Swasiland, eines der letzten Königreiche der Welt

Nachdem wir den Krüger Nationalpark verlassen hatten fühlten wir uns gleich richtig zerschlagen. Wir merkten sehr krass, wie in dem Park doch paradiesische Verhältnisse sind. Lärm, Verkehr und Trubel der typisch afrikanischen Art stürmten auf uns ein.

Komatipoort, ein kleines Grenzstädtchen mit großem Trubel und allen Versorgungsmöglichkeiten. Der Campingplatz hier war in Ordnung, na ja, der Besitzer war ein Alki und seine Hunde waren, waaa, so richtig anhänglich. Ich musste sie mit Steinen vertreiben um dem Gesabber zu entgehen. Der Platz war aber sehr sauber und in Ordnung. Gisela wollte zwar gerne noch etwas weiter fahren. Nach 5 km standen wir aber an der Grenze zu Mozambique und somit waren wir froh als wir wieder zurück waren und einen netten Platz  hatten.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter Richtung Swasiland- noch ca. 50 km bis zur Grenze. Unterwegs gab es fast in jedem Dorf beste Versorgungsmöglichkeiten. ‚
Wir kamen an unendlichen Zuckerrohrfeldern vorbei. Fast jeder der uns begegnete kaute auf einem Stängel. Es war unglaublich, wie sich die „Wildnis“ der vergangenen Woche in Kulturland gewandelt hat.

 

Hier wächst außer  Zuckerrohr noch Baumwolle, Kraut, Tomaten, vieles andre Gemüse  sowie Orangen und Äpfel. Platz für Giraffen, Elefanten und Löwen ist aber nicht mehr vorhanden. Die Felder werden überwiegend künstlich bewässert.


 

Wir haben dann noch unser WoMo waschen lassen. Dauerte etwa knapp 2 Stunden und die beiden Burschen brachten es gemeinsam mit ihrem alten Kärcher-Reiniger wieder auf Hochglanz. Für 50 Rand strahlte es inklusive des Innenraums. Es war so perfekt, dass ich ihm noch 10 Rand extra gab.

Dann ging es über die Grenze nach Swasiland. Der Grenzübertritt kostete 50 Rand und war problemlos. Das Carnet wurde nicht abgestempelt und schwups waren wir in Swasiland,  eines der drei letzten Königreiche der Welt.  Es gibt hier keine Parteien, keine Opposition und
König Mswati der 3. herrscht hier uneingeschränkt. Was aber bis fast in die 90er Jahre zum Vorteil für das Volk war, dreht sich nun. Damals, als noch der Vater des heutigen Königs regierte, war das Volk zufrieden und der Monarch brachte es dahin , dass die Analphabetenrate   sank und im Vergleich mit Spanien bestand hatte. Heute allerdings lebt der jetzige Monarch sehr verschwenderisch und beutet sein Volk aus. Die Unzufriedenheit steigt. Inzwischen zählt die Bevölkerung zu den ärmsten der Welt. Landwirtschaft und vor allem die Lizenz, Coca- Cola für ganz Afrika herzustellen, reicht nicht mehr aus, dass die Armut abgewendet werden kann.  Die Verschwendung des Herrschers ist zu groß .
In den Reiseführern steht, dass mit schlechten Straßen und tiefen Schlaglöchern zu rechnen ist. Dies muss ich korrigieren. Obwohl von Gisela aus Bedenken da waren, diese nur kleinen, weiß in der Karte eingezeichneten Straßen zu fahren, fuhren wir  im äußersten Osten des Staates  an der Grenze zu Mozambique. Sie waren alle gut, ohne Schlaglöcher und geteert. Wir dachten schon wir wären im falschen Land. Die Straßen waren besser als einige in Südafrika. Schon gegen Mittag steuerten wir den Hlane Nationalpark an. Das Personal war sehr freundlich, der Platz sauber und Abends gab es dann noch einen Höhepunkt. An der Wasserstelle trafen sich 8 Breitmaulnashörner. Sie kamen bis auf wenige Meter an uns ran. Faszinierend, diese Kolosse von so nahe zu beobachten.

Der Park war klein aber fein. Tagsüber machten wir noch eine Pirschfahrt. Die Piste war jedoch für unser WoMo schwer zu befahren. Viele Äste hingen zu tief, sodass nur ein sehr langsames Vorwärtskommen möglich war.

 
Heute ging es dann weiter. Die Fahrt durch Swasiland verlief weiter wie schon bisher. Die Menschen  hängen hier weniger auf der Straße rum und scheinen etwas stolzer zu sein. Die Hütten und Häuser von sehr arm bis  sehr ansprechend. Wir sind hin und her gerissen.  Erst kurz vor der Grenze wird es sichtbar ärmer. Die  Hütten bestehen fast ausschließlich noch aus Holz und Lehm.

Der Grenzübertritt dann wieder ohne große Formalitäten. Auf Südafrikanischer Seite jedoch eine etwas komplizierte Straßenführung. Ich wurde an die Grenzanlage der DDR erinnert.

Kurz nach der Grenze wollten wir zum Ndumi Game Reservat, das an der Grenze zu Swasiland und Mozambique liegt. Wieder so ein kleines und hoffentlich feines Reservat. Der erste Eindruck war gut und nun warten wir mal ab was der Morgen bringt. Gisela hat noch etwas Wäsche gewaschen.  Ich würde gerne hier 2-3 Tage bleiben. Es hat keine Elefanten und Löwen hier und somit kann man bedingt etwas wandern. Gisela hat sich noch nicht entscheiden können, Heute ist wohl etwas Heimweh (ein klein wenig) angesagt. Gemeinsam stehen wir dies aber durch und nach einem guten Abendessen sieht die Welt schon rosiger aus.

 

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2 Antworten zu Swasiland, eines der letzten Königreiche der Welt

  1. Hildegard Bantel sagt:

    Hallo Gisela und Wolfgang, mit großem Interesse habe ich eure Berichte gelesen. Ich bin total von euren wunderschönen Bildern begeistert. Man hat das Gefühl ein bisschen mitzureisen. Einfach toll. Mein Mann und ich wünschen euch noch viele schöne Erlebnisse und Tage. Bei uns scheint jetzt auch die Sonne und mit dem Wetter geht es aufwärts. Viele liebe Grüsse und passt auf euch auf. Hildegard und Uli

  2. Claudi sagt:

    Das denke ich auch, ein gutes Essen vertreibt doch alles Sorgen! Der Umzug hat gut geklappt, ich habe ja auch die beste Schwester der Welt. Wir vermissen euch!

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