Am Promontorium sacrum oder im griechischen: der Ort an dem die Götter schon genächtigt haben

Schade, im nachhinein betrachtet, dass wir diesen Platz am Montag verlassen haben. Der Platz strahlte etwas weihnachtliches, geborgenes aus, in der Gemeinschaft mit netten Menschen. Irgendwie trieb es uns aber weiter und wir fuhren die 30 km bis Silves. Unterwegs sahen wir viele Storchennester, in denen Störche standen, die sich mit lautem Schnabelgeklapper „unterhielten“.

Zuerst fuhren wir nochmals zurück über Monchique auf den 908 m hohen Foia. Der höchste Berg hier unten. Von dort hat man eine grandiose Sicht über 50 km weit nach allen Richtungen. Wir waren sehr früh dran und waren die einzigen Touristen hier oben. Bei der Talfahrt kamen uns aber schon viele entgegen.

Der Stellplatz in Silves

N 37° 11″ 19.91′ W 8° 27″ 5.68′

ist sehr sauber und klar parzelliert, angelegt für 50 Wohnmobile. Es gibt keine Toiletten und 2 Duschen ohne Waschbecken. Kein Problem, alles lässt sich ja im WoMo erledigen. Saubere Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten. In sofern alles in Ordnung. Die anderen Wohnmobilisten sind aus vielen europäischen Ländern und es ist schwer, ins Gespräch zu kommen. Ganz stimmt dies so nicht. Es sind Menschen, die hier über Monate stehen und Fremde haben es so halt schwer. Dazu, andere Länder andere Sitten. Viele Wohnmobile waren an Heiligabend sehr kitschig beleuchtet und die Bewohner schauten Fernsehen. Einfach nicht ganz unsere Welt. Dieser Stellplatz und noch zwei andere in der Nähe sind nahezu ausgebucht. Wir bekamen den vorletzten Platz.

Wir haben uns festgelegt, 5 Nächte hier zu bleiben und uns zu Weihnachten ein „Geschenk“ zu buchen, einen Mietwagen für 4 Tage. Unser Geschenk kostet 14 € am Tag und wir werden damit von hier die Küste ab fahren.

Am Montag haben wir mit dem Fahrrad und zu Fuß das Städtchen erkundet. Gestern Morgen sind wir mit Uber für 19 € nach Portimao gefahren und haben den Mietwagen abgeholt. Bestellt hatten wir ihn über Check24 und die Abwicklung war problemlos.

An das veränderte Fahrgefühl musste ich mich erst gewöhnen.

Wir fuhren die 60 km bis zur äußersten Südwest-Spitze von Europa, dem Cabo de Sao Vicente. Hier beginnt die schönste Küste Europas. Das Cabo de Sao Vicente wurde bei den antiken Römern auch als das heilige Vorgebirge genannt. Auch im antiken Griechenland war dieser Ort schon bekannt und bildete das Ende der Welt.

Der Leuchtturm auf den Felsen schickt sein Licht 50 km weit auf den Atlantik hinaus und sorgt trotz GPS auch heute noch für eine sichere Schiffsfahrt.

„Am Anfang war, am Ende bleibt das Meer

Ein schöner Satz den wir gelesen haben, man kann ihn hier nachempfinden.

Wir fuhren viele Buchten an. Sahen Surfer, die die Wellen ritten und viele schöne Ecken an der Steilküste. In Portugal ist zwar nur der 1. Weihnachtsfeiertag ein Feiertag, trotzdem sind in dieser Zeit an allen 3 Tagen einige Sehenswürdigkeiten geschlossen. Somit auch der Leuchturm und das Castello von Sagres. Von hier planten viele Seefahrer im Mittelalter den Start in die neue Welt. Heute ist Sagres eine Stadt die von vielen jungen Reisenden besucht wird. Viele Buchten laden zum Surfen hier ein.

An der Küste entlang fuhren wir noch bis Lagos. Kurz vor dieser Kleinstadt haben wir dann unseren Ausflug abgebrochen. Es dämmerte schon und somit ging es zurück zum WoMo. Dort verbrachten wir den Abend bei einem guten Essen und in Gedanken über Weihnachten und an unsere Kinder und Enkelkinder.

Mit zu Hause haben wir am späten Nachmittag per Videotelefon telefoniert. Eine Errungenschaft, die die Entfernung verringert. Abends waren wir etwas traurig und gleichzeitig aber auch glücklich. Martina hat uns noch geschrieben, dass Emilie beim einschlafen geweint hat weil sie uns so vermisst.

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