In der Nacht hatte es wieder Minus-Grade. Aber am Morgen scheint schon wieder die Sonne. Die Temperatur erreichte im Laufe des Tages 14° C. Bergerac besuchten wir nicht. Wir sahen beim durchfahren keinerlei Anlass dazu. Ein Städtchen, von der Größe wie Esslingen, ohne besonderen Reiz. Die gepriesenen Weinberge waren von der Straße aus nicht zu sehen. Auffällig war, wie unterwegs allerdings schon öfters, die Vielzahl der Supermärkte und Firmen und ihre Größe. Die Franzosen scheinen den Einkauf zu lieben.
Gemütlich fuhren wir bis Bordeaux und erreichten die Stadt kurz nach unserer Mittagspause. Wir parken direkt an der ersten und somit ältesten Brücke, der Pont de Pierre, die hier den La Garonne überspannt.
Die Brücke ist inzwischen für den normalen Verkehr nicht mehr freigegeben und ausschließlich für die Straßenbahn, Fahrräder und Fußgänger offen. Die Straßenbahnen sind sehr modern und sehr gepflegt. Die Stadt, vom Fluß aus betrachtet, erinnert an Hamburg. Die Garonne erscheint uns so breit wie die Elbe. Allerdings den Hafen haben wir nicht besucht, er liegt weiter flussabwärts.
Nachdem wir die Brücke überquert habe, waren wir in der City und glaubten uns aber in Marokko. Hier fiel uns zum ersten Mal in Frankreich die hohe Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund auf. Die Kirche Saint-Michel-de-Montaigne mit ihrem alleinstehenden Turm mit 87 m Höhe ist was besonderes. Der Turm, der höchste in Südwest-Frankreich. Die längste Fußgängerzone Europas und vor allem die Kathedrale von Bordeaux sind beeindruckend. Die Fußgängerzone war gut besucht, es wimmelte vor Menschen. Kleine Läden und nicht große Kaufhäuser sind vorrangig hier angesiedelt.
Die Kathedrale, wir hatten Glück, sie öffnete gerade wieder, fällt durch ihre Größe und doch durch ihre filigranen Decken auf. Auch die bunten Glasfenster sind sehenswert.
Übrigens Kirche und Staat sind in Frankreich getrennt, anders als in Deutschland wo Bischöfe als quasi Beamte vom Staat ihren Lohn erhalten. An der Stelle ist wohl die Frage gestattet, welches System ist wohl besser, gerechter, demokratischer?
Wir gönnten uns nur 2 Stunden in Bordeaux, mehr gab die Parkuhr nicht her, es reichte aber auch.
Wir fuhren am Spätnachmittag noch nach Le Teich. Hier ist der Parc Ornithologique du Teich. Ein landschaftliches Highlight, ein Naturschutzgebiet. In dem Gebiet sind mehr als 280 Wildvogelarten beheimatet.
Hier machen wir Rast.