Lissabon

Über Lissabon zu schreiben ist schwer, man muß es erlebt haben. Gestern und heute waren wir den ganzen Tag in der Stadt. Gestern bis in die Nacht hinein und heute bis zum späten Nachmittag. Da war es dann mit der Sonne erst einmal vorbei, es fing an zu regnen.

Wir hatten uns die Lisboa Card gekauft für zwei Tage. 34 € kostet diese und ist an jeder Tourist-Info zu erwerben. Damit sind die öffentlichen Verkehrsmittel abgedeckt und darüber hinaus viele

Sehenswürdigkeiten. Lissabon ist eine Stadt in der es wenig ebene Straßen gibt. Es geht ständig bergauf und bergab. Die Straßen oft nur so breit, dass eben noch die Tram durch passt. Wir besuchten alle Sehenswürdigkeiten, die uns interessierten. Kirchen gibt es wie Sand am Meer, Museen, die Burg, die alten Straßenbahnen, die Schrägseilbahnen, viele historische Bauwerke und oft Terrassen, die einen wunderbaren Blick über die Stadt ermöglichen.

Markthalle zu Mittag

Leckereien nach altem Rezept

Am Samstag war dem Gefühl nach halb Lissabon in der Innenstadt. Vorweihnachtliche Stimmung, Weihnachtsmusik und Weihnachtsbummel waren bei diesem schönen Wetter angesagt. In einem urigen portugiesischen Restaurant haben wir zu Mittag gegessen, für 9 € gab es freie Auswahl am Buffet. Zum Friedhof, der 1833 eröffnet wurde, fuhren wir mit der Tram 28. Leider kamen wir erst kurz nach 17 Uhr an. Da hatte er schon geschlossen.

Die Tour haben wir heute nach geholt. Der Totenkult ist in Portugal schon etwas merkwürdiges. Manche Toten haben bessere Unterkünfte als lebende Menschen. In der Markthalle suchte eine Frau aus dem Abfalleimer etwas essbares heraus, auf dem Friedhof stehen „Paläste“ und die darin enthaltenen Särge sind mit Spitzen abgedeckt. Private Grabmäler, von reichen Menschen aus der Oberstadt, mit bis zu 400 Familienangehörigen darin aufgebahrt.

aus einer Ruine entstanden

Ein Highlight heute war die an jedem 3. Sonntag im Monat stattfindende Wachablösung vor dem Präsidentenpalast. Mit der berittenen Nationalgarde in klassischen Uniformen, der Musikkapelle und großer Zermonie fand das Spektakel statt. Die Hauptstraße war gesperrt, kein Omnibus, keine Straßenbahn konnte rund 90 Minuten lang dort fahren. Großes Polizeiaufgebot und viele Zuschauer.

Die alten Straßenbahnen sind für mich das Beste in Lissabon. Überall auf der Welt hätte man diese schon verschrottet, hier ist es Kult und sie werden gepflegt. Und so geht es langsam, mit viel Geratter und auch etwas unbequem durch die Stadt. Natürlich nicht nur. Neue Straßenbahnen, moderne Busse, Metro, Taxis und Tuktuks runden das Angebot ab.

Dann, kurz vor 16 Uhr waren wir müde am WoMo zurück. Gerade noch rechtzeitig, es fing an zu regnen.

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