Zur Rostock Ritz Lodge

Nach drei Nächten auf Koiimasis kauften wir heute Morgen bei der Farmerin noch etwas Lebensmittel ein. Die Lebensmittel, die wir bisher direkt auf einer Farm kauften waren zwar nicht günstiger als im Laden aber qualitativ immer besser. Heute haben wir mariniertes Oryx-Steak gekauft und ich hoffe, dass es so gut schmeckt wie es aussieht. Die Farmerin war uns beiden nicht so sehr sympathisch, sie verabschiedete sich aber sehr herzlich von uns und vielleicht wird man einfach ein wenig sonderbar, wenn man so weit draußen lebt. Zurück zur Hauptstraße erschien mir heute die Strecke gar nicht mehr so raff wie vor drei Tagen. Vielleicht lag es daran, dass es morgens war und die Piste deshalb in einem nicht so harten Zustand war. Klingt komisch, ich weiß, ist uns aber schon öfters aufgefallen. Wir fuhren auf der D707 weiter. Alle Nebenstraßen sind hier nur Gravel-Straßen, alle waren bisher aber gut zu befahren. Da unsere Grundnahrungsmittel auch nur noch für wenige Tage reichen schlug Gisela vor, dass wir uns in Betta mit dem notwendigsten versorgen. In Betta angekommen, bestand der Ort vermutlich nur aus einer  großen Familie. Die Tankstelle und der damit verbundene Campingplatz machten einen sehr sauberen Eindruck. Lebensmittel gab es nur was aus eigenem Garten oder mit eigenem Haushalt erzeugt werden konnte. Gute Backwaren, etwas Gemüse und das war es dann auch schon.
Wir tankten auf und fuhren die 18 km noch weiter bis Duwisib.
Dort steht ein kleines „Schloss“ welches sich und seiner Gattin Baron von Wolf 1909 errichten ließ. Alle Baumaterialien und die komplette Einrichtung wurden aus Deutschland verschifft und mit Ochsenkarren die über 200 km von Lüderitz herangeschafft. Wolf lebte dort 5 Jahre mit seiner Frau die als der Krieg ausbrach in die USA zurück ging. Er selbst stellte sich dem deutschen Kaiserreich zur Verfügung und starb 1914 auf dem Schlachtfeld in Frankreich. Eine unglaubliche Geschichte. Bis in den 70-ziger Jahren des letzten Jahrhunderts stand das Schloss leer bevor es unter Denkmalschutz gestellt wurde und heute als Museum dient. Das Schloss hat sich nicht verändert seit unserem letzen Besuch hier vor 8 Jahren. Es sind Bestrebungen im Gang, im Schloss ein paar Zimmer für Touristen einzurichten und ein kleines Cafe zu integrieren. Die inzwischen zwei in direkter Nähe sich befindenden Campingplätze machten einen etwas leeren, verlassenen Eindruck und es fiel uns daher nicht schwer, die paar Kilometer nach Betta zurück zu fahren.

Der Campingplatz ist sehr nett und der Service gut. Für knapp 4.- € bekommen wir gerade die Wäsche gewaschen und dies sind gute 2 Maschinen voll und morgen früh werden für etwa 3.- € die Räder am Hilux getauscht. Die Bereifung an der Hinterachse ist deutlich stärker abgefahren als die an der Vorderachse. Ursprünglich waren am Hilux BFGoodrich 265/75R17 All-Terrain montiert. Die sind fast 60 000 km gelaufen. Für diese Reise habe ich dann die gleichen Reifen als Mud aufgezogen. Dieser Reifen ist im Gelände hervorragend, leider ist er von der Laufleistung her dem All-Terrain deutlich unterlegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese über 30 000 km liegen wird. Zukünftig werde ich auf Grund der Laufleistung wieder auf das Bewährte zurückgreifen.

Die Zeit als wir uns etwas wärmere Tage gewünscht haben ist nun wohl endgültig vorbei. Obwohl es nachts noch schön kühl ist, sind die Tagestemperaturen schnell angestiegen und wir haben jetzt tagsüber um die 30° C.  Wie wird dies wohl erst im Frühjahr oder im nahenden Sommer?

Von Betta aus ging es dann am Donnerstag nach Sesriem.
Auf der Strecke war oft starkes Wellblech.
Wenn man dies zu langsam befährt wird die Holperei zur Tortur. Wenn man zu schnell unterwegs ist, „reitet“ man nur noch auf dem höchsten Punkt der Wellen und zumindest die starke Rüttelei hört auf. Wenn man aber bremsen muss oder eine Kurve zu schnell angeht, ist die Bodenhaftung des Fahrzeugs sehr gering und dadurch äußerst gefährlich. Auf diese Art und Weise passieren die meisten Unfälle hier. Kurz nach Betta sahen wir ein Geländefahrzeug, vollbepackt, welches von der Straße abgekommen war und sich dann mehrfach überschlagen hatte. Es sah sehr frisch aus, wir hielten an und ich war mehr als froh als ich sah, dass niemand mehr im Auto war.

Sesriem ist der Eingang zum Sesriem Canyon und zu den Sanddünen der Namib, die sich bis zu 300 m hoch mit ihrem rotschimmernden Sand auftun. Der Tsauchab-River, ein periodischer Fluss, mündet hier zwischen den Sanddünen, die ihm den Weg zum Atlantik versperren. So kommt es hier alle paar Jahre dazu, dass der Fluss sich hier zu einem See anstaut und so die Wüste zum Blühen kommt. Wir sind nun zum dritten Mal schon hier und haben vor fünf Jahren erlebt, dass die Wüste blühte, so merkte man diesmal deutlich den fehlenden Niederschlag. Am Ende des trockenen Flussbettes bildete sich schon vor Jahrzehnten ein kleiner See, der austrocknete. Der Boden versalzte, die Bäume und Pflanzen starben ab und der Sand wehte eine Düne so davor, dass sich heute auch bei viel Wasser der ehemalige See nicht mehr füllen kann. Das Sossusvlei war entstanden. Eine bizarre, weiß gleißende Fläche im Sonnenlicht ohne jeglichen Bewuchs. Wie Schnee sieht dies fast aus.
Die 60 km in die Dünen hinein führt eine asphaltierte Straße. Verrückt wenn man bedenkt, dass die nächste Teerstraße bei Aus verläuft und alle Hauptverbindungsstraßen hier her Pistencharakter haben. Allerdings die letzten 4 km zum Sossusvlei hatten es dann in sich. Eine Piste nach meinem Geschmack. Tiefer Sand, zwar etwas wellig aber es machte Spaß. Wir verbrachten den Nachmittag  im Tal und ließen die grandiosen Dünen auf uns wirken. Auf den Weg zum Sossusvlei bestieg ich dann noch eine Düne und freute mich königlich. Hatte ich noch vor 4 Jahren keine Chance mit meiner Hüfte, klappte es dieses Mal hervorragend. Den Vormittag muss ich hier noch erwähnen. Da besuchten wir schon früh morgens den Sesriem-Canyon.

Auch der führte, anders als beim letzten Besuch, kein Wasser.  Vor 5 Jahren konnten wir den Canyon nicht einmal betreten, weil das Wasser so hoch stand. Heute war das Flussbett trocken und voller Sand und Steine. Wir genossen die frühe Morgenstunde und den Schatten im Canyon und gingen ausgiebig spazieren. Hier unten gab es sehr viele Tierspuren. Die Tiere nutzen das etwas intensivere grüne Buschwerk hier unten. Der Canyon ist etwa 25 m hoch und an der schmalsten Stelle wohl keine 10 m breit. Die Felsen sind in Laufe der Jahrhunderte ausgespült. Höhlen haben sich gebildet. Vögel nisten. Ganz hinten dann im Canyon als es nur mit Klettern steil nach oben weiterzugehen schien versuchte ich zumindest die ersten Felsen noch zu übersteigen. Ihr könnt euch vorstellen, dass natürlich sofort ein Einwand kam:  „Muß das sein???!“ Als ich aber von der anderen Seite sagte, dass sich hier ein kleiner See gehalten hatte und es bestimmt nicht schwer wäre da rüber zu kommen, war Gise in Windeseile da und entdeckte, dass sich einige welsartige Fische darin tummelten. Bis zu 40 cm waren diese lang. Eine Guelta mitten in dieser Wüste.

Es war ein traumhaft schöner Tag für uns. Wir freuten uns beide, dass wir an diesem Tag (es war nicht geplant) hier sein konnten. Mit der Sandwüste verbindet uns ja vieles und heute war schließlich unser 39. Hochzeitstag. Abends allerdings zurück auf dem Campingplatz verfinsterte sich die gute Stimmung ein wenig. In unmittelbarer Nähe unseres Stellplatzes stand ein anderes Fahrzeug. Ich wollte mich auf unseren angestammten Platz stellen und Gisela empfand dies als Provokation und bestimmte, dass wir uns einen anderen Platz nehmen. Nicht dass ich um einen Platz kämpfen würde aber der alte Platz vom Vorabend war auf einer kleinen Sanddüne und einfach sooo schön. Was soll´s, war den Knatsch nicht wert. Wie so oft ging es aber mehr ums Prinzip und Verhaltensmuster.

Heute Morgen waren, als wir aufstanden, dann alle schon weg Richtung Sanddünen. Wir fuhren Richtung Solitaire. Dort gab es ein Stück vom besten Apfelstrudel der in Namibia gemacht wird. Die Bäckerei dort auf der Farm ist wirklich vom feinsten. Apfelstrudel, Schneckennudeln und Brot schmecken ausgezeichnet. Der Bäcker hat gut 130 kg und man sieht ihm an, dass seine Backwaren super sind. Schade, dass der angrenzende Einkaufladen vor Ort sehr an Qualität eingebüßt hat. Es gibt zwar Souvenirs aber  an Lebensmitteln war die Auswahl mehr als eingeschränkt. Ist schade, war schon mal anders.
Gegen Mittag fuhren wir dann noch ein paar Kilometer weiter bis zur Rostock Ritz Lodge. Dort genossen wir einen Lunch auf der Terrasse und entschlossen uns, auf deren Campingplatz zu übernachten. Es gibt nur vier Plätze und wir hätten großes Glück, dass gerade einer frei geworden ist. Wir hatten ja wieder nicht gebucht. Nun stehen wir hier mit ein paar jungen Menschen aus Spanien und neben uns sind zwei Plätze frei. Es ist sehr ruhig hier und ein leichter Wind weht. Heute hatte es 34°C. Es ist jetzt 18.30 h, es ist fast dunkel und gerade kommen noch drei Fahrzeuge an.

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Aus Koiimassis

Es ist der Ort wo man die Seele baumeln lassen kann!


 

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Koiimasis „JWD“

Upps, den letzten Artikel in den Blog zu stellen war echt super. Die Lodge in Klein Aus hatte ein echt schnelles Wireless, es machte richtig Spaß. Ohne lange Wartezeit waren die Bilder hochgeladen und dieser Service war sogar frei. Der erste gute Wireless-Anschluss auf dieser Reise der funktionierte und zudem nichts kostete. Zudem muss man dem Personal hier bescheinigen, dass sie sehr freundlich und hilfsbereit sind. Einziger Nachteil hier, man muss vorbuchen, da sonst die Gefahr groß ist, dass die
10 Campingplätze voll sind.
Da heute Sonntag ist, kauften wir in Aus im einzigen kleinen Laden an der Tankstelle noch Brot ein, da auf den nächsten 400 km wenig Möglichkeit vorhanden sein wird. Allerdings fahren wir heute nur knappe 160 km bis Koiimasis in den Tiras-Bergen. Eine Farm am Rande vom Naukluft-Nationalpark.

Die  C13 und anschließend die D 707 führte uns immer am Naukluftpark entlang. Die Berge zu unserer linken Seite, schon teilweise mit rotem Sand verweht, gehen in Sanddünen über, die dort fast 70 km lang die Fläche bis zum Atlantik bedecken und dort  ins Meer „fallen“.

Wir sahen natürlich wieder viele Oryx und Springböcke und drei Löffelhunde. Die, als sie uns bemerkten, gemütlich davon trotteten. Die 140 km Piste bis zum Abzweig nach Koiimasis waren gut und konnten zügig befahren werden.

 

 

Die 20 km Piste bis zur Farm waren allerdings sehr rau und voller Wellblech.

Die 20 km Piste bis zur Farm waren allerdings sehr rau und voller Wellblech. Ist schon sagenhaft. Man stelle sich vor man biegt nach rechts von der Strasse ab in einen sehr schlechten Feldweg. Nach 20 Meter kommt ein Gate das man öffnen muss und dann fährt man 22 km, dies entspricht der Strecke von Wernau nach Stuttgart Stadtmitte, bis man in seinem Haus ankommt.

Alles auf seinem eigenen Grundstück, mit Pferden und sonstigem Wild am Pistenrand. Geschätzt, etwa 300 km². Ist doch Wahnsinn! Angekommen auf der Ranch sahen wir dann ungläubig auf die Vielzahl der Haustiere. Alles sauber, man merkt, dass es Deutsche sind, ist ein Geschnatter und Gezeter hier wie früher auf dem Bauernhof. Hühner, Strauße, Truthähne, Hasen etc. alles und zwar als „glückliche“ Tiere, keine Massentierhaltung.
Wir hatten Glück und bekamen den noch einzigen freien Campingplatz. Der Patz ist großflächig in einer Schlucht zwischen Felsen angelegt und hat einen traumhaften Blick ins Land. Natürlich keinen Strom aber kaltes Wasser und sehr nette Ablution´s und für jeden Stellplatz einen Freisitz mit Grill- und Feuermöglichkeit. Die 4 Stellplätze sind mit viel Liebe hergerichtet. (Auch hier, deutsche Perfektion)
Der Platz muss gut vermarktet sein, auch in Deutschland, da außer uns noch andere Deutsche hier sind und die in der Nähe gebauten Steinhütten auch alle ausgebucht sind. Nicht dass der Verdacht auf Massentourismus aufkommt, es ist sehr ruhig hier.  Der Platz liegt aber am „Arsch der Welt“ und man wundert sich, dass er so bekannt ist. Wireless gibt es hier natürlich nicht. Pünktlich aber ca. 5 km vor der Ranch war der Mobilfunk wieder auf Empfang, scheint doch nicht JWD zu sein!

Gerade hat Gisela keine 10 m entfernt vom WoMo zwei Dikdik entdeckt. Die fressen in aller Ruhe hier und auf dem Fels darüber ist ein Wiesel, das sich zwischen den Klippschiefern sonnt.

Wir haben zwei Tage gebucht und uns gerade entschlossen, dass wir auf drei aufstocken. Hat schon einen Vorteil wenn man so „zeitlos“ reist.

Noch ein kleiner Nachtrag zum letzten Beitrag. Dieser Campingplatz kostet 250.- NAD pro Nacht für zwei Personen. Dies entspricht ca. 19.- €. 13.- NAD sind ca. 1.- €.

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Von Lüderitz nach Klein Aus

Donnerstagmorgen fuhren wir gleich nach dem Frühstück in die Stadt. Zuerst auf die Bank. Ich schreibe schon auf die Bank, weil die FNB eine der wenigen Banken ist, bei der man als max. Betrag sage und schreibe sogar 2000.- NAD erhält. Andere Banken geben gerade einmal 1000.- NAD heraus. Die Bank of Windhoek mag unsere Kreditkarte gar nicht. Der Visa-Kreditkarte von Comdirect muss ich ein Lob aussprechen. Geldabheben war bisher auf der Reise immer ohne Gebühr möglich. In Namibia haben wir festgestellt, dass rechtzeitiges Versorgen mit Bargeld sinnvoll ist. Es ist anders als in Südafrika, hier zeigt das Navi den nächsten ATM (Bankautomat) oft erst in 100 km Entfernung an.

Versorgt mit Bargeld ging es nun gegen 8.30 Uhr zur letzten Runde mit dem Telefonprovider. Da der Zeitaufwand langsam schon lästig wurde, hatten wir uns eine Strategie zu Recht gelegt. Gisela hatte schon am Vorabend den Joker gesetzt, wir seien keine „normalen Touristen“, wir wären drei Monate im Land und würden für eine Zeitschrift berichten. Den wollten wir heute Morgen ausspielen. Die freundlichen Mitarbeiter sollten eine Tafel Schokolade erhalten und wir wollten ein Ultimatum von 2 Tagen aussprechen. Sollte bis dahin der Betrag nicht gebucht sein, werden wir den Provider in der Zeitschrift anprangern und die namibische Ehre in Frage stellen. So präpariert öffneten wir die Türe.
Die beiden Mitarbeiter strahlten uns an und wir kamen gar nicht zu Wort. Alles sei gebucht und zu unserer Zufriedenheit erledigt. Sie zeigten uns den Beweis und zufrieden, ohne drohen zu müssen zogen wir, um 2 Schokoladentafeln ärmer von dannen. Tankten das WoMo und versorgten uns mit Lebensmitteln und fuhren los. Die nächsten 8 Tage gibt es unterwegs zwar einige wenige Tankstellen aber sicherlich keinen Supermarkt.

 

Etwa 20 km entfernt von Lüderitz, im ehemaligen Sperrgebiet, besichtigten wir noch das Cap Diaz Point. Hier landete der erste Europäer im südlichen Afrika auf der Fahrt nach Indien im Jahr 1488.

 
Hier ist im tosendem Atlantik eine kleine Insel vorgelagert auf der sich eine Seelöwenkolonie angesiedelt hat. Eine alte Dame lebt einsam hier draußen und betreibt für die seltenen Touristen eine Art Cafe.  Leider war sie nicht übermäßig gesprächig.

Sehr gemütlich fuhren wir dann die 100 km bis Klein Aus. Gisela wollte nochmals zu dem Wasserloch. Wiederum waren hier über 100  Wildpferde. Wir saßen mitten unter ihnen im WoMo und tranken Kaffee.


Heute haben wir festgestellt, dass wir in den letzten paar Tagen schon von mehr Menschen angesprochen wurden als in den

3 Monaten davor und sehr oft von Deutschen.

 

 

In Klein Aus stehen wir nun für die nächsten 3 Nächte auf dem Campingplatz. Nachdem wir bar bezahlt haben, hat sich der Preis auf 200 NAD pro Nacht gesenkt. Der Campingplatz ist sehr urig in den Bergen. Es gibt keinen Strom und somit ist nachts der Sternenhimmel in seiner vollen Pracht zu bewundern.
Von hier aus kann man drei schöne Wanderungen auf den Spuren der ersten deutschen Soldaten unternehmen. In den nächsten 2 Tagen steht dies an.
Es ist sehr ruhig hier. Der Platz liegt auf 1400 m Höhe und nachts wird es kühl. Jetzt am Vormittag hat es aber schon 30° C in der Sonne und wir brauchen Sonnenöl um nicht zu sehr abzubrennen.

Speziell für Ralf noch die Antwort auf seine letzte Frage. Namibia ist sehr dünn besiedelt und somit kann man hervorragend auch außerhalb von Campingplätzen übernachten. Es gibt viel weniger Zäune als in Südafrika. Wenn man etwas später abends ins „Gelände“ fährt, dann findet man eine Stelle die von der Straße nicht einsehbar ist. Ich habe da keine Bedenken. Allerdings solange ein Campingplatz in der Nähe ist und somit fließendes Wasser, ein warme Dusche, eine Feuerstelle und bei Bedarf auch ein wenig Ansprache zur Verfügung steht greife ich, wenn das Preis-/Leistungsverhältnis passt, gerne darauf zurück. Im „Alter“ hat man es gerne etwas komfortabler!

Heute ist schon Samstag. Die Wanderung gestern musste ich alleine unternehmen. Gisela war es nicht gut und sie lag den ganzen Tag im Bett. Unwohlsein vom Magen her und kraftlos. Heute allerdings, sie schleicht beim Frühstück immer noch ein wenig, möchte sie gerne schon wieder die große Wanderung unternehmen. Ich denke, wir lassen es sehr langsam angehen. Zumindest gefrühstückt hat sie heute schon wieder.
Es ist einfach schön hier draußen. Soviel Ruhe sind wir Europäer gar nicht mehr gewöhnt und für viele ist dieser ungewohnte Zustand beängstigend.

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Vom Fishriver über Ai Ais nach Lüderitz

Im Roadhouse noch erhielten wir auf unserem neuen namibianischen Handy sehr viele Anrufe von Namibianern. Die konnten allesamt nicht verstehen, dass sich unter dieser Nummer in Deutscher meldete. Nachdem auch noch drei SMS mit Scheckeinzahlungsbestätigungen eingegangen sind, kam uns dies doch auch etwas merkwürdig vor. Quintessenz der Geschichte ist, seit 3 Tagen funktioniert unser Handy nicht mehr. Der Netzbetreiber hat es vermutlich abgeschalten. Nun nehme ich auch alles zurück, es nützt nichts wenn man ohne jegliche Formalität eine Handynummer bekommt. Lieber etwas Formalismus und ein funktionierendes Gerät als jetzt den Aufwand  mit Reklamationen.

Inzwischen haben wir am Montag das Roadhouse verlassen und waren in Ai Ais. Die Fahrt dorthin war sehr schön.
Sie führte uns durch eine Steinwüste, die teilweise so bizarre Züge annahm, dass wir fast der Annahme waren, wir sind auf dem Mond.  Es ist für uns nur schwer vorstellbar, dass hier vor 100 Jahren deutsche Soldaten für deutsche Interessen gekämpft haben. Unvorstellbar auch, was die Pioniere hier geleistet haben, um dieses Land zu erforschen. Oftmals, sehr oft, soweit das Auge reicht nur gerade Ebene aus Steinen. Ohne sichtbare Vegetation.
Nach 7,5 km neigt sich die Erde soweit, dass der sichtbare Punkt in den Horizont übergeht. Wir finden diese Landschaft fantastisch und können uns nicht satt sehen daran.
Ai Ais ist eine Oase mitten in dieser Wüste und liegt in den Bergen am Fishriver.
Eine 60° C  heiße Quelle mit schwefelhaltigem Wasser speist ein Mineralbad. Viel mehr als eine Tankstelle, ein Hotel mit Campingplatz, einen Outdorpool und einem Indorpool gibt es hier nicht. Der Indoorpool ist sehr nett angelegt und das heiße Wasser tat uns mehr als gut. Allerdings war ich anschließend richtig müde und erschöpft.

Wir blieben hier auf dem Campingplatz und fuhren dann heute, Montag, weiter Richtung Süden. Dort am Nordufer des Oranje geht die Straße dann Richtung Westen unmittelbar am Fluss entlang. Rechts die bizarren Berge, links der Fluss mit Schilf und Grün. Dahinter die Berge des Richtersveld-Nationalparks. Die Piste war gut befahrbar. Auf den knapp 100 km kamen uns vier Fahrzeuge entgegen, sonst sahen wir keine Menschen-Seele.

Am Oranje

Gegen 12 Uhr waren wir dann in Rosh Pinah. Ein kleiner Ort in dieser Wüste. Wir frischten dort unseren Vorrat an Lebensmitteln auf und versuchten, die Handykarte wieder zu aktivieren. Das Erste klappte sehr gut, das Zweite leider nicht. Die Versorgung an diesem kleinen Ort mitten in der Wüste ist hervorragend. Da in den vergangenen Jahren hier eine neue Zink-Mine aufgebaut wurde expandiert dieser kleine Ort.
Mit Lebensmitteln wieder gut versorgt fuhren wir ca. 20 km zurück, um dort den Fluss mit einer Fähre zu überqueren und im Richtersveld zu übernachten. Leider haben wir kurz vor der Fähre festgestellt, dass der Grenzübergang nach Südafrika hier doch sehr offiziell ist. Wir müssten aus Namibia ausreisen und in Südafrika einreisen und Morgen oder Übermorgen dies alles wieder andersherum. Unser Visa für Südafrika gilt auch nur noch für 2 Tage und das Carnet ist auch schon auf Nambia ausgestellt. Mir war das Risiko einfach zu hoch, Gisela hätte es riskiert. Ich setzte mich durch und somit fuhren wir die 160 km bis Aus noch am heutigen Tag. Die Mine hat bewirkt, dass diese Straße zur besseren Infrastruktur geteert wurde. Somit verlief die Fahrt zwar zügig war aber von der Strecke her eher langweilig.  Die Straße stieg von der Höhe des Oranje von 70 m so ganz allmählich auf eine Höhe von 1100 m an.  Die Gegend war nach wie vor sehr flach und Steinwüste. Links von uns auf der ganzen Strecke das Diamantensperrgebiet. Hier ist jeglicher Zutritt untersagt. Allerdings wurden in einem großen Teil des Gebietes seit Jahren keine Diamanten mehr gefunden und es sind Bestrebungen im Gange, dieses Gebiet ebenso wie das Richtersveld als Nationalpark auszuweisen und diese Nationalparks grenzüberschreitend zu verbinden.
Wir kamen dann um 16.30 h in Aus an.
In Klein Aus gibt es einen sehr netten Campingplatz und eine Lodge. Leider hatten wir hier Pech. Ohne Vorbuchung geht nichts! Somit stehen wir nun in Aus etwas weniger romantisch auf dem Dorfcampingplatz mitten in der „Stadt“. Ein gutes Abendessen und ein noch besseres Glas Wein versöhnten uns aber.
Spätabends kamen dann noch weitere Gäste^, die ebenfalls in Klein Aus Vista abgewiesen worden waren und somit hatten wir mal wieder einen netten Kontakt auf Deutsch. Ein sehr nettes Paar aus München, die auch viel Reiseerfahrung haben.
Heute, Dienstagmorgen, verabschiedeten wir uns dann und besuchten als erstes das Konzentrationslager der Südafrikaner, die hier um 1915 deutsche Soldaten interniert hatten. Eine Gedenktafel und verfallene Reste der Häuser sind die Zeitzeugen. Die deutschen Soldaten wurden hier in dieser Umgebung gefangen gehalten bis 1919 der Friedensvertrag von Versailles abgeschlossen wurde. Interessanterweise blieben nach Freilassung über die Hälfte der Männer hier.
Dann fuhren wir wieder nach Klein Aus Vista und fragten erneut nach dem Campingplatz. Heute war es dann doch tatsächlich kein Problem und wir buchten vor. Von Donnerstag bis Sonntag wollen wir dann hier stehen.
20 km hinter Klein Aus gibt es sehr viele wilde Pferde. Die Pferde gibt es hier in diesem Wüstenabschnitt seit rund 100 Jahren und man vermutet, dass ehemalige Soldaten sie hier zurücklassen mussten. Pferde brauchen täglich Wasser.

Am Wasserloch fast gegenüber des ehemaligen Bahnhofs Garub wurden wir dann tatsächlich fündig. In einer Senke, um das Wasserloch war eine Herde von mindesten 100 Pferden. Dazwischen Sträuße und Oryx-Antilopen in größerer Anzahl. Die Pferde waren teilweise überhaupt nicht scheu und kamen auf Tuchfühlung heran. Wir waren längere Zeit alleine mit den Tieren und konnten die Stille genießen. Doch auch hier trafen wir einige Deutsche.  Man merkt seit Tagen schon, dass zu Hause Schulferien sind.
Wir fuhren dann weiter über Kolmanskop nach Lüderitz. In Kolmanskop, der ehemaligen Diamantenstadt, schon lange eine „Geisterstadt“ hat sich seit unserem ersten Besuch vor Jahren nichts geändert. Da sie nur bis 13 Uhr besichtigt werden kann, haben wir uns dies gespart. In Lüderitz angekommen, ging es natürlich als erstes zum Telefonprovider. Ein langer Hickhack. Wir erfuhren, dass diese Telefonnummer gestohlen wurde und gesperrt ist. Vermutlich hatten wir mit der Polizei telefoniert und der Provider hat darauf die Karte, die uns irrtümlich übergeben wurde, wieder gesperrt. Zuerst erhielten wir eine neue Telefonkarte für 37 N$. Später stellte sich heraus, dass wir diese nun zusätzlich haben und die alte Karte, samt gekauftem Guthaben, wieder aktiviert werden soll. Morgen soll es funktionieren und wir sollen noch einmal vorbeikommen. Es ging heute Abend schon, wir gehen aber noch einmal hin. Gisela will sich für die Unterstützung sogar noch mit Schokolade bedanken. Verdient haben sie es, wenn es dann klappt. Wir verbrachten fast 2 Stunden dort mit einer Unterbrechung. Wir waren im „Two Ozean“ zum Mittagessen. Unsere „Afrika Freunde“ zu Hause kennen das Restaurant. Es gibt fantastisch guten frischen Fisch. Hier an der Waterfront hat sich wenig geändert, in Lüderitz selbst schon.

 

Die alten deutschen Gebäude sind herausgeputzt und strahlen in neuem Glanz. Der ausgebaute Tiefseehafen sorgt für ein geschäftiges Treiben. Wir stehen hier am Ende von Lüderitz auf einer felsigen Landzunge, umgeben vom Atlantik auf einem netten Campingplatz. Zu Fuß, dies wollen wir Morgen probieren, ist es eine halbe Stunde Gehzeit in die Stadtmitte.

 
Abends bekamen wir hier dann Besuch. Mit dem netten Paar aus München plauschten wir noch ausgiebig bei einer Tasse Tee. Sie haben leider nur 4 Wochen Zeit und fahren Morgen bereits weiter. Da wir wesentlich langsamer Reisen, sehen wir sie vielleicht in 14 Tagen wieder wenn sie dann schon auf der Rückreise sind. Es war sehr nett mit ihnen.

Heute, Mittwoch, waren wir zu Fuß den ganzen Tag in Lüderitz unterwegs. Kennen jetzt die ganze Stadt, das heißt alles bis auf die Armenviertel, die es auch hier gibt. Die Stadt ist sehr überschaubar und ausgesprochen deutsch geprägt. Wir machten uns sachkundig, ob eine Verschiffung nach Europa auch von Namibia aus möglich ist und erhielten eine Adresse in Walvis Bay. Es war ein sehr gemütlicher Spaziergang von mehreren Stunden. Wir fühlten uns auf Grund der Gebäude und der Stimmung sehr oft in unsere Kindheit zurückversetzt.

Kaum zu glauben, dass wir das Jahr 2013 schreiben. Die Felsenkirche mit wunderbar, bleiverglasten Fenstern. Alte Kegelbahnen, Tanzsäle, Lesestuben und Turnhallen stehen in der Kirch- oder Hohe- oder Ringstraße. Ganz nach Belieben und gänzlich deutsch. Leider soll dies nun alles der Moderne weichen. Nicht dass die Stadt dadurch moderner wird, aber die Lösung von Altem soll wohl auch hier erfolgen. Trotz sehr großem Widerstand in der Bevölkerung heißt die Stadt seit vergangenem Freitag !Nami?nůs. Die Umbenennung erfolgte ohne vorherige Verständigung der Bevölkerung. Schade, hier wird dem Gründer der Stadt nicht Rechnung getragen. Vor der Gründung durch Lüderitz gab es hier nur Wüste.

Im Kaffeehaus gab es eine Schwarzwälder Kirschtorte, die besser schmeckte als die meisten zu Hause (Torte von Monika außer Konkurrenz!). Auf den Straßen und in Läden wurden wir oft auf Deutsch angesprochen.

Fast hätte ich geschrieben, es war ein erfolgreicher Tag. Leider hat es mit unserer MTC Handykarte immer noch nicht geklappt. Wir tauchten zwar im 2 Stunden-Rhythmus im Laden auf und zeigten unsere Geduld, genützt hat es aber noch nichts. Morgen früh dann um 9 h …

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Am Fishriver-Canyon

Donnerstag, sind wir in den Nationalpark zum Fishriver-Canyon gefahren. Sofort waren unsere Erinnerungen wieder wach und wir waren genauso begeistert von dem grandiosen Anblick wie vor 7 Jahren.

Wir sind dieselbe Strecke gewandert wie damals mit unseren „Afrika Freunden“. Nur diesmal hatten wir wesentlich mehr Zeit und konnten dadurch alles viel besser auf uns einwirken lassen. Der vordere Abbruch in den Canyon war fest in deutscher Hand. Als wir dann aber etwas weiter südlich den Canyon entlang fuhren, war es plötzlich einsam und unberührt. Hier kommen dann die Touristensafaribusse nicht mehr hin und man kann die Ruhe des Canyon genießen. Kein Laut ist hier mehr zu hören, Stille pur!

Fast 170 km lang ist dieser Canyon und bis zu 27 km breit. Der Höhenunterschied beträgt knappe 600 m. Da es in Namibia dieses Jahr sehr trocken ist, führt der Fluss kein Wasser, jedoch ist in einzelnen Gueltas steht’s genügend Wasser, um die Tiere und Pflanzen tief unten in der Schlucht zu versorgen. Der Canyon ist vor über 1 Milliarde von  Jahren entstanden und zählt zu den größten der Welt.

Dieser Canyon hält absolut dem Vergleich mit den Grand Canyon in den USA stand und beide sollte man gesehen haben.
Es ist sehr schwer diese Ausstrahlung, diese Wirkung der Landschaft, der Stille zu beschreiben. Man kann es nur Erfassen wenn man es gesehen und vor allem erlebt hat. Eigentlich sollte man ihn erwandern. Dies trauten wir uns aber, mit unserer grandiosen Kondition, dann doch nicht zu. Außerdem ist die Erhaltung des erforderlichen Permits doch etwas kompliziert und ohne geht es nicht!

Vom Roadhouse hier ist der Canyon nur eine Spazierfahrt weit entfernt und so waren wir rechtzeitig zum Abendessen wieder zurück.
Das Roadhouse hat eine ausgezeichnete Küche. Das Springbockfilet schmeckte hervorragend. Die Preise allerdings sind deutlich höher als in Südafrika, aber doch niedriger als zu Hause. Jeden Tag aber solch einen kulinarischen Genuss einzunehmen würde unser Budget sprengen und würde auch unserer Figur nicht gut tun.

 

Abends ist es dann im Wind so kalt geworden, dass wir beide richtig froren und die Heizung anwarfen. Allerdings der Bus voller junger Menschen neben an, sie saßen im Freien und spürten die Kälte anscheinend nicht.

Heute, Freitag, sitzen wir gemütlich vor dem WoMo in der Sonne und genießen die Wärme wenn gerade kein Wind geht. Heute Nachmittag und Morgen werden wir das WoMo noch stehen lassen und ein paar  Wanderungen hier unternehmen, bevor wir dann am Sonntag nach Ai Ais zu den warmen Schwefelquellen weiterfahren werden.

Leider steht am WoMo schon die nächste Reparatur an. Die Aufhängung des rechten Außenspiegels ist gebrochen. Dies kann man aber nicht Toyota anlasten. Die Verlängerung des Spiegels und die Pisten waren für den Kunststoff einfach zu viel. Dies dürfte dann aber vermutlich in Lüderitz schnell ausgetauscht sein.

 

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News aus Windhoek, in deutscher Sprache, die ersten seit Monaten

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Fast wie zu Hause, ein Arbeitstag

Mittwoch, heute sind wir den ganzen Tag mit Arbeit ausgelastet gewesen. Zuerst haben wir das WoMo auf Stützen gestellt und damit wir nicht seekrank in der Nacht werden, es ziemlich abgelassen.
Gisela hat dann die Kabine und den Innenraum des Hilux mal gründlich abgestaubt. Es war dringend notwendig. Ich habe den Hilux hochgebockt und versucht die Geräusche, die während der Fahrt auftraten, zu lokalisieren.  Ich bin fündig geworden. Das neue zusätzliche Federblatt schlägt gegen den Rahmen. Ich habe es nun anders angeordnet und zumindest im ungeladenen Zustand ist nun alles in Ordnung. Wir werden es in den nächsten Tagen testen und dann am Samstag  die Kabine wieder aufladen und hoffen dass…! Der Tag verging wie im Fluge. Ich muss allerdings gestehen, dass wir spät aufgestanden sind und erst mal ausgiebig gefrühstückt haben. Zweimal waren wir nun schon vorne im Hauptgebäude zum bezahlen, dies funktionierte aber auch nicht so recht. Der Computer hatte keine Verbindung zur Bank und somit funktionierte die Kreditkarte natürlich nicht. „Kein Problem, kommen sie Morgen wieder“.
Die Welt ist klein, neben uns zeltet gerade eine Frau mit ihrer Tochter aus Böblingen. Sie haben eine 3-wöchige Namibia-Safari hinter sich und sind auf dem Wege nach Hause.
Es ist noch einmal kalt geworden. Es weht ein kalter Wind aus Süden und wir glauben es selbst kaum, dass wir vor zwei Tagen abends bis 21 Uhr im Freien gesessen und die Sterne beobachtet haben.

Die Milchstraße ist hier fantastisch gut sichtbar. Die Milchstraße soll entstanden sein als Zeus  Alkmene  in der Gestalt von Amphitryon  im Schlafgemach besuchte. Sein Sohn Herkules, der daraus entstand, wurde von  Hera(Zeus Frau) großgezogen. Zeus hatte sie überlistet und behauptet, Herkules sei ein Findelkind. Hera begann voller Mitleid das Kind zu säugen. Durch diese göttliche Nahrung wurde Herkules unsterblich. Allerdings saugte das Kind so stark, dass sie in einmal weg stieß. Ein Teil der Milch floss dabei auf die Erde, der größte Teil aber strömte zum Himmel und daraus entstand die Milchstraße. Eine schöne Geschichte, findet ihr nicht?

 

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Namibia wir kommen.

Nun ist unser letzter Abend in Südafrika angebrochen und wir haben beide ein kleines Fazit gezogen. Im Kalahari Nationalpark in dem wir nun seit Donnerstag sind, hat es uns nicht ganz so gut gefallen.
Wir sind jetzt 3 Tage hier gewesen und haben die Tage mit „Pirschfahrten“ verbracht. Es war schön in der Mittagspause mitten in einer Herde von Springböcken und Oryx Antilopen mit unserem Campingtisch zu sitzen und Kaffee zu trinken. Man fühlt sich in dieser Umgebung plötzlich nicht mehr als Außenseiter und Störfaktor sondern als Teil der Natur. Der klare blaue Himmel und die in der Sonne rötlich gefärbten Dünen taten das Übrige dazu.
Wir sahen Herden von Gnus, Raubvögel, sehr viele Webervögel mit ihren fantastischen Nestern, Kap-Füchse und Schakale. Leider keine Raubkatzen und Erdwölfe aber vielleicht werden wir Morgen auf der Fahrt nach Mata Mata zur namibischen Grenze ja noch damit beglückt. Der Park hat leider kaum Rundstrecken die man fahren kann und die kürzeste hier in Twee Rivieren ist 115 km lang. Man fährt also viele Strecken doppelt und dreifach.

Wir hätten gerne noch andere Camps hier im Park besucht, hatten aber leider zum ersten Mal das Pech, das alles ausgebucht war. Hier trafen wir auch zum ersten Mal einige Deutsche. Man merkt dass zu Hause Sommerferien sind und viele Urlaub machen. Gestern Abend, Samstagabend, machten wir noch einen Gamedrive mit .
Sonnenuntergang und eine kleine Nachtfahrt von 2 Stunden. Leider war auch hier die Ausbeute an Tieren und brauchbarer Information nicht sonderlich gut. Das Personal hier im Park erschien uns sehr desinteressiert und etwas inkompetent, darüber hinaus oftmals unfreundlich. Allerdings die südafrikanischen Ausreiseformalitäten, die wir heute schon erledigt haben, haben gut geklappt. Allerdings wurde das Carnet erst nach Intervention von uns abgestempelt und die Tax-Refund für die Reparatur des Fahrzeuges war für den Beamten völlig unbekannt . Wir versuchen den Tax-Refund dann eben am Flughafen, er verfällt ja erst nach einem Jahr. Wir sitzen jetzt hier bei einem Glas Wein und genießen den Sonnenuntergang. 10482 km haben wir nun als wir an der Grenze zu Namibia in Mata Mata angekommen sind zurückgelegt.

Die letzen 12o km Piste waren gut zu befahren. Leider hatten wir in Bezug auf Wildlife wieder Pech. Ein Bekannter hatte hierüber vor ca. 5 Monaten geschrieben „wo sind all die Tiere hin?“. Wir sahen auch in diesem Nationalpark viele Tiere aber spektakulär war er nicht. An der Grenze waren die Formalitäten eine reine Formsache und nach 20 Minuten waren wir in Namibia. Die namibianischen Grenzbeamten taten sich mit dem Carnet abstempeln etwas schwer und ich glaube, dass der Einreise-Abschnitt niemals irgendwo ankommt, wir haben aber den Stempel. Zeitverschiebung ist nach Deutschland und auch nach Südafrika 1 Stunde, sodass wir nun „mehr“ Zeit hatten und früher dran waren. Gisela war es um 12 Uhr zu früh um einen Campingplatz anzusteuern und so fuhren wir weiter. Nach 130 km kam ja der nächste. Angegliedert an ein Hotel in einer kleinen Ortschaft. Bis dahin alles Piste. Die Pisten sind hier in Namibia 10 m breit, ohne Schlaglöcher, gerade aus, hügelig aber nicht bergig und gut mit über 100 km/h befahrbar. Am Hotel angekommen, waren wir die einzigen Gäste. Der Campingplatz war sehr nett, hatte aber leider ein schmuckvolles Eingangsportal in das unser WoMo von der Höhe nicht reinpasste. Wir bekamen unser Geld zurück und mussten jetzt nochmals 100 km fahren bis zum nächsten Campingplatz. Schade, hätte die Besitzerin uns auf den Innenhof des Hotels oder auf ein Zimmer verwiesen wären wir geblieben. Das Windhuk Lager-Bier bei ihr schmeckte aber vorzüglich. Kurz vor Keetmanshoop liegt der Campingplatz Mesosaurus. Hier angekommen sprach uns der Besitzer, Holländer, auf Deutsch an und vermutlich weil wir so abgewrackt aussahen, schickte er uns auf seinen Bush-Campingplatz etwa 5 km außerhalb des regulären Campingplatzes. Keine Angst, so streng rochen wir dann doch nicht! Der Platz hier draußen ist total toll. Kein Strom, warmes Wasser durch die Sonne oder ein Holzfeuer, nur wir, sonst Stille. Ein strahlender Sternenhimmel mit allen Milchstraßen. Sandiger Boden, Felsen und mitten in einem Köcherbaumwald.
Der größte Köcherbaumwald von Namibia mit mehr als 3000 dieser Aloengewächsen deren Rinde in der Abendsonne golden schimmert. Heute Morgen machten wir dann eine Rundfahrt durch den „Wald“ und waren wie verzaubert durch diese Märchenlandschaft. Der Besitzer der Farm erklärte uns zum Abschied noch, dass es eine kleine Farm sei mit 5200 Hektar Land. Beim Wegebau hat er auf seinem Grundstück Dinos die 200 Millionen Jahre alt sind gefunden. Mächtig stolz erzählte und zeigte er uns seine Fundstücke. Holzmaden war ihm sofort ein Begriff. Über Keetmanhoop wo wir alle Formalitäten erledigen wollten fuhren wir dann bis fast zum Fishriver-Canyon. Leider hat es mit den Formalitäten nicht so hin gehauen. Post, ein Brief aufgeben kostete 12 ND und 45 Minuten anstehen. Telefonkarte fürs Smartphone kostete für 100 Minuten Europa 399 ND und 1 Stunde anstehen. Allerdings mit Einstellen zum funktionsfähigen Betrieb. Autoversicherung gab es keine, dafür aber den Ratschlag „wir sollen eben vorsichtig fahren“. Hoffe sehr, dass wir noch fündig werden in einer anderen Stadt oder zumindest hören wie Andere dies angehen. Namibia ist außer Diesel teurer als Südafrika. Dies haben wir heute beim Einkaufen bemerkt. Diesel kostet knapp 90 Cent. Der Campingplatz Mesosaurus kostete 200 ND. Das Bushcamp war tatsächlich teurer als der normale Campingplatz des Besitzers. Dafür aber so sooooo schön. Der Roadhause hier ist teurer und exklusiv, es kostet 300 ND für die Nacht. Es ist auf altes Rasthaus ausgelegt und sehr schön angelegt. Wir werden 5 Nächte hier bleiben.

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Erholung war angesagt

Der Oranje stürzt sich in den Augrabies nicht in einem Wasserfall in die Tiefe sondern in vielen auf einer sehr großen Breite. Dieser im letzten Blog erwähnte ist nur der Hauptfall.
Bei unseren täglichen Wanderungen hier im Park sahen wir noch viele andere. Die Wanderwege sind sehr gut beschildert und führen hier in etwa 700 m Höhe ohne große auf und ab durch eine bizarre Wüstenlandschaft, die überwiegend aus riesigen Felsblöcken besteht. Tief unter uns die Flusstäler, gespeist von unzähligen großen und kleinen Wasserfällen. Der Oranje teilt sich kurz vorher auf. Viele Arme versickern und man hört in tiefen uneinsichtigen  Löchern das Wasser rauschen. Man muss auf den Wanderwegen zahlreiche Bäche umgehen oder durchqueren.

Hinter jedem Fels, hinter jeder Biegung erstaunt man erneut. Eine Landschaft wie ich sie bisher noch nirgends anders erleben durfte. Zumindest nicht in dieser Form. Wie gesagt, ohne auf und ab, sonst aber wie in Hochgebirge. Traumhaft, wieder spielen unsere Sinne kaum mit. Hochgebirgslandschaft, immer wieder unterbrochen durch sandige sogar feinsandige Flächen. Bewachsen mit kleinen, verkrümmten Bäumen und Wüstensträuchern und manchmal sogar blühendem Ginster.

Am Donnerstag geht es nun weiter in unseren vorläufig letzten Nationalpark, den Kalahari-Nationalpark.

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