Heute sahen wir bis GranCanaria, so klar war die Luft.
Ganz gemütlich ging es am Sonntag nach dem ausgiebigen Frühstück wieder zurück ans Meer. Bei der Rückfahrt kam mir die Straße im unteren Bereich des Berges nicht mehr so eng und steil vor. Auch diese Fahrt zum nächsten Stellplatz, das heißt zum Parkplatz am Meer, war wieder nur gut 18 km lang. Der Platz in El Socorro (Koordinaten: 28.325144, – 16.362908) war nicht so der Hit und wir entschlossen uns, noch 8 km weiter zu fahren bis Guimar. Dort hatte Gisela entdeckt, dass es Pyramiden gibt, eingeschlossen in einen Botanischen Garten und mit einer Ausstellung von Thor Heyerdahl. Außerdem gibt es in Guimar eine Tankstelle mit Entsorgungsmöglichkeiten für Wohnmobile und verschiedene Parkplätze zum Übernachten. Wir kamen im Vorbeifahren an den Pyramiden und anschließend an der Tankstelle vorbei und fuhren den Port von Guimar an.
Dort machten wir Mittagspause direkt am Meer und vertraten uns ein wenig die Beine. Außer uns waren einige Einheimische da und es war typischer Wochenendausflug. Einige scheinen hier ständig in ihrem Wohnwagen oder Wohnmobil zu leben. Neben der geparkten Unterkunft steht ein Auto oder Fahrrad und es geht von hier aus zur Arbeit, sofern es eine gibt.
Zum Übernachten wollten wir an dem Ort nicht bleiben und wir fuhren am Spätnachmittag 300 m weiter zu einem Parkplatz direkt an der Strandpromenade. Koordinaten : 28.290247, – 16.378446. Hier standen schon andere Wohnmobile und wir reihten uns ein. Zwar gibt es hier keinerlei Service, der Platz aber ist sehr schön gelegen und das Meer vor unserer Haustüre.
Am nächsten Morgen wanderten wir bei bestem Wetter durch den Naturpark Malpais. Einer der schönsten Naturparks auf Teneriffa.
Die Rundwanderung führte uns zuerst am Meer entlang und dann im Bogen an dem nur 276 m hoch gelegenen Vulkankegel vorbei zurück. Die Landschaft geprägt von der einst geflossenen Lava mit mannigfaltiger Vegetation. Viele Pflanzen gehen im Sommer auf Sommerruhe und sichern sich so ihr Überleben in der Trockenheit, analog zu vielen Pflanzen bei uns zu Hause im Winter.
Am nächsten Morgen ging es dann zuerst an die Tankstelle. Dort wurde das WC geleert, 120 l Wasser gebunkert und das WoMo gewaschen. Von der Welle, die uns vor ein paar Tagen überrollt hat war eine Salzkruste zurück geblieben, die abgespült werden musste. Anschließend ging es zu den Pyramiden. Dort verbrachten wir über drei Stunden. Die Pyramiden fand ich zwar nicht so interessant aber die Ausstellung über Heyerdahl und der weitläufige Botanische Garten waren super. Dem Botanischen Garten ist ein Bereich mit Giftpflanzen angegliedert. Wir staunten beide, was alles giftig ist. Viele uns bekannte Zimmerpflanzen wurden aufgeführt. Auch ist der Unterschied zwischen Heil- und Giftpflanzen nur die Dosis der Einnahme. Hätten wir nicht beide Hunger und Durst verspürt, wären wir sicherlich noch länger geblieben.
Die Fahrt ging am Nachmittag ca. 25 km weiter nach Abades. Ein kleines Dorf direkt am Meer. Viele weiße Häuser und direkt am Meer ein Parkplatz, auf dem es gestattet ist für 72 Stunden zu stehen, zu wohnen! Koordinaten : 28.1413, – 16. 441099
Von hier aus machten wir heute einen Ausflug zum Leuchtturm durch die, selbst am Tage unheimlich wirkende, Geisterstadt Abades. Die Gebäude wurden während des zweiten Weltkrieges gebaut. Die Kanarischen Inseln wurden zwar vom Kriege nicht tangiert, aber in dieser Zeit wurde Teneriffa von Lepra heimgesucht und es wurde hier ein Zentrum für Leprakranke gebaut.
Kurz vor der Fertigstellung der Gebäude, teilweise liegen die Fliesen schon, wurde jedoch ein Mittel entwickelt, das diese Unterbringung der Kranken nicht mehr erforderlich machte. Der weitere Bau von Kirche, Schule, Krankenhaus und Wohnungen wurde eingestellt.
Viele Jahre später wurde das Gelände umzäunt und bis zum Jahre 2000 vom spanischen Militär genutzt. Heute ist es frei zugänglich. Viele Grafity- Künstler haben sich hier verewigt.
Heute hat es ein klein wenig geregnet.
Filmaufnahmen am Strand von Abades