In die Nacht hinein hat es noch lange gestürmt, geblitzt und gedonnert. Der Regen prasselte nur so aufs WoMo. Am Morgen als wir so gegen 7.30 Uhr aufwachten, war es neblig aber die Sonne blitzte schon durch. Die Landschaft war in dermaßen schönen leuchtenden Farben getaucht wie man es nicht beschreiben kann, man muss es erleben. Alles war rein und klar. Und es war kalt. Wir hatten die Nacht leicht durchgeheizt und somit war es zumindest im WoMo angenehm. Auf den Bergspitzen etwa 300 m höher lag ein Zuckerguss aus Schnee.
In Kokstad hatten wir dann noch Datenempfang und stellten den neuesten Bericht ins Netz. Dabei schauten einige Jungs vorbei und bestaunten unseren Linkslenker. Ich erklärte ihnen, dass wir aus Deutschland – Europa kommen und sie nickten eifrig. Gisela war etwas außerhalb vom Fahrzeug und als die Burschen sich dann abseits unterhielten, hörte sie wie die Frage Germany? Europa? Und einer sagte dann, „ Übersee und dorthin gibt es keine Brücke und es ist weit weg, da braucht man ein Schiff“.
Diese reinen Farben in denen sich die Landschaft heute darstellte, begleitete uns noch den ganzen Morgen und ließ uns immer wieder erstaunen.
Heute war nochmals ein reiner Fahrtag angesetzt. 400 km bis East London sollten es werden. Viele Baustellen und viel Verkehr ließen uns nur sehr zäh vorankommen.
Doch wir schafften es. Heute Abend stehen wir in East London auf dem Campingplatz. Haben gerade gut gegessen und ein gutes Bier dazu getrunken und feiern den heutigen Tag. Wir empfinden ihn als Glückstag.
Glücksfall Nr. 1:
Die Schubvorrichtung für unsere Kühlbox konnte seit gestern nur noch sehr umständlich gegen versehentliches Öffnen beim Fahren gesichert werden und wir kauften heute Vormittag noch eine Halterung, die wir anbringen wollten. Unterwegs ist es dann passiert. Die Schublade ging auf und stürzte samt Box, mit Inhalt 1 m tief ab. Es ist nichts passiert, heute Abend konnte ich die Schublade wieder einsetzen und die neue Halterung anbringen. Die Box funktioniert noch.
Glücksfall Nr. 2:
Schon in Kokstad die erste Radarkontrolle. Unterwegs kamen dann noch einmal sechs weitere. Alle mit Radarpistolen. Glück gehabt, wir waren zwar schnell, im entscheidenden Augenblick aber wohl doch nicht zu schnell. Darüber hinaus haben wir einen schweren Unfall gesehen und festgestellt, dass wir jetzt schon mehrfach schwerere Unfälle auf dieser Reise gesehen haben. Das sind wir in dieser Anzahl in Deutschland gar nicht mehr gewohnt.
Glücksfall Nr.3:
Mehrfach standen wir heute im Baustellenstau und auch in den Städten „steppte heute der Bär“. In jeder größeren Stadt war heute Markt und ein Gedränge von Tieren, Menschen und Autos. In Umtata,, die Stadt in der Nelson Mandela geboren wurde, war es besonders schlimm. Es ging fast nichts voran. Die Sonne schien inzwischen kräftig und im Fahrzeug war es schon recht warm. Ich öffnete das Fenster, die Türen waren verriegelt. Es vergingen keine 2 Minuten als plötzlich wie von Geisterhand etwas Schwarzes über meiner linken Schulter auftauchte und ins Fahrzeug griff. Handy und Navi sind in der Mitte des Fahrzeuges in einer Halterung angebracht. Wie gesagt, über meine Schulter über das Lenkrad und schwups wurde das Handy gepackt und rausgerissen. Ich bezeichne diese Dreistigkeit fast schon als Kunstgriff. Nicht gerechnet hatte der Dieb mit meiner schnellen Reaktion. Obwohl ich wirklich nichts gesehen habe, ich weiß nicht einmal ob Mann oder Frau, packte ich im selben Augenblick nach dem Arm und streifte ihm das schon gegriffene Handy wieder ab. Ich sah dann nur noch einen Schatten hinterm Auto blitzschnell verschwinden und der Spuk war vorbei. Das Handy lag auf dem Fußboden im Fahrzeug; eine Passantin schaute erstaunt zu und ein Sammeltaxi fuhr dann neben mich und der Fahrer lachte, als ich ihm zeigte dass alles OK wäre und gab mir liebevoll den Tipp, das Fenster zu zulassen.
Wir hatten Glück heute und werden zukünftig etwas vorsichtiger sein. Blöd, dass wegen einem Vorfall dann alles wieder in Frage gestellt werden muss. Bisher hatten wir sonst ausschließlich positive Erfahrungen gemacht und sind dadurch vielleicht ein wenig unvorsichtig geworden.
Glücksfall Nr. 4:
Es war ein traumhaft schöner Tag wie man ihn selbst hier in Afrika nur selten erlebt und wir waren heute Glückskinder! Und das feiern wir jetzt!
hallo ihr beiden,
eure Berichte sind total erlebnisreich und spannen zu lesen.
Wunderschöne Aufnahmen – super.
wünsche euch weiterhin gute Fahrt und viel Glück.
grüßle Hildegard.
hallo ihr beiden,
es ist ja wirklich spannend von euren abenteuern zu lesen, ich warte ja immer noch auf die “ Katze“, aber für mich wäre das der Aufregung zuviel, viel glück weiterhin, freue mich auf euren nächsten bericht
grüßle anja
Hallo Glückskinder, weiter so, Eure Berichte sind ja richtig spannend! Ganz liebe Grüße Rose
WoW hört sich spannend an, ein Glück, dass nichts passiert ist! Donner und Blitz bleiben bei uns zum Glück aus, aber dafür haben wir ein Wetter wie im Herbst. Ob in Düsseldorf oder Freiburg, die Sonne lässt sich nicht blicken. Nach 6 Stunden Autofahrt von Stuttgart nach Düsseldorf, war die Zugfahrt von Düsseldorf nach Freiburg wie ein Segen 🙂 Ich rufe später mal durch! Dicken Drücker Claudi & Martin