Wieder (mit etwas Wehmut) zurück in der Komfortzone Afrikas


So gut es uns hier im Camp gefallen hat hier in Meiringskloof,  heute Morgen ging es weiter. Die kurze Strecke nach Clarens wurde uns schon im Camp als äußerst attraktiv geschildert und so ist es dann auch. Traumhaft die Berge und die Silhouetten der Berge dahinter. So etwas Schönes sieht man selten, ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon gesehen zu haben.


Clarens selbst, es nennt sich Künstlerdorf, ist eine Kleinstadt, in der sich die Touristen tummeln. Viele Manufakturen, Galerien und Cafés und alles gut besucht, obwohl hier im Moment keine Saison mehr ist. Ein sehr sicheres Städtchen, mit hoher Polizeipräsenz. Nach einem gemütlichen Zwischenstopp ging es für uns dann weiter in den Golden Gate Highlands NP.

Es war Samstag und der Campingplatz dort recht gut besucht. Im Reiseführer stand, dies wäre der teuerste Campingplatz in der ganzen Südafrikareise. Wir waren angenehm überrascht als dies nicht so war. Wir haben ja die Wildcard und somit mussten wir nur die normale Campingplatzgebühr bezahlen. Klar, wenn wir jetzt den Eintritt in den Park dazu nehmen würden, wäre der Preis wesentlich höher. Man darf nicht alles glauben. Am Nachmittag machten wir noch eine schöne Rundfahrt und nutzten den Sonnenschein aus. Wir hatten einen Blick bis weit in die Drakensberge und nach Lesotho hinein. Bis auf weit über 2000 m Höhe war alles begrünt.
Abends dann das schon gewohnte Gewitter mit seinen riesigen Tropfen und anschließendem starken Regen. Am Morgen schien dann wieder die Sonne und wir machten uns auf zu einer Bergwanderung. Der Weg ging entlang der ockerfarbenen Felsformationen mit fantastischem Blick ins Tal weit unter uns.

In der Ferne hörten wir schon wieder Donner grollen. Das letzte Stück vor dem Gipfel war dann ein echter Klettersteig (mit Drahtseilsicherung) und als wir oben über den Grat kamen, blies uns der Wind fast um. Ich war froh, dass wir diesen Abschnitt noch vor dem Gewitter passiert hatten. Die ersten Regentropfen  wehten uns ins Gesicht, der starke Wind brachte es aber fertig, den Regen weiter zu blasen. Nach sehr steilem Abstieg erreichten wir die Straße und kamen wenig später dann trocken am WoMo an. Eine Stunde später goss es dann wieder in Strömen. Der Campingplatz hat sich heute geleert. Das Wochenende ist vorbei und somit auch der Ansturm.

Heute Morgen ging es dann auch für uns weiter. Gemütlich zottelten wir durch den Park dem südlichen Ausgang zu. Wir hatten Glück in den letzten Tagen, denn heute war das Wetter regnerisch, neblig und ohne Fernsicht. Und, es ist kühl geworden. Die Temperatur im Nebel fiel teilweise
auf 14° C.

So fuhren wir entlang der Drakensberge  bis Winterton.  Von dort fuhren wir dann 30 km in die Drakensberge hinein und stehen hier auf dem Dragon Peak Mountains Ressort. Ein schöner Campingplatz mit riesigem Schwimmbad. Leider bei18°C für uns zu kalt. Allerdings das Wasser ist wärmer. Es ist Nebensaison und trotzdem sind einige Camper hier. In der Hauptsaison kostet der Tag 300.- Rand pro Person und Nacht, in der Nebensaison 150.- Rand. Nachdem unsere Reklamation ankam, dass wir Rentner sind, bezahlten wir dann noch 115.- Rand pro Nacht für uns beide. Reklamation und Beharrlichkeit zahlen sich aus.

Wir blieben hier 3 Nächte. Der Wetterbericht zeigte, dass es tagsüber leicht bewölkt sein sollte und abends gewittern. So war es dann auch. Tagsüber schönes Wetter zum Wandern und abends dann Gewitter mit heftigen, sintflutartigen Regengüssen. In den letzten Jahren hat es in dieser Zeit nie so viel geregnet. Allerdings sind die Menschen hier froh über den Regen. In den davor liegenden Monaten fiel eher wenig Regen. Die Stauseen, die es hier zu hunderten gibt, sind jetzt allerdings bis zum Überlauf gefüllt.

Es ist hier einfach eine wunderschöne Bergkulisse und die Weite der Landschaft bezaubert uns immer wieder aufs Neue.

Nach drei Tagen Erholung fuhren wir dann weiter nach Durban. In Pietermaritzburg versuchten wir noch einmal, eine Versicherung für unser WoMo zu bekommen. Leider auch hier erneut eine Absage.

Kein Wohnsitz in Südafrika, kein Grundbesitz, Ausländer und für so kurze Zeit. Keine Versicherung erklärt sich dafür hier bereit. Selbst der letzte Versuch, eine Direktversicherung, scheiterte. Für ein halbes Jahr Versicherungsdauer bei monatlicher Abbuchung hätten sie unser WoMo haftpflichtversichert. Leider aber nur, mit Dauerauftrag zur Abbuchung von einem südafrikanischen Konto. Somit war auch dieses hinfällig.

Allmählich geht in „unseren Köpfen“ unsere große Reise zu Ende. Wir fühlen uns etwas verloren und fast wie Urlauber. Auch das nach Hause kommen nach fast einem Jahr ist gar nicht so einfach. Mag der erste Schritt der Reise schwer gewesen sein, so ist auch, in vielen Berichten ist es beschrieben, der letzte Schritt nicht einfach. Ein Reisetraum geht zu Ende. Neue Gedanken sind zwar schon da, aber wir sind so voller Eindrücke, dass nun als Erstes eine Pause angesagt ist.

Diese Pause hat nun schon begonnen. Wir stehen hier bei Durban auf einem  4-Sterne Campingplatz und genießen den Komfort, den  leeren endlosen Sandstrand und den Indischen Ozean. Fast könnte es auch irgendwo in Italien sein. Na ja, Haie gibt es in Italien kaum, die Wellen im Mittelmeer sind lang nicht so gewaltig und die Strände nicht so endlos und menschenleer.

Wir haben vor, hier etwas länger zu pausieren und dann langsam die restlichen 1000 km bis Port Elizabeth zu fahren.

Da der „Strandurlaub“ nun nicht gerade viel hergibt zum berichten und ich euch nicht langweilen will, werden die Bericht nun etwas seltener erscheinen. Natürlich werde ich von unterwegs dann aus den Nationalparks, die wir noch besuchen wollen, berichten.

Meinen Geburtstag haben wir in den Drakensbergen gefeiert. Gefeiert ist wohl der nicht ganz passende Begriff. Gisela und ich verbrachten einen sehr schönen Wandertag und natürlich gab es anschließend auch eine Flasche Sekt. Die Gäste zum feiern allerdings fehlten und somit habe ich mich über die vielen Glückwünsche per E-Mail, Blog und Whatsapp besonders gefreut. Herzlichen Dank für die vielen Wünsche, sie kamen alle an.

In diesem Zusammenhang habe ich leider feststellen müssen, das einige E-Mails, die ich im Laufe des Jahres verschickt habe, nicht angekommen sind. Dies tut mir echt leid. Geburtstagsgrüße und Weihnachtsgrüße waren Ehrensache. Sollte der Eine oder Andere also nichts bekommen haben, bitte nicht böse sein, es war keine Absicht.

Wenn das Wetter mit macht werden wir diesen Nobelcampingplatz  vermutlich um den 24. 3. verlassen.

auch hier beginnt das Ostern lange vor dem Osterfest!

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3 Antworten zu Wieder (mit etwas Wehmut) zurück in der Komfortzone Afrikas

  1. Dani sagt:

    Hallo Ihr Zwei,
    bin grade Babysitter und nicht an meinem PC!
    Bin jedesmal fasziniert von euren Berichten und Bildern – freue mich aber trotzdem riesig auf eure Heimkehr!!!
    Ganz liebe Grüße R.

  2. Klaus Schl. sagt:

    „So etwas Schönes sieht man selten, ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon gesehen zu haben…….“
    liebe Freunde, kommt doch erstmal wieder, dann fahrt mal auf die Schwäbische Alb. Erlebt das blaue Band, dann eine Fahrt durchs Illertal und in das Allgäu…. hier ist es auch sehr schön. Besonders jetzt im Frühling oder im Sommer und dann mit Cabrio 😉 ICh lese Eure Reiseberichte trotzdem immer noch gerne….. LG Klaus

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