Heute wachten wir doch trotz der lauten Brandung des Meeres erst gegen 8.30 Uhr auf. Auf geht es nach Lissabon. Heute wollen wir die Hauptstadt Portugals erreichen.
Schon nach wenigen Kilometern erreichten wir Cascais. Die Boca de Inferno zu besuchen war ein Muß. Der Hölle Schlund, in welche die Brandung Gischt spritzend durch die Felsenspalte donnert, war für uns etwas enttäuschend. Schon die Abkassiererei der Parkgebühren wirkte befremdlich. Ansonsten aber hat Cascais einen schönen Stellplatz zu bieten und ist sicherlich eine gute Ausgangsposition für den Besuch von Lissabon. Wir nutzten den Stellplatz allerdings nicht und fuhren bis Lissabon weiter. Uns fiel auf, es ist allerdings Freitag, dass die Strände hier alle sehr sauber waren. Frisch gerichtet, keinerlei Abfall, vermutlich fürs beginnende Wochenende. Entlang des Tejo schöne Wander- und Fahrradwege.
In Belem kamen wir direkt am Torre de Belem vorbei und machten dort Mittagspause. Der Tejo, der hier vorbei fließt, erscheint uns breiter als die Elbe bei Hamburg. Große Frachter fahren auf ihm zum Hafen von Lissabon. Viele Touristen sind auch hier unterwegs. Wieder fallen mir die vielen Asiaten auf.
Der Torre de Belem ist eines der meist fotografierten Motive von Lissabon. Erbaut um 1512 diente er lange als Wachturm gegen den Einfall von Piraten. Heute ist er vom Land aus zugänglich, das Flussbett hat sich verändert. Von hier aus besuchten wir dann auch die Gedenkstätte der gefallenen
portugiesischen Soldaten und das Denkmal der Entdecker. An diesem stehen wir nun auch und werden hier, mitten in Belem, übernachten.
Gisela besuchte am Nachmittag das unweit entfernte Mosteiro dos Jeronimos, ein eindrucksvolles Hieronymitenkloster mit spektakulären manuelinischen Details im Südportal. Im Mosteiro befindet sich auch das Grabmal von Vasco da Gamas. Auch dieses Kloster, das wie durch ein Wunder im Jahre 1755 vom Erdbeben verschont blieb, ist Weltkulturerbe der UNESCO.
Ich bummelte durch die Gassen von Belem und entdeckte die berühmte Bäckerei für Pasteis de Belem. Allerdings war mir dort die Schlange zu lang. Die Kunden standen 25 m lang doppelreihig an, um ein Pasteis zu kaufen. Ich versuchte es später dann in einem Café und es war vorzüglich. Diese Cremetörtchen werden angeblich nach geheimen Rezepten der Mönche des Klosters gebacken. Täglich sollen hier über 21000 dieser köstlichen Törtchen verkauft werden.
Zum Abendessen trafen Gisela und ich uns dann im WoMo und tauschten unsere Erlebnisse aus.