Von den Epupa Falls fuhren wir am nächsten Morgen dann zurück Richtung Opuwo.
Nach ca. 8o km wollten wir dann links abzweigen und erneut zum Cunene vorfahren. Die direkte Strecke zwischen den Epupa Falls und Swartbooisdrif wäre zwar näher gewesen, ist aber nur bei absoluter Trockenheit und sehr schwer zu befahren. Darüber hinaus hat es einige extreme Schräglagen zu überwinden und das wollten wir unserem WoMo nicht zumuten. Schon knapp 20 km hinter den Epupa Falls machte der Hilux von Thomas Schwierigkeiten. Er ging aus, lief kurz wieder und ging wieder aus. Ein Weiterfahren war nicht möglich. Trotz intensiver Fehlersuche fanden wir nichts. Benzinfilter und Benzinpumpe fanden wir nicht. Unsere Vermutung war, der Benzinfilter ist verdreckt und der Motor bekommt kaum Sprit. Fahren war also nicht möglich und somit machte es sich bezahlt, dass wir seit einiger Zeit gemeinsam gefahren sind. Unser WoMo nahm ihn an den Haken und wir schleppten ihn die nächsten 60 km bis Okangwati.
Dort fand Gisela mit Hilfe eines Polizisten tatsächlich einen „Mechaniker“ der zumindest etwas vom Autos verstand. Es war Sonntag, wir hatten Glück, ansonsten wäre die nächste vernünftige Werkstatt erst 100 km weiter in Opuwo. Der Mechaniker sagte, wir sollen ihm in seine „Werkstatt“ folgen. Wir hielten vor einer Himba-Hütte, der Hilux wurde unter einen Baum in den Schatten geschoben (es hatte stolze 38° C) und die Reparatur begann. Nach einer ersten Überprüfung von Sicherungen erklärte er, dass die Benzinpumpe im Tank integriert ist. Der Tank müsste ausgebaut werden. Der Tank war noch voll, Thomas hatte erst vor noch nicht allzu langer Zeit mit 130 Litern vollgetankt. Inzwischen waren, obwohl die Hütte etwas abseits lag, schon genügend Helfer und Zuschauer vorhanden. In Arbeitskleidung und einige im Sonntagsausgehanzug wurde der Tank fachmännisch gelöst und auf die Erde gelegt. Das Benzin wurde teilweise in Kanister gepumpt und die Pumpe ausgebaut. Thomas und auch ich glaubten lange nicht an den Erfolg der Aktion und doch, tatsächlich, an der Pumpe war eine Stromverbindung abgebrochen. Ein kurzes Anlöten des Kabels und ein etwas längerer Einbau und das Fahrzeug lief wieder. Die Reparaturkosten beliefen sich auf 2200 .- NAD. Beim Wegfahren bemerkte Thomas, dass die Tankuhr nicht funktionierte. Bei dem Preis sollte aber alles funktionieren, also, wurde der Tank nochmals gelöst und die fehlende Steckverbindung angebracht. Jetzt funktioniert alles wieder.
Da es inzwischen schon 17 Uhr geworden war, fuhren Gisela und ich voraus in ein nahe gelegenes „ Kinderheim“ und fragten an, ob wir dort unseren Nachtplatz aufschlagen dürfen. Wir wurden von Gisela begrüßt, die dort gemeinsam mit ihrem Mann eine Suppenküche für die Himba-Kinder betreibt und ein Waisenhaus aufbauen wollen. Gesponsert wird das Ganze von einem Verein in Berlin. Dieser wurde vor etwa 10 Jahren gegründet und seit diesem Zeitpunkt sind die Beiden hier unten und betreiben dieses Projekt. Näheres unter www.Kaokoland.de .
Es war kein Problem. Wir könnten hier schlafen und eine kalte Dusche, ein WC und vor allem frisches Grundwasser gibt es auch. Die Nacht war etwas unruhig, da vielerlei Federvieh in dem großen Garten frei gehalten wird. Der Platz war aber sicher und wir verbrachten einen netten Abend.
Montag ging es dann weiter über Swartbooisdrif bis zum „Campingplatz Hippo-Pool“ in der Nähe von Ruacana. Die Strecke war sehr gut zu befahren. Die Landschaft zwar nicht spektakulär aber abwechslungsreich. Besonders am Kunene entlang war der Ausblick auf den Fluss sehr schön. Die Stecke kann allerdings vernünftigerweise nur außerhalb der Regenzeit befahren werden. Da die Piste oft nur unwesentlich höher als der Fluss liegt, ist die Gefahr der Überflutung in der Regenzeit relativ hoch und selbst jetzt in der Trockenzeit mussten wir einige tiefe Pads durchfahren.
Kurz nach Swartbooisdrif machten wir auf der Kunene-River-Lodge eine kurze Rast und genossen auf der Terrasse bei einem kühlen Getränk, den fantastischen Ausblick auf den Fluss und auf Angola. Ein großes Krokodil lag in Sichtweite.
Hier jetzt auf dem Campingplatz sind leider sehr viele lästige Mücken. Der Platz liegt sehr schön direkt am Fluss, ist aber etwas heruntergekommen und ungepflegt. Leider ist er nicht mehr so, wie es der Reiseführer anpries. Mit 100.- NAD für 2 Personen ist es aber sehr preiswert.
Übrigens, der Hilux von Thomas läuft wieder wie „neu“ und „Wildlife“ gab es auf dieser Strecke leider gar nicht.
Ein kleiner Nachtrag: Fahrfehler sollte man vermeiden! Einen kurzen Augenblick abgelenkt, eine Kuppe falsch einschätzt und schon schwebte das WoMo für eine Sekunde frei in der Luft. Passiert ist Gott sei Dank nichts. Glück gehabt, aber selbst auf so einer relativ guten Piste ist so etwas schnell möglich. Das WoMo hat mir den Fehler verziehen und Gisela auch.
hallo wolfgang,
ich bin gerade dabei ein klassentreffen zu organisieren.durch zufall habe ich erfahren,dass ihr in afrika unterwegs seid.find ich ganz toll was ihr da unternimmt.
wann ungefähr kommt bei euch das heimweh?
gruss willi barner
Hallo Willi,toll dass du dies in die Hand nimmst. Ja, wir sind in Afrika unterwegs und ich glaube nicht das wir vor März zurück sind. Ich wäre aber gerne dabei gewesen. Halt mich bitte auf dem Laufenden und sage allen ganz liebe Grüße von mir. Lieben Gruß aus Namibia
Schön! Wenn es auch nicht euer Hilux war, der repariert werden musste, zeigt es sich doch, wie sinnvoll es ist, mit einem Fahrzeug zu fahren, dass im Land geläufig ist. Kleine Fehler können selbst noch in der einsamsten Buschhütte repariert werden. Schön auch für den Mechaniker, denn der hat auf diese Weise an einem einzigen Sonntag mit 2.200 NAD (also rund 170 €, richtig?) mehr als einen ganzen Durchschnitts-Monatsverdienst erwirtschaftet. Hat er sich redlich verdient, finde ich.
Was habt ihr als nächstes vor? Zum Caprivi-Streifen?
Na endlich! in dem letzten Beitrag konnte leider kein Kommentar geschrieben werden! Ein Hoch auf die Schwaben-Conection mitten im Niergendwo!!! Ich kann kaum schlafen, so freu ich mich auf Samstag. Viele Grüße an alle!