Dar es Salaam

Der Campingplatz Tan Swiss kurz vor dem Mikumi Nationalpark war nett. Am nächsten Morgen fuhren wir gemütlich, im Park war sehr oft auf 30 km/h begrenzt, Richtung Dar es Salaam.
Im Park entlang der Straße sahen wir viele Tiere: Zebras, Giraffen, Impalas sogar einen Elefanten. Fotografieren verboten wegen der Unfallgefahr.
Gegen 15 Uhr kamen wir dort an und erlebten die hiesige Rushhour. Dar es Salaam, nicht die Hauptstadt, eine Großstadt oder treffender, ein großes Dorf. Wir schleppten uns cm-weise zu einer Adresse, die wir unterwegs erhalten hatten. Wie sich herausstellte, war es aber keine Möglichkeit zum Übernachten. Ein Deutscher, der vor 30 Jahren Deutschland den Rücken kehrte und hier eine Autowerkstatt betreibt. Es traf sich trotzdem ganz gut. Eckard überprüfte unsere Kupplung die schon längere Zeit muckte und sie war am Ende. Am Montag könnte er sie wechseln, Dauer ca. 3 Tage. Also gut am Montag. Campingplätze hier in der Nähe gibt es keine vernünftigen und er empfahl uns eine kleine Strandbar, dort dürften wir sicherlich übernachten.
Der Indische Ozean war schön, die Bar war nett, die Besitzerin sehr skurril und ihr Mann passte dazu. Was nicht so recht passte, die Bar war recht voll, Barbetrieb bis 24 Uhr und dann wären wir alleine! Wir verzichteten, man könnte auch sagen, wir hatten nicht den Mut, dieses Risiko zu tragen.

Vier Kilometer weiter dann die Silver Sands Lodge. Leider wie uns schon vorhergesagt, heruntergekommen und ungepflegt. Ein paar Junkees und wir die einzigen Gäste. Sie hatten aber ein gutes Bier, schönsten Sandstrand am Indischen Ozean. Wir blieben 2 Nächte.

Am nächsten Tag ging es mit dem Taxi in die Innenstadt. Wir mieteten das Taxi bis ca. 14 Uhr. Der Preis, 150000 Schilling wollte er. Nach zähen Verhandlungen und viel Nachhaken einigten wir uns auf 40000 Schilling. Die Klimaanlage im Taxi war mörderisch kalt. Zuerst ging es zur High Commision von Kenia und schon hatten wir ein Visum für Kenia.
Das Visum für den Sudan allerdings wurde zum Albtraum. Zwei Männer saßen im Empfangsraum und sahen eine amerikanische Muppetsshow an. Wir dachten, es wären Besucher, die warten. Der ältere fragte dann in einem sehr der Fernsehsendung angepassten genuschelten Englisch, was wir wollten. Visa, nein geht gar nicht, mindestens 4 Wochen Wartezeit, Pässe gehen nach Karthum und wir hätten ja kein Visum für Saudi Arabien. Das bekommen wir in Karthum. Nein ohne Visum für Saudi kein Visum für den Sudan. Das  Ganze immer unterbrochen von der Fernsehsendung, die Show lief ja weiter. Irgendwann gaben wir auf. Dieses Visum wollten wir ja in Nairobi besorgen. Der Alte widmete sich wieder der Show, dort hätte er als Hauptdarsteller mitwirken können. Hoffe nur für den Sudan, dass dies nicht der Botschafter selber war.

Am nächsten Tag wechselten wir dann für 2 Nächte den Platz, etwa 40 km außerhalb in Bagamoyo, der ehemaligen Hauptstadt unter deutscher Kolonialherrschaft. War ein sehr netter Campingplatz. Mir war an diesem Morgen schon nicht gut und ich hatte hohes Fieber. Der Malariatest war aber negativ. Am Sonntag dann, untertags  war es eigentlich in Ordnung. Ich war aber so schwach, dass ich beim Abbau der Kabine Gisela kaum unterstützen konnte. Es war sehr heiß und ich war ständig mit kaltem Schweiß bedeckt.
Gisela machte ein Upgrade auf ein Zimmer mit Klimaanlage. Nachts wieder das hohe Fieber. Montag, schien die Welt wieder besser zu sein. Gisela brachte das Auto in die Werkstatt und Eckhard brachte uns zurück.
Dann eine Nacht mit Temperaturen von 36° C. Zweiter und dritter Malariatest und diesmal war er positiv. Mit dem Kleintaxi ging es in die Private Klinik der Mission. Zum Thema Klinik und Krankenhäuser nehme ich dann lieber mündlich Stellung. Vergesst alles was ihr zu wissen glaubt, man muss es erlebt haben. Malariatest negativ! Ok, die sehr junge Ärztin meinte, Malarone als Notfallbehandlung kann nicht schaden……….

Hier unterbreche ich, der weitere Teil stand ja bereits im letzten Artikel.

Malaria Tropica, ich wünsche sie keinem. Die Ansteckung erfolgte in den letzten 5-9 Tagen vor dem Ausbruch.

Dass ich heute wieder fit, oder fast fit bin, verdanke ich der Klinik in Dar es Salam. Sie gingen es professionell an. Ich war der „Pascha“ des Personals und wurde hervorragend betreut.

Hier kann ich gar keinen Dank aussprechen sondern nur hoffen, dass wenn jemand in solch eine Situation kommt er solche Kinder hat wie unsere Claudia und unsere Martina. Ich bin stolz auf sie und ihre Unterstützung!
Und ohne Giselas Unterstützung, die alles was anfiel meisterte. Ich weiß nicht wie es ausgegangen wäre.
Ich liebe euch drei.

Und Danke auch an euch zu Hause für die guten Gedanken, die mich begleiteten.

Morgen nun geht es etwas weiter in die Berge des Usambaragebirges. Wir versprechen uns dort etwas kühlere Umgebung und bessere Luft.

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Liebe Freunde, liebe Reisebegleiter

Ein Ereignis mitten in Afrika und doch so nicht gewollt.

Vorab, mir geht es, Gott sei Dank, wieder gut!

Am letzen Freitag ging es mir noch gut. Es war ein sehr schöner, leicht windiger Tag am Indischen Ozean. Unser Campingplatz gefiel uns nicht so gut und wir hatten uns entschlossen umzuziehen. Etwa 40 km außerhalb, nach Bagamoyo. Unser Auto benötigte eine neue Kupplung, dazu musste es zurück für 3 Tage. Ich wollte es bringen und dort bleiben und zusehen. Gisela hatte vor, auf dem schönen Platz am Meer zu bleiben. Ich war schon an diesem Tag nicht so fit. Wir gingen aber noch gemeinsam zum Strand. Abends hatte ich dann Fieber und lag flach. Wenn ich Fieber sage, meine ich die Nacht verbrachte ich, stark schwitzend mit 39,6° C.
Am nächsten Tag, Sonntag, mussten wir den Aufbau abnehmen. Das Fieber ging deutlich zurück. Wir machten ein Upgrade auf ein Strandhaus mit Klimaanlage. Allerdings musste den Abbau der Box Gisela alleine tun. Arbeiten, die ich normal im Vorbeigang tue, fielen mir so schwer, dass ich nach 30 Sekunden hinsitzen musste und Pause angesagt war. Keine Kraft, völlig am Ende. Der Malaria-Test war negativ.
Die folgende Nacht auf Montag war gut, zumindest meinte ich dies. Gisela erzählte mir, dass sie mir die halbe Nacht Wadenwickel gemacht hatte und Temperaturen bis 40° C das Normale waren. Ich wachte in dieser Nacht nur 2-mal auf, mir war kalt und ich war total nassgeschwitzt.
Der nächste Morgen, ein neuer schöner Tag. Temperatur von mir 37,3° C. Vorsichtig ging ich mit zum Frühstück. Hunger hatte ich nie. Essen ist wichtig; also trank ich Tee und aß mit Genuss frisches Obst. Super, das Auto musste weggebracht werden und ich setzte mich ruhig auf den Beifahrersitz und Gisela fuhr, auch bei dieser chaotischen Fahrweise, bravourös. Für die 40 km benötigt man normal 90 Minuten. Der in der Werkstatt hatte Verständnis, dass ich nicht dabei bleiben kann und brachte uns zurück. Alles war gut. Ich war müde, versuchte viel zu trinken und legte mich ins Bett. Absolute Appetitlosigkeit, sonst aber gut. Erneuter Malariatest zur Sicherheit des ersten. 15 Minuten später, ich denke, wir sollten noch einen machen, das Ergebnis gefiel uns nicht. Leider brachte der erneute Test kein anderes Ergebnis. Positiv!

Arztbesuch war angesagt. Dort der Test negativ. Die Ärztin meinte jedoch, wir sollten auf jeden Fall mit Malarone Behandlung beginnen. Gesagt getan. An drei Tagen
je 4 Tabletten. In dieser Nacht stieg das Fieber auf 40,5°C. Wadenwickel und ständig kühle Tücher auf dem Kopf brachten nur bedingt Erleichterung. So hohes Fieber bringt Phantasieren mit sich.  Gisela war heilfroh als die Nacht vorbei war.

Am nächsten Tag war die Temperatur fast normal. Immer so 38°C. Abends zur gleichen Zeit wie gestern die Tabletten. Diese Nacht war die Temperatur konstant auf 36°C. Dies ist auch sehr ungewohnt und macht Angst. Die Mädchen hatten sich abends noch schlau gemacht und uns inständig gebeten, am nächsten Tag unbedingt die beste Klinik von Tanzania in Dar es Salaam aufzusuchen. Gegen Mittag wurde uns das Auto gebracht und wir fuhren los. Die Fahrt war das alleräußerste, das ich bewältigen konnte. Bluttest, Bett, Infusion. Innerhalb einer halben Stunde hing ich am Tropf.  Von jetzt an, Donnerstagnachmittag bis Samstagmittag. Dann war ich soweit stabilisiert, dass sie mich mit Tabletten versorgt, die bis Montag reichen, entlassen haben.  Montag früh habe ich einen Termin zum nochmaligen Bluttest. Wenn der in Ordnung ist, ist die Malaria bekämpft. In dieser Woche verlor ich 6 kg Gewicht. Dadurch ist meine Gesamtverfassung natürlich sehr geschwächt, aber dies wird sich sicher von Tag zu Tag bessern.

Gisela hat eine gute Unterkunft in der Nähe der Klinik gefunden, die sehr wohltuend in Ordnung ist. Sauber, funktionierende Klimaanlage, guter Service.

Die weiteren Berichte dann nach und nach.

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Es gibt keinen Bonus für Touristen mehr, die Abzocke bekommt System

Kaum in Tansania, stieg die Straße immer höher. Bis auf 2300 m Höhe wand sich die Straße langsam nach oben. Wir fragten uns, wo kommen so plötzlich die hohen Berge her. Selbst auf dieser Höhe ist noch alles grün. In den Dörfern am Straßenrand wird seit verlassen von Malawi das Angebot an Gemüse und Früchten deutlich größer. Es gibt Berge von Bananen, Ananas und Tomaten. Die Bananen tatsächlich „tonnenweise“. Große Teeplantagen wechseln sich mit Bananenplantagen und Maisfeldern ab, dazwischen Gemüse. Dieser Reichtum, dieses Grün ist fantastisch.

Die hunderte von Fahrradfahrern, die in Malawi bis hin zur Grenze noch die Straßen gefüllt hatten sind verschwunden, d.h. sie wurden durch Motorradfahrer ersetzt. Mit ihren kleinen Knatterkisten rasen sie über die Straße, besetzt mit manchmal 4 Personen oder mit Gepäck weit höher als der Fahrer. Der Verkehr hat deutlich zugenommen. Die Fahrer sind deutlich aggressiver. Unser Leben hat weniger Wert.
Dies meine ich wörtlich. Heute auf einer Strecke von knapp 200 km haben wir 6 schwere LKW-Unfälle gesehen. Besonders LKW und Busse fahren mit atemberaubender Geschwindigkeit, der stärkere hat Recht. Dies ist zwar überall bisher so gewesen, aber so ausgeprägt noch nicht. Wir sind froh, dass unser WoMo nicht ganz klein ist. Schon bald haben wir herausgefunden, dass der Dieselpreis hier bei knapp über 1.-€ liegt und dass die Preise für uns sehr günstig sind. Eine Flasche Cola in der Wirtschaft kostet umgerechnet 35 €-Cent. Die Zeit ist hier erneut eine Stunde vorgestellt und wir müssen uns daran erst gewöhnen. Für heute finden wir einen Übernachtungsplatz in Mbeya in einer christlichen Einrichtung, welche sich die Aufgabe gestellt hat, die Bibel in über hundert Sprachen zu übersetzen und zu drucken. Diese Nacht schlafe ich nicht ganz so gut. Da wir aber noch immer auf über 1500 m Höhe sind, ist es erstaunlich angenehm kühl und uns schaudert schon vor Daressalam, dort soll es im Februar sehr heiß sein und auch nachts nicht abkühlen. Heute sind wir dann weiter gefahren bis Kisolanza und campen hier auf einer Farm. Die Anlage ist wunderschön hergerichtet und wir fühlen uns gut versorgt. Wir schlafen zwar, wie immer, im WoMo aber Frühstücken wollen wir morgen früh auf der Farm und heute Abend geht es noch in die Bar. Der Tag heute war ein Fahrtag und sehr anstrengend.
Die aggressive Fahrweise, die Unfälle und die vielen Polizeikontrollen kosteten Nerven und Kraft. Das kann nur besser werden. Die meisten Polizeikontrollen wollten bloß einen Schwatz halten mit woher und wohin. Eine war aber besonders „nett“ und ich habe mich im Nachhinein etwas geärgert über meine falsche Reaktion. Es ging etwas den Berg hinunter und ich dachte, lass den Motor etwas hochdrehen und gib Gas, damit er sich etwas frei pustet. Gedacht, getan. Der Tacho zeigte kurz 120 km/h. Es war nur kurz, aber einen Kilometer weiter sprang ein Polizist auf die Fahrbahn und hielt mich an. Ich wäre zu schnell gefahren! Er hielt mir die Radarpistole unter die Nase, die 85 km/h zeigte und erklärte, 50 km/h seien erlaubt gewesen. Upps, 120, 85, 50, was gilt nun, was ist am günstigsten. Sein Kollege im Fahrzeug am Straßenrand hat dann die Verhandlungen mit mir aufgenommen. Kurz um, er wollte gerne ohne Beleg umgerechnet 20.- €, ich habe ihm dann 5.- € angeboten und auf 7.- € haben wir uns dann geeinigt. Mit Handschlag hat er mich dann verabschiedet und das war es. Geärgert hab ich mich deshalb, die Radarpistole war manipuliert und ich hätte mir die Bilder genau zeigen lassen können. Da ich aber wusste wie schnell ich tatsächlich war, ließ ich es lieber nicht darauf ankommen. Hier ist nämlich außerhalb der Ortschaften die Geschwindigkeit auf 80km/h beschränkt.
Dieses Land, so steht es schon im Reiseführer, hat überall Plakate hängen, die für eine Antikorruptionkampagne werben und doch sind die meisten Beamten so korrupt, dass dem Staat dadurch sehr geschadet wird. Es interessiert aber keinen, keiner geht dagegen vor. Es war eine richtig gute Nacht auf der alten Farm. Es war kühl, man merkte die über 1800 Höhenmeter und es war sehr ruhig. Wir schliefen beide die Nacht durch.
Morgens dann ein sehr gutes Frühstück, mit schön gedecktem Tisch und frischen Früchten. Kaum dann wieder zurück auf der Hauptstraße, wir fuhren gerade mal 6 km, war schon wieder eine Radarkontrolle. Allerdings fuhren wir am 50 km/h Schild genau 49 km/h. Wir wurden gestoppt und die Tussi sprach uns in Suaheli recht mürrisch an, 65 km/h seien wir gefahren, murrte sie dann auf Englisch! Wir zuerst mal, einen guten Morgen, wie geht es ihnen… und dann war ich aber relativ barsch. Gisela machte das besser indem sie sehr nett sagte, völlig unmöglich, wir sind nicht zu schnell gewesen. Die Polizistin zeigte uns ihre Radarpistole, denke es war eine Attrappe und ich zeigte auf unser Navi und erklärte, am Computer könne ich beweisen, dass der Vorwurf nicht stimmt. Die Polizistin sagte, sie würde das Foto nun holen als Beweis und Gisela erwiderte, wir hätten Zeit. Ich machte demonstrativ den Motor aus. Die Polizistin schaute uns böse an und sagte, weiter fahren! Also gut, jeden Tag können wir ja nicht einen Polizisten hier ernähren! Unterwegs war außer einer wunderbaren Landschaft nicht viel Sehenswertes und so fuhren wir sehr gemütlich bis etwa 300 km vor Daressalam. Hier stehen wir nun an einer schönen Hotelanlage, die ein Schweizer betreibt.
Unterwegs auch heute, wir hatten uns aber schon ein wenig daran gewöhnt, wieder diese aggressive Fahrweise. Allerdings heute vermehrt durch die Linienbusse. Diese überholen überall, an Kuppen, in Kurven, es wird gehupt und gerast. Ein Wunder, dass dadurch nicht mehr passiert. Wir hielten uns an alle Geschwindigkeitsbeschränkungen. Dies fällt zwar manchmal schwer, die Ortschaften sind teilweise 7 km lang und alle 500 m kommt ein Haus, aber was soll es, wir haben Zeit.

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Der Norden von Malawi

Morgens gab es dann ein kleines Problem an der Rezeption. Wie schon so oft, steht sehr groß an der Rezeption: „Wir akzeptieren Visa“ und wie schon so oft, kommt der bedauernde Satz: „ Ist leider nicht möglich, nur Cash“. Diesmal stellten wir uns aber stur und behaupteten frech, wir haben kein Bargeld.  Zum nächsten Automaten zu fahren lehnten wir ab. Es sind immerhin 80 km. Mit dem Katamaran uns zum Bankautomaten zu segeln wollten die Boys nicht. Für uns wäre es ein schöner Tagesausflug gewesen. Nach viel telefonieren nahmen sie dann unseren Vorschlag an. Wir schrieben ihnen die Kartennummer auf und wenn der Manager zurück ist, kann er ja dann abbuchen mit der Nummer. Der Manager hatte sich frei genommen und das Kartengerät im Büro eingeschlossen. Mal sehen was passiert.

Unsere Tagesetappe am heutigen Tag betrug 200 km und ging am westlichen Ufer des Sees entlang nach Senga.  Die Strecke war gut zu bewältigen. Wenig Verkehr, viele Fahrradfahrer. Die Fahrrad-Taxen gibt es im ganzen Land.

Der Campingplatz des Livingstonia Hotels in Senga Bay lag direkt am feinen weißen Sandstrand. Hier war nun noch einmal eine Steigerung zum vorhergehenden Paradies. Wir standen direkt auf dem Sand, nur wenige Meter vom Wasser entfernt.
Von einem Fischer, er hatte seinen ganzen Einbaum voller Fische, kauften wir für 2.- € einen Fisch ab, der gut 3 kg hatte. Ich stellte mich etwas doof an beim filetieren. Dies änderte aber nichts daran, dass er hervorragend schmeckte. Auch die vom Rest zubereitete Fischsuppe war vorzüglich.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter Richtung Norden. Unterwegs gab es dann noch eine Übernachtung in Nkhata Bay, einem kleinen Fischerdorf direkt am See. Der Campingplatz war in Ordnung, von dort, er lag etwa 100m über dem See, hatte man einen schönen Ausblick auf den See.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter bis fast an das Ende des Lake Malawi. Zumindest glaubten die ersten Missionare, es wäre das Ende des Lake Malawi. Hier liegt die über 100 Jahre alte Livingstonia Mission mit Kirche. Dies war die erste Mission in Malawi und bis zum heutigen Tag erhalten ist auch das Wohnhaus des Dr. Laws, der hier damals praktizierte. Auf fast 1400 m Höhe mit einem wunderbaren Ausblick auf den 800 m tiefer liegenden Malawisee.  Die ehemaligen Schulen, an denen die Kinder beschult werden, sind heute noch in Betrieb und die Bildungsstätte wurde erweitert und eine Universität angegliedert. Hier oben ist alles sehr christlich geprägt.
Die Anfahrt, wir fuhren Livingstonia von der Rückseite aus an, war eine 40 km lange Erdpiste. Sie war teilweise etwas ruppig, manchmal nass und schmierig und an manchen Stellen sehr steil, ansonsten aber gut zu befahren. Vorausgesetzt es regnet nicht.
Bei Regen ist die Strecke unpassierbar. Gisela hatte schon Bedenken. Ihre Aussage, von der anderen Seite wäre die Anfahrt viel kürzer und laut Beschreibung auch besser. Am Himmel dicke schwarze Wolken. Aber wir hatten Glück, außer ein paar Tropfen hat der frische Wind die schwarzen Wolken weggeblasen.
Oben angekommen besichtigten wir die Kirche mit dem Glockenturm.
Wenn man weiß, wie die Glockentürme bei uns bestückt sind, machte sich das Glöckchen auf dem Turm sehr bescheiden. Vor dem alten Steinhaus des Dr. Laws campten wir dann. Die Zimmer im Haus waren sehr bescheiden. Die sanitären Anlagen aber auf den ersten Blick sehr gut. Bis wir feststellten, leider gab es zur Badewanne und zur Dusche nur kaltes Wasser und auch dies nur sehr schmutzig. Der Preis war sehr billig hier oben, fürs Campen bezahlten wir 3.- €.  Am nächsten Morgen war ich noch ganz begeistert von der Nacht, so friedvoll, tief und fest hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen.
Die Weiterfahrt nach Tansania verlief dann nicht ganz so einfach. Die im Reiseführer gepriesenen 7 km bis zur Hauptstraße waren eine echte Herausforderung. Die 800 Höhenmeter bis zur Hauptstraße sind in 20 Haarnadelkurven zu bewältigen.

Hängebrücke über einen Fluß

Die Piste sehr tief vom Wasser zerfurcht und teilweise sehr steil und eng. Gegenverkehr verboten! Alle 2 km eine kleine Ausweichstelle. Zwar haben sich die Straßenbauer bemüht und ab der 11. Kurve die Kurven teilweise betoniert, dies führt aber nur dazu, dass die Piste noch schwieriger zu befahren ist. Ein junger Mann, den wir oben trafen, war zu Fuß schneller im Tal als wir im Auto. Die Frage bleibt sicherlich offen, ob wir bei umgekehrter Fahrstrecke tatsächlich hochgefahren wären.

Schön, dass es Reiseführer gibt!

Die Überschreitung der Landesgrenze ging problemlos vonstatten. Die Schlepper und Helfer an der Grenze merken rasch, ob man unsicher ist oder selbstbewusst das Ganze in die Hand nimmt und sind dann schnell verschwunden. Bis jetzt ist es an allen Grenzen dieselbe Prozedur. Am Immigrationschalter Visa und Stempel abholen, dann zum Schalter des Zolls und das Carnet abstempeln lassen. Das war´s dann schon. Das Einreisevisum in Tansania kostete 25.-US$ und was nicht im Reiseführer aufgeführt war, es mussten 25.-US$ für Roadtax und sonstige Tax entrichtet werden (für 30 Tage). In Tansania gibt es keinen Schwarzmarkt für Fremdwährungen und somit war nicht verwunderlich, dass der junge Mann seinen angebotenen Kurs laufend verbesserte, als er merkte, dass wir kein Interesse hatten.

Nun sind wir in Tansania.

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Der Süden von Malawi

 Wir verließen Lilongwe und fuhren auf der M1 nach Blantyre.  Die Strecke ist asphaltiert und in einem sehr guten Zustand. Überhaupt sind die Straßen in Malawi in sehr gutem Zustand.

Auch hier gibt es viele Polizeikontrollen. Wir werden jedes Mal angehalten und ein Dokument müssen wir immer vorzeigen. Nie den Pass, aber mal dieses und jenes, der Einstieg für einen kleinen Plausch. Die Polizei ist schrecklich neugierig.

 

Die Strecke nach Blantyre ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und führt viele Kilometer direkt an der Grenze zu Mosambik entlang. Die Grenze ist nicht befestigt und teilweise beginnt 10 Meter neben der Straße Mosambik. Der Grenzübertritt ist zwar illegal, wäre aber überall machbar. Die Einheimischen nehmen die Linie vermutlich nur bei offiziellen Anlässen wie Wahl oder ähnliches wahr. Links und rechts der Straße Berge mit über 2000 m Höhe. Immer wieder ist ein wunderbarer klarer, weiter Blick ins Land möglich. Offiziell gibt es hier drei Grenzübergänge.
Da wir für Mosambik ein Visum benötigen und die Formalitäten wieder einen längeren Zeitraum beanspruchen würden, verzichten wir auf die Überschreitung der Landesgrenze. Die Dörfer am Straßenrand sind allesamt gleich. Marktstände, hunderte von Menschen, dazwischen tiefe Erdfurchen, aufgeweicht vom letzten Regen und kleine Mini-Läden entlang der Straße bilden den Ortskern. Die Menschen sind unterschiedlich. Mal sind sie eher zurückhaltend, mal freundlich zuwinkend, nie feindlich. Die Ortskerne sind mal sehr sauber, oft aber auch mit Abfall zugemüllt. Die Wasserversorgung erfolgt meist aus zentral gelegenen Brunnen. Frauen und Kinder tragen die vollen Kanister auf dem Kopf balancierend in ihre Hütten. Hütten sind aber fast die falsche Bezeichnung. Auffallend hier im Lande ist, dass die meisten Hüten aus gebrannten Ziegeln gemauert sind. Die Dächer sind meist reetgedeckt. Obwohl über Malawi die Meinung besteht, dass die Bevölkerung sehr arm ist, haben wir den Eindruck, dass es sich hier besser leben lässt als in Sambia. In Sambia ist mehr Schein und vermutlich die Verschuldung deutlich höher. In Sambia sollen über 80% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze existieren. Die Lebenserwartung in Sambia ist deutlich kürzer, in Malawi liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei 43 Jahren.
Die Vielfältigkeit der Landschaft ist es, was Malawi so schön erscheinen lässt.
Blantyre selbst, die zweitgrößte Stadt im Lande, hat wenig zu bieten.

Lediglich die alte, gut erhaltene Missionskirche mit der dazugehörigen Schule und dem Krankenhaus bilden ein Highlight. Spektakulär war auch unser Übernachtungsplatz im Country Club. Nachdem der Campingplatz „Fishermans Rest Lodge“, im Hupe-Führer recht gut beschrieben, keine Campingmöglichkeit gerade anbietet, fuhren wir 20 km zurück nach Limbe zum dortigen Country Club. Der bietet seinen Mitgliedern alles rund um den Sport an. Vom Golfplatz, über Tennis, Squash bis hin zu mehreren gepflegten Fußballfeldern mit super Rasen. Dort, mitten auf diesem Superrasen, durfte man Campen. Fußball wird nur Sonntagvormittags gespielt und es war Sonntagnachmittag. Das dazugehörige Restaurant war sehr gut und man konnte dort mit den Clubmitgliedern gemütlich sitzen und essen oder etwas trinken. Die Preise erstaunen uns immer wieder. Das Bier kostet unter 1.- €. So spektakulär unser Übernachtungsplatz ist, in der Nacht kommt man sich dann doch etwas komisch vor. Die Geräusche der Stadt verstummen. Nur wenige Geräusche dringen meist von fern her und man fühlt sich auf dem riesigen Sportplatz in der noch viel größeren Gesamtanlage doch recht alleine und einsam. Wir waren natürlich die einzigen Gäste. Die sanitären Anlagen, es sind die alten Umkleidekabinen, waren in einem etwas unbenützten Zustand. Der Service ist aber gut. Kaum hatte Gisela nach heißem Wasser zum Abwasch gefragt, wurde ein Eimer heißes Wasser aus dem Restaurant gebracht.

Von hier aus ging es dann am nächsten Morgen über Zomba an den Malawisee. In Zomba selbst hatten wir dann einen kurzen Zwangsaufenthalt. Die Straße war total gesperrt, der Präsident von Malawi war zu Besuch. Der Tross rauschte 30 Minuten später vorbei und der Spuk war beendet, wir durften weiter fahren. Die Polizisten standen aber allesamt stramm. Am Rande vom Liwonde Nationalpark legten wir dann noch einen Stopp zum Übernachten ein.
Der Campingplatz „Liwonde Safari Camp“ war zwar sehr schlecht zu finden, der Platz selbst ist aber eine echte Empfehlung. Eine sehr nette Anlage in sehr gutem Zustand mit sehr gutem Service. Wir blieben aber trotz dieser Vorzüge nur eine Nacht. Den Nationalpark, der Vorzeigepark Malawis, besuchten wir nicht. Wildlife in Malawi ist doch eher noch im Aufbau begriffen. Zuviel wunderbare Erlebnise hatten wir in dieser Hinsicht schon unterwegs gehabt.

Wir fuhren weiter bis Chembe am Cape Maclear direkt am See. Dort sind wir bei strahlendem Sommerwetter angekommen auf dem Campingplatz „Eagles Nest“. Der See, die Sonne, das nahe Fischerdorf, der Stellplatz, wir kamen uns vor wie im Paradies. Das Paradies mit schöner Bar, Restaurant, Liegen am weißen Strand, freundlichen Menschen und wir die einzigen Gäste. Alles für uns.


Schon beim aussteigen merkten wir aber, auch das Paradies hat seine Schattenseiten. Die warme, schwüle Luft warf uns fast um. Naja, zulange die Klimaanlage in Betrieb gehabt. Leider steht im Reiseführer, dass der Strand am See und auch speziell hier, Bilharziose verseucht ist. Die Menschen hier baden im klaren See, trinken das Wasser aus dem See und 80% haben diesen Wurm schon in sich. Nur wenige Minuten reichen, um sich den Parasiten zu holen. Wir genießen den heutigen Tag am menschenleeren weißen Strand, mit Blick auf die Fischerboote und die Menschen am Strand im naheliegenden Dorf.

Jeder Tourist hat hier wohl seinen „Freitag“. Seit wir hier am Campingplatz stehen, werden wir von einem Einheimischen betreut. Wollt ihr Fisch kaufen, Ausflüge machen, Abendessen…. Er steht nur da, bewacht unser WoMo und bietet gelegentlich seine Dienstleistungen an. Fast peinlich, man kann sich aber daran gewöhnen. Nach Beendigung unseres Frühstücks kam er heran und fragte, ob er den Abwasch erledigen dürfte. Das Geschirr kam nach kurzer Zeit sauber und trocken wieder zurück und mit den 500.- Kwacha (ca. 0,80 €) war er sehr zufrieden, die er von uns dafür erhalten hat.
Gefordert hat er nichts und gerade kam er wieder und hat uns einen großen, frisch gefangenen Fisch aus dem See angeboten. Den lässt er nun für uns in der Küche filetieren, um ihn auf die richtige Größe für unsere Kühlbox zu bringen. Allerdings erzählte er Gisela auch seine sehr traurige Geschichte. Er, der älteste Bruder von mehreren Geschwistern hat, seit seine Eltern verstorben sind, die Verantwortung für alle Geschwister und er hätte die Bitte, ob wir ihn nicht monatlich unterstützen könnten. Eine traurige, vielleicht sogar wahre Geschichte! Oder nur eine Geschäftsidee? Wo fängt man an zu unterstützen und privat, das geht schon gar nicht!

Beim spazieren gehen durch die umliegenden Dörfer wurde ich an jeder Ecke angegangen: Möchtest du Fisch, gib mir Geld, Süßigkeiten Süßes…, als ich Brot kaufte, hatte plötzlich jeder Hunger, egal ob Mann, Frau oder Kind und wollte das Brot. Hätte ich 100te gekauft, hätte es auch nicht gereicht. Jeder wollte, dass ich Fotos mache, natürlich gegen Geld. Nicht ich als Fotograf sollte bezahlt werden sondern sie als Modell. Ja, hier merkte man, dass der Tourismus schon Einzug gehalten hat. Allerdings, so verloren ich mir auf dem Spaziergang vorkam (es gab keine Fremden außer mir), ich wurde nie feindselig angegangen.

Abends dann waren wir im Restaurant zum Essen. Ein sehr gutes Fischgericht (wenn nicht hier wo dann) mit Vorspeise und Nachtisch für 8.- €. Wir waren die einzigen Gäste.
Und heute Morgen segelten wir für 3 Stunden mit einem Katamaran durch den Malawisee. Auf einer Insel konnten wir schnorcheln und die bunten Malawi-Barsche beobachten. Gisela verzichtete darauf und ich schnorchelte für 20 Minuten. Allerdings war es mir dann doch auch unheimlich. Obwohl ich wusste, dass wenn es hier Bilharziose gibt, es schon zu spät ist, stieg ich schnell ins Boot zurück.

Das Paradies mit seinen Schattenseiten. Leider sind fast alle Seen hier in Afrika nicht bilharziosefrei.

Unterwegs sahen wir noch Seeadler wie sie direkt vor uns aus dem See Fische fangen und bei strahlendem Sonnenschein ging es nach 3 Stunden zurück zum WoMo. Heute Nachmittag ist Ruhetag angesagt und morgen geht es dann weiter am westlichen Ufer entlang Richtung Norden.

 

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Malawi und seine Hauptstadt Lilongwe

Es ist noch gar nicht so lange her, da war Lilongwe uns noch kein Begriff und heute sind wir hier, mitten im Herzen Afrikas. Und für uns ist es wirklich so, hier in Malawi haben wir zum ersten Mal das Gefühl, jetzt sind wir in Afrika.

Ich gehe aber erst noch einmal  zwei Tage zurück. Unser letzter Morgen in Sambia brach entgegen der Wetterprognose mit Sonnenschein an. An der Grenze, die „Schlepper“ waren schnell abgewimmelt, ging es sehr schnell voran. Ausreise aus Sambia und Einreise in Malawi waren ohne Probleme. Die Einreise in Malawi waren
3 schnelle Stempel und schon durften wir weiter. Deutsche brauchen kein Visum. Die Beamten waren mehr als freundlich und zuvorkommend. Es war eine richtige Wohltat, so willkommen zu sein. Übrigens, die Freundlichkeit der Menschen und die Sonne hielten bis heute an. Die Straße war hier auf malawischer Seite gut, es gab keine überraschenden „Potholes“. Der Verkehr ist deutlich weniger als bisher und die Dörfer am Straßenrand machen einen sauberen, aber sehr armen Eindruck, überall aber lachende uns zuwinkende Menschen. War es die Sonne, waren es die Menschen, wir fühlen uns wohl hier.


Lilongwe ist keine Großstadt und es gibt hier auch keine Hochhäuser wie in den anderen Hauptstädten. Viele Menschen hier sind arm. Im schmutzigen Fluss werden gebrauchte Schuhe gewaschen und anschließend an der Straße verkauft. 100te von Straßenhändlern verkaufen gebrauchte Kleider. Jeder hat eine Hose oder sonst ein Kleidungsstück in der Hand und in der Reihe stehend warten sie, bis ein Kunde vorbei kommt. Viele kleine Läden gibt es hier, alle bis unter die Decke gefüllt. Bekommen tut man hier das Meiste, etwas finden ist für uns Europäer fast unmöglich.

Überall kommt man ins Gespräch und nur wenige Menschen sind unfreundlich und wollen Geld wenn man fragt, ob man fotografieren darf.
Mitten in der Stadt dann das Gegenteil, der 18 Loch Golfplatz mit sonstigen Sportanlagen. Natürlich nur für Mitglieder, umzäunt und bewacht. Für uns Europäer aber kein Problem, wir sind fast automatisch „Members“ und Gisela und ich speisten heute zum Lunch dort. Ein gutes Rump-Steak mit 300 g, ein gutes vegetarisches Essen, Getränke und Cappuccino für umgerechnet 10.- €. Dies gilt hier als sehr teuer, für uns ist…….
Wir empfinden den Club hier als schöne, ruhige, gemütliche Insel. Für die Einheimischen ist es hier sehr exklusiv. Gestern hat Gisela unseren 5 Litersack mit Wäsche waschen lassen, 1,50 €. Was will man da sagen. Das Leben hier ist für uns äußerst preiswert, für viele Einheimische aber, fast unerschwinglich. Malawi ist sicherlich das ärmste Land, das wir bisher besucht haben.

Auch hier sind die Menschen sehr gläubig. Speziell aber hier in Lilongwe gibt es sehr viele Moslems, jedoch auch Hindus und andere Gemeinschaften.  Allerdings für viele Glaubensgemeinschaften, bei uns würde man Sekten dazu sagen, gilt das was eine Freundin uns vor kurzem geschrieben hat, nachdem sie bei einer „Gottes-DIENSTfeier“ teilnehmen durfte:

„Wir wurden auch recht schnell den geistigen Führern vorgestellt (als einzige Weiße mit zwei Kameras kann man sich dann doch nicht in der Masse verstecken), die alle Bischofstitel hatten und mehr als wohlgenährt aussahen. Die anfangs erteilte Genehmigung, zu fotografieren, wurde dann aber wieder revidiert, nachdem sich offensichtlich Gläubige gestört fühlten.
So verbrachten wir die meiste Zeit draußen mit Tonaufnahmen. Es waren auch gerade Builder-Days, was heißt, die Gemeinde wurde immer wieder dazu aufgefordert und angehalten, auch das Letzte zu geben, um den Bau und das Fertigstellen des Kirchengebäudes voranzutreiben.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass die Programme der unterschiedlichen Kirchen und die Vortragsweise sich doch alle sehr ähneln bis gleich sind. Die Menschen haben ein großes Bedürfnis nach Halt, das sicherlich proportional zu ihrer finanziellen Situation steht. Und die Plätze auf Wolke sieben sind daher sehr begehrt, stellen sich die meisten doch sicherlich vor, dass die Wege dort nicht im Schlamm versinken, falls es mal regnet (was es dort nicht tut) auch wenn der Weg dorthin mit Müll gesäumt ist.“

Geld abheben ist in diesem Land kein/ein Problem. Zwar gibt es, zumindest hier, viele Geldautomaten. Der Höchstbetrag, den man aber abheben kann, sind 40000.- Kwacha. Eine ganze Menge an Scheinen,  der Gegenwert aber 67.- €. Wenn man tanken muss, kommt man da nicht weit. Diesel kostet hier ca. 1,30 € und ist somit teurer als in allen bisherigen Ländern.

Billig sind hier die öffentlichen Verkehrsmittel. Hier in der Stadt gibt es viele Fahrradtaxen. Mit einer gepolsterten Sitzbank ausgestattet, fährt der Passagier auf dem Gepäckträger mit. Dabei sind Strecken von über 10 km nicht aussergewöhnlich.

jetzt ist es nach Nordafrika genausoweit wie nach Süd Afrika. Ist schon ein überwältigendes Gefühl soweit vorgedrungen zu sein.

Morgen geht es dann Richtung Süden „zurück“, an den Malawisee.

 

 

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Lusaka und der Nordosten

Der Campingplatz Eureka machte einen guten Eindruck. Es ist ein schöner weitläufiger Rasenplatz und ein Treffpunkt für Reisende. Allerdings darf man die sanitären Anlagen in das positive Bild nicht mit einbeziehen, diese waren doch recht basic..

Wir trafen einige andere Reisende. Leider erhielten wir keine brauchbaren Informationen, die unsere weiteren Pläne verfestigen. Viel war Hörensagen und viel war negativ, aber ohne fundierte Grundlagen.. Ein deutsches Paar, sie reisen im Concorde-Wohnmobil mit integrierter Dusche. So ein Ding für 200 000.- € und wir wundern uns, dass so etwas hier überhaupt zu bewegen ist, hatte besonders viele Horrorgeschichten zum weitergeben. Das meiste aber nicht selber erlebt. Kurzum nicht sehr erbauend!

Auf der Saudi Arabien Botschaft war es dann äußerst positiv. Wir wurden überaus freundlich empfangen und es wurde uns glaubhaft zugesichert,. dass es für Deutsche garantiert keine Probleme gäbe, in Kartum ein Transit-Visum zu erhalten.
Anschließend bummelten wir dann durch ein Einkaufscenter.

Auf der einen Seite bittere Armut, Slums mit verschlammten Straßen. Dreck und Elend. Auf dieser Seite, modernste Technik, wie zu Hause im Saturn. Bose-Anlagen; 55 cm LED-TV, alles was man sich vorstellen kann. Selbst die Preise waren wie zu Hause. Naja, vielleicht etwas teurer. Wir besuchten eines der guten Restaurants hier zum Lunch und fuhren anschließend wieder auf unseren Campingplatz zurück. Quer durch diese etwas verrückte Stadt. Viel Verkehr, Hektik, Verkehrsstau usw. Wenn man von den schlechten Straßen mit ihren tiefen Löchern absieht, auch dies, fast wie zu Hause. Die Taxifahrer sind allerdings noch unberechenbarer als bei uns. Ich war froh, als wir aus diesem Chaos heraus waren.

Heute Morgen mussten wir uns aber erneut hinein begeben. Wir wollten weiter nach Malawi. Bis zur Grenze sind es rund 600 km. Etwa 300 davon sind wir heute gefahren. Unterwegs einige Polizei- und Militärkontrollen.  Jedes Mal mit einem kurzen, netten Plausch verbunden, ansonsten durften wir unbehelligt fahren. Die Strecke ist langweilig. Sehr viel grün, viel Wald, keine Tiere und nur einige kleine Dörfer. Freundliche winkende Menschen. Ansonsten jwd. Etwas unglücklich stehen wir nun auf einem sehr mäßigen Campingplatz in Nyimba. Gebe ihm die Note 6. Ich war heute auf etwas mehr Luxus eingestellt und hätte auch ein nettes Chalet akzeptiert. Gisela hat entschieden. Die halbe Nacht hat es durchgeregnet. Alles versinkt im Schlamm. Diese BIlder sieht man zu Hause im Fernseher nicht. Man sieht Wolken ziehen auf, die staubige trockene Landschaft giert nach Regen und endlich regnet es. Menschen und Tiere atmen auf und freuen sich. Von tagelangem Regen, Schlamm und Schmutz keine Spur. Das ist der Unterschied zum Fernsehen. Schlamm, Schmutz herrschen vor, Tiere und Menschen nass bis auf die Haut. Gott sei Dank, es ist warm.
Und die Pilze aus dem Wald waren überall zu kaufen.  5-6 kg oder noch mehr für 2,50 € und dies war schon ein Touristenpreis. Wir hatten 4 Hauptmahlzeiten nur mit Pilzen. Sehr wohlschmeckend. Den großen Pilz gabs zum Frühstück.

Den ganzen Tag hat es heute mal mehr, mal weniger geregnet. Im Minuten-Takt musste ich den Scheibenwischer umschalten von sehr schnell bis aus. Die Straßenränder gleichen einem See. Die Dörfer versanken im Schlamm. Nach Port Elizabeth zurück ist es nun gleichweit wie nach Äthiopien. Keine Ahnung haben wir , wie wir uns entscheiden werden. Die Heimfahrt reizt sehr, die Unzulänglichkeiten in Kenia aber bilden das Gegengewicht. Mitten in der Straße entstand eine Wiese, man fährt eben drumrum.

Trotz Regen hat Gisela heute etwas Wäsche gewaschen und wir waren froh, dass es hier auf dem Campingplatz in Chipata einen Trockner gibt den wir benutzen durften. Ansonsten wäre die Wäsche bei dem Dauerregen nicht getrocknet.  Wir wollten hier eigentlich noch einen Tag länger bleiben. Bei dem Regenwetter und der Wetterbericht bestätigt dieses Wetter hier für die nächsten fünf Tage, macht dies wohl wenig Sinn. Wir fahren morgen nach Malawi. Das Wetter dort,  nur 22 km entfernt, ist nicht besser, zumindest aber im Norden scheint die Sonne zu scheinen. So hatten wir uns Afrika nicht vorgestellt. Auch dies ist Afrika!

Wir geben gerade die letzten Kwacha aus und dann geht´s über die Grenze. Heute Morgen zumindest scheint die Sonne. Alles dampft und ist feucht. Das Brot schimmelt in der Tüte. Der Foto fühlt sich an als wäre er nass. Die Straßenjungs wollen Geldwechseln und gehen uns richtig auf den Wecker. Jeder will halt Leben.

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Von Kasane nach Lusaka

Wahnsinn wie gerade die Tage verfliegen. Der Tag Erholung am Chobe tat uns allen gut.

Nach wenigen Kilometern waren wir am nächsten Tag an der Grenze und wir staunten nicht schlecht, wie schnell die Grenzformalitäten von statten gingen. Die Schlepper merkten uns unsere Erfahrung an und ließen uns in Ruhe. Der Grenzbeamte fertigte mich sehr freundlich ab.

Auch an der Fähre gab es für uns keine Wartezeit. PKW haben Vorrang und somit waren wir ruck zuck auf der Fähre. 30.- US$ für die Überfahrt sind ganz schön happig. Hätten wir dasselbe Fahrzeug, das gibt es tatsächlich, ohne Allrad, dann wären es nur 20.- US$. Eine Logik dazu erschließt sich mir nicht, Afrika eben.


Auch auf sambischer Seite gingen die Formalitäten relativ rasch. Bernd und Martina am Schalter neben mir mussten sich erst einmal eine wirsche Zurechtweisung abholen, sie sollen gefälligst einzeln anstehen. Bei Gisela und mir war dies kein Kriterium. Die Beamten hier leben ihre Willkür aus wie es ihnen in den Sinn kommt. Kompetenz und Intelligenz braucht man keine, die Verwandtschaft muss passen, dann hat man für sein Leben ausgesorgt.
Nach Versicherungen fürs WoMo fragte hier keiner.

Die restlichen Kilometer nach Livingstone verliefen ohne Probleme. Zwar gab es mehrere Polizeikontrollen, war bisher in Sambia unüblich und Gisela vermutete schon, dass sie die nicht nachgefragte Versicherung nun kontrollieren, aber wir wurden freundlich durch gewunken.

In Livingstone machten wir beim Toyotahändler einen Termin für die Reparatur der gebrochenen Feder und bei einem Versicherungsbüro bekamen wir tatsächlich die langersehnte Comesa-Versicherung mit allen Ländern, die wir noch bereisen wollen. Bis hoch in den Sudan, leider aber ist die Südafrikanische Zollunion ausgeschlossen. Es hört sich fast so an, als ob „Krieg“ herrschen würde zwischen den Ländern außerhalb der Union und der Union.  Wir haben jetzt erst einmal eine Versicherung für das nächste  Vierteljahr. Der Preis 174 Kwacha, sind  rund 23.- €. Was genau alles versichert ist, wissen wir nicht. Auch dies ist Afrika.

Wieder zurück auf dem Campingplatz mussten wir uns ärgern. Ein deutsches Ehepaar hat unsere  vorher auf dem Platz zurückgelassenen Sachen  einfach auf den Nebenplatz getragen, da ihnen unser Platz besser gefallen hat. Manche Menschen haben  keinen Respekt und man sollte ihnen das Reisen verbieten können. Gisela hat sich so geärgert, dass sie  nach einer Nacht den Platz bezahlt hat und an der Rezeption erklärt hat, dass wir neben solchen Leuten nicht wohnen wollen. Vermutlich har sie sogar beide Nächte bezahlt- Die Frau von nebenan hat sich zwar bei ihr noch quasi entschuldigt, Konsequent ist Gisela aber.

Wir brachten Bernd und Martina dann auf den Flughafen. Damit unser Abschiedsschmerz nicht ganz so sichtbar wird verabschiedeten wir uns rasch und sie entschwanden unserem Blick. Wir waren schon etwas traurig, es war ein Wiedersehen nach über 7 Monaten und hat bei uns beiden etwas Heimweh hinterlassen.

Wir brachten das WoMo in die Toyotavertretung Zambia Livingstone. Termin war um 13°° Uhr. Das Fahrzeug stand erst einmal 2 Stunden auf dem Hof. Wir hatten uns entschlossen auf die Reparatur zu warten und machten „Camping“ im Garten dort. Als die Reparatur began war es gut, dass ich dort war. Es interessierte mich wie dies von Statten geht. Bald schon merkte ich, dass die  Mechaniker nicht mehr verstanden als ich und zudem ich offenbar handwerklich noch geschickter war.  Kurzum, u 17.30 Uhr war das WoMo wieder fahrbereit, mit Hilfe meiner Werkzeugbox und unserem Kompressor.  Toyota Zambia Livingstone gab ein äußerst schlechtes Bild ab. Ich aber lernte einiges dazu und kann nun die Hinterachse selber ausbauen. Hoffe aber, dass ich dieses Können nicht brauche. Richtig ärgerlich wurde es aber dann bei der Bezahlung. Leider funktionierte der elektronische Zahlungsverkehr mal wieder nicht. Nachdem sie  3 unserer Karten probiert hatte wollten sie Bargeld. Leider hatten wir diesen Betrag nicht mehr. Er bot uns einen kostenlosen Shutel zur Bank, diese hatte aber bereits geschlossen, also zu einer Wechselstube. Diese verlangte 3% Kommission und als ich dann, etwas lautstark und nachhaltig, dieses von der Rechnung abziehen wollte ging eine Diskussion los, wesen Anteil dies nun wäre. Ich vertrat den Standpunkt, dass ohne Bargeld dieser Betrag nicht angefallen wäre, vereinbart war Bezahlung mit Karte, es das Problem der Werkstatt sei. Gisela mischte dann auch noch mit, mit der Bemerkung, die können doch nichts dafür. Was dann kurzum noch zu einem Knatsch zwischen uns führte. Zukünftig gibt es nun eine klare Ansage von uns: Bezahlung nur und ausschließlich mit Karte!

Abends  dann mit Rea und Günther, bei einem Glas Wein war dann alles vergessen. Von diesen Beiden haben wir uns dann auch verabschiedet, denn  am nächsten Morgen fuhren wir weiter nach Lusaka.

Die Straße, zumindest der größte Teil, ist neu gerichtet. Die EU hat hier fast 60 Mill. „gestiftet“. Die Bevölkerung am Rande der Straße macht einen ärmlichen Eindruck, bis in ihre Hütten scheint die Unterstützung nicht vorgedrungen zu sein. Hier wird viel Holzkohle gebrannt.

Fahrradfahrer transportieren dann bis zu 5 Mammutsäcke auf ihrem Rad. Dies ist härteste, gefährliche Arbeit. Der vorbeifahrende Autoverkehr nimmt keine Rücksicht auf sie. Unfälle sind dadurch vorhersehbar.

Die 480 km, teilweise bei starkem Regen, fuhren wir durch und stehen heute entspannt auf der Eureka Farm. Ein netter Platz mit einigen internationalen Gästen, sodass wir heute schon einige Infos geben und bekommen konnten. Die Giraffen und Antilopen, die es hier im Gelände gibt, kommen bis fast ans WoMo heran und dies etwa 9 km vor der Hauptstadt Sambias.

Die letzten 100 Kilometer vor Lusaka wurde die Straße schlechter, sodass man nicht das Gefühl hatte, es gehe auf die Hauptstadt zu. Vermutlich haben die Gelder der EU nicht mehr ausgereicht. Es fahren hier aber erstaunlich viele Mercedes der S-Klasse und oft steht 500 darauf.

 

Afrika verändert sein Gesicht gerade jeden Tag. Aber so muss es auch sein, denn inzwischen haben wir mehr als 20 000 km zurückgelegt. Das echte reale Afrika gibt es nicht. Denn, wie steht im Reiseführer: „Die Entfernung von Paris nach Moskau ist kürzer als die von Kapstadt nach Lilongwe (Malawi). Die Strecke von Windhoek nach Nacala (Mosambik) entspricht der Entfernung von Hamburg nach Damaskus. Und dass ein Städtetrip in Damaskus ein anderes Reiseverhalten als ein Städtetrip in Hamburg erfordert, ist jedem verständlich“. Doch für viele ist dies von außen gesehen für Afrika nicht klar. Die bewusste Unterscheidung, die wir für europäische Länder wahrnehmen, scheint für viele nicht zu greifen. Afrika ist „arm und schwarz“. Dem ist jedoch nicht so!

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Am Chobe River

Ich schrieb, das  Senyati Safari Camp sei teuer, dies war untertrieben. Fast könnte man meinen, im Hupe Reiseführer wurde geschönt. Unsere Campingparzelle hatte keinen eigenen Sanitärblock und die Dusche lief nicht ab. Es gab kein warmes Wasser und nach mehrmaliger Nachfrage durften wir dann in einem Chalet duschen. Da Gisela den Preis nicht richtig verstanden hat und zum ersten Mal auch noch die Steuer zusätzlich zu bezahlen war, kostete der Platz  ca. 16.- € pro Person. Für den Komfort eine Unverschämtheit.

Nur, wie schon vorhergeplant, 14 km weiter fuhren wir auf den Campingplatz der Chobe River Lodge.

Diesen kann ich empfehlen. Wir stellten gleich fest, dass wir hier vor 10 Jahren schon einmal waren. Dieser Platz ist nicht billig, hier aber stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis. Nachmittags machten wir dann eine Bootsfahrt von 3 Stunden auf dem Chobe. Herrlich wie an uns die Tierwelt vorbei glitt. Der Höhepunkt der Bootsfahrt war ein Kampf zwischen zwei Hippos. So etwas hatte wohl noch keiner von uns gesehen.

Am nächsten Morgen ging es dann schon um 6°° Uhr weiter. Etwas schlaftrunken noch standen wir um 5°° Uhr auf. Mit dem offenen Geländewagen ging es für 6 Stunden in den Chobe Nationalpark hinein. Auch bei diesem Drive sahen wir viele Tiere und
Martina strahlte, als sie die Löwen nun endlich vor die Kamera bekam. So ein Höhepunkt wie am Vortag war zwar keiner dabei, wir waren uns aber einig, dass dies auch nur schwer zu toppen gewesen wäre. Um 12°° Uhr waren wir dann zurück und verbrachten den

Nachmittag hier auf dem Platz. Es ist heiß und somit sehr schwül geworden. Der Pool brachte wenigstens eine kleine Abkühlung. Martina giert danach, Tiere zu sehen. Ihr ist glaube ich gar nicht bewusst, was sie schon alles gesehen hat. Zwei Wochen sind eben sehr kurz, trotzdem hat sie schon 600 Bilder geschossen und sie fotografiert gut.

Heute wird es noch einen Tag Erholung  geben, hier am Chobe. Martina und Bernd sahen gestern geschafft und müde aus. Der Stress zu Hause und das Klima hier fordern ihren Tribut.
Am Donnerstag geht es dann mit der Fähre zurück nach Sambia.

Ein schlechtes Gewissen brauchen wir Europäer hier im südlichen Afrika nicht zu haben. Auch hier in Botswana wie in allen Ländern:

 

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Zum Chobe

Gestern Abend haben wir auf der Anfahrt zum Campingplatz noch festgestellt, dass eine der 5 Blattfedern gebrochen ist. Dieser Spuk hört wohl nicht auf. Das Fahrzeug ist einfach zu schwer für diese Straßenverhältnisse.  Also gilt für heute Morgen, wieder mal  Werkstatt suchen und entweder hier oder in Botswana den Schaden reparieren zu lassen. Ein Gutes hat es heute Morgen schon, es regnet nicht mehr und das stimmt schon fröhlich. Afrika bei Regen  und Temperaturen um 20° C ist etwas, was selbst für uns noch nicht ganz passt.

Die Werkstätten in Bulawayo hatten alle noch bis Montag geschlossen.  Nachdem ich die Feder provisorisch repariert hatte, fuhren wir zur nahegelegenen Grenze. Auf der Simbabweseite waren die Formalitäten schnell erledigt und schon nach 30 Minuten ging es zur botswanischen Abfertigung. Oh weh, hier bildete sich schon 500 m vor dem Gate eine lange Autoschlange. Gisela, Bernd und Martina gingen schon mal zu Fuß zur Abfertigung vor, ich parkte das Fahrzeug und wartete. Nach ca. 1 Stunde kam Gisela zurück und meinte, es wäre doch besser wenn wir gemeinsam zum Schalter gehen würden, die Beamten treiben einen riesigen Aufwand. Als wir dann Richtung Abfertigungsschalter gingen und uns in die Schlange einreihten, Bernd und Martina reservierten ja schon für uns, bemerkte ich, in der Stunde hatten sie gerade mal 25 m geschafft. Ich fasste es nicht und konnte auch nicht ruhig stehen bleiben. Ich schaute mich um, es gab aber kein Schlupfloch. Nach einer weiteren Stunde ging ich zum Auto zurück und schaffte es diesmal,  in den Abfertigungshof zu fahren.
Nach weiteren 2 Stunden waren wir gemeinsam an dem Schalter der Abfertigung. Dort wurden wir erst einmal blöd angemacht, dass wir gefälligst einzeln an den Schalter kommen sollten. Bisher war das immer anders, wir wurden, da wir in einem Fahrzeug reisen, in einem Gatepass eingetragen. Dies war auch diesmal so, ein Gatepass aber einzelne Abfertigung. Afrikanische Beamtenwillkür!  Dann erneutes anstehen mit dem Auto. Jedes Fahrzeug musste durch eine schmutzige Furt zum desinfizieren fahren. Alle Insassen, mit all ihren Schuhen aussteigen und diese auf einer schmutzigen Matte desinfizieren. Das dauerte erneut und dann hatten wir Glück. Ein Wolkenbruch prasselte hernieder und die Grenzer wollten nicht nass werden und winkten die Fahrzeuge vorrübergehend durch.

Die restliche Strecke nach Francistown war rasch zurückgelegt. Ich hatte unterwegs geunkt, dass die Werkstätten hier vielleicht noch länger geschlossen hätten. Als wir die Toyotawerkstatt anfuhren, waren wir dann doch ein wenig frustriert. Tatsächlich, sie hatte auch bis 6. Januar geschlossen.
Es war der 2. Januar, 4 Tage hier warten, dann ist der Urlaub von Martina und Bernd schon fast zu ende. Wir entschlossen uns Lebensmittel einzukaufen, zu Tanken (jetzt kostete der Diesel wieder nur 82 Cent) und Geldabzuheben. Statt Geld auszugeben sagte mir der ATM: „die Karte ist nicht mehr gültig“. Was soll denn dies? Als ich zurück zum WoMo kam, fiel zum Glück Martina ein, kurz vor Weihnachten kam eine neue Kreditkarte, sie hätte sie noch im Koffer. Wow, Glück gehabt! Bei der Überprüfung der alten Karte sah ich jetzt, dass die Gültigkeit zum 31.12. 2013 beendet war. Danke Martina kann ich da nur sagen, du hast mitgedacht. Diese Kreditkarte ist mir deshalb ans Herz gewachsen, da ich mit ihr weltweit an Bankautomaten kostenfrei Geld abheben kann. Als echter Schwabe wäre es sehr ärgerlich gewesen, wenn ich diese Karte hier nicht mehr benutzen könnte.

Im Übrigen, das Abheben von Bargeld in Landeswährung hat hier bisher in allen Ländern gut funktioniert und der Kurs war immer besser als beim Tausch von Bargeld.

Wir blieben eine Nacht in Francistown auf dem Campingplatz. War die letzte Nacht in Bulawayo unterbrochen durch die fernen wehklagenden Schreie eines Menschen, so wurden wir in dieser Nacht durch die laute Unterhaltung zweier Menschen wach und das anschließend lustvolle Stöhnen. War zwar angenehmer als das Wehklagen, aber doch sehr störend.

Wir fuhren am Morgen weiter nach Nata. Martina und Bernd waren nach dem anstrengenden vergangenen Jahr heute sehr müde und verschliefen den größten Teil der Fahrt. Ist auch keine sehr interessante Strecke. Wir haben hier kurz vor Nata die Nata Lodge angefahren. Eine sehr schöne Lodge, mit schönem Baumbestand. Obwohl es inzwischen wieder leicht regnete und unterwegs viele kleine Seen zu sehen waren, war der Campingplatz nicht überschwemmt.

Foto von Martina

Foto von Martina

Foto von Martina

Bernd und Martina haben am Spätnachmittag  einen Drive zur Sowa-Pan unternommen. Die Sowa-Pan ist im Moment durch die starken Regenfälle nur schwierig zu erreichen.

Wir haben Sowa-Pan vor 9  Jahren schon befahren und haben deshalb von einer Fahrt bei diesen widrigen Bedingungen mit dem lädierten WoMo abgesehen.

 

Bernd und Martina kamen begeistert zurück. Sie bestätigten allerdings, dass die Piste zur Aussichtsplattform teilweise auf sehr langer Strecke nicht mehr erkennbar ist und bis zu 50 cm mit Wasser überflutet ist.

Foto von Martina

Meist ist das Wasser auch leicht salzhaltig, was den Rost fördert.  Einen Ausflug war es den Beiden aber absolut wert.

Foto von Martina

Unterwegs zeigte sich Botswana in vielen Fassetten. Strahlende Sonne und sintflutartige Regenfälle, die nur noch max. 30 km/h erlaubten. Die Straße in einem guten Zustand. Links und rechts der Straße eine 30 m breite Schneise und dies ist gut so.

Häufig sahen wir seitlich Elefanten stehen und fressen. Die Tiere hier in Botswana leben in freier Wildbahn, diese ist nur sehr selten eingegrenzt durch Zäune. Hier kann man überall mit Elefanten, Giraffen, Büffeln oder anderen wilden Tieren konfrontiert werden.

 

         

Die Zufahrt zum  Senyati Safari Camp gestaltete sich etwas schwierig. 50 cm tiefe Fahrspuren im vom Regen harten Sand, teilweise  war die eine Fahrspur in der Höhe um 50 cm zur Anderen versetzt. Dies brachte das WoMo in eine gefährliche Schräglage und machte die Anfahrt zum echten Abenteuer.

Der Platz selbst enttäuschte mich etwas. Die Beschreibung im Hupe Reiseführer suggerierte mir mehr Komfort. Teuer, mit knapp 10.- € pro Person,  ist dieser Platz allerdings.
Tiere hier am Wasserloch sind auch hier Mangelware. Bei einem Spaziergang allerdings sahen wir dann eine Herde Zebras und eine Herde Giraffen.

So viele Giraffen in einer Herde hatten wir noch nie gesehen.

Den Abend verbrachten wir am beleuchteten Wasserloch. Es zeigten sich aber nur wenige Antilopen. Allerdings, die Geräusche der Nacht waren typisch afrikanisch und spät nachts kicherten die Hyänen, kreischten die Baboons, schrien die Schakale und hörte man die Schritte von Großwild.

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