Der Triathlon ist schon beindruckend, dieser Wettkampf, diese Selbstüberwindung.
Am Vorabend waren wir noch auf dem Campingplatz bei einer südafrikanischen Familie eingeladen zum Essen. War eine Begegnung der besonderen Art. Wir hatten schon gegrillt und wollten an diesem Abend schon zum Ironman aufbrechen, als wir eingeladen wurden zum leckeren Schmaus aus dem Potje. Das Essen war echt gut, leider saßen wir ein wenig auf Nadeln, die Afrikaner essen ja alle relativ spät.
Als wir dann endlich an der Wettkampfstrecke ankamen, war es schon dunkel und weit nach 21 Uhr. Parkplatz gab es noch genügend und an der Uferpromenade, dort wo wir parkten, war fast alles frei. Hier standen tatsächlich auch am nächsten Tag nur 3 Fahrzeuge. Abends wussten wir dann warum. Die Teilnehmer des Ironman starteten um 6.30 Uhr pünktlich mit ihrem Schwimmwettkampf. 3,8 km im Meer, die Wellen waren an diesem Tag etwas niedriger, hätten aber sicherlich dafür gesorgt, dass wir gar nicht raus gekommen wären. Anschließend 180 km auf dem Fahrrad, in zwei 90 km Runden. Nach gut 5 Stunden stieg dann der Erste vom Rad und machte sich auf die abschließenden 42,2 km Marathonstrecke, um nach insgesamt 8.26 Stunden das Ziel zu erreichen. Das war der Schnellste und wir zollten ihm Hochachtung bei dieser super Leistung. Aber nicht nur ihm! Bis 24 Uhr schleppten sich Teilnehmer noch zum Ziel, dann wurde ein Cut gemacht und abgebrochen. Schon eine super Leistung und ein starker Wille, den die Teilnehmer hier aufbringen. Schön war, dass auch viele Zuschauer die „Nachzügler“ noch feierten und anspornten, als ob sie „Sieger“ wären. Sie waren ja auch Sieger. Jeder der hier ankommt, hat sich selbst etwas bewiesen.
Wir blieben bis fast 20 Uhr und waren somit über 14 Stunden dabei. Bei der Abfahrt mussten wir die Laufstrecke überqueren, offiziell war diese gesperrt für den ganzen Tag. In Deutschland wäre dies unmöglich gewesen. Hier, die Bitte der Polizei, vorsichtig zu sein. Sie bauten die Sperre kurz ab und winkten uns zwischen den Läufern durch.
Gegen 21 Uhr waren wir dann zurück auf dem Campingplatz.
Hier war es inzwischen recht leer geworden. Die Ferien gingen an diesem Sonntag zu Ende und für viele war nun der Urlaub vorbei. Morgen, am Montag, wird auch für uns der Reiseabschnitt zu Ende sein.
Wir bezogen am Montag unser Chalet.
Ein kleines Häuschen mit Meeresblick und machten unser WoMo reisefertig. Gisela und ich waren an diesem Tag nicht gut drauf. Trotz der Freude, bald wieder die Lieben zu Hause in die Arme nehmen zu können, war eine gewisse Traurigkeit da. Es lief an diesem Tag auch vieles nicht so, wie es sollte. Das WoMo sollte noch gewaschen werden. Dies war hier die teuerste Autowäsche in der ganzen Zeit. Als wir nach 2 Stunden vom Lunch zurückkamen stellten wir fest, dass es nicht annähernd sauber war. Also nochmals waschen und polieren (diesmal mit unserer Überwachung). Der Lunch war nichts besonders und die Bedienung frech. Sie „vergaß“, unser Wechselgeld zu bringen und bei der Reklamation stellte sich dann heraus, dass sie kein Kleingeld hatten. Typisch Afrikaner, wenn etwas schwierig wird, vergessen und aussitzen. Bei der Abfahrt von der Waschanlage, auch dies typisch afrikanisch, ging es sehr eng her. Der Arbeiter winkte mich durch, leider übersah er dabei, dass eine Holzbank da stand. Kein Problem, der Hilux schafft solche Hindernisse ohne murren. Leider war die Holzbank nicht ganz so stabil. Aufs Einwinken der Arbeiter kann man sich hier nicht verlassen, meist haben sie noch nie in einem Fahrzeug gesessen.
Was soll´s! Letztendlich war es ein komischer Tag mit doch gutem Ausgang, trotz der paar kleinen Widrigkeiten.
„Morgen ist ein anderer Tag“, sagte vor wenigen Tagen noch ein Afrikaner zu mir!
Wir brachten heute, Dienstag, unser WoMo schon gegen 8 Uhr in den Hafen. Das Carnet erhielten wir schon vorab abgestempelt. Im Hafen musste ich bei der Einfahrt in den Verladeparkplatz eine Alkoholkontrolle machen. Dies war aber die einzige Kontrolle die erfolgte. Keiner wollte das WoMo von innen sehen. Der Wohnraum war verschlossen und wir gaben den Fahrzeugschlüssel im Büro ab. Gegen 16 Uhr wird verladen und in der Nacht gegen 2 Uhr läuft das Schiff aus.
Die Reise ist zu Ende und ein Trost war es, dass Claudia heute in WhatsApp schrieb, „es ist ja nicht eure Letzte“.
Wir werden die Tage bis zum 15. des Monats noch hier in PE verbringen. Haben heute einen Kleinwagen gemietet und schauen uns in der Stadt noch ein wenig um. Einkaufen, Sehenswürdigkeiten und vor allem den Indischen Ozean mit seinen Stränden genießen. Das Wetter soll sehr sonnig bleiben und somit haben wir die beste Bedingungen.
Es bleibt nur noch, uns bei Euch allen, die ihr uns in der nun fast einjährigen Reise begleitet habt, zu bedanken. Es tat immer gut, von euch zu hören und eure Kommentare und Emails zu lesen und somit mit der Heimat verbunden zu sein.
Wir haben uns mit dieser Reise einen Lebenstraum erfüllt und wir fanden es großartig von euch, dass ihr uns dabei unterstützt habt.
Kleine Statistik:
Wir haben in 336 Tagen 9 Länder besucht und dabei 36845 km zurückgelegt. Unser WoMo verbraucht im Schnitt 12,55 Liter auf 100 km. Dies ist bei den wechselnden Straßenbedingungen und dem Gewicht des Fahrzeuges nicht viel. Wir haben das Fahrzeug hier in Afrika gewogen und es brachte mit allem 3450 kg auf die Waage. Der Preis für Diesel schwankte zwischen 1,24 € in Sambia und 0,84 € in Botswana. Verbraucht haben wir 4611 Liter Diesel. Für Kochen und Heizen verbrauchten wir 24 kg Propangas. Gas hat etwa denselben Preis wie zu Hause und ist somit für viele hier ein Luxus. Das Füllen der Flasche war in keinem Land ein Problem. Die Bereifung des WoMo hat sich bewährt. Der GFGoodrich Mud Terrain 265 SR 16 ist zwar in der Abnützung nicht so laufstark wie der All Terrain, hat aber im Gelände sehr gut gegriffen. Bis auf zwei Löcher, die durch Schrauben verursacht wurden, gab es keine Pannen. Die Schäden konnten ohne Radwechsel von uns selbst innerhalb von 15 Minuten beseitigt werden. Die Laufleistung der Bereifung dürfte bei 40000 km liegen. Reifen in Südafrika sind um ca. 30% teurer als zu Hause. In den anderen bereisten Ländern sind sie schwer zu bekommen und teurer. Werkstätten die unserem Qualitätsniveau entsprechen, findet man nur in Namibia. Eine Haftpflichtversicherung fürs WoMo ist in Südafrika und Namibia nicht zu bekommen, für die anderen Länder gibt es keine Probleme. Sehr gut bewährt hat sich unser Segul-Wasserfilter. Er hat dafür gesorgt, dass wir ohne Darmprobleme in dieser Zeit blieben.
Danke, dass ihr uns begleitet habt