Gleich vorab, Athen gehört für mich nicht zu den Städten, die ich unbedingt ein mehrfaches besucht haben muss. Das heißt aber nicht, dass es uns hier nicht gefallen hat. Athen ist eben eine Großstadt und es stinkt und hat stickige Luft wie in allen Großstädten der Welt. Es lebt in Athen 1/3 der gesamten griechischen Bevölkerung und so ist es nicht verwunderlich, daß viel Verkehr herrscht. Es gibt einen sehr guten öffentlichen Nahverkehr und der brachte uns sicher und schnell vom Campingplatz in die Innenstadt. Am Sonntag war aber dann in einem Teilabschnitt der Metro die Bahn so voll, dass nicht einmal die Türen mehr zu gingen. Sonntags, bei Sonne, scheint ganz Athen in der Innenstadt zu sein.
In der Innenstadt ist uns aufgefallen, dass es viele Häuser gibt, die sehr marode sind. In Deutschland würde man einige wohl zwangsabreißen. Schade um diese oftmals ehemaligen Herrschaftshäuser, die ihren vergangenen Prunk nur noch schwer erahnen lassen.
Wir hatten allerdings erneut Glück was die ausländischen Touristen anging. Kein Auflauf, keine Schlangen und dadurch war es sehr angenehm bei der Besichtigung der Highlights. Ich allerdings war etwas enttäuscht, hatte mir einfach alles ein wenig anders vorgestellt und bin inzwischen wohl auch etwas anspruchsvoll. Die allgegenwärtigen Baukräne und Gerüste sind notwendig, aber sie stören doch sehr. Die Akropolis hat mehr Gerüste und Kräne als Säulen und an vielen Renovierungen sieht man doch deutlich, dass sie neu sind.
Mit dem Hopp on hopp off Bus machten wir eine Stadtrundfahrt von insgesamt über 3 Stunden, die uns bis nach Piräus brachte. War super und die 15.- € haben sich echt gelohnt. Der Samstag und der Sonntag waren dann echt voll gepackt mit Rundfahrt und Besichtigungen. Am Montag hatten nämlich alle Sehenswürdigkeiten geschlossen wegen eines Streiks des Aufsichtspersonals.
Der Zeus-Tempel hatte es uns angetan. Gisela hat sich dann noch ausdauernd sportlich betätigt im ersten olympischen Stadion der neuzeitlichen Spiele. Es ist das einzige Stadion der Welt aus reinem Marmor gebaut.
Die Wachen vor dem Parlament, die Akropolis und das Umfeld und anschließend ein Spaziergang zurück in die Innenstadt ließen die Tage schnell vergehen.
Die Menschen hier in Griechenland sind zurückhaltend, aber nicht unfreundlich. Einige wenige haben uns auf deutsch angesprochen, englisch aber geht fast immer. Gestern allerdings in Athen hat uns eine ältere, heruntergekommene Frau (hat sich dann herausgestellt sie war 54), nachdem sie gemerkt hatte wo wir herkommen, mit Wolfgang Schäuble tituliert. Auf den war sie nicht gut zu sprechen. Allerdings ist die Frau sicherlich nicht repräsentativ. Das Leben in Griechenland ist teuer und der Bevölkerung geht es nicht besonders gut. Ausserhalb von Athen gibt es wenig Verkehr. Lidl ist hier ganz stark vertreten und wird gut frequentiert.
Der Campingplatz ist in Ordnung und als wir heute Morgen den Platz verließen, waren wir die einzigen Gäste. Bei der Ankunft waren noch zwei andere Wohnmobile da. Haben bisher auf dieser Reise seit der Fähre noch keine andere deutsche Touristen getroffen.
Heute am späten Morgen sind wir dann nach Korinth weitergefahren. Kaum aus Athen draußen, war kaum Verkehr und in knapp einer Stunde, immer ohne Autobahn an der Küste entlang, waren wir in Korinth. Der Durchbruch ist mehr als beeindruckend.
Leider sahen wir bis jetzt nur ein kleines Schiff darin. Das wird sich in den nächsten Tagen sicherlich aber noch toppen lassen. Hier um Korinth gab es leider keinen Campingplatz der offen hatte. Somit sind wir 15 km zurück gefahren und stehen hier auf dem Campingplatz Glaros in Kineta. Ein traumhaft schöner Platz.
Der Strand und das Meer beginnen direkt hinter dem WoMo. Ausser uns sind noch zwei junge Engländer hier auf dem Platz. Die haben heute kurz gebadet. Wenn das Wetter so toll bleibt, werden wir ein paar Tage hier bleiben und den schönen Platz genießen bevor es dann endgültig auf den Peloponnes geht.