Bei den Himbas

Inzwischen sind wir nun schon 2 Tage auf dem Campingplatz „Aussicht“ und haben von dort einige Exkursionen unternommen.

Ein paar Bilder vorab:

Zufahrt zur „Aussicht

Wir werden nun weiterfahren Richtung Atlantik und vor den großen Dünen dann Richtung Norden zu den Epupa- Wasserfällen. Da die Strecke sehr einsam ist, werden wir uns wohl erst nächste Woche wieder melden können.  Dann mit einigem mehr zu Hinbas und Herero und natürlich von unterwegs.

Veröffentlicht unter Namibia, Reisebericht | 2 Kommentare

Auf dem Weg nach Sesfotein

Am Morgen fuhren wir los nach Swakopmund. Gisela musste zum Optiker. Schon seit mehreren Tagen klagte sie, dass sich an ihrer Brille eine Schicht ablöse und dadurch ihr Sehfeld sehr behindert sei. Es war auch deutlich sichtbar. Ich glaubte zwar, dass er nichts machen könnte und war mehr als überrascht, dass er die Brille im „Schnellgang“ richten konnte. Es war nicht wie von mir befürchtet eine schlechte Qualität der türkischen Beschichtung sondern der Friseur in Lüderitz hat die Brille wohl mit einem Lösungsmittel bestäubt welches in dem Haarspray enthalten war. Dadurch löste sich die Verspiegelung der Gläser. Große Wirkung und doch ein kleiner Schaden. Der Optiker war gut und erklärte, dass die Aufbringung einer neuen Schicht in Deutschland kein Problem sei, hier in Namibia sei dies allerdings nicht machbar, dies ginge nur in Südafrika.
Da heute ein relativ langes Stück auf gut asphaltierter Straße zu fahren war, waren wir relativ rasch an der Spitzkoppe. Dies ist für mich trotz aller noch kommenden Vorbehalte einer der schönsten Campingplätze die ich kenne. Landschaftlich in märchenhafter Umgebung liegt dieser Platz um die Spitzkoppe verteilt. Der Platz hat keinen Strom und kein Wasser. Inzwischen sind Toiletten in größerer Anzahl aufgestellt. Plumpsklos aber sauber. Eine zentrale Duschmöglichkeit gibt es inzwischen auch und eine kleine Bar. Das Ganze war und ist ein Community-Campingplatz inzwischen aber unter einem privaten Management. Dies hat zur Folge, dass das Niveau der Plätze etwas besser geworden ist aber mit dem Nachteil, dass der Platz inzwischen sehr teuer ist. Nicht der Campingplatz an sich, aber der Campingplatz plus dem Tageseintritt beläuft sich auf 350.-NAD.Für einen Basicplatz einfach zu teuer.

Dazu wurde auch noch eine der Hauptsehenswürtigkeiten, das Bushman-Paradies, gesperrt und darf nur noch mit Führung besichtigt werden, welche natürlich wieder kostet. Eine echte Abzocke! Die Landschaft hier zu beschreiben geht fast nicht, man muss sie gesehen haben. Wer sie nicht sieht hat etwas versäumt und dies schreibe ich trotz der Abzocke! Allerdings hier ein Tipp: Etwa 1 km nach der Zufahrt zum Campingplatz in Richtung Uis geht nach links eine kleine Piste ab. Wenn man dieser Piste folgt erreicht man die Spitzkoppe nach ca.2 km von der anderen Seite. Genauso schön und kostenfrei, allerdings ohne die Möglichkeit zu campen.
Tagsüber zeigt das Thermometer inzwischen 40° C. Nachts kühlt es dann allerdings angenehm ab auf ca. 19° C. Am Morgen verließen wir den Campingplatz über die hintere Seite der Spitzkoppe und kamen auch so auf die Piste nach  Uis. Die Piste war so lala und zumindest teilweise sehr ruppig. In Uis tranken wir in einer Baumschule mit integriertem Teegarten erstmals einen Eiskaffee und genossen dazu Schokoladenkuchen. Es gibt hier nichts was es nicht gibt. Da es erst um die Mittagszeit war überlegten wir, ob wir zur Brandberglodge, 38 km in nördlicher Richtung, fahren sollten oder ob wir  uns auf den noch rund 110 km entfernten Campingplatz westlich vom Brandberg aufmachen sollten. Dieser Campingplatz liegt mitten in den Bergen und wird betrieben von einem deutschen Ehepaar welches sich hier in dieser einsamen Umgebung dem Schutz der Nashörner verschrieben hat. Nachdem uns am Nachbartisch im Teegarten erklärt wurde, dass der Brandberg und die Lodge nichts besonderes bieten würden, entschlossen wir uns für die Fahrt zu den „Rhinos“.

Der Brandberg ist eigentlich nicht nur ein Berg sondern einGebirgsmassiv welches unter Naturschutz gestellt wurde. Es ist mit 2600 m Höhe die höchste  Erhebung in Namibia.

Wir umfuhren den Brandberg also in süd-westlicher Richtung und die nächsten 102 km waren eine sehr schlechte Piste. Viele  kleine Steine und tiefe Querrillen, sodass wir uns freuten wenn endlich eine kurze etwas sandige Passage kam. Wir hatten ja Zeit und fuhren deshalb sehr langsam. Allerdings als wir dann auf die letzten 11 km in nördlicher Richtung fahren mussten, war es dann kein Spaß mehr. Mehrere Km lang fuhr ich von der Piste ab und suchte im parallelverlaufenden trockenen Flussbett die bessere Möglichkeit vorwärtszukommen. Im Flussbett war es angenehmer zu fahren als auf der Piste. Vorbei an der alten Brandbergmine und dem durch sie kilometerlang hinterlassenen Schrotplatzes ging es. Die letzten 3 km waren dann nur noch im Geländegang möglich. Steinige Stufen, tiefe Auswaschungen, spitze, scharfkantige Felsen mussten bewältigt werden bis wir hier am Ende der Welt ankamen.
Hier 3 Rundhütten in denen Eingeborene leben und die Rezeption des Platzes. Die Betreiber sind bis zum Sonntag in Walvis Bay. Der Platz kostet 120.- NAD für die Nacht und das warme Wasser wird mit offenem Feuer unter Stahlfässern aufbereitet. Es ist sehr sauber hier und ausgesprochen ruhig. Die Vögel zwitschern und es tut gut hier zu sein. Gisela zweifelt zwar inzwischen ob es richtig war hier herzukommen. Sie ist der Ansicht, dass es eine Sackgasse ist. Es gibt drei Möglichkeiten: zurück nach Uis, durch den Nationalpark an der Küste aber ohne Permit oder Richtung Norden eine einsame Piste durch die Berge. Die nächsten 12 km so wie die letzten drei und danach etwas besser. 79 km, mit gut 4 Stunden Fahrzeit sollten wir rechnen.
Jetzt sitzen wir erst einmal hier und genießen den Schatten unter alten Bäumen bei
40° C aber mit einem erfrischenden leichten Wind und trinken Tee.

Jeden Morgen wenn wir aufstehen ist hier am Platz schon der „gute Geist“ unterwegs gewesen und hat in unserer Dusche schon das Feuer unter der Tonne angeheizt so dass wir duschen können. Es ist wirklich ein super Service hier am „Ende der Welt“. Kurz bevor wir los gefahren sind, kam dann der  „gute Geist“ bei uns vorbei und erklärte uns die zu fahrenden 80 km genau. Die ersten 7 km ging es über viele Felsen hinweg und wir schafften gerademal 10 km in der Stunde.

Eine echte Herausforderung für Fahrzeug und Fahrer. Dass der Fahrer aber gut ist wisst ihr ja. Das WoMo schaukelte sich  vorwärts. Dann sollte die Strecke besser werden. Tja besser, was heißt schon besser. Die Strecke war teils sandig, teils steinig und teils felsig auf den ganzen 80 km und wenn es mal etwas softer ging, war sofort wieder Wellblech angesagt. Beschilderung gab es auf den 80 km keine und bei Gegenverkehr meinte Gisela könnte man fast nicht ausweichen. Was soll´s, es kam auch keiner! Es waren ein paar gewaltige Steigungen auf der Strecke und zum Schluss eine Abfahrt der Superlative mit 120 % Gefälle (ca. 50°). Kommentar von Gisela die vorher ausgestiegen war: „Wenn ich im Fahrzeug gewesen wäre hätte ich geschrien!“. Wir empfanden beide, die Strecke heute war ein echtes Abenteuer. Für die 80 km brauchten wir 5 Stunden Fahrzeit.

Orgelpfeifen

Jetzt stehen wir in Twyfelfontein auf dem Aba Huab Campingplatz der Kommune in der Nähe des Wadi Huab. Ein netter Platz mit einer netten Bar. Man ist in wenigen Minuten am Weltkulturerbe, den Felsenmalereien und Gravuren. Diese sind hier seit tausenden von Jahren erhalten und sind ein unbedingtes Muss! Fast nie kommen in Afrika Malereien und Gravuren an einem Ort vor, in Twyfelfontein ist hier die große Ausnahme.
Heute stieg das Thermometer auf 42°C und es ist jetzt schön bei einem stärkeren Wind etwas Kühle zu spüren.

Die Nacht war etwas unruhig. Auf dem Platz feierte die „Dorfjugend“ neben ihren Zelten eine Party. War aber nicht wirklich störend obwohl das Fest bis 5 Uhr morgens dauerte. Allerdings gegen 8 Uhr waren alle fit und abfahrbereit.

Wir fuhren ein wenig später ab  und wussten noch nicht wie weit wir fahren wollten. In Palmwag passierten wir eine Veterinärsperre und die Ortschaft danach war dann eine alte Tankstelle und ein Hinweisschild zur Lodge. Nicht gerade einladend und auch erst 11 Uhr entschlossen wir uns zur Weiterfahrt nach Sesfontein.

 

Einladend war allerdings der Anblick der ersten hübschen Himba-Mädchen in ihrer traditionellen Kleidung direkt an der Sperre. Die nicht nur durch ihre rot eingefärbte Haut bestechen sondern auch durch ihre Frisuren.

Auf unserer weiteren Fahrt hoffen wir, dass wir ein traditionelles Himba-Dorf besichtigen können.

 


Die Piste heute war ausgezeichnet und wir waren relativ rasch in Warmquelle kurz vor Sesfontein. Hier ist ein netter Ccmpingplatz direkt an einem kleinen natürlichen Pool der aus einer warmen Quelle gespeist wird. Die Zufahrt zum Platz ist sehr schlecht und das letzte Stück dazu noch ausgesprochen steil. Es war heute nicht unser Tag und die Atmosphäre des Platzes gefiel uns nicht. Wir waren die einzigen Gäste und somit entschlossen wir uns weiterzufahren. Der Platzwart wollte dann noch für die 10 minütige „Besichtigung“ die Tagesplatzgebühr worüber wir aber nur lachten. Auf der Strecke raus zu der Quelle waren viele bettelnde Kinder, etwas was wir bisher hier in Namibia noch nicht sahen.

In Sesfontein gibt es 3 Campingplätze. Es war aber heute nicht unser Tag und somit sagte uns keiner zu. Beim Einkaufen, es war allerdings Sonntag, gab es nur eine sehr schmale Auswahl und kein Brot. In der Lodge am Ort waren sie sehr hochnäsig und Gisela wollte kein Zimmer nehmen sodass wir uns entschlossen, 30 km zurückzufahren und auf der Khowarib-Lodge zu campen.
Unterwegs kaufte ich dann noch Mehl, sollten wir kein Brot zu kaufen bekommen, würde Gisela einfach Fladen machen. Gute Idee! Denke aber, dass wir am Montag Brot bekommen werden, auf der Strecke war zumindest ein kleines Hinweisschild mit der Aufschrift „Bäckerei“. Was uns zu Hause aber so nicht bekannt war, etwa 1/3 der Bevölkerung in Namibia leiden gerade unter der andauernden Dürre Hunger und wir sind in der Region wo  dies besonders zutrifft. Hier wird uns wieder einmal vor Augen geführt wie gut es uns doch geht.
Der Campingplatz auf der Khowarib-Lodge ist sehr schön gelegen und es gibt frisches Quellwasser. Die Eigentümer bereiten es auf und füllen es sogar in Flaschen ab. Direkt am Platz vorbei führt ein kristallklarer Bach und wir haben den Tag noch gewendet. Bei einem Lagerfeuer fühlen wir uns richtig wohl.

 

Veröffentlicht unter Namibia, Reisebericht | 4 Kommentare

Unsere Strecke in Namibia bis zum 06. Sept.

Route in Namibia bis 06. Sept. 2013

Veröffentlicht unter Namibia, Reisebericht | Ein Kommentar

Campingplatz an der Spitzkoppe

image

Veröffentlicht unter Namibia, Reisebericht | 3 Kommentare

Hier macht ein Allradler richtig Spaß

Hier in der Umgebung von Swakopmund fuhren wir gerade auf einer Ebene und sahen dann in der Entfernung einen kleinen Hügel auf den die Straße geradezu zuführte. Ich schätzte die Entfernung auf 6 km! Der Hügel war klar und deutlich vor uns, nach 18 km waren wir dann dort! Wahnsinn, 18 km gerade Straße,  200 km ohne ein anderes Fahrzeug zu sehen!

Das ist Namibia!

 

Sand

 

 

 

 

 

Veröffentlicht unter Namibia, Reisebericht | 2 Kommentare

Rund um Swakopmund

Bin heute Nachmittag ein wenig erstaunt. Zwar sind die jetzigen Ziele alle relativ nahe beieinander aber wenn ich heute Nachmittag auf den Tacho schaue, sind es trotzdem jeden Tag 100 km gewesen.
Ich weiß gar nicht wie ich mit der Beschreibung anfangen soll. Schon 12 km nach Swakopmund ging es links von der C14 ab in ein Gebiet in dem man tatsächlich das Empfinden hat, man wäre auf dem Mond. Natürlich nicht von der Temperatur her, kaum 20 km weg vom Atlantik steigt das Thermometer tagsüber auf 36° C. Nachts ist es sehr angenehm und man kann abends relativ lange draußen sitzen. Wir haben immer noch Winter. Hier draußen, der Mond ist im Moment nicht sichtbar, sind die Sterne klar und hell und die Milchstraßen sind in einer Brillanz wie wir sie zu Hause nicht erleben. Es hat sich selbst hier in dieser Mondlandschaft einiges verändert. Vor 5 Jahren gab es hier schon die Rössing Uranium Mine.  Diese Mine ist die größte Mine der Welt die im Tagebau Uranerz abbaut und deckte damals schon 15 % des Weltbedarfs. Heute sind, obwohl hier alles unter Naturschutz steht, noch etliche Minen dazu gekommen. Dies fördert natürlich die Wirtschaft hier im Land, letztendlich leidet aber die Natur. Wie geht man am besten damit um? Die Vorräte sind endlich, der Abbau geht schnell voran. Zurück bleiben der radioaktiv verseuchte Abraum und das radioaktiv belastete Wasser. Nachhaltigkeit im Fortschritt des Landes scheint noch ein Fremdwort zu sein. Schade, durch diese Minen leidet der Tourismus. Die vor Jahren noch benutzbaren Wege sind teilweise gesperrt worden. Auf den Übernachtungsplätzen sieht man, wenn auch meist weit entfernt, die Minen. Natürlich sind auch die Geräusche der Abraummaschinen weit hörbar. Schade, das Gefühl weit weg zu sein von jeglicher Zivilisation ist nicht mehr vorhanden.

Trotz dem Wehklagen, lohnenswert  ist dieser Abschnitt noch immer und ich kann diesen Teil Namibias nur empfehlen. Hier gibt es noch unzählige Welwitschia Mirabilis. Eine Pflanze die nur hier wächst und deren ältestes Exemplar hier seit über 1500 Jahren gedeiht. 200 mm Wasser fallen hier im Jahr. Die Welwitschia hat ihre Wurzeln nur knapp unter dem  Sand verzweigt und ist deshalb sehr empfindsam, wenn                                                                                    man ihr zu nahe kommt.

Nachdem wir hier mitten unter diesen jahrhunderte alten Pflanzen die Nacht verbracht hatten mussten wir leider wieder auf die C 14 für die nächsten 50 km zurück. Die alte Piste ist wegen einer neuen Mine nicht mehr zu befahren. Bei der Blutkuppe wollten wir die nächste Nacht verbringen. Die Übernachtungsplätze sind schön angelegt. Inzwischen mit Toiletten mit Solarbeleuchtung und Mülltrennung mit 3 verschiedenen Mülltonnen. Gesponsert von den Minen! Leider sind  hier 5 Fahrzeuge der Minengesellschaft in etwa 1 km Entfernung sichtbar, die dort ihre Bohrer in die Erde treiben. Wir entschlossen uns, es war auch erst 12 Uhr, noch etwas weiter zu fahren  zum Archer´s Rock. Der Weg vom Archer´s Rock aus nach Norden ist leider auch nicht mehr offen, aber dafür sagen sich hier immer noch Fuchs und Hase gute Nacht. Die letzten km sind nur noch für Allradler erlaubt und man steht dann hier auf Übernachtungsplätzen, meist ganz alleine, hoch über dem Land zwischen Felsen. Der Ausblick ist grandios. Die Möglichkeit zum nahtlos braun werden ist hier gegeben.
37 ° C und kühlender Wind ergeben dabei aber die Gefahr des unbemerkten Sonnenbrandes.

In der Savanne unter uns sehen wir Zebras, Strauße, Oryx und Springböcke. Gestern sahen wir, allerdings etwas weiter weg, ein Rudel mit 5 Hyänen. Mit einem saftigen
T-Bone-Steak am offenen Feuer gegrillt und einem Glas Rotwein ließen wir den Tag ausklingen.

Auch heute Morgen wieder glaubten wir, in dieser absoluten Stille ein Motorengeräusch zu hören. Narrten uns unsere Sinne oder war es nur sehr sehr weit weg? Als ich einen lauten Schrei in die Landschaft schrie, wurde das Echo hin und hergeworfen und nach 10 bis 15 Wiederholungen wussten wir nicht mehr, ob wir es tatsächlich immer noch hörten oder ob sich unsere Sinne dies nur einbildeten. Wir fuhren weiter und wollten unsere Runde abschließen mit einer Übernachtung am Vogelfedderberg an dem wir vor gut einer Woche schon einmal gestanden hatten und wir uns die Übernachtung nicht getrauten, da wir kein Permit hatten.

Auf der Strecke bis hier her entdeckten wir sehr viele Tiere. Die Strecke war mehr als einsam. Auf den letzten gut 200 km sahen wir keinen Manschen, geschweige denn ein Fahrzeug. Es ging auf rund 800 m Höhe durch felsige und sandige Landschaft. Über Hügel hinweg und durch sandige, meist trockene Flüsse durch eine traumhafte Landschaft.

Jetzt stehen wir hier am Vogelfedder-berg, haben den Luftdruck schon auf 3,6 Atü aufgefüllt und morgen geht es dann nach einem kurzen Zwischenstopp zum Lebensmittel kaufen in Swakopmund weiter zur Spitzkoppe.

 

Habe heute den Luftdruck auch bei der Federunterstützung geprüft. Es passte. Das Fahrverhalten des WoMo ist jetzt wieder sehr gut und auch Pisten und schlechte Strecken ließen sich ohne Probleme befahren.

Erster Test bestanden!

Veröffentlicht unter Namibia, Reisebericht | Ein Kommentar

Afrkanische Nacht

image

Veröffentlicht unter Namibia, Reisebericht | Kommentare deaktiviert für Afrkanische Nacht

Zu den Südwestern nach Swakopmund

Da in dem Kommentar zu den neu eingebauten Luftkissen noch einige Bemerkungen waren, muss ich noch nachtragen, dass die Ventile zum Luft ein/ablassen in der hinteren Stoßstange integriert sind. Man kann sie also bequem erreichen. Wenn ich so den Preis von zu Hause höre, haben wir die Dinger sogar echt günstig erhalten. Der Preis ohne Einbau belief sich auf 310.- € und es ist vermutlich der- selbe Hersteller.

Zu den kurzen Filmsequenzen noch eine Bemerkung. Ich würde schon gerne öfters einen kurzen Film einstellen. Leider geht das nur selten und führt oft zu einem Abbruch der Seite. Die Datenverbindung muss darüberhinaus  sehr gut sein und auch dies ist selten.

Auf der Fahrt nach Swakopmund haben wir festgestellt, dass ein großer Teil des Landstriches nun auch unter Naturschutz gestellt wurde. Da aber die 30 km zwischen den beiden Städten ausschließlich aus Sandstrand, Straße und Dünen bestehen, bleibt noch genügend Platz  für ein gesundes Miteinander zwischen  Naturschutz, Mensch und Fun, sodass auch Dünen-fahren, Quadfahren, Reiten sowie Surfen                                                                                  und Bootfahren nicht zu kurz kommen.

In  Walvis Bay ist uns schon aufgefallen, dass ein großes Reitereignis ist.
Hier am Strand war ein größerer Menschenauflauf und wir natürlich, nachdem wir es gesehen hatten, mitten drin. Die Reiter machten heute einen 120 km Ritt durch die Dünen und hier kurz Rast. War schon beeindruckend wie die Pferde durch das Sandmeer kamen. Darüber hinaus gab es im Meer vor uns eine alte Plattform, eine frühere Schiffsanlegestelle. Auf ihr tummeln sich  hunderte von Flamingos, Pelikane und Kaptölpel. Davor im Wasser sprangen Delfine und ein Seelöwe suchte sein Futter.

Der Tag war heute sehr dunstig. Selbst gegen 11 Uhr schaffte es die Sonne noch nicht durchzubrechen. Auf der weiteren Strecke wunderten wir uns über die großen Bautätigkeiten. Es werden Feriensiedlungen aus dem Boden gestampft, direkt am Strand, mitten im Sand, die Straßen fein säuberlich asphaltiert. Der Tourismus boomt. Dies erkannten wir auch in Swakopmund. Die Stadt hat sich in den letzten 8 bzw. 5 Jahren total verändert. Es sind viele neue Gebäude dazu gekommen. Ganze Wohnsiedlungen entstanden, neue Industriegebiete und viele neue Firmen. Wir staunten nicht schlecht. Der alte Stadtkern ist geblieben, das Deutschtum auch und wir freuten uns, als wir in der Zeitung lasen, dass die Proteste in Lüderitz fruchteten. Der Name Lüderitz soll doch erhalten bleiben. Rassenübergreifend haben sich die Menschen dort dafür eingesetzt und einen Sieg davon getragen.

Amtsgericht in Swakopmund

Den Menschen, dies fällt uns hier im Besonderen auf, scheint es wesentlich besser zu gehen als vor fünf Jahren. Die wilden Verkaufsstände sind in Swakopmund verschwunden. Auch hier keine Bettler, kein Anmachen. Es ist fast wie in Esslingen, nur das Warenangebot ist besser. Dies war jetzt ein wenig sarkastisch aber nur ein wenig. Es gibt hier alles. Einrichtungshäuser wo wir auf Anhieb etwas finden würden zum Wohlfühlen. Deutsche Buchläden, deutsche Cafes und vieles mehr. Dies ist nicht Afrika und schon gar nicht Schwarz-Afrika. Nett und erholsam ist es aber allemal. Sehr viele deutsche Touristen sind hier. Einen Rotel-Bus haben wir hier gesehen und auch unsere morgige Wüstentour wird in deutscher Sprache sein.

leere, breite Straßen

Es ist gut, ein wenig heimatliche Gefühle abzubekommen. Wir sind wohl gerade Beide ein wenig angespannt. Ich hatte gestern so einen Durchhänger und wäre am liebsten zu Hause gewesen. Hätte das WoMo am Hafen gewusst und im Flugzeug gesessen. Naja, heute ist es wieder vorbei.
Als wir gestern in Swakopmund ankamen, waren wir ganz im Glück. Der Campingplatz „zur alten Brücke“ ist zwar mit 290.- NAD/Nacht nicht gerade günstig hat aber für jeden Stellplatz ein eigenes Sanitärhäuschen und einen Grillkamin. Wir waren noch happy mit unserer neuen Luftfederung und fluchten nicht schlecht, als wir die Kabine absetzten und bemerkten, dass ein Halterungsbolzen am WoMo gebrochen war. Gerade dieser Bolzen ließ sich nicht nachjustieren. Die anderen drei Bolzen gingen, dieser saß fest. Alle Kraft reichte nicht, um ihn zu bewegen. Scheiße, entweder eine Mutter anschweißen (kann ich hier nicht selber machen) oder ausbohren. Im Überlebenshandbuch der amerikanischen Armee steht, erst einmal eine Nacht darüber schlafen.
Half leider auch nichts, ging am nächsten Morgen trotzdem nicht. Ausbohren mit dem Akkuschrauber? Sehr mühsam. Wir fuhren zu einer Werkstatt. Da die erste Werkstatt eine Toyota-Werkstatt war, versuchten wir da unser Glück. Volker, der Mechaniker, schweißte eine Mutter auf die Gewindestange und mit viel Kraft konnte er die Halterung nachjustieren sodass die abgebrochene Halterung wieder angeschraubt werden konnte. Er plagte sich über eine Stunde und als ich dann fragte was es kostet, kam die Antwort, das geht auf Trinkgeld, dafür schreibt mein Chef keine Rechnung. Ich gab ihm 100.- NAD und wir waren beide zufrieden. Zum Abschied wünschte er uns eine gute Fahrt und sollte nochmal etwas sein, soll ich einfach zu ihm kommen. Am Freitag und Samstag sei allerdings Inventur, am Montag sei er wieder hier. Ein super Service! Ich kann hier nur Danke sagen, ohne Volker hätte ich dies nicht reparieren können.

Den restlichen Tag bummelten wir durch die Stadt und besichtigten das Mineralienmuseum.

 

Dieses Museum verdient die Note sehr gut und wir können es nur jedem empfehlen und mit 20.- NAD Eintritt ist es zudem noch sehr preiswert.

 

Wir waren auch bei der Naturschutzbehörde und haben uns für 4 Tage von Sonntag bis zum Donnerstag ein Permit für die Namibwüste besorgt. Die Dame war etwas verwundert, dass wir vier Tage gehen wollen. Kommentar von ihr, dies ist absolut Basic und sehr einsam. Als Gisela ihr erklärte, dass wir Bescheid wüssten strahlte sie, kassierte 600.- NAD und war zufrieden. Wir konnten es dann nicht lassen, nachzufragen was ohne Permit passieren würde? Ihre kurze Antwort, 2500.- NAD Strafe pro Person. Wir sind nicht erwischt worden bei viermaligem Übertreten des Verbotes und haben somit 20000.- NAD gespart. War nur ein Spaß!
Wenn einer jetzt sagen würde, ich hatte meinen „Einbruch“ gestern weil wieder ein Schaden am WoMo war, dann hat er recht. Gisela sagte, sie verliere so langsam das Vertrauen an das WoMo. So schlimm ist es nun doch nicht.

Fahren im Sand

Ich habe mir aber vorgenommen, doch etwas sanfter zu fahren, schließlich haben wir ja noch etliche Kilometer vor uns. Jürgen und Moni, die ihre Afrikareise gerade beendet haben, sind schon im Fahrtraining in Belgien vorsichtiger gewesen. Ich sollte mich an ihnen orientieren. Übrigens, wer solch eine Tour machen möchte und noch nicht die große Erfahrung mit Geländefahren hat, dem kann ich ein solches Training nur empfehlen. Seit Gisela dieses Fahrtraining, organisiert durch die Zeitschrift Allradler, absolviert hat, fährt sie jedes, naja, fast jedes Gelände.

Nachtragen muss ich noch, dass heute ab 9 Uhr morgens stahlender Sonnenschein war. Als wir am Nachmittag allerdings in der Stadt bummelten, kamen vom Atlantik her plötzlich Dunstschwaden herein. Es war, als ob plötzlich alles neblig würde und Wassertropfen in der Luft wären. Die Sonne kämpfte mit dem Dunst und hat für heute zumindest gesiegt. Allerdings fehlt nun der hier fast immer wehende starke Abendwind.

White Lady

Freitag morgen, pünktlich um 8 Uhr, holte uns der Landy von Desert Living Tours ab. Leider war es nichts mit der „Bespaßung“ in Deutsch. Da die Gruppe außer Gisela und mir noch vier Australier an „Bord“ hatte, waren die Erklärungen multikulturell. Die Tour war trotz des etwas hohen Preises von 600.- NAD pro Person klasse und kann von uns nur empfohlen werden. Der Guide fuhr mit uns ins nahe Naturschutzgebiet und hatte dort die Sondererlaubnis, in den Dünen zu fahren. Der Luftdruck der Reifen wurde auf 1.2 Atü gesenkt. Zuerst wurde die Entstehung der Dünen erklärt und dann übergeleitet auf  die Lebensprozesse und ihre Abhängigkeiten in der Wüste. Spinnen, Schlangen Geckos, Eidechsen und verschiedene Käfer wurden entdeckt oder vorsichtig aus dem Sand ausgegraben. Nach einem genauen Anschauen und einer Erklärung zur Lebensweise wurde das Tier dann wieder vorsichtig in seine angestammte Umgebung frei gelassen.

 

Zum Abschluss ging es dann noch quer durch die Dünen. Für mich als faszinierter Allradler war dies  natürlich ein Hochgenuss. Trotz vieler Erfahrung im Sand, bin ich selbst solche Dünen noch nie gefahren.

Gegen 13 Uhr waren wir dann wieder zurück im Camp. Nachmittags machten wir noch einen ausgiebigen Spaziergang durch Swakopmund. In einem Laden unterhielten wir uns lange mit der Besitzerin, die hier schon 1950 in die Schule gegangen ist und viel erzählte, was sich in den vergangenen Jahrzehnten alles verändert hat.

Heute waren wir dann nach einem sehr netten, langen Gespräch mit unseren Nachbarn auf dem Campingplatz in Swakopmund zum einkaufen für die nächsten 4 Tage in der Wildnis. Im Baumarkt, erhielten wir für mich überraschend, einen Auszug für unsere Gefrierbox. Der alte Auszug hatte in den letzten Wochen deutlich geschwächelt und schon einige Kugeln aus dem Lager verloren. Zuhause hatte der Auszug über 30.- € gekostet und hier gerade mal 45.- NAD. Verrückt. Verrückt auch was es hier an Material gibt. Winkelschienen, Verkleidungsprofile, Stuckleisten, alles was wir zu Hause schon mühsam gesucht hatten, gibt es hier in einer super Auswahl, echt günstig. Ich sollte das WoMo vollpacken.
Heute Nachmittag waren wir dann noch zur Fischfütterung im Ozeanaquarium. Ein sehr nettes Aquarium mit den Fischen, die hier vor der Küste sich tummeln. Keine Delfine, Haie waren aber schon dabei. Auch dies ist zu empfehlen. Der Eintritt ist sehr moderat und trotzdem ärgerlich. Rentner bekommen den Eintritt zum halben Preis und er kostet dann gerade mal 15.- NAD. Der Rentnerausweis hat wieder mal gewirkt. Vielleicht sehen wir aber auch so alt aus! Ärgerlich ist, dass die Menschen der südafrikanischen Union als Rentner nur 5.- NAD bezahlen. Wie schon in Südafrika bezahlen Personen außerhalb dieser Union immer deutlich mehr. So etwas kennen wir einfach aus Europa nicht.

Morgen geht es dann zur Blutkuppe in die absolute Einsamkeit für 4 Tage und wir haben ein Permit!

Veröffentlicht unter Namibia, Reisebericht | 2 Kommentare

Nach Walvis Bay zum Atlantik

Wow, erschreckend wie schnell die Tage vergehen. Nun sind wir schon am Atlantik.

Die Nacht auf dem Campingplatzes des „Ritz“ war zwar am Abend etwas laut aber ansonsten ein Platz zum Empfehlen. Am Sonntagmorgen fuhren wir dann sehr gemütlich Richtung Kuiseb-Canyon. Eine  landschaftliche sehr schöne Strecke. Steinwüste mit tiefen Canyons  in denen der sehr selten fallende Regen dann sturzflutartig abfließt und diese Landschaft dadurch geschaffen hat. Die C14 ist eine Hauptverbindungsstraße und als Naturpiste ausgeführt.
Die Piste ist in einem schlechten Zustand und stark ausgeprägtes Wellblech machte sie zu einem Härtetest für´s WoMo und zu einem Nerventest für uns. Man kann nicht sagen, eine Piste ist schlecht. Der Grader steht unter Umständen schon 20 km weiter und dann ist sie vorübergehend in einem super Zustand. Diesmal war sie aber überwiegend schlecht.

Da das Tagesziel nicht weit war, fuhren wir langsam durch den Gaub-Canyon und ließen uns viel Zeit zum Fotografieren.  Kurz vor dem Kuiseb-Canyon, genau wie in Deutschland, an der Provinzgrenze wurde dann die Piste zur geteerten Straße. Der Spuk hielt aber nur 6 km an, dann war die ursprüngliche Piste zurück. Versteh dies wer wolle, wir verstanden es nicht, auf 200 km Länge willkürlich 6 km zur Teerstraße zu machen.

An diesem Tag verstanden wir aber noch mehr nicht. Kurz vor dem Pass ein wunderschöner Aussichtspunkt, den wir auf unserer letzten Fahrt hierschon genossen, leider diesmal mit einem Schild versehen „Permit required“.  Da wir nur schlecht Englisch sprechen und lesen können haben wir den Hinweis einfach nicht verstanden. Manchmal ist es von Vorteil nichts zu verstehen.
Wir genossen den Ausblick.
Eine Landschaft, die nicht zu beschreiben ist. Man muss sie sehen, erspüren und auf sich wirken lassen. Es ist grandios. Auf der anderen Seite das gleiche Spiel. Auch dort eine Piste zu einem Aussichtspunkt und einem kleinen Wanderweg und auch hier der Hinweis „Permit required no vehicles beyond this point“. Wir verstanden wieder nichts und es wäre mehr als schade gewesen, den „Hinweis“ zu akzeptieren. Dieses Gebiet wurde dem Nationalpark zugeordnet und seitdem sind all die Punkte nur mit Permit anzufahren. Sprich, eine echte Abzocke! Zumindest wir haben es so empfunden.  Es hat sich in den Jahren nichts verändert nur kassiert soll jetzt werden. Da der Betrag relativ gering ist, wäre dies gar nicht schlimm. Ärgerlich ist nur, dass es das Permit 200 km weiter weg gibt! Wir haben uns darüber aber nicht geärgert sondern einfach das Gesetz übertreten.

Dieser Aussichtspunkt westlich des Canyon ist noch gewaltiger und wir konnten uns fast nicht losreisen von der Landschaft.
Von hier ist auch ein kleiner Trail möglich, der leider nicht bei der Zufahrt ausgeschildert ist. In den Jahren 1942/43 lebten hier 2 deutsche Geologen in dieser Einsamkeit. Sie hatten sich hierher zurückgezogen um dem Wahnsinn des 2. Weltkrieges zu entgehen. In dem Buch „Wenn es Krieg gibt gehen wir in die Wüste“ dokumentierte Prof. Dr. Henno Martin diese Zeit, die er hier mit seinem Freund und Kollegen verbrachte.
Leider darf man hier in dieser grandiosen Landschaft nicht übernachten.

Den in der Nähe eingezeichneten Campingplatz gibt es leider nur in der Landkarte, im Navi war er auch nicht präsent und er war sicherlich noch nie vorhanden. Etwa 20 km weiter dann ein 2. Platz zum Übernachten wie alles hier mit dem Schildern versehen „Permit required no vehicles beyond this point“. Er war leider belegt und somit fuhren wir dann doch noch  25 km weiter.


Wieder das Schild aber sonst war niemand da. So ein Platz ist richtig basic. Kein Strom, kein Wasser und  keine Toilette.  Dafür aber sehr ruhig. Ab 19.30 Uhr fuhr auf der etwa 1 km entfernten Straße kein Fahrzeug mehr. Kurze Zeit später stellten auch die Vögel ihr zwitschern ein. Es war so ruhig, dass man den eigenen Puls pochen hörte. Solch eine Stille gibt es nur in der Wüste, weit ab von jeglicher Zivilisation.  Nachts kamen Springböcke und Oryx bis ans Fahrzeug heran.

Am Montagmorgen wollten wir bis etwa 40 km vor Walvis Bay fahren. Am Vogelfederberg nochmals eine Nacht in solcher Einsamkeit verbringen.  Landschaftlich ist es hier noch schöner. Im Berg sind Höhlen, die man vom Übernachtungsplatz aus nutzen kann. Da wir hier aber schon am zeitigen Vormittag waren und zumindest eine andere Familie (vermutlich mit Permit) einen der weiläufigen  Plätze schon nutzte, entschlossen wir uns das „nicht verstehen“ nicht überzustrapazieren und fuhren noch bis Walvis Bay.

Wir sind zurück am Atlantik und wie hier üblich, ist es auf den letzten 40 km deutlich kühler geworden. Nebel haben wir bis jetzt nicht. Er ist hier durchaus  oft vorhanden, aber es weht eine steife Brise. Die steife Brise und einige Strandkörbe erinnern an Sylt und die Nordsee. Ist doch schön was man hier alles inklusive hat.
Wir haben uns vom Wind kräftig durchblasen lassen und sind auf der Strandpromenade fast 9 km spazieren gegangen. Außerdem hat Gisela telefonisch in Swakopmund eine Dünenexkursion vorgebucht, die mir unsere Töchter mit Ehemann und Freund zum 60. Geburtstag geschenkt hatten.
Mehr war an diesem Montag nicht drin, da wir noch einen älteren Reiseführer dabei haben. Hier am Ort haben wir nämlich in der Toyota-Werkstatt erfahren, dass heute Feiertag in Namibia ist.

Heute Morgen war es bis 10 Uhr richtig neblig. Vom WoMo tropfte der Tau ab und unsere Schuhe, die meistens im Freien stehen, waren davon feucht geworden. Wir suchten heute als erstes das Hafenbüro der Manica-Schiffsgesellschaft auf, um uns nach einer Passage von Walvis Bay nach Hamburg zu erkundigen. Wir wurden sehr zuvorkommend bedient. Leider haben wir keinen Preis erhalten. Wir sollen uns einfach per Fax melden, wenn wir einen Termin wissen. Möglich ist es und kein Problem. Wäre vielleicht eine Alternative.

Beim Toyota-Händler waren wir dann wegen der abgebrochenen Spiegelhalterung vorstellig. Ja, so etwas gibt es nicht und auf Lager ist nur ein silberfarbener Spiegel mit eingebautem Blinker. Kostenpunkt wie zu Hause 150.- €. Da das WoMo schwarz ist und der Blinker im Spiegel nur Ärger beim TÜV nach sich zieht, verzichteten wir und fahren vorläufig noch ohne Spiegel. Die Halterung würde es nur im Secondhand geben und der einzige Händler ist in Windhoek. So ein blödes Stück Plastik. Ich habe nun im Baumarkt einen 2- Komponentenkleber gekauft und das Ganze geklebt. Sieht gut aus und ich hoffe es hält. Morgen wird dann der erste Test gemacht und wir können dann in aller Ruhe nach Ersatz suchen.
Da wir mit der Reparatur der Feder in Springbock nicht gänzlich zufrieden waren und  das WoMo beim  Fahren auf der Piste doch immer wieder deutliche Schlaggeräusche von sich gab und der Federweg einfach zu gering war, suchten wir anschließend einen Off-Road-Spezialisten auf. Ganz mein Vertrauen konnte er zwar nicht gewinnen, aber ich ließ für knapp 400.- € eine Luftfederunterstützung einbauen.  Siehe da, nun ist wieder ein Federblatt übrig, aber das WoMo kam hinten bei einem Luftdruck von 3,5 bar ca. 5 cm hoch und es fährt sich sehr passabel. Selbst bei Dünenfahrten, mit Aufbau, hat sich das WoMo sehr souverän verhalten. Vielleicht muss ich das Luftkissen noch ein wenig härter stellen. Bis 7 bar Luftdruck verträgt es. Ich hoffe, dass es sich auch im Dauerbetrieb bewährt. Ein Namibianer hat es mir empfohlen. Er fährt seinen Hilux schon relativ lange mit solch einer Unterstützung. In Deutschland ist diese Unterstützung auch gebräuchlich, mein Händler hat mir vor Jahren aber abgeraten, da es bessere Möglichkeiten gibt. Es ist im Moment die einzige Alternative. Mit der ersten Reparatur hat es nicht funktioniert und auf Dauer hätte ich mir das WoMo ruiniert.

Wir fuhren dann noch raus in die Lagune.

Das Gebiet ist auf Meereshöhe und eine riesige Salzpfanne. Hier wird Salz gewonnen. Das Wasser wird in Becken geleitet und verdunsten lassen. Das dabei entstandene Salz dann richtig abgeerntet. Mit riesigen Baggern, LKWs und Förderbändern entstehen neben den Sanddünen Salzberge.

Pünktlich dann gegen 15.30 Uhr kam wieder dieser typische kalte, starke Wind auf und wir waren froh, dass wir uns ins WoMo zurückziehen konnten. Die Dachzelte neben uns flatterten mehr als heftig im Wind.
Morgen wollen wir weiter nach Swakopmund. Das Wetter wird wohl dort, es sind nur 35 km, auch nicht anders sein. Morgens feucht und dunstig, tagsüber sonnig und warm (20 ° C) und abends windig und kühl.  Dies ist hier der Einfluss des Atlantiks. Die Einheimischen hier sind ganz verrückt hier Urlaub zu machen wenn es im Landesinneren heiß und sonnig ist. Mir ist es nach 40 km ins Landesinnere immer schon viel angenehmer, dort ist es dann wieder sonnig und warm im Moment bei 30° C.

Was uns heute noch aufgefallen ist: In der Stadt lungerten keine Bettler oder alkoholisierte Menschen herum. Wir bewegten uns den ganzen Tag in der Stadt ohne dass wir von irgendjemand angegangen wurden.  Die Städte hier haben überwiegend sehr breite Straßen. Dies fällt durch den geringen Verkehr richtig ins Auge. Alles scheint etwas überdemensioniert. Dies wird aber in den Reiseführern auf die noch nicht sehr alte Gründerzeit der Städte im letzten Jahrhundert zurück geführt. Die Straßen wurden so angelegt, dass zumindest ein Ochsengespann gut wenden konnte und dies wurde bis heute beibehalten. Wobei hier kein Unterschied zwischen Walvis Bay, mit seiner englischen Prägung und Swakopmund mit seiner typisch deutschen Prägung ist.

Veröffentlicht unter Namibia, Reisebericht | 3 Kommentare

Der schnellste Vogel der Welt kann nicht fliegen

 

Der schnellste Vogel der Welt

 

Veröffentlicht unter Namibia, Reisebericht | Ein Kommentar