Zum Chobe

Gestern Abend haben wir auf der Anfahrt zum Campingplatz noch festgestellt, dass eine der 5 Blattfedern gebrochen ist. Dieser Spuk hört wohl nicht auf. Das Fahrzeug ist einfach zu schwer für diese Straßenverhältnisse.  Also gilt für heute Morgen, wieder mal  Werkstatt suchen und entweder hier oder in Botswana den Schaden reparieren zu lassen. Ein Gutes hat es heute Morgen schon, es regnet nicht mehr und das stimmt schon fröhlich. Afrika bei Regen  und Temperaturen um 20° C ist etwas, was selbst für uns noch nicht ganz passt.

Die Werkstätten in Bulawayo hatten alle noch bis Montag geschlossen.  Nachdem ich die Feder provisorisch repariert hatte, fuhren wir zur nahegelegenen Grenze. Auf der Simbabweseite waren die Formalitäten schnell erledigt und schon nach 30 Minuten ging es zur botswanischen Abfertigung. Oh weh, hier bildete sich schon 500 m vor dem Gate eine lange Autoschlange. Gisela, Bernd und Martina gingen schon mal zu Fuß zur Abfertigung vor, ich parkte das Fahrzeug und wartete. Nach ca. 1 Stunde kam Gisela zurück und meinte, es wäre doch besser wenn wir gemeinsam zum Schalter gehen würden, die Beamten treiben einen riesigen Aufwand. Als wir dann Richtung Abfertigungsschalter gingen und uns in die Schlange einreihten, Bernd und Martina reservierten ja schon für uns, bemerkte ich, in der Stunde hatten sie gerade mal 25 m geschafft. Ich fasste es nicht und konnte auch nicht ruhig stehen bleiben. Ich schaute mich um, es gab aber kein Schlupfloch. Nach einer weiteren Stunde ging ich zum Auto zurück und schaffte es diesmal,  in den Abfertigungshof zu fahren.
Nach weiteren 2 Stunden waren wir gemeinsam an dem Schalter der Abfertigung. Dort wurden wir erst einmal blöd angemacht, dass wir gefälligst einzeln an den Schalter kommen sollten. Bisher war das immer anders, wir wurden, da wir in einem Fahrzeug reisen, in einem Gatepass eingetragen. Dies war auch diesmal so, ein Gatepass aber einzelne Abfertigung. Afrikanische Beamtenwillkür!  Dann erneutes anstehen mit dem Auto. Jedes Fahrzeug musste durch eine schmutzige Furt zum desinfizieren fahren. Alle Insassen, mit all ihren Schuhen aussteigen und diese auf einer schmutzigen Matte desinfizieren. Das dauerte erneut und dann hatten wir Glück. Ein Wolkenbruch prasselte hernieder und die Grenzer wollten nicht nass werden und winkten die Fahrzeuge vorrübergehend durch.

Die restliche Strecke nach Francistown war rasch zurückgelegt. Ich hatte unterwegs geunkt, dass die Werkstätten hier vielleicht noch länger geschlossen hätten. Als wir die Toyotawerkstatt anfuhren, waren wir dann doch ein wenig frustriert. Tatsächlich, sie hatte auch bis 6. Januar geschlossen.
Es war der 2. Januar, 4 Tage hier warten, dann ist der Urlaub von Martina und Bernd schon fast zu ende. Wir entschlossen uns Lebensmittel einzukaufen, zu Tanken (jetzt kostete der Diesel wieder nur 82 Cent) und Geldabzuheben. Statt Geld auszugeben sagte mir der ATM: „die Karte ist nicht mehr gültig“. Was soll denn dies? Als ich zurück zum WoMo kam, fiel zum Glück Martina ein, kurz vor Weihnachten kam eine neue Kreditkarte, sie hätte sie noch im Koffer. Wow, Glück gehabt! Bei der Überprüfung der alten Karte sah ich jetzt, dass die Gültigkeit zum 31.12. 2013 beendet war. Danke Martina kann ich da nur sagen, du hast mitgedacht. Diese Kreditkarte ist mir deshalb ans Herz gewachsen, da ich mit ihr weltweit an Bankautomaten kostenfrei Geld abheben kann. Als echter Schwabe wäre es sehr ärgerlich gewesen, wenn ich diese Karte hier nicht mehr benutzen könnte.

Im Übrigen, das Abheben von Bargeld in Landeswährung hat hier bisher in allen Ländern gut funktioniert und der Kurs war immer besser als beim Tausch von Bargeld.

Wir blieben eine Nacht in Francistown auf dem Campingplatz. War die letzte Nacht in Bulawayo unterbrochen durch die fernen wehklagenden Schreie eines Menschen, so wurden wir in dieser Nacht durch die laute Unterhaltung zweier Menschen wach und das anschließend lustvolle Stöhnen. War zwar angenehmer als das Wehklagen, aber doch sehr störend.

Wir fuhren am Morgen weiter nach Nata. Martina und Bernd waren nach dem anstrengenden vergangenen Jahr heute sehr müde und verschliefen den größten Teil der Fahrt. Ist auch keine sehr interessante Strecke. Wir haben hier kurz vor Nata die Nata Lodge angefahren. Eine sehr schöne Lodge, mit schönem Baumbestand. Obwohl es inzwischen wieder leicht regnete und unterwegs viele kleine Seen zu sehen waren, war der Campingplatz nicht überschwemmt.

Foto von Martina

Foto von Martina

Foto von Martina

Bernd und Martina haben am Spätnachmittag  einen Drive zur Sowa-Pan unternommen. Die Sowa-Pan ist im Moment durch die starken Regenfälle nur schwierig zu erreichen.

Wir haben Sowa-Pan vor 9  Jahren schon befahren und haben deshalb von einer Fahrt bei diesen widrigen Bedingungen mit dem lädierten WoMo abgesehen.

 

Bernd und Martina kamen begeistert zurück. Sie bestätigten allerdings, dass die Piste zur Aussichtsplattform teilweise auf sehr langer Strecke nicht mehr erkennbar ist und bis zu 50 cm mit Wasser überflutet ist.

Foto von Martina

Meist ist das Wasser auch leicht salzhaltig, was den Rost fördert.  Einen Ausflug war es den Beiden aber absolut wert.

Foto von Martina

Unterwegs zeigte sich Botswana in vielen Fassetten. Strahlende Sonne und sintflutartige Regenfälle, die nur noch max. 30 km/h erlaubten. Die Straße in einem guten Zustand. Links und rechts der Straße eine 30 m breite Schneise und dies ist gut so.

Häufig sahen wir seitlich Elefanten stehen und fressen. Die Tiere hier in Botswana leben in freier Wildbahn, diese ist nur sehr selten eingegrenzt durch Zäune. Hier kann man überall mit Elefanten, Giraffen, Büffeln oder anderen wilden Tieren konfrontiert werden.

 

         

Die Zufahrt zum  Senyati Safari Camp gestaltete sich etwas schwierig. 50 cm tiefe Fahrspuren im vom Regen harten Sand, teilweise  war die eine Fahrspur in der Höhe um 50 cm zur Anderen versetzt. Dies brachte das WoMo in eine gefährliche Schräglage und machte die Anfahrt zum echten Abenteuer.

Der Platz selbst enttäuschte mich etwas. Die Beschreibung im Hupe Reiseführer suggerierte mir mehr Komfort. Teuer, mit knapp 10.- € pro Person,  ist dieser Platz allerdings.
Tiere hier am Wasserloch sind auch hier Mangelware. Bei einem Spaziergang allerdings sahen wir dann eine Herde Zebras und eine Herde Giraffen.

So viele Giraffen in einer Herde hatten wir noch nie gesehen.

Den Abend verbrachten wir am beleuchteten Wasserloch. Es zeigten sich aber nur wenige Antilopen. Allerdings, die Geräusche der Nacht waren typisch afrikanisch und spät nachts kicherten die Hyänen, kreischten die Baboons, schrien die Schakale und hörte man die Schritte von Großwild.

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2 Antworten zu Zum Chobe

  1. Michaela sagt:

    Wieder mal tolle Bilder. Für die nächsten Tage wünsche ich euch weniger Regen. Genießt euren Urlaub weiterhin mit allen Sinnen. Alles Liebe

  2. claudia sagt:

    Das sieht nach Urlaub aus! Heute scheint die Sonne, gehen jetzt an den Rhein 🙂 Kussi

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