Kosi Bay

Wir blieben noch einen Tag im Ndumo Game Reservat und wanderten heute, das heißt, wir vertraten uns die Beine in einer kleinen Runde. Da es hier keine Löwen und Elefanten gibt, sind einzelne kurze Wege freigegeben. Da wir nicht ganz „ortskundig“ waren, keine Angst vor Leoparden, Giraffen und Schlangen hatten, wurde der Spaziergang etwas größer. Wir brachen dann aber ab. Nicht aus Angst, sondern mit jedem Meter den wir zurücklegten fühlten wir uns mehr als Eindringlinge. Eindringlinge in einem Paradies zu dem wir nicht dazugehörten. Wir merkten wie wir immer weniger sprachen, immer mehr nur flüsterten und uns die Ruhe und die Stille beeindruckte. Immer wieder geprägt von direkten Begegnungen mit dem Wild, welches hier zahlreich vorhanden war. Selbst ein etwa 1,5 m langer Waran flüchtete vor uns ins Wasser. Leopard sahen wir keinen und die bis zu 4 m langen Krokodile  hielten sich auf Distanz.

Von einem Vogelbeobachtungsposten aus sahen wir dann  eine ganze Kolonie von Störchen brüten.
Aber nicht nur Störche sondern auch Pelikane und viele andere Arten bevölkerten dicht an dicht die Bäume. So viele größere Vögel in Ansammlung hatten wir noch nie gesehen.
Bei der Rückfahrt entdeckte Gisela dann noch ein größeres Aas an dem sich ein Geier labte.


Ein Bild welches man auch nicht jeden Tag sieht und wir beobachteten dies ausführlich.

Wir hatten uns nach diesem schönen ereignisreichen Tag entschlossen, am nächsten Morgen einen Gamedrive mit den Rangern zu unternehmen. Leider waren wir zu spät dran, alles war schon ausgebucht und so entschlossen wir uns weiter zu fahren. Der nächste Nationalpark war nicht weit weg. Hier ist ein Gebiet von dem behauptet wird, dass es das afrikanischste Südafrika ist, welches es gibt. Der Landstrich hier kann kaum landwirtschaftlich genutzt werden und somit ist vieles naturbelassen. Der tropische Urwald geht in einem schmalen Gürtel bis ans Meer vor. Wir stehen hier nun an der Grenze zu Mozambique, in Kosi Bay, in einem Restcamp und befinden uns Quasi im „Urwald“. Der Weg hier her ist zwar nur noch für Allradler möglich, hat sich aber gelohnt. Morgen wollen wir den Aufbau abstellen und uns hier im Gelände umsehen. Heute Abend saßen wir gemütlich unter dem Moskitozelt. Nicht dass es nötig war. Es war eher zu windig und zu kühl, jedoch ist zumindest laut Reiseführer hier Malariagebiet und es war so schön romanisch.

Die Sandfelder hier her zu fahren taten ihr übriges, es ist einfach schön.

Heute haben wir wieder einmal unsere Telefonkarte aufgeladen. Der Tarif ist ja günstig aber das Guthaben schmilzt schnell dahin obwohl mir noch nicht klar ist, was den Hauptbetrag ausmacht, sind es die Daten oder die Gesprächskosten. Ist einfach ein gutes Gefühl wenn man mit der Heimat so komfortabel Kontakt halten kann.
Hier draußen ist es wieder so, dass das Telefonieren geht, die Datenübermittlung aber nicht funktioniert und Wireles-Lan – was ist denn das??
Egal wir haben alles was man zum Leben braucht und bleiben die nächsten zwei Tage hier. Und dies, uns hat es fast umgehauen, der Campingplatz für die erste Nacht 400 Rand kosten soll. Es sei verlängertes Wochenende und dies sei dann so! Nach kurzer Verhandlung erhalten wir aber als Rentner 20% Rabatt und ab der 2. Nacht kostet es dann wieder 170 Rand. Rentner sein hat eben doch Vorteile!

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Im Paradies

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Swasiland, eines der letzten Königreiche der Welt

Nachdem wir den Krüger Nationalpark verlassen hatten fühlten wir uns gleich richtig zerschlagen. Wir merkten sehr krass, wie in dem Park doch paradiesische Verhältnisse sind. Lärm, Verkehr und Trubel der typisch afrikanischen Art stürmten auf uns ein.

Komatipoort, ein kleines Grenzstädtchen mit großem Trubel und allen Versorgungsmöglichkeiten. Der Campingplatz hier war in Ordnung, na ja, der Besitzer war ein Alki und seine Hunde waren, waaa, so richtig anhänglich. Ich musste sie mit Steinen vertreiben um dem Gesabber zu entgehen. Der Platz war aber sehr sauber und in Ordnung. Gisela wollte zwar gerne noch etwas weiter fahren. Nach 5 km standen wir aber an der Grenze zu Mozambique und somit waren wir froh als wir wieder zurück waren und einen netten Platz  hatten.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter Richtung Swasiland- noch ca. 50 km bis zur Grenze. Unterwegs gab es fast in jedem Dorf beste Versorgungsmöglichkeiten. ‚
Wir kamen an unendlichen Zuckerrohrfeldern vorbei. Fast jeder der uns begegnete kaute auf einem Stängel. Es war unglaublich, wie sich die „Wildnis“ der vergangenen Woche in Kulturland gewandelt hat.

 

Hier wächst außer  Zuckerrohr noch Baumwolle, Kraut, Tomaten, vieles andre Gemüse  sowie Orangen und Äpfel. Platz für Giraffen, Elefanten und Löwen ist aber nicht mehr vorhanden. Die Felder werden überwiegend künstlich bewässert.


 

Wir haben dann noch unser WoMo waschen lassen. Dauerte etwa knapp 2 Stunden und die beiden Burschen brachten es gemeinsam mit ihrem alten Kärcher-Reiniger wieder auf Hochglanz. Für 50 Rand strahlte es inklusive des Innenraums. Es war so perfekt, dass ich ihm noch 10 Rand extra gab.

Dann ging es über die Grenze nach Swasiland. Der Grenzübertritt kostete 50 Rand und war problemlos. Das Carnet wurde nicht abgestempelt und schwups waren wir in Swasiland,  eines der drei letzten Königreiche der Welt.  Es gibt hier keine Parteien, keine Opposition und
König Mswati der 3. herrscht hier uneingeschränkt. Was aber bis fast in die 90er Jahre zum Vorteil für das Volk war, dreht sich nun. Damals, als noch der Vater des heutigen Königs regierte, war das Volk zufrieden und der Monarch brachte es dahin , dass die Analphabetenrate   sank und im Vergleich mit Spanien bestand hatte. Heute allerdings lebt der jetzige Monarch sehr verschwenderisch und beutet sein Volk aus. Die Unzufriedenheit steigt. Inzwischen zählt die Bevölkerung zu den ärmsten der Welt. Landwirtschaft und vor allem die Lizenz, Coca- Cola für ganz Afrika herzustellen, reicht nicht mehr aus, dass die Armut abgewendet werden kann.  Die Verschwendung des Herrschers ist zu groß .
In den Reiseführern steht, dass mit schlechten Straßen und tiefen Schlaglöchern zu rechnen ist. Dies muss ich korrigieren. Obwohl von Gisela aus Bedenken da waren, diese nur kleinen, weiß in der Karte eingezeichneten Straßen zu fahren, fuhren wir  im äußersten Osten des Staates  an der Grenze zu Mozambique. Sie waren alle gut, ohne Schlaglöcher und geteert. Wir dachten schon wir wären im falschen Land. Die Straßen waren besser als einige in Südafrika. Schon gegen Mittag steuerten wir den Hlane Nationalpark an. Das Personal war sehr freundlich, der Platz sauber und Abends gab es dann noch einen Höhepunkt. An der Wasserstelle trafen sich 8 Breitmaulnashörner. Sie kamen bis auf wenige Meter an uns ran. Faszinierend, diese Kolosse von so nahe zu beobachten.

Der Park war klein aber fein. Tagsüber machten wir noch eine Pirschfahrt. Die Piste war jedoch für unser WoMo schwer zu befahren. Viele Äste hingen zu tief, sodass nur ein sehr langsames Vorwärtskommen möglich war.

 
Heute ging es dann weiter. Die Fahrt durch Swasiland verlief weiter wie schon bisher. Die Menschen  hängen hier weniger auf der Straße rum und scheinen etwas stolzer zu sein. Die Hütten und Häuser von sehr arm bis  sehr ansprechend. Wir sind hin und her gerissen.  Erst kurz vor der Grenze wird es sichtbar ärmer. Die  Hütten bestehen fast ausschließlich noch aus Holz und Lehm.

Der Grenzübertritt dann wieder ohne große Formalitäten. Auf Südafrikanischer Seite jedoch eine etwas komplizierte Straßenführung. Ich wurde an die Grenzanlage der DDR erinnert.

Kurz nach der Grenze wollten wir zum Ndumi Game Reservat, das an der Grenze zu Swasiland und Mozambique liegt. Wieder so ein kleines und hoffentlich feines Reservat. Der erste Eindruck war gut und nun warten wir mal ab was der Morgen bringt. Gisela hat noch etwas Wäsche gewaschen.  Ich würde gerne hier 2-3 Tage bleiben. Es hat keine Elefanten und Löwen hier und somit kann man bedingt etwas wandern. Gisela hat sich noch nicht entscheiden können, Heute ist wohl etwas Heimweh (ein klein wenig) angesagt. Gemeinsam stehen wir dies aber durch und nach einem guten Abendessen sieht die Welt schon rosiger aus.

 

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Das waren unsere ersten vier Wochen in Afrika

Heute Morgen haben wir schon kurz nach 7 h das Crocodile Bridge Camp verlassen und sind 10 km gefahren. Ich hatte gelesen, dass man dort aussteigen kann. Also was bietet sich mehr an als dorthin zu fahren und dort Frühstück zu machen. Wir stehen hier traumhaft am Fluss, das Fenster ist offen und wir schauen geradewegs auf die Flusspferde, die hier baden.

Ein Ranger, der hier nach dem Rechten sieht, hat uns eingeladen ein paar Meter mit ihm zu gehen. Er passt hier seit 23 Jahren auf seine Hippos auf und hat alles natürlich mit dem bloßen Auge gesehen, wozu wir ein Fernglas brauchten. Er hat ein Gewehr umhängen, das könnte aus dem Burenkrieg stammen. Schon das alleine war sehenswert.

Auf dem Weg hierher begegneten uns schon wieder Giraffen, Elefanten, Gnus und jede Menge Springböcke.

Nach den Tagen hier im Park könnte man sich fast einbilden, diese Weggenossen seien Normalität. Auf die Frage, ob uns ein Elefant getreten hat – klare Antwort – nein. Aber er war uns so nah, dass wir ihn hätten am Rüssel kraulen können.

Heute noch werden wir den Krüger Park verlassen. Wolfgang hat es ja schon gesagt, wir hatten einfach phantastische Erlebnisse hier. Und nun ist es, als ob man ein gutes Buch schließt.

Noch eine Info: Hier unten gibt es kein Weizenbier. Aber es gibt echt gutes Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut. Ich sage nur: Windhoek Lager.

Unsere ersten 4 Wochen in Afrika

 

 

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Krüger Nationalpark

Die Fahrt vom Blyde River zum Krüger Nationalpark war relativ kurz und  man merkte sehr deutlich, dass es mehr Touristen gibt. Ich hatte unterwegs noch Bedenken, in der Nacht hatte ich gelesen, dass der Nationalpark incl. Aller Unterkünfte möglichst ein Jahr im Voraus gebucht werden sollte. Eine Einreise ohne vorherige Buchung könnte auf keinen Fall erfolgen. Hörte sich nicht gerade gut für uns an.

In Phalaborwa, etwa 2 km vor dem Park, gab es noch einmal alles was wir benötigten. Wir füllten die Lebensmittel auf und tankten voll.
Dann ging es zum Gate. Ein sehr freundlicher Herr fragte uns nach unserer Reservierungsnummer, die wir ja nicht hatten, OK, sei kein Problem. Innerhalb von kurzer Zeit war klar, dass wir ca. 7 Tage im Park bleiben wollten und er empfahl uns die Wildcart zu kaufen für 2300 Rand. Diese sei günstiger bei 7 Tage Aufenthalt und ermögliche uns darüber hinaus, dass wir alle anderen San-Parks kostenfrei besuchen konnten. Letzte Frage noch, haben sie Bier dabei? Nein, natürlich nicht! OK, Alkohol im Park ist verboten! Wir fragten uns aber dann später, warum es in jedem Camp im Park dann Wein, Bier und Schnaps zu kaufen gibt? Eine Logik konnten wir nicht finden.

Wir waren also in dem Park in dem man angeblich ohne Reservierung nicht rein kommt. Möchte aber dazu sagen, dass es Nebensaison und Winter ist und außerdem keine Ferienzeit für Südafrika.
Dazu kommt noch , dies war nur der Zugang zum Park und bei den Restcamps mussten wir noch buchen und bezahlen. Das Buchen war dann doch etwas komplizierter als der Zutritt. Es war einiges ausgebucht zumindest nächteweise  und es war daher mit einiger Fahrerei und Rezeptionsbesuchen verbunden.
Man muss sich bei jedem Camp anmelden. Buchen und bezahlen alleine genügte nicht. Auch hier hatten wir beide das Gefühl, dass es etwas chaotisch zugeht und etwas Willkür im Spiel ist, letztendlich aber funktionierte es  dann doch. Afrikanisch bedeutet, sich in Geduld fassen. Muss zugeben, manchmal fällt es mir noch verdammt schwer.

In meiner Einleitung merkt ihr, dass wir (fast) wohl auf sind. Ich habe eine kleine Grippe und Gisela ein Triefauge, beides wird aber von uns fachmännisch behandelt. Hier im ganzen Park können wir zwar an einigen wenigen Punkten telefonieren,

Datenübertragung geht aber gar nicht und somit sind wir zum ersten Mal abgeschnitten von der „Welt“. Besonders ich, denke aber auch Gisela hat damit, nach dem verwöhnt sein der ersten Wochen, doch etwas gefremdelt. Kann euch aber sagen, dass man sich daran gewöhnt und hoffe nur, dass keiner sich Sorgen gemacht hat. Selbst die ganzen Geburtstagsgrüße für die Juniwochen konnten nicht versendet werden. Wir sind halt in Afrika und somit kommen sie auf diesen Weg zu euch.

Die Campingplätze im Park sind sehr gut und das Personal sehr freundlich. Der Preis von ca. 200 Rand pro Nacht für 2 Personen ist aber höher als der Landesdurchschnitt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass gestern Abend René, ein Schweizer der gerade hier unterwegs ist, uns erzählt hat, dass es Einzelpreise gar nicht gibt und er als Alleinreisender das Selbe bezahlt. Die sahnen echt ab. Die Übernachtungspreise sind zwar für Südafrikaner und andere Staatsangehörige identisch, bei der Einreise im Park bezahlen Ausländer allerdings das Vierfache. Wenn man dann sagt, dass dies nicht richtig wäre bekommt man zur Antwort, wir wären ja reich. Allerdings bares Erstaunen wenn man erzählt, dass es so etwas in Europa nicht gibt und alle das Selbe bezahlen.


Nun aber genug der Formalitäten, der Park selber ist absolut die 7 Tage Wert. Kein Vergleich mit der Etosha oder dem Chobe. Er ist nicht Schlechter oder Besser, einfach Anders und wie gesagt ein tolle Ergänzung zu dem was wir bereits kennen.

Von Phalaborwa fuhren wir die H14 nach Mopani. Unterwegs sahen wir Elefantenherden, Zebras, Springböcke, es fällt schwer alles aufzuzählen. Aussteigen im Park ist bis auf einigen wenigen Stellen im Park, zumindest offiziell, nicht erlaubt. Leider war angeblich erst in den folgenden
3 Nächten dort auf einem kleinen Campingplatz, Tsendze Rustic Campsite,  noch Platz vorhanden. Es sah zwar alles relativ leer aus, half aber alles nicht, wir mussten nochmals 40 Km fahren bis Letaba.
Kurz vor Letaba, in der frühen Abendstunde, dann über eine größere Brücke.
Auf dieser durfte man aussteigen und somit war es einfach fantastisch, die Affen, Elefanten, Krokodile, Flusspferde fotografieren und beobachten zu können. Es dunkelte schon als wir Letaba erreichten. Dieser Campingplatz war relativ groß und hatte genügend Platz und allen Komfort.

 

 

Am nächsten Tag dann wieder Richtung Mopani. Natürlich nicht auf der gleichen Strecke. Es gibt traumhafte Pisten, wo man nur jede Stunde ein anderes Fahrzeug sieht. Teilweise ließen wir unser WoMo nur im 1. Gang ohne Gas, mit knapp 6 Stundenkilometer, vor sich hin zuckeln. Es war niemals langweilig, so vieles gab es zu sehen.
Ich erspare hier die weitere detaillierte Tagesbeschreibung. Jeder Tag verlief gleich, jeder Tag war total anders!

Drei Tage blieben wir auf dem Campingplatz. Ohne Strom, nachts mit dem Schrei der Löwen und sehr, sehr ruhig. Es war einfach schön.  Den letzen Abend verbrachten wir dann noch mit Renè, der zufällig, es gibt keinen Zufall, den Platz neben uns zugewiesen bekommen hat. Ein Schweizer, der vor Jahren mit seinem Fahrzeug von Zuhause nach Südafrika gefahren ist, sein Fahrzeug hier gelassen hat und nun in den Sommermonaten in der Schweiz jobbt und im Winter nach Südafrika zurück kommt. Es war ein sehr netter Abend und es gab eine Fülle an Infos, auf die alle Reisenden angewiesen sind.

Die Tage vergingen und wir mussten weiter nach Satara. Wo wir 2 Tage blieben. Die Landschaft im südlichen Teil des Parks hat sich stark verändert. Es ist mehr zur Steppe geworden. Dadurch sieht man natürlich viel besser. Von Letaba aus war besonders die Fahrt am Lebata River entlang, die S44, ein Highlight. Tiere an jeder Kurve, eine fantastische Landschaft. So ging es bis Olifants.

Dort aßen wir etwas zum Mittag. Kaffee und Coke waren gut, die Essen absolut schlecht. Sie lagen uns abends noch im Magen und selbst unser Hausrezept konnte das Grummeln nicht ganz beseitigen.
Ja dann, kurz nach Olifants sahen wir unseren 1. Löwen auf dieser Reise.

Keine 30 m weg und trotzdem fast nicht sichtbar. War ein prächtiges Tier. Wir waren eine der ersten Fahrzeuge und  hatten dadurch einen guten Platz. 20 Minuten später wäre in Deutschland eine Staumeldung gekommen. Hat hier keinen beeindruckt. Irgendwann kam die Polizei, mit Blaulicht, kurvte durch den Stau durch, schaltete das Blaulicht ab und verschwand wieder. Kein Grund zum Eingreifen.

 

Dann von diesem Tag dann doch noch eine Geschichte, die unglaublich klingt. Wir entdeckten relativ weit im Gelände einen großen Baum auf dem eine Bewegung war. Also anhalten, bin froh, dass ich es fotografiert habe, auf dem Baum ein toter Springbock  in etwa 4 m Höhe und ein großer Adler der sich daran labte. Wie kommt der Springbock auf den Baum?
Zwei Annahmen: ein Leopard hat seine Beute dort deponiert oder der Adler hat die Reste des Springbocks dort deponiert. Einen  Ganzen Bock fürchte ich, kann er nicht tragen. Zu sehen war das Hinterteil des Bockes und zumindest zwei Läufe. Andere Autos hielten natürlich sofort auch und ihr könnt euch vorstellen als ein Südafrikaner fragte was es zu sehen gibt und ich erzählte ein Springbock im Baum und ein Adler frisst ihn! Wenn dies ein Ausländer mir erzählt hätte, ich hätte schallend gelacht.

Gegen 16 Uhr waren wir dann in Satara. Hier hatten wir, was wir nicht verstanden, „no Power“. Strom war vorhanden und warum wir keinen hatten? Der Platz kostete dafür 30 Rand weniger! Also sparten wir und lebten von der Sonnenenergie. Die Solaranlage, mit ihren knapp 200.- € Investition, hat sich sehr bewährt. Ein schön gekühlter Kühlschrank  ist eben etwas sehr Schönes.

Heute Morgen fuhren wir weiter nach Crocodile Bridge, der südlichste Punkt des Krüger Parks und das Ausgangs Gate für uns. Dort wollen wir morgen Abend den Park verlassen.

Die Fahrt hier her war wieder gespickt mit sehr schönen Beobachtungen. Hier im Süden des Parks ist alles ein wenig offener. Nachdem wir nun alles, mit Ausnahme des Leoparden, gesehen haben muss ich feststellen, dass wir doch den Menschen die schon vor über 100 Jahren daran gedacht haben, Grundsteine zur Erhaltung solcher Paradiese zu setzen zu tiefem Dank verpflichtet sein müssen. Die Welt wäre um vieles Ärmer wenn es solche „Paradiese“ mit der Vielfallt der Tiere, Pflanzen und Landschaftsformen nicht mehr gäbe und wir tun gut daran unseres Beizutragen, diese „Paradiese“ zu erhalten und zu vermehren. Hier kann man feststellen, dass vieles wo hier noch erhalten ist schon vor dem Gate unwiederbringlich verloren gegangen ist.

Nach dem der Tag uns heute noch einmal solche beeindruckende Eindrücke hinterlassen hat sagte Gisela salopp: „Jetzt kann diese Bilder nichts mehr toppen“. Sie hatte recht, es hätte schon ein Leopard einen Springbock direkt vor unserem WoMn um auf den heutigen Tag, um an die Woche im Park, noch etwas daraufzusetzen.

Wir sind dankbar, dass wir diese Tage in dieser Natur erleben konnten und vielleicht sehen wir ja Morgen noch den Fünften, noch uns fehlenden, der „Big Five“, den Leoparden!

 

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Ein Höhepunkt Blyde River Canyon


Gestern Abend war ich doch tatsächlich etwas malad. Mir war zuerst kalt, dann schwitzte ich um 18.30 Uhr schlief ich ein und schlief die ganze Nacht durch. Heute Morgen war ich dann wieder OK. Das Hausmittel, dass ich einwarf hat geholfen.

 

 
Heute bekamen wir unsere Touristen. Zwar nicht gehäuft, trotzdem aber deutlich sichtbar und heute Abend auf dem Campingplatz steht doch tatsächlich noch ein Wohnmobil und zwei PKW mit Zelten.

Heute machten wir nur eine kleine Strecke. Diese hatte aber viele Aussichtspunkte die die Landschaft in ihrem besten Licht zeigte. Ist schon beeindruckend und ich fürchte, dass kein Foto diesen Eindruck wiedergeben kann. Egal, die besten Bilder sind sowieso die in der Erinnerung.

Dass es hier etwas touristischer zugeht merkte man auch daran, dass zu den Aussichtpunkten fast ausschließlich geteerte Straßen führen und dass diese dann meist 5 Rand Gebühr kosten. Wert ist es das aber allemal. So fuhren wir heute einfach durch die Landschaft, wanderten die Aussichtspunkte an (keiner soll glauben, dass man ganz nach vorne fahren kann) und genossen den Tag.

Ganz zufällig war dann gegen 14.30 Uhr noch ein super Campingplatz am Wegesrand. Mit 180.- Rand zwar eher obere Preiskategorie, dafür aber absolut europäischer Standard. Den heutigen Abend haben wir in einem guten Restaurant  ausklingen lassen. Fantastisches Bufet, mit sehr guten Speisen und ein kühles Bier dazu. Leider auch hier, Nebensaison und somit nur 4 Gäste im Lokal. Bei offenem Kamin war es ein sehr schöner Abschluß.

Ich traue es mich gar nicht zu schreiben, das Ganze kostete gerade mal um die 26.- €.

 

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Goldgräberstadt Pilgrim´s Rest

Also keine Bange wie sind noch nicht soweit entwöhnt. Wäre auch ein Wunder! Hier in Pilgrim´s Rest sind wir, na ja fast, die einzigen Touristen. Die Dame am Camping hat uns schon etwas komisch angeschaut als wir sagten, dass wir zwei Nächte bleiben und dann liebevoll gefragt, was wir vor hätten. Der alte Ortsteil besteht aus ein paar liebevoll hergerichteten alten Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert die noch Salons, Tankstelle und verschiedene Läden enthalten. Einen Laden betreiben 9 einheimische Handwerker, die sich zu einer Kooperation zusammengeschlossen haben, hier ihre Ware produzieren und gemeinsam verkaufen.
Kunsthandwerk zum ansehen und natürlich als Souvenir zum kaufen. Fotografieren verboten! Der Ort gibt maximal für 1 Stunde etwas her und dabei ist Kaffetrinken schon eingeschlossen. Schöner, ca. 2 km vom Ort weg ist der alte Friedhof. Dort liegen die „Helden“ des 19. Jahrhunderts. Kaum einer wurde älter als 40 Jahre. Gestorben, verunfallt, erschossen, ermordet… Die Zeit der Goldgräber forderte ihren Tribut.

Wenig Gold, viele Tote.
Wie ihr schon sicher heraus-gelesen habt, man muss dieses Dorf nicht unbedingt besuchen.

 

 

Heute Nachmittag hat Gisela noch den größten Staub aus dem WoMo mal entfernt. Hier her war es gestern eine landschaftlich schöne Strecke, die jedoch teilweise sehr staubig war. Die gesamte Strecke auch am gestrigen Tag verlief ständig zwischen 1500 und 2000 m Höhe.

Gestern war es zudem noch ein sehr schöner, sonniger, warmer Tag. Abends jedoch, die Sonne ging um 17.30 Uhr unter, war es dann schnell sehr kühl und in der Nacht wurde es richtig feucht. Beim Aufwachen heute Morgen war die Temperatur dann deutlich nur im 1-stelligen Bereich und wir heizten kurz ein.

Morgen wollen wir dann weiter Richtung Krüger-Nationalpark, unterwegs noch mit einem Stopp am Blyde River Canyon.

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Bei den Ndebele

Am Chelmsford-Dam herrschte die ganze Nacht ein böig, stürmischer Sturm vor. Unser WoMo wurde ganz nett verschüttelt. Nach dem gemütlichen Frühstück, bei dem wir noch verschiedene Vögel und Antilopen vom Frühstückstisch aus beobachten konnten ging es weiter.

Heute wollten wir bis Middelburg. Die 250 km waren bestausgebaute „Tar“- Straße, die N 4. Deren Streckenverlauf führte uns durch hügeliges Bergland auf 1300- 1800 m Höhe. Hier muss ich noch erwähnen, dass wir uns bisher, außer direkt an der Küste entlang, fast ausschließlich über 1000 m Höhe bewegt haben.

Die Landschaft entlang der heutigen Strecke allerdings gab wenig Sehenswertes her. Farmland mit viel steppenartiger Fläche, unterbrochen von kleinen Seen. Ab und zu weidende Kühe. Nördlich von Ermelo dann riesige Kohleabbauflächen. Der „Ruhrpot“ von Südafrika. Viel grau und schwarz, viele Kohlehalden und noch mehr einfache Hütten von Arbeitern, einige Eisenerzanlagen. Es war also eher etwas zum Durchfahren und wir waren froh, dass wir hier nicht leben müssen.

Am Spätnachmittag kamen wir dann in Middelburg an. Hier in der Nähe, wurde im Internet, in Reiseführern das Freilichtmuseum Botshabelo als besuchenswert dargestellt.
Eine ehemalige Mission von 1850, die von zwei deutschen Missionaren aufgebaut worden war. Es gibt noch die Missionsfestung Fort Merensky und die alte Missionskirche. Die ehemalige Missionsschule wurde angeblich bis 1979 noch als Berufsschule genutzt. Gleich am Rande lockt dann noch das farbenfrohe Dorf Ndebele Village. Hier sollen noch Nachfahren des von den Buren fast vernichteten Bantu-Volkes leben. Die „Umuzi“, so nennen die Ndebele ihre Häuser stehen leer da und sind unbewohnt. Der Zustand der Häuser ist sehr gut und die Farben und Muster sind sehr gut erhalten. Die Künstlerin Mahlangu, die das Dorf mitgestaltet hat, ist international anerkannt. Von den Bewohnern allerdings keine Spur. Das Umfeld nicht gepflegt und von Steppengras überwuchert. Kühe und Pferde laufen frei herum.
Die ehemalige Mission, mit einer großen freien, ungepflegten Fläche mit der Aufschrift „Parking for Busses and other cars“ leer und verlassen. Der angrenzende Caravanplatz in desolatem Zustand. Weder am Eingang noch hier in der ehemaligen Mission eine Menschenseele zu sehen. Drei Viehhirten tauchten dann kurz auf und waren nach einem kurzen Zuwinken auch schon wieder verschwunden. Hier auf dem Gelände hausen nur noch die Hirten und das Vieh.
Dreck, Abfall und Müll liegen rum. Die Häuser zerfallen zusehends. Daneben stehen noch „Schätze“ frei herum. Alte landwirtschaftliche Geräte, die würden bei uns im Museum stehen.

 

Hier wollte ich die Nacht nicht verbringen und so fuhren wir noch knapp einen Kilometer weiter zum Fort. Auch hier nur noch die äußeren Mauern und ein Wehrturm vorhanden. Der Wehrturm, ein Abenteuer, ihn zu besteigen. Die Leiter und der Holzboden morsch und verschliessen. Trotzdem erhält man hier einen nachhaltigen Eindruck, wie das Leben vor 120 Jahren hier so gewesen sein muss.

Es war schon fast dunkel (17.30 Uhr) als wir uns entschlossen, hier die Nacht zu verbringen.

Es war unglaublich still hier. Nicht einmal der Hauch eines Lüftchens. Etwa 5 km weit weg sahen wir die Feuer eines gezielten Buschbrandes flackern. Die ganze Nacht nicht einmal der Schrei oder die Laute eines Tieres zu hören.

Heute Morgen werden wir noch die alte Kirche anschauen und dann geht es weiter nach Pilgrim´s Rest. Dort soll es etwas touristischer dann sein. Hoffentlich sind wir nicht schon zu entwöhnt.

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Am Chelmsford-Dam

Am vorgestrigen Abend hatten wir beide ein echtes Tief. Jedem ging alles auf die Nerven, dabei landeten wir auf einem traumhaften Camping im Royal Natal N.R. immer noch in den Drakensbergen. Ja, so was gibt´s: manchmal geht einem auf den Keks, wenn man wieder mal alleine auf einem richtig großen Platz ist.

Aber jeden Tag  geht die Sonne auf, und so genossen wir gestern Morgen einfach den Sonnenschein. Plötzlich kam die Lust ein paar Kleinigkeiten im WoMo zu richten und Socken zu stopfen. Nach getaner Arbeit war sogar noch eine kleine Wanderung fällig und als wir zurückkamen, waren plötzlich noch ein paar Zelter auf dem Platz. Es tat einfach gut, nicht mehr alleine auf dem Riesengelände zu sein.

Ich möchte mich ganz herzlich für die Grüße bedanken, die uns immer wieder erreichen. Das ist wirklich ganz arg schön für uns zu merken, dass immer wieder Gedanken zu uns unterwegs sind. So ist auch die elektrische Zahnbürste täglich im Einsatz und wird als ganz tolle Sache empfunden. So auch die „Selbstgestrickten“. Ihr seht, ihr seid alle bei uns. Beim ersten Savannah, den ich getrunken habe, hat uns glatt zeitgleich ein Gruß von Norbert und Helga erreicht.  Ist das nicht super?

Wir sind zwar erst drei Wochen weg, aber wir haben schon viel gesehen und erlebt. Es ist ein völlig anderes Reisegefühl, mit dem eigenen Fahrzeug so weit weg von zu Hause zu sein und zu wissen, so einfach kommt man mit Sack und Pack nicht wieder zurück. Jetzt allmählich stellt sich so was wie Alltag ein. Das Fahrzeug ist Normalität, ja sogar ein bisschen Heimat. Und mit der frühen Dunkelheit um 17.30 h können wir recht gut umgehen.

Aber gefallenes Laub im Mai ist doch irgendwie komisch. Nachts wird es recht empfindlich kalt und wir hatten schon zwei Mal kurz die Heizung an.

Heute Abend stehen wir nun traumhaft  schön am Chelmsford-Stausee und mit uns teilen Zebras und Antilopen und so eine Art Marder den Platz. Bei uns wären ringsherumrum Campingplätze, Hotels und Imbissbuden. Wir sind auf dem Weg nach Norden Richtung Blyde River Canyon und dann in den Krüger.

 

 

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Danke

Meine Lieben,

oft wurde ich schon angeschrieben, dass es so ungewiss ist, ob alle Blognachrichten und Emails ankommen. Ich kann Euch versichern, sie kommen an und es ist hier in der Ferne eine Freude, dass auf diese Art und Weise der Kontakt gehalten werden kann. Wir berichten Euch über unsere Erlebnisse, über unsere Hochs und auch über unsere Tiefs und erfahren von Euch, wie es zu Hause so geht.

Bei dem Tod meiner Mutter wurde ich überrascht von Eurer aufrichtigen, liebevollen Anteilnahme die ihr im Blog oder über Emails mir zugesprochen habt. Ich möchte euch für die trösteten Worte und euer Verständnis aus vollem Herzen danken.

Wolfgang

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