Auf der anderen Seite der Insel

Wie schon bisher gewohnt, war auch diese Nacht sehr ruhig. In der Nacht herrscht fast kein Verkehr.

Ab hier beginnt dann ein anderes Teneriffa. Nach wenigen Kilometern bogen wir in Santiago del Teide von der TF-82 nach links auf die TF-436 Richtung Masca ab. Eine kleine Bergstraße wie ich sie noch nie befahren habe. Eng mit unendlich vielen Haarnadelkurven schraubte sich die Straße durch das Macizo de Teno. Leider mit sehr viel Ausflugsverkehr, sodass es fast unmöglich war einen Stopp einzulegen. Trotzdem, bei dieser langsamen Fahrweise, vieles im 1. Gang, war es ein einmaliges Erlebnis. Viele Touristen mit ihren Leihwagen hatten Schwierigkeiten und bei manchen roch es stark nach Kupplung. Begegnungsverkehr war an vielen Stellen einfach nicht möglich und somit musste oft einer warten. Manche hielten einfach an so wie sie gerade entgegen kamen. Sie hatten Angst und trauten sich einfach nicht weiter. Echt schlimm was es für Fahrer gibt.

Masca, das schönste Dorf auf Teneriffa, war leider zugeparkt. Ein Halt war nicht möglich und so fuhren wir 6 km weiter, um dort auf der Passhöhe nach links in einen nach oben führenden Pfad einzubiegen. Dort oben fanden wir dann einen super Übernachtungsplatz.

Koordinaten: 28.313236,-16.846173

Von hier oben und dem etwas niedrigeren Aussichtspunkt hatten wir einen super Ausblick auf Masca. Von hier ab gingen nur noch Wanderwege in die umliegenden Berge. In Masca selber ist ein Highlight der Zugang zur Schlucht, die hinunterführt auf Meereshöhe. Eigentlich ein Muss. Leider nur freitags bis sonntags möglich mit Voranmeldung. Vielleicht hätten wir zufällig noch Karten bekommen, wir entschlossen uns aber, es nicht zu versuchen. 650 Höhenmeter und 7 Stunden Gehzeit waren uns bei der Wärme einfach zu viel.

Wir verbrachten hier oben eine ruhige Nacht. Als es schon dunkel war, kam noch ein jüngeres Pärchen und baute unweit von uns ein Zelt auf. Wir waren also nicht allein.

Am nächsten Morgen parkten wir das Auto um  und fuhren die paar Meter zum Aussichtspunkt. Von dort aus wanderten wir 3 km weit nach Masca und besichtigten in aller Ruhe das nette Dorf und den Eingang zur Schlucht. Die Schlucht ist gewaltig. Eng mit hohen Felsen auf beiden Seiten. Der Weg im Dorf, ein ständiges auf und ab. Der Aufstieg zum WoMo war dann noch einmal richtig schweißtreibend.

Es war gut,  dass wir heute Morgen um geparkt hatten. Inzwischen war der Weg zum Übernachtungsplatz zugeparkt von einem Touristen.

Von Masca aus fuhren wir nun weiter nach El Palmar. Die Straße auf dieser Seite von Masca ist zwar immer noch spektakulär, aber deutlich breiter ausgebaut und mit weniger Verkehr.

In El Palmar verbrachten wir dann die Nacht mitten im Ort neben einem Spielplatz.

Koordinaten: 28.345455,-16.846210

Am nächsten Morgen war wandern angesagt. Wir entschlossen uns aber nach einem Blick aus dem Fenster für eine kleinere Wanderung. Es windet sehr stark und die Wolken treiben sehr tief und schnell. Wir sind auf der Regenseite der Insel angelangt. Die Berge sind hier eine Wetterscheide. Es war also nicht verwunderlich, dass wir auf unserer Wanderung nass wurden.

Nach der Mittagspause machten wir uns dann auf den Weg nach Teno Alto. Einem kleinen Weiler hoch in den Bergen.

Durch Lorbeerwälder und Märchenwälder, die Bäume hatten mächtige Bärte, ging es in Serpentinen hoch. Oben auf der Hochfläche blies ein starker Wind. Die Aussicht war fantastisch. Wir tranken einen Kaffee und fuhren nach dem Weiler noch 3 km weiter zu der Käserei Quesería Naturteno. Dort erstanden wir 500 g Ziegenkäse für 4 €. Er schmeckt super gut.

Auf 800m Höhe in Teno Alto übernachteten wir direkt im Ort. Wir hatten den Eindruck, der aber etwas täuschte, wir sind die einzigen hier oben im Ort. Wir standen direkt vor der Bar.

Koordinaten: 28.343353,-16.876703

In der Nacht regnete es ab und zu leicht und stürmte heftig. Am Morgen hatten wir aber wieder einen super Fernblick.

Wir fuhren weiter nach Buenavista del Norte und waren etwas überrascht, hier gibt es große Bananen Plantagen. Das Klima hier auf der Nordseite der Insel scheint gut für Bananen zu sein.

Hier von Buenavista aus kann man die  dritte von den fünf Sehenswürdigkeiten besuchen. Den Punta de Teno. Einen Leuchtturm ein paar Kilometer weiter. Dieser ist auch von Teno Alto zu Fuß  aus erreichbar in 3 Stunden. Leider ist seit 3.01.22 die Straße zum Leuchtturm für alle gesperrt wegen Bauarbeiten. Selbst zu erwandern nicht möglich. Also wieder eine Sehenswürdigkeit weniger, eigentlich sogar für heute waren zwei weniger. Die Vierte, die Lava Höhle des Windes, zeigte im Internet an, dass es Karten erst nach dem 15.01.22 wieder gibt. Solange wollen wir nicht warten.

Wir fanden einen netten Platz zu Übernachten.

Koordinaten: 28.373449,-16.869196

Von hier aus wanderten wir noch am Meer entlang 3 km in die Stadt. Dort tranken wir Kaffee und mussten nun zu ersten Mal in der Bar unseren Impfnachweis vorlegen. Der  Corona Inzidenzwert  ist hier jetzt leider auch rasch nach oben geschnellt. Der Kaffee war gut, ansonsten gibt die Stadt wenig her. Am brausenden Meer entlang, bei leichtem Regen, ging es zurück zum WOMO. Die Wellen waren riesig. Abends gingen wir dann noch essen. Das Restaurante El Burgado lag direkt vor unserer Tür und hatte gute Bewertungen. Das Essen war gut, wenn auch nicht überragend, und teuer. Hier fürs Essen 50 € zu bezahlen ist teuer.

Heute Morgen fuhren wir dann weiter am Meer entlang, durch Bananen Plantagen und staunten über die Wellen und vor allem über die Gischt, die teilweise 15 hoch ging.

Nun stehen wir auf einem Parkplatz in Las Cruses in der Nähe des Friedhofs. Der Platz ist wunderbar verkehrstuhig aber das aufgewühlte Meer donnert 40 Meter unter uns.

Koordinaten: 28.374406, -16.781687

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