Hier in Tomar errichtete schon um 1160 der Tempelritterorden eine Burg über dem Rio Nabao. Dies führte auch zur Stadtgründung. Von dem damaligen Reichtum und der Pracht zeugt bis heute der Convento de Cristo, ein Weltkulturerbe der UNESCO. An die Rundkirche aus dem 12. Jh. wurde im 16. Jh. Die manuelinische Kirche der Christusritter angebaut. Ein beeindruckendes Meisterwerk, ein absolutes Highlight.
Zur Wasserversorgung diente ein 6 km langes Aquädukt welches heute noch gut erhalten ist, mit 180 Bögen hoch über ein Tal geht und für Schwindelfreie begehbar ist. Errichtet wurde es im frühen 17. Jh..
Nach einem tollen Vormittag schlenderten wir von der Burg hinunter, durch die Innenstadt zurück zum WOMO. Durch die Stadt zu schlendern war nett, aber auch lästig. An jeder Straßenlaterne hing ein Lautsprecher und somit wurde die ganze Stadt mit Weihnachtsmusik berieselt. Kosten wurden hier keine gescheut.
Als wir dann am WoMo waren, entschlossen wir uns, am Aquädukt vorbeizufahren und weiter dann nach Alcobaça. Dort stand dann das nächste Weltkulturerbe der UNESCO, das Mosterio de Alcobaça ca. Eines der größten Klöster Portugals. König Alfonso gewann im 12. Jh. eine Schlacht gegen die Mauren und ließ als Dank das Kloster erbauen. Nach der Regel der Zisterzienser darf das Kloster die Größe haben für einen weniger als 1000 Mönche. So wurde es erbaut. Hier endete auch das historische Liebesdrama. König Petro I und seine Gattin(Geliebte) liegen sich hier in zwei prunkvollen Sarkophargen gegenüber. Leider sind Teile davon beschädigt. Im napolianischen Krieg wurden die Sarkopharge aufgebrochen, da man darin Schmuck vermutete.
Auch dies ist ein prachtvolles Kloster mit riesiger Kirche. Ich staune immer wieder wie man vor 1000 und mehr Jahren schon solche Bauwerke errichten konnte. Wieviel Menschen mussten wohl für so ein Bauwerk in absoluter Armut ihr Leben fristen oder gar ihr Leben lassen? Schöne, prachtvolle Bauwerke aus einer düsteren Zeit.
Von hier aus sind es dann nur 15 km nach Nazare. Nazare, die absolute Hochburg der Wellenreiter. Bis zu 20 m hohe Wellen sollen hier schon gemessen worden sein (die Weltrekordwelle maß 27 Meter). Es war schon fast dunkel als wir durchgefahren sind. Die Wellen fast nicht vorhanden, sehr viele Menschen auf der Promenade unterwegs, eine Touri-Hochburg. Wir fuhren noch 15 km weiter am Atlantik entlang und stehen nun auf dem Camping von San Martinho de Porto. Vor uns direkt die Bucht und dahinter das offene Meer.
N 39° 30″ 15.47′ W 9° 8″ 6.82′
Ein riesiger Campingplatz mit überwiegend Dauercampern. Schrecklich. Die Plätze groß, aber alle mit Gartenzäunen umgeben. Wohnwagen und Vorzelt mit Zelten überspannt, die bestimmt 6 auf 8 m sind. Zwischen den Zelten zum Nachbarn gerade mal 1 m Platz. PKW stehen außerhalb des Wohnbereiches auf Parkplätzen. Riesige Grills und ….. Ich machte einen Vergleich heute mit Bildern, die wir aus Flüchlingsunterkünften kennen. Dort herrscht die gleiche Enge. Dies ist aber hier keine Ausnahme, dies zieht sich durchs ganze Land. Portugiesen scheinen das so zu mögen.
Im Moment ist die Belegung allerdings sehr gering. Ausser uns noch ein Touri und das wars dann schon.
Heute war Faulenzertag. Auto gelüftet, in der Sonne gesessen, gegrillt und einen schönen Spaziergang gemacht. Waren auch heute wieder über 10000 Schritte! Das Städtchen ist sehr schön und der Sonnenuntergang war herrlich, in der Bucht nur kleine Wellen, dahinter aber im offenen Meer waren sie heute schon wieder sehr hoch.