Kosi Bay

Wir blieben noch einen Tag im Ndumo Game Reservat und wanderten heute, das heißt, wir vertraten uns die Beine in einer kleinen Runde. Da es hier keine Löwen und Elefanten gibt, sind einzelne kurze Wege freigegeben. Da wir nicht ganz „ortskundig“ waren, keine Angst vor Leoparden, Giraffen und Schlangen hatten, wurde der Spaziergang etwas größer. Wir brachen dann aber ab. Nicht aus Angst, sondern mit jedem Meter den wir zurücklegten fühlten wir uns mehr als Eindringlinge. Eindringlinge in einem Paradies zu dem wir nicht dazugehörten. Wir merkten wie wir immer weniger sprachen, immer mehr nur flüsterten und uns die Ruhe und die Stille beeindruckte. Immer wieder geprägt von direkten Begegnungen mit dem Wild, welches hier zahlreich vorhanden war. Selbst ein etwa 1,5 m langer Waran flüchtete vor uns ins Wasser. Leopard sahen wir keinen und die bis zu 4 m langen Krokodile  hielten sich auf Distanz.

Von einem Vogelbeobachtungsposten aus sahen wir dann  eine ganze Kolonie von Störchen brüten.
Aber nicht nur Störche sondern auch Pelikane und viele andere Arten bevölkerten dicht an dicht die Bäume. So viele größere Vögel in Ansammlung hatten wir noch nie gesehen.
Bei der Rückfahrt entdeckte Gisela dann noch ein größeres Aas an dem sich ein Geier labte.


Ein Bild welches man auch nicht jeden Tag sieht und wir beobachteten dies ausführlich.

Wir hatten uns nach diesem schönen ereignisreichen Tag entschlossen, am nächsten Morgen einen Gamedrive mit den Rangern zu unternehmen. Leider waren wir zu spät dran, alles war schon ausgebucht und so entschlossen wir uns weiter zu fahren. Der nächste Nationalpark war nicht weit weg. Hier ist ein Gebiet von dem behauptet wird, dass es das afrikanischste Südafrika ist, welches es gibt. Der Landstrich hier kann kaum landwirtschaftlich genutzt werden und somit ist vieles naturbelassen. Der tropische Urwald geht in einem schmalen Gürtel bis ans Meer vor. Wir stehen hier nun an der Grenze zu Mozambique, in Kosi Bay, in einem Restcamp und befinden uns Quasi im „Urwald“. Der Weg hier her ist zwar nur noch für Allradler möglich, hat sich aber gelohnt. Morgen wollen wir den Aufbau abstellen und uns hier im Gelände umsehen. Heute Abend saßen wir gemütlich unter dem Moskitozelt. Nicht dass es nötig war. Es war eher zu windig und zu kühl, jedoch ist zumindest laut Reiseführer hier Malariagebiet und es war so schön romanisch.

Die Sandfelder hier her zu fahren taten ihr übriges, es ist einfach schön.

Heute haben wir wieder einmal unsere Telefonkarte aufgeladen. Der Tarif ist ja günstig aber das Guthaben schmilzt schnell dahin obwohl mir noch nicht klar ist, was den Hauptbetrag ausmacht, sind es die Daten oder die Gesprächskosten. Ist einfach ein gutes Gefühl wenn man mit der Heimat so komfortabel Kontakt halten kann.
Hier draußen ist es wieder so, dass das Telefonieren geht, die Datenübermittlung aber nicht funktioniert und Wireles-Lan – was ist denn das??
Egal wir haben alles was man zum Leben braucht und bleiben die nächsten zwei Tage hier. Und dies, uns hat es fast umgehauen, der Campingplatz für die erste Nacht 400 Rand kosten soll. Es sei verlängertes Wochenende und dies sei dann so! Nach kurzer Verhandlung erhalten wir aber als Rentner 20% Rabatt und ab der 2. Nacht kostet es dann wieder 170 Rand. Rentner sein hat eben doch Vorteile!

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