für so eine Tour auch nur den ganz normalen Stoßdämpfern von Toyota vertrauen. Von Experimenten mit hochgelobtem heavy duty – Schnickschnack halte ich nichts, auch wenn es natürlich von Ausrüstern wärmstens empfohlen wird. Lieber viel Zeit lassen und langsam und vorsichtig im Gelände fahren und notfalls auch mal auf eine Passage verzichten, das ist meine Devise, denn ein Hilux mit Kabine ist schließlich kein Unimog.
Ich kann deinen Ärger verstehen und hoffe, dass ihr jetzt mit den Original-Dämpfern keinen Ärger mehr haben werdet. Wie schwer ist die Kabine mit allen Füllmengen?
Hallo Ihr zwei,
genieße gerade mit Charly ein Gläschen südafrikanischen (gekühlten) Chardonnay um ein klein wenig bei Euch zu sein. Eure Berichte sind so lebendig und erfrischend und inzwischen mein kleines Ritual vor dem „zu Bett gehen“. DANKE und ich freu mich auf weitere Berichte, denn an der namibischen Grenze beginnt meine Namibia-Traumreise. Wir drücken Euch die Daumen, dass die Stoßdämpfer-Panne ein einmaliges Erlebnis war. Wolfgang, die Begegnung mit südafrikanischen Werkstätten hattest Du ja gefürchtet 🙂 Liebe Grüße aus dem 37 Grad heißen Schwabenländle! Brigitte