Nun habe ich eine ganze Woche nichts geschrieben. Das lag vor allen Dingen daran, dass sich zumindest nicht viel getan hat. Am Montag wurde das WoMo wiederholt repariert und ich finde, dass die Werkstatt diesmal ihre Sache gut gemacht hat. Wir haben das Fahrzeug gegen 7.30 Uhr in der Werkstatt abgegeben und um 15 Uhr hat und der Pickup-Dienst der Werkstatt wieder abgeholt und das WoMo war fertig. Am nächsten Morgen ging es dann endlich weiter. Wir fuhren am Boteti River entlang auf der B300 tar. Von tar(Teerstraße) konnte aber keine Rede sein, es war eine Naturpiste. Die Strecke ist fast nicht befahren, da zumindest über eine längere Strecke etwas nördlicher die gut ausgebaute A3 verläuft. Hier ist schon absolute Wüste, obwohl der Fluss Wasser führt. Schon wenig Meter vom Ufer entfernt ist alles trocken und sandig.
Die Kühe finden kaum etwas zum fressen und immer wieder liegt eine Kuh verendet am Straßenrand, zur Freude der Geier. Die gibt es hier in Scharen. Direkt am River machten wir eine kleine Pause. Das Schöne ist, du darfst überall hinfahren. Kein Verbotsschild, kein Zaun hindert dich daran.
Wir fuhren an diesem Tag bis Xhumaga, dem Eingang zum Makadikgadi Nationalpark. Dort hatten wir Schwierigkeiten den Campingplatz zu finden. Dieser ist zwar auf der T4A-Maps ausgewiesen war aber nicht zu finden. Die Pisten waren nicht mehr vorhanden. Als wir dann letztendlich an der Fähre standen mit der man zum Nationalpark übersetzen kann, erklärte uns eine junge, sehr freundliche Dame, dass der Campingplatz jetzt im Nationalpark liegt und die Übernachtungsgebühr bei 50.- US$ pro Person und Nacht liegt, zuzüglich natürlich noch die Eintrittsgebühren. Sie selber hätte ihr Zelt hier in unmittelbarer Nähe auf einem Platz aufgestellt an dem ein Südafrikaner einen Campingplatz errichtet. Dieser soll zwar erst in 2 Monaten eingeweiht werden, aber der Besitzer würde uns sicherlich gestatten, schon jetzt eine Nacht zu bleiben.
Wir fuhren hin, Gisela musste zwar noch etwas Überzeugungsarbeit leisten, aber wir durften bleiben. Als Übernachtungspreis tranken wir gemeinsam ein paar kühle Bier. Der Besitzer erzählte uns, dass er ursprünglich im Park selber einen Platz erstellen wollte. Auflagen und Kosten bei der Versteigerung der Lizenzen waren allerdings so hoch, dass er aus Protest hier am Eingang des Parks den Platz nun aufmacht. Dies sei sein letztes Projekt und somit seine Altersversorgung. Er selbst lebt mit seiner deutschen Frau in Maun. Irgendwann im Laufe des Abends kam dann noch die junge Dame dazu und erzählte uns ihre Geschichte. Auch sie lebt in Maun und arbeitet hier. Sie lebt hier dann in einem Zelt für 3 Monate und hat dann einen Monat frei. Ebenso ergeht es dem „Kapitän“ der kleinen Fähre. Für ein knapp 20-jähriges junges Mädchen eine harte Sache.
Als ich am nächsten Morgen dann aufwachte stellte ich fest, dass ich Fieber hatte. Wollte es zwar nicht wahrhaben und es ignorieren, aber es war so. Fieber, leichtes Kopfweh, Gliederreißen und dies bei über 40° C im Schatten. Gisela machte sich sofort große Sorgen. Wir fuhren dann aber trotzdem weiter und ich hoffte, mit ignorieren, eine Besserung herbeizuführen. Allerdings hat uns Tiaan, der Südafrikaner, in etwa 50 km einen Campingplatz beschrieben. Dort waren wir dann nach einer knappen halben Stunde. Die Straße hat inzwischen wieder einen Asphaltbelag. So früh waren wir noch nie auf einem Campingplatz. Ich schlief den halben Tag in der Hängematte im Schatten eines Baums.
Besser wurde es nicht und die Nacht war, zumindest für mich, fast wärmer als der Tag. Am nächsten Morgen fühlte ich mich ein wenig besser, allerdings hatte ich nun auch noch Durchfall. Zum Frühstück brauchte ich nichts und Cola hatten wir keines. Dies war dann auch die Entscheidung weiterzufahren. Gisela fuhr die ganze Strecke bis Letlhakane. Ich dämmerte auf dem Beifahrersitz so dahin. Zum Glück gab es die Klimaanlage. Unterwegs noch zwei Kontrollstellen, den Beamten dort war es scheinbar auch zu heiß, sie winkten uns zur Durchfahrt. Immer wieder auf der ganze Strecke diese verhungerten Tiere, meist Kühe aber auch Ziegen und Kudus.
In Letlhakane kaufte Gisela dann das ersehnte Cola. Leider brachte es keine Besserung. Die Außentemperaturen stiegen inzwischen auf 42° C. Die Kühlbox im WoMo ging immer wieder auf Störung, auch ihr war es zu heiß. Der Campingplatz hier ist richtig schön angelegt. Er ist relativ neu und schattenspendende hohe Bäume sind Mangelware. Wir entschlossen uns, dass wir ein Chalet nehmen. Leider waren alle 9 belegt. Die Rezeptionistin bot uns dann für eine Nacht ihr Zimmer an. Unheimlich lieb. Leider hatte dieses Zimmer keine Klimaanlage. Unsere Kinder, denen hatte ich inzwischen mitgeteilt, dass es mir schlecht geht, machten sich große Sorgen.
Als erstes machten wir hier im Zimmer einen Malariatest. Man weiß ja nie. Der war negativ- uff, klingt schon etwas besser. Hat zwar dazu geführt, dass Gise und ich uns kurz zofften. Die Beschreibung wie man Blut abnimmt war aber auch richtig schlecht, sodass ich
3 Einstichstellen verteilt über die Finger habe. Beim zweiten Mal geht es dann einfacher.
Die Nacht in diesem Zimmer war schrecklich. Ich träumte einen dermaßen Schitt, dass ich noch lange nach dem Aufwachen völlig neben der Kappe war.
Heute hat mir tatsächlich schon wieder ein Marmeladebrot zum Frühstück geschmeckt. Ich zog aber noch Tee dem Kaffee vor. Für Gisela die Messlatte, erst wenn du wieder Kaffe trinkst, geht es dir gut.
Die Rezeptionistin hat vermutlich auch nicht gut geschlafen, sie wollte gerne ihr Zimmer zurück und bot uns somit schon kurz nach 8 Uhr morgens ein frisch hergerichtetes Chalet an. Echt schön, mit Klimaanlage im Schlafzimmer, die aber mit diesen Temperaturen auch ihre Schwierigkeiten hat. Viel Platz, Flachbildschirm (heute Morgen kam Bayern gegen Augsburg), nettes Bad und schattige luftige Terrasse. Es ist jetzt gegen Mittag und ich merke, wie so langsam die Lebensgeister zurück kommen. Dazu hat allerdings auch Frau Tanja Baumann vom Landratsamt Esslingen beigetragen. Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen. Sie weiß wo wir sind und drohte mit einer einstweiligen Verfügung. Deutschland deine Bürokraten.
Ihr merkt mir geht es etwas besser und gerade hatte ich seit Tagen zum ersten Mal richtig Lust auf ein Bier. Vielleicht hilft ja das.
Hallo Ihre beiden, lieber Wolfgang, hoffentlich geht es Dir besser. Kann Deine Probleme gut nachvollziehen. Ich lag mal 2 Tage flach im WOMO allerdings in Rabatt in Marokko, kein gutes Gefühl…. Ich habe eure Tagebuchadresse einfach an Bekannte in Südafrika weitergegeben. Die finden eure Berichte ganz toll. Drexlers, so heißen sie, waren kürzlich ebenfalls in Namibia und letztes Jahr in Botswana. Sie leben im Winter (unsremWinter ) in Sommerset West, 90 km westlich KApstadt. Euch weiter alles Gute und Danke für Eure Berichte.
VLG Klaus S.
hallo ihr beiden,
vielen lieben dank für die postkarte, heute ist sie angekommen, die grüße habe ich ausgerichtet und fotini und angelika grüssen zurück. ich hoffe, es geht euch beiden wieder gut. freue mich auf die nächsten bilder und berichte.
tschüüs und liebe grüße aus dem schwabenland
anja
p.s. bei uns in beuren hat es letzte nacht geschneit
hi,
nach vier wochen ist eure karte hier im naßkalten schwabenland angekommen. vielen dank dafür.
drück euch susi
Hallo zusammen, heute am Sonntag lese ich wieder mal euren Fortsetzungsroman und hoffe wirklich, dass es dir Wolfgang wieder besser geht! Alles Gute und ganz liebe Grüße
Hallo Wolfgang,
habe Euch schon mal geschrieben, weiß nicht ob die Mail durchgekommen ist. Vielleicht kannst Du mir ja kurze Rückmeldung geben. Würde mich freuen.
Schön, dass es Dir wieder besser geht. Eure Berichte mit Fotos sind schon super toll.
Im einen oder anderen Bericht erkenne ich einiges wieder, da ich ja vor fast genau 1 Jahr in Namibia war. Ihr habt ja bisher schon wahrhaft viel erlebt. Kannst ja ein Buch schreiben wenn Ihr zurück seid :-). Kommt Ihr dieses Jahr noch nach Hause oder steht das in den Sternen!!!! Ich wünsche Euch jedenfalls weiterhin viel schöne Eindrücke und bleibt fit!
Tja, morgen wird es genau 1 Jahr seid ich nicht mehr arbeite. Der 16. November war mein letzter Arbeitstag. Und was soll ich Dir sagen …… ich vermisse aber auch gar nichts. Es ist einfach herrlich frei zu sein. Nächste Woche werde mich mal Nadja Schmedthorst treffen. Klaus Frech feiert nächsten Donnerstag sein 25j. Dienstjubiläum und hat mich eingeladen. Da werde ich mal wieder die Kollegen sehen. Wir waren immerhin im Juli zusammen auf dem Schützenfest mit Übernachtung und zwar ganz privat ohne Chef. War echt schön, auch die Gemeinschaft untereinander.
Jetzt wünsche ich Euch weiterhin einen wunderschönen Aufenthalt. Ganz herzliche Grüße an Euch von Heide aus em Badische!
Vielen Dank für dein liebes Mail. Natürlich kam dein letztes Emai an, du kannst es daran Erkennen, dass es in den Kommentaren erscheint. Ich glaube, dass ich dort auch eine kurze Antwort deponiert habe. Ich habe dir eine ausführliche Emai zurück gesandt. Liebe Grüße