Nun sind doch ein paar Tage vergangen an denen ich wenig Lust hatte zu schreiben und wo sich nicht allzu viel ereignete bzw. wenig, das sich zu berichten lohnte.
Ich fuhr am 5.12.21 die 80 km nach Sevilla. Fuhr dreimal am Stellplatz vorbei. Er war nicht erkennbar und der Weg dahin verlief 10 m neben der Straße. Der Stellplatz hatte keinerlei Charme. Er war im Sanitärbereich zwar sauber, aber der Rest war nur ein Dauerabstellplatz. Trotzdem, gut besucht da er verkehrsgünstig liegt.
Koordinaten : 37.410406, – 5.940541
Für eine Nacht in Ordnung und zum Flughafen nur 6 km. Ich machte, es war Sonntag, einen Bummel durch den Carrefour und fuhr dann zum Flughafen mit Uber für 7.-€.
Ich wartete auf Gisela, die sehr pünktlich ankam. Beim zurück fahren zum Stellplatz nahmen wir ein Taxi. Der Fahrer, dieser Drecksack, sagte kurz nach der Abfahrt, er fahre nur pauschal für 27.-€. Ich stimmte zu, ärgere mich aber immer noch.
Wir fuhren am nächsten Morgen dann die 80 km nach Huelva und waren am Nachmittag an der Fähre. Der Platz war in Ordnung.
Koordinaten : 37.149086, – 6.871912
Einige andere Fahrzeuge waren auch schon da und so verbrachten wir dort die nächsten 24 Stunden. Wir vertraten uns die Beine und unterhielten uns mit einigen Mitreisenden. Einer davon, der Fahrer eines großen LKW der Fa. Schenker. Er hatte auf seinem Auflieger einen Container mit einer Satellitenschüssel für das Observatorium auf dem Teide. Das beste Observatorium Europas.
Die Fähre legte pünktlich ab. Das Einchecken verlief problemlos nur mit dem Personalausweis. Die Kabine, eine vierer Kabine, die wir zu zweit hatten war sehr gut. Das große Bullauge ging nach vorne und wir hatten einen guten Ausblick. Auf dem Schiff, wie fast immer, mussten wir die nächsten 37 Stunden tot schlagen. Wir verbrachten die Zeit mit lesen, aufs Meer schauen, essen und schlafen. Das Essen war gut und abwechslungsreich.
Wir kamen auf Teneriffa am 8.12.21 gegen 22.30 Uhr Ortszeit an. Zeitverschiebung 1 Stunde zu Spanien. Keinerlei Kontrollen gestatteten uns, das Schiff schnell zu verlassen. Nach wenigen Kilometern haben wir direkt an der Promenade, mitten in der Stadt, geparkt und geschlafen. Die Nacht war relativ ruhig obwohl wir direkt an der Hauptstraße standen. Lediglich die sehr warme Temperatur war ungewohnt und wir lüfteten bevor wir einschlafen konnten. Es hatte fast 27° C.
Koordinaten : 28.481549, – 16.240082
Ich hatte abends noch vorgeschlagen, dass wir Richtung Norden starten. Am Morgen hatte sich das Wetter jedoch so verschlechtert, dass es leicht regnete. Auch war in Richtung Norden keine Tankstelle und kein Supermarkt. Da schon in Spanien die Resevelampe des Benzintanks aufgeleuchtet hat, war als erstes Tanken angesagt, dann etwas Lebensmittel einkaufen. Fünf km außerhalb der Stadt fanden wir eine Tankstelle. Der Diesel kostet hier nur 1,10 €. Es gibt keine Mehrwertsteuer hier. Das ist mehr als sehr angenehm.
Hier am Ort fanden wir dann auch einen Parkplatz direkt am Meer. Sehr nett angelegt mit Sportstätten und sehr ruhig. Lediglich der starke Wind und das aufgewühlte Meer war ungewöhnlich laut. Nach Einbruch der Dunkelheit kamen noch ein paar Fahrzeuge, vermutlich Liebespaare, die aber nicht störten. In der Nacht wurden Wind und Wellen stärker. Als ich morgens gegen 6 Uhr aus dem Fenster blickte sah ich, dass ein weiteres Wohnmobil noch gekommen war. Dann bemerkte ich, dass die Wellen die 4 m hohe Mauer schon mit der Gischt überzogen. Dann plötzlich eine Welle die die Mauer überschlug und den ganzen VW-Bus überspülte. Im gleichen Augenblick traf auch uns von hinten die Welle und prasselte ans Fahrzeug. Beide suchten wir dann fast gleichzeitig das Weite und fuhren etwas weiter Abseits.
Koordinaten : 28.421292, -16.294115
Am Morgen ging es dann weiter. Wir fuhren ca. 8 km in die Berge. Ein Stellplatz, der nur für geländegängige Fahrzeuge zugänglich ist. Es ging sehr steil nach oben. Die ersten 7 km asphaltiert, aber so steil, dass ich die Straße auf 70% schätze. Zu Hause wäre das undenkbar. Der letzte km war dann unbefestigt, sehr steil und sehr ausgewaschen.
Oben angekommen ist es sehr schön, in der Nacht sehr ruhig und sehr einsam. Gisela machte einen schönen Spaziergang und ich lag im Bett. Seit zwei Tagen hatte ich Probleme mit dem Magen und der Verdauung. Mir war einfach schlecht und ich war kraftlos.
Heute war es dann wieder gut und wir genossen die Einsamkeit hier oben. Ab und zu kamen Wanderer vorbei. In den wahnsinnig steilen Gärten arbeiteten Menschen. Sonst aber ist es herrlich ruhig und die Luft ist richtig gut. Ein paar junge Leute aus Deutschland wollten auch gerne hier hoch. Ihr Fahrzeug, ein Lieferwagen, schaffte jedoch die letzten 200 m nicht und somit haben wir den Platz auch heute für uns.
Unsere heutige Wanderung führte uns zu einer Wallfahrtskapelle etwa 1 km unterhalb unseres Standorts. Dort war fast Party angesagt. Die jungen Leute grillten und genossen den Tag. Corona scheint noch immer etwas weg zu sein, obwohl die Inzidenz inzwischen auch auf 100 gestiegen ist. Im Vergleich zu Deutschland allerdings noch gering. Die Menschen hier scheinen disziplinierter zu sein als zu Hause. Morgen wollen wir wieder zurück ans Meer. Die täglichen Strecken, die wir hier zurück legen sind sehr gering. So groß ist die Insel nicht