Lusaka und der Nordosten

Der Campingplatz Eureka machte einen guten Eindruck. Es ist ein schöner weitläufiger Rasenplatz und ein Treffpunkt für Reisende. Allerdings darf man die sanitären Anlagen in das positive Bild nicht mit einbeziehen, diese waren doch recht basic..

Wir trafen einige andere Reisende. Leider erhielten wir keine brauchbaren Informationen, die unsere weiteren Pläne verfestigen. Viel war Hörensagen und viel war negativ, aber ohne fundierte Grundlagen.. Ein deutsches Paar, sie reisen im Concorde-Wohnmobil mit integrierter Dusche. So ein Ding für 200 000.- € und wir wundern uns, dass so etwas hier überhaupt zu bewegen ist, hatte besonders viele Horrorgeschichten zum weitergeben. Das meiste aber nicht selber erlebt. Kurzum nicht sehr erbauend!

Auf der Saudi Arabien Botschaft war es dann äußerst positiv. Wir wurden überaus freundlich empfangen und es wurde uns glaubhaft zugesichert,. dass es für Deutsche garantiert keine Probleme gäbe, in Kartum ein Transit-Visum zu erhalten.
Anschließend bummelten wir dann durch ein Einkaufscenter.

Auf der einen Seite bittere Armut, Slums mit verschlammten Straßen. Dreck und Elend. Auf dieser Seite, modernste Technik, wie zu Hause im Saturn. Bose-Anlagen; 55 cm LED-TV, alles was man sich vorstellen kann. Selbst die Preise waren wie zu Hause. Naja, vielleicht etwas teurer. Wir besuchten eines der guten Restaurants hier zum Lunch und fuhren anschließend wieder auf unseren Campingplatz zurück. Quer durch diese etwas verrückte Stadt. Viel Verkehr, Hektik, Verkehrsstau usw. Wenn man von den schlechten Straßen mit ihren tiefen Löchern absieht, auch dies, fast wie zu Hause. Die Taxifahrer sind allerdings noch unberechenbarer als bei uns. Ich war froh, als wir aus diesem Chaos heraus waren.

Heute Morgen mussten wir uns aber erneut hinein begeben. Wir wollten weiter nach Malawi. Bis zur Grenze sind es rund 600 km. Etwa 300 davon sind wir heute gefahren. Unterwegs einige Polizei- und Militärkontrollen.  Jedes Mal mit einem kurzen, netten Plausch verbunden, ansonsten durften wir unbehelligt fahren. Die Strecke ist langweilig. Sehr viel grün, viel Wald, keine Tiere und nur einige kleine Dörfer. Freundliche winkende Menschen. Ansonsten jwd. Etwas unglücklich stehen wir nun auf einem sehr mäßigen Campingplatz in Nyimba. Gebe ihm die Note 6. Ich war heute auf etwas mehr Luxus eingestellt und hätte auch ein nettes Chalet akzeptiert. Gisela hat entschieden. Die halbe Nacht hat es durchgeregnet. Alles versinkt im Schlamm. Diese BIlder sieht man zu Hause im Fernseher nicht. Man sieht Wolken ziehen auf, die staubige trockene Landschaft giert nach Regen und endlich regnet es. Menschen und Tiere atmen auf und freuen sich. Von tagelangem Regen, Schlamm und Schmutz keine Spur. Das ist der Unterschied zum Fernsehen. Schlamm, Schmutz herrschen vor, Tiere und Menschen nass bis auf die Haut. Gott sei Dank, es ist warm.
Und die Pilze aus dem Wald waren überall zu kaufen.  5-6 kg oder noch mehr für 2,50 € und dies war schon ein Touristenpreis. Wir hatten 4 Hauptmahlzeiten nur mit Pilzen. Sehr wohlschmeckend. Den großen Pilz gabs zum Frühstück.

Den ganzen Tag hat es heute mal mehr, mal weniger geregnet. Im Minuten-Takt musste ich den Scheibenwischer umschalten von sehr schnell bis aus. Die Straßenränder gleichen einem See. Die Dörfer versanken im Schlamm. Nach Port Elizabeth zurück ist es nun gleichweit wie nach Äthiopien. Keine Ahnung haben wir , wie wir uns entscheiden werden. Die Heimfahrt reizt sehr, die Unzulänglichkeiten in Kenia aber bilden das Gegengewicht. Mitten in der Straße entstand eine Wiese, man fährt eben drumrum.

Trotz Regen hat Gisela heute etwas Wäsche gewaschen und wir waren froh, dass es hier auf dem Campingplatz in Chipata einen Trockner gibt den wir benutzen durften. Ansonsten wäre die Wäsche bei dem Dauerregen nicht getrocknet.  Wir wollten hier eigentlich noch einen Tag länger bleiben. Bei dem Regenwetter und der Wetterbericht bestätigt dieses Wetter hier für die nächsten fünf Tage, macht dies wohl wenig Sinn. Wir fahren morgen nach Malawi. Das Wetter dort,  nur 22 km entfernt, ist nicht besser, zumindest aber im Norden scheint die Sonne zu scheinen. So hatten wir uns Afrika nicht vorgestellt. Auch dies ist Afrika!

Wir geben gerade die letzten Kwacha aus und dann geht´s über die Grenze. Heute Morgen zumindest scheint die Sonne. Alles dampft und ist feucht. Das Brot schimmelt in der Tüte. Der Foto fühlt sich an als wäre er nass. Die Straßenjungs wollen Geldwechseln und gehen uns richtig auf den Wecker. Jeder will halt Leben.

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1 Antwort zu Lusaka und der Nordosten

  1. claudia sagt:

    schade, dass das Video nicht funktioniert hat! Blitz sauber ist jetzt die Wohnung, unser Italiener hat aber wohl einen neuen Koch, mit schlechter Laune!!! Ich drück euch, LG auch von Martin

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