Das Leopard Rock Hotel hat sicherlich auch schon bessere Zeiten gesehen, hat aber immer noch seinen Charme und ist auch heute noch eine exklusive Adresse.
Der Golfplatz mit seinen 18 Löchern lockt viele Golfer an und nachdem wir bisher in Simbabwe so gut wie kein Großwild gesehen haben, waren wir sogar in Versuchung den hauseigenen „Tiergarten“ mit täglicher Fütterung zu besuchen. Es war aber nur eine kurze Versuchung. Hier auf dem Parkplatz trafen wir dann auch Ulrich wieder. Einen Schweizer, den Gisela zum ersten Mal in Groß Simbabwe und wir beide dann zum zweiten Mal in Chimanimani getroffen hatten. Ulrich ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs und nahm das Angebot von uns an, dass er mit uns gemeinsam in den Nyanga Nationalpark fahren kann. Der Nyanga Nationalpark ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht zu erreichen.
Die heutige Tagesetappe sollte allerdings nicht zu lange werden. In Mutare gingen wir einkaufen und Gisela ließ ihre Wanderstiefel reparieren. Bei den Schuhen hatten sich im Chimanimani beide Sohlen gelöst, sodass wir sie mit einer Mullbinde fixieren mussten für den Rückweg bei unserer Wanderung. Für 3.- US$ waren sie 45 Minuten später repariert. Die Stadt, zumindest nach dem Reiseführer, ist die schönste Stadt Simbabwes. Es soll das ganze Jahr über hier eine Blütenbracht herrschen wie sonst nirgendwo in Simbabwe. Auf uns machte die Stadt einen sehr sauberen Eindruck. Wir verließen die Stadt in nördlicher Richtung und steuerten ein paar Kilometer weiter in Penhalonga ein Hotel mit Campingmöglichkeiten an. Es war ein wenig komplizierter geworden, Ulrich brauchte ja ein Zimmer und wir eine Campingmöglichkeit. War aber kein Problem. Wie so oft in Simbabwe, das Hotel La Rochelle war vor Jahren eine der besten Adressen in Simbabwe. Heute ist es in die Jahre gekommen und der alte Glanz schimmerte nur noch vage hervor. So auch die sanitäre Einrichtung des „Campingplatzes“. Warmes Wasser und Strom gab es nicht, dafür ist der Stellplatz im Botanischen Garten, der zur Hotelanlage gehört, untergebracht. Wir standen unter alt ehrwürdigen Bäumen und waren wiedermal die einzigen Campinggäste. Duschen und Toilette konnten wir bei Ulrich im Chalet und somit war gut für uns gesorgt. Die Campingplatzgebühr war 6.- US$ für die Nacht. Abends hat uns Ulrich dann zum Essen eingeladen. Das Essen war sehr gut und mit vier Gängen mehr als reichlich und die 2 Flaschen Wein dazu taten den Rest. Mit 12.- US$ pro Person war das Essen günstig und der Wein, die Flasche mit 10.- US$ ebenso. Das Essen in Simbabwe ist in den Restaurants, im Vergleich zu vielem anderen, meist günstig. Wein kostet in den Restaurants nur geringfügig mehr als in den Läden.
Am nächsten Morgen wollten wir dann in der Nähe noch eine Goldmine besichtigen. Die Werksleitung teilte uns dann aber leider mit, dass dies heute nicht möglich sei und somit fuhren wir weiter.
Nach einer kurzen Fahrt über eine holprige Piste ging es dann wieder auf die A15. Unterwegs machten wir noch einen kleiner Abstecher und hatten von dort aus einen wunderbaren Ausblick von hoch oben auf das Honde Valley.
Im Honde Valley wird sehr viel Tee angebaut.
Angekommen im Nyanga Nationalpark, war als Erstes wieder der Parkeintritt zu entrichten. Als Namibianer, welche wir inzwischen geworden sind, kostet der Eintritt 8.- US$ pro Person und für das WoMo 10.- US$ und gilt bis zu 7 Tage. Der Campingplatz kostet 10.- US$ für uns pro Tag. Ulrich bezahlte für sein Cottage 60.- US$ für die Nacht. Das Cottage lag ca. 8 km vom Campingplatz entfernt.
Der Campingplatz, wir waren die einzigen Gäste, ist von der Ausstattung sehr einfach. Die sanitären Einrichtungen sind alt, aber sauber und es wurde extra für uns warmes Wasser aufbereitet. Wir entschlossen uns aber trotzdem, das WoMo beim Cottage von Ulrich zu parken und seine sanitären Anlagen zu nutzen. Landschaftlich, an einem See gelegen, ist es hier einfach viel schöner und darüber hinaus ist es näher zu den Highland Mountains mit dem höchsten Berg von Simbabwe, dem Iyangani. Mit einem guten Abendessen mit Wein, untermalt von einem Froschkonzert beschlossen wir den Tag.
Am nächsten Morgen machten wir uns schon zeitig auf, um den Iyangani zu besteigen. Es ist keine alpine Voraussetzung notwendig. Die 500 Höhenmeter waren anstrengend und wir brauchten knapp
3 Stunden dafür. Belohnt wurden wir auf dem Gipfel mit einem fantastischen Fernblick.
Leider ist der Gipfel richtig versaut. Es liegen zwar keine Sauerstoffflaschen wie auf dem Mount Everest, aber viele Schweine haben hier wohl ihren Dosen- und Plastikmüll vergessen. Ein ungewöhnliches Bild für Simbabwe.
Abends, wieder zurück am Cottage, beschlossen wir, den morgigen Tag noch hierzubleiben und einen Ruhetag einzulegen.
Was heute auch nötig war. Ich habe heute von der gestrigen Tour etwas Muskelkater. Es ist traumhaft ruhig hier und wir sitzen auf der Terrasse und schreiben. Beim bezahlen des zusätzlichen Tages der Übernachtung meinte der Ranger großzügig, dass wir für das Campen am Chalet nichts extra zu bezahlen brauchen.
Heute Morgen haben wir noch das Sommerhaus von Cecil Rhodes besichtigt. Dies wurde von einer Hotelgesellschaft übernommen und bietet mit sehr schönem Ambiente luxuriöse Zimmer an. Die Gartenanlage ist gepflegt und es stehen uralte Bäume darin. Die wenigen Gäste sind fast alle dunkler Hautfarbe und machen einen geschäftlichen Eindruck, vermutlich wird es als Konferenzhotel genützt. Das dazugehörige kleine Museum sparten wir uns und fuhren dann Richtung Harare. Auf bester Asphaltstraße ging es dann rasch die 260 km bis zur Hauptstadt.
Auch auf dieser Strecke fiel uns wiederholt auf, wie fruchtbar dieses Land ist und dass es Wasser zur Genüge gibt. Schon etliche Kilometer vor Harare bemerkten wir, dass die teuren Auto-marken im Straßen-verkehr zunahmen. Der Verkehr wurde dichter und bald tauchten die ersten Hochhäuser der Stadt auf. Gisela stellt die Frage: „Ob die Städter wohl wissen wie es auf dem Lande aussieht?“ Ich glaube schon. Recht hat sie aber, dass es hier eine völlig andere Welt ist, ein völlig anderes Bild. Wir sind dann zur Small World Backpacker Lodge gefahren und stehen nun da im Innenhof. Es ist zwar nicht gerade romantisch hier, wir haben aber Strom, einen Aufenthaltsraum, können kochen und es ist sehr zentrumsnah. Da wir in Harare nichts Besonderes erledigen wollen, werden wir morgen in der Stadt bummeln und dann sehen wir weiter.