Botswana verlassen wir bei Regen

Uns gefällt es und wir haben uns entschlossen, hier morgen noch zu bleiben. So waren wir noch gestern Abend der Ansicht. Heute Morgen gingen wir es sehr gemütlich an, erledigten viele Kleinigkeiten und Frühstückten gemütlich im Freien. Aber kaum waren wir fertig mit Frühstücken, zogen dunkle Wolken auf und es fing an zu regnen. Was tun, bei Regen sah es auch hier nicht mehr so schön aus. Wir entschlossen uns, zum Tanken zu fahren (der Diesel kostet hier gerade mal 80 Cent), etwas Lebensmittel einzukaufen und dann weiterzufahren. Knapp 2 Stunden später waren wir bei Martins Drift an der Grenze. Die Formalitäten wurden genau genommen, aber nach knapp einer halben Stunde war alles erledigt und wir wieder in Südafrika.

Hier machten wir als erstes einmal Lunch, gleich an der Grenze. Im Navi war weder ein ATM (Bankautomat) noch sonst etwas eingezeichnet. Der Bankautomat war, wie so oft, defekt. In einem kleinen Laden fanden wir aber noch einen und somit hatten wir wieder Bargeld. Wir fragten die  Ladenbesitzerin nach einer Cellphone-Karte (SIM). Sie hatte zwar keine, aber ein kleiner Stand direkt an der Straße würde die verkaufen. Am Stand saßen 2 Damen, die von verschiedenen Providern Karten anboten. Die Damen waren nicht unbedingt vom Fach, aber nach 20 Minuten hatten wir die für unser Handy passende Karte. Die Karte kostete gerade mal 1,60 €. Hier in Südafrika wird zwar der Pass dazu benötigt, war aber auch kein Problem. Die Passnummer wurde via Handy dem Provider übermittelt. Eine gute Stunde später war die Karte freigeschaltet und wir konnten wieder telefonieren.

Etwa 30 km nach der Grenze fanden wir dann einen sehr schönen Campingplatz. Wir, die einzigen Gäste, hatten den Platz und somit auch den Pool für uns. Eine Waschmaschine steht hier auch bereit und somit machten wir Waschtag. Gisela fühlt sich leicht verschnupft und etwas grippal. Denke, wir machen nun hier die zwei Tage Rast. Gisela kann sich ein wenig erholen und wir können morgen die zweite Wäsche waschen. Soviel haben wir nicht mehr, das meiste an Kleidung haben wir unterwegs schon verschenkt.

Trotzdem haben wir alles durchgewaschen und 4 kleinere Maschinen gefüllt. Das Wetter machte mit und es tut gut, wieder in frischer Bettwäsche zu schlafen.

Gestern Abend waren wir noch richtig gut essen. Ein sehr guter Grillteller kostet hier 7,50 €. Ein Steak mit 500g und Beilagen gerade mal 9.- €. Südafrika ist nach dem Nachgeben des Rand sehr günstig geworden. Heute früh waren wir dann noch gepflegt frühstücken und machten uns heute, nachdem wir alle Abrechnungen etc. gemacht hatten, einen faulen Tag. Naja, gearbeitet habe ich auch ein wenig. Gisela entdeckte im hinteren Reifen eine Schraube, die sich zwischen die Stollen eingedrückt hatte. Ich weiß, die Schraube nicht entfernen. Zu groß ist die Gefahr, dass sie sich durchgedrückt hat. Ich hatte aber Zeit und somit zog ich die Schraube heraus. Ich merkte, dass sie sehr lang war und es war schon klar, was gleich passieren wird. Die Luft ging ab. Ich schraubte das Ventil noch raus und in kürzester Zeit war der Reifen platt. Das Flickzeug hatte ich schon ausgepackt und, ich übertreibe jetzt nicht, in 5 Minuten war der Reifen geflickt. Nun hatte ich diese Erfahrung auch weg. Unser kleiner Kompressor brauchte dann noch einmal 5 Minuten, um den Reifen wieder auf 3,5 Atü Druck zu bringen und es war erledigt.
Bei Gisela hat sich noch keine Änderung ergeben, eine Erkältung braucht halt ihre Zeit.

Nach dem Frühstück fuhren wir dann weiter. Wir wollten heute nur eine kurze Strecke fahren, aber manchmal kommt es eben anders als man plant.

Der Marakele Nationalpark ist nicht weit entfernt und wir erreichten ihn schon kurz nach Mittag. Hier war ein Trubel und auf unsere Frage nach einem Campingplatz erklärte uns der Ranger, es ist alles ausgebucht. Morgen sei hier ein großer Bergmarathon.  Somit sind im Park alle Übernachtungsmöglichkeiten ausgebucht. Der nächste Campingplatz ist ca. 75 km weit weg.  Heute zumindest könnte man den Park noch eingeschränkt besuchen, morgen dann erst nach dem Mittag. Unsere Wildcard hat ja noch ihre Gültigkeit und somit fuhren wir in den Park. Auf einer sehr engen, einspurigen Straße ging es auf 21 km zum Viewpoint 800 m Höhe hinauf. Dies war auch genau die Strecke, die morgen die Marathonläufer zu laufen haben. Eine traumhaft schöne Strecke, für uns aber nur mit dem WoMo vorstellbar. Hier leben „the big five“ und somit ist dies nicht nur ein Bergmarathon, sondern er geht durch überwiegend unberührte Natur.

Bei der Rückfahrt gab es dann leider eine Verzögerung von über 1 Stunde. Der vor mir fahrende Geländewagen schlitzte sich einen Reifen auf und es galt nun, den Reifen am steilen Berg zu wechseln. Ein Vorbeifahren war absolut nicht möglich. In beiden Richtungen standen die Fahrzeuge.

Zurück am Gate war der Andrang schon riesengroß. Die Teilnehmer zum Marathon strömten ein.
Wir drehten dem Trubel den Rücken zu und fuhren weiter auf der R510 Richtung Süden. Nach 60 km waren im Navigationsgerät 3 Campingplätze eingezeichnet. Schon beim einstellen der Plätze bemerkte ich, dass das Gerät die Navigation nicht auf die Wege übertragen konnte. Es zeigte nur die Campingplätze in den Bergen an und die Luftlinie dazu. Mist, die Plätze lagen allesamt in den Bergen und zu ihnen führten nur kleine, sehr schlechte Pisten. Also wieder nichts. Unterwegs gab es keine vernünftige Möglichkeit, irgendwo unterzukommen. Nächste Möglichkeit, der Pilanes Nationalpark. Soweit wollten wir heute garantiert nicht kommen. Wenn aber keine andere Möglichkeit vorhanden ist, dann ist es halt so. Müde und abgespannt kamen wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit dort an.

Am Abend war es sternenklar. Wir waren bass erstaunt, als es am nächsten Morgen regnete und zwar so, dass wir zu Hause sagen würden, es hat sich eingeregnet.
Trotz des miesen Wetters blieben wir 2 Tage im Park. Die meisten Tiere hatten sich wohl ein trockenes Plätzchen gesucht. Von den 30 Leoparden und den über 50 Löwen sahen wir keinen. Nashörner, Elefanten, Giraffen und natürlich die Antilopen und Zebras bekamen wir aber doch zu sehen. Der Park liegt in einem Krater in einer sehr reizvollen Landschaft und bei Sonnenschein ist es hier bestimmt herrlich. Mit laufendem Scheibenwischer allerdings hält sich die Begeisterung in Grenzen.

Heute haben wir dann am südlichen Ausgang den Park verlassen und wollten unterwegs noch Sun City besuchen. Das Las Vegas von Südafrika! Nachdem aber vor der Trabantenstadt ein Gate ist und man für den Besuch der Stadt, in der man nur Geld verzocken kann, Eintritt bezahlen muss, haben wir uns entschlossen, auf den Besuch zu verzichten. Der Eintritt ist teurer als der Eintritt in den Nationalpark!

Heute sind wir dann wirklich nur ein kurzes Stück gefahren. Nach dem Gamedrive heute Morgen, immer noch bei Dauerregen und dem nicht erfolgten Besuch von Sun City, stehen wir nun bei Rustenburg im Rustenburg Kloof Ressort im Kgaswane Mountain Nature Reserve. Ein sehr schöner Platz mit einem warmen Pool. Die Wärme des Wassers tat richtig gut. Nicht dass es kalt wäre, die Luft hat immer noch
23° C, aber die Nässe geht uns auf den Geist. In Afrika ist immer noch Sommer, die Regenzeit hier ist vorbei, wo also bleibt die Sonne? Zumindest, seit wir hier auf dem Platz sind, hat es ein klein wenig aufgerissen. Morgen hoffen wir auf etwas besseres Wetter. Der Wetterbericht sagt aber etwas anderes. Wir wollen in den umliegenden Bergen ein wenig wandern.

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1 Antwort zu Botswana verlassen wir bei Regen

  1. claudia sagt:

    zum Glück seid ihr nicht aus Zucker, dann könnt ihr trotz Regen wandern!

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