Richtung Okavangodelta

Good Morning, how are you, I am fine, so begrüßte uns der namibische Zöllner nach wenigen Kilometern an der Grenze und plapperte weiter, er verstehe nicht, wie man nach Botswana fahren kann. Alles ist sehr basic, keinen vernünftigen Einkaufsladen, keine Infrastruktur, die Menschen verarmt – was wollt ihr da? So eingestimmt standen wir an der Grenze.
Der Grenzer plapperte uns ein Ohr weg und stellte sich saudumm in der Frage nach einem Tax-Refound.  Arbeitslöhne gehen nicht (sehen wir auch so) und fest eingebaute neue Ersatzteile im Auto gehen auch nicht, nur lose Teile, die man vorzeigen kann. Er grinste. Als wir dann Feuerlöscher und diverse Teile zeigten, waren diese aber plötzlich auch nicht von der Tax befreit (war keine Logik erkennbar). Ein netter Mensch, der Chef des Geschwaders, aber leider scheute er die Arbeit und war unserer Argumentation nicht zugänglich. Da wir unterwegs schon erfahren hatten, dass die Beamten sich hier mehr als blöd geben, sind wir dann mit vielen netten Worten aber ohne Rückerstattung der Steuer abgezogen. Namibia soll glücklich werden damit und gedeihen.
Die restlichen Grenzformalitäten waren mehr als schnell erledigt. Die Botswaner kassierten ihre Straßengebühren und eine Versicherung und ohne jegliche Kontrolle konnten wir weiterreisen.

Schon vorab, jetzt sind wir seit 500 km in Botswana unterwegs, von den, von anderen Reisenden angekündigten schikanierenden Polizeikontrollen haben wir noch nichts mitbekommen. Bei einer stationären Veterinärkontrolle machte ich sofort den Motor aus (Symbol für: wir haben unendlich Zeit) und fingen ein nettes Gespräch an. Die Beamtin fragte nicht einmal ob wir Fleisch oder Milchprodukte dabei hätten und wir fuhren 5 Minuten später weiter.

Die Landschaft hatte sich merklich verändert. Zwar fuhren wir immer noch in der Regel auf 1200 m Höhe völlig gerade aus, aber links und rechts der gut ausgebauten Teerstraße wurde der Boden sandiger und der Bewuchs lichter.

Hohe Büsche und kleine Bäume, zwar weit auseinander aber flächendeckend, kein Gras dazwischen. Botswana,  so groß wie Frankreich und nur 2 Millionen Einwohner. Dörfer oder Städte sind Mangelware. Der Verkehr ging deutlich zurück.
In Ghanzi, einer kleinen Versorgungsstadt, kauften wir noch etwas ein für´s nächste Frühstück, besorgten uns eine neue Telefonkarte fürs Cellphone und versorgten uns mit etwas Bargeld. Das besorgen des Bargeldes war schwierig. Es war Monatsletzter und die meisten ATM´s hatten kein Geld mehr zur Ausgabe.  Die Banken konnten nicht wechseln da das Computersystem ausgefallen war und somit war ich froh, als ein ATM bereit war, den max. Betrag von 700.- Pula (65,. €) auszugeben. Wir sind für botswanische Verhältnisse jetzt wieder zahlungsfähig. Die Telefonkarte, die wir kauften, war ein Schnäppchen, ein Sonderangebot. Für 210-. Pula erhielten wir die Karte mit Internetzugang für einen Monat und 230.- Pula Gesprächsguthaben.

Wir zogen dann aus Ghanzi wieder ab und fuhren noch etwa 60 km weiter Richtung Maun. Dort wurde uns der Campingplatz sehr empfohlen. Er ist zwar als Bushcamp ausgewiesen, ist aber sehr sauber und recht nett. Mit 70.- Pula pro Person war er  preislich gleich wie in Namibia. Die Besitzerin machte zwar einen sehr unglücklichen Eindruck in ihrer Einöde, wir aber waren sehr zufrieden.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Maun. Noch rund 200 km waren abzuspulen. Die Landschaft änderte sich nicht und es wäre eigentlich eine etwas langweilige Strecke, wäre nicht immer wieder „Wildlife“ links und rechts der Straße zu beobachten- darüber hinaus immer wieder Ziegen und Kühe und sehr oft  „die Blumen Botswanas“, die Esel. Die gibt es hier zu tausenden.
Das schönste war dann, als wir bei Sehitwa auf eine sandige Piste zum Lake Ngami abfuhren. Eine solche Märchenlandschaft sieht man selten. Ein See, umgeben von Bäumen, teilweise bizarr abgestorbene Bäume.
Am flachen See Fischerboote. Am und im See tausende von Vögeln.

Ich kann es nicht beschreiben, nicht in Worte fassen, einfach sagenhaft. Hier tummelten wir uns fast unbehelligt.


Lediglich drei kleine Kinder nahmen irgendwann Notiz von uns.

Ein Vogelparadies ist dieser Platz hier. Der Wasserspiegel des Sees schwankt stark. Mal ist er fast ausgetrocknet mal hat er bis über 1000m² km. Der See wird von 2 Deltaflüssen bewässert und hat keinen Ablauf. Im Gegensatz zum Okavangodelta ist der flache See trübe und brackig.

Das Ngamiland ist geprägt von einer starken Überweidung durch die ehemals großen Rinderherden. Allerdings wurde dieser Landstrich 1995 von einer Rinderseuche heimgesucht und der ganze Rinderbestand von 320000 Tieren musste notgeschlachtet werden. Um die Seuche in den Griff zu bekommen, wurden viele Zäune errichtet und bis zum heutigen Tag immer wieder erneuert. Diese verhindern die Ausbreitung neuer Seuchen, aber sie zerstörten dabei die Jahrhunderte alten Wanderwege der restlichen Tierwelt. Antilopen können nicht mehr zu den Feuchtgebieten und Elefanten stehen vor Zäunen. Dieses Problem ist bis heute noch nicht gelöst und stellt die botswanische Regierung vor eine große Herausforderung. Eine extensive Weidetierhaltung, Naturschutz und Tourismus sind nur schwer in Einklang zu bringen.

Dann in Maun ange-kommen stellten wir fest, dass das südliche Tor in das Okavangodelta ein größeres Straßendorf ist. Für heute fuhren wir erst auf den Campingplatz der Island Safari Lodge.
Leider waren wir unserer bisherigen Strategie untreu. Wir besichtigten den Platz nicht vorher. Die Lodge ist in Ordnung, der Campingplatz aber weit unter dem Niveau. Gisela ist nicht besonders glücklich darüber. Naja, die 2 Nächte müssen gehen und es kommt vermutlich noch schlimmer. Es wird afrikanischer.

Es kam schlimmer.

Wir waren heute in Maun unterwegs und suchten die verschiedenen Büros auf, um die Campingplätze im Moremi-Game Reserve zu buchen. Für die 2 verschiedenen Campingplätze mussten wir 2 verschiedene Büros aufsuchen. Beide Agenturen aber waren sich annähernd einig, eine Nacht für 2 Personen kostet ca. 500.- Pula (ca. 46.- €) dazukommen bei der Verwaltung des Parks für 5 Tage nochmals 1450.- Pula. Also die 5 Tage kosten rund 4000.- Pula. Einfach Wahnsinn wie die hier die Touristen abzocken. Gisela machte ihrem Unmut Luft aber was nützt das, die armen Burschen in den Büros können nichts dafür.
Wir tankten noch in der Stadt das WoMo voll. Der Dieselpreis ist hier in etwa gleich wie in Namibia mit umgerechnet 90 Cent pro Liter. Lebensmittelpreise sind ebenfalls annähernd gleich wie in Namibia, allerdings Fleisch ist hier qualitativ wieder besser und auch günstiger als in Namibia. Vermutlich geht das Fleisch von botswanischen Rindern nicht alles nach Europa.
Morgen geht es dann in das Moremi Game Reserve, mitten hinein ins Okavangodelta.
Für unsere Rückkehr in
6 Tagen haben wir dann heute zufällig einen netten Backpacker entdeckt, auf dem man auch campen kann. Dieses Mal haben wir ihn vorher besichtigt und er erscheint sauber und richtig nett.
Hier kostet der Platz dann wieder mit 60.- Pula pro Person deutlich weniger.

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Danke

Auf diesem Weg möchte ich mich auf das Herzlichste für die lieben Mails zu meinem Geburtstag bedanken. Über jedes einzelne habe ich mich riesig gefreut. Es hat richtig gut getan zu merken, dass ihr alle an mich (uns) denkt und uns in Gedanken begleitet.

Wir sind ja nun schon ein halbes Jahr unterwegs. Das ist eine lange Zeit und für jeden von uns allen sind diese sechs Monate  bestimmt sehr schnell vergangen. Das Wissen allerdings, dass das Jahr sich neigt, dass es schon November ist und hier der Sommer Einzug hält, verwirrt meine grauen Zellen richtig.

Manchmal ist es hier jetzt schon ordentlich warm. Der Gedanke an winterliche Bedingungen lässt mich jedoch echt schaudern. Dicke Kleidung, Kälte brrr. Vor ein paar Tagen hatten wir tagsüber 40° und nachts 4°. Wenn aber die Sonne am Himmel steht, ist es schon um 9 Uhr wieder warm.

Gestern sind wir an einem Flussbett vorbei gekommen, links und rechts alles richtig schön grün. Das ist hier etwas ganz Besonderes und wir haben angehalten, um diesen Anblick zu genießen. Als wir heute an anderer Stelle angehalten haben und die Autotür geöffnet haben, empfing uns das Läuten einer Kuhglocke, allerdings hatte sie ein Maultier umhängen…fast wie im Allgäu.

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Heute wird gefeiert

Jetzt nach 11 Tagen hier auf Elisenheim war es an der Zeit weiterzureisen. Nachdem wir am Morgen noch die Berichte ins Internet gestellt haben waren noch das Abholen der Visa und ein kurzer Einkauf angesagt. Das Abholen der Visa gestaltete sich etwas schwierig. Die Dame in der sambischen Botschaft wollte Gisela wieder vertrösten. Gisela blieb aber diesmal hartnäckig und somit hatten wir nach 1 Stunde die notwendigen Stempel. Der Einkauf war dann nur noch eine Kleinigkeit. Allerdings waren wir noch in einem Laden wie es ihn heute gar nicht mehr gibt. Der Laden hatte eine fast unendliche Auswahl an Schrauben und alle gab es einzeln zu kaufen mit einer super Beratung, Wie mir die Angestellte zuflüsterte, der größte in Namibia und leider denkt sie, wenn der Seniorchef nicht mehr unter uns weilt, geht diese Ära auch zu Ende. In Deutschland gibt es so etwas nicht mehr, ist jammerschade.

Auf der B6 fuhren wir dann auf einer uninteressanten Strecke bis kurz vor Gobabis. Dort stehen wir nun an einer Farm auf dem netten Xain Quaz Rest Camp. Der Platz ist wie eine Oase, es gibt einen Pool umgeben von grünem Rasen. Die Besitzer sind überaus freundlich. Morgens gab es sogar einen servierten Kaffee mit Gebäck direkt am Platz.

Dann fuhren wir weiter. Die Strecke eben, ohne jegliche Erhebung links oder rechts der Straße. Soweit das Auge reicht niedriges Buschwerk in ockerfarbenem Sand. Ab und zu niedergebrannt, um ein schnelleres neues Wachstum zu ermöglichen. Ein sehr heißer Tag in wüstenhafter Umgebung. Der Verkehr hat so kurz vor der Grenze nochmals merklich nachgelassen.

Da heute meine Schwiegermutter Geburtstag hat und morgen Gisela haben wir uns entschlossen, kurz vor der Grenze nochmals zwei Nächte zu verbringen. Wir staunten nicht schlecht als wir auf der Zelda Game Guest Farm ankamen.

War die letzte Übernachtung schon sehr gut, ist dies hier paradiesisch. Im Pool  fühlten wir uns mehr als wohl. Es war ein sehr heißer Tag heute. Jeder Platz ist mit etwas Rasen versehen. Die Rezeption und deren schattiger, grüner Vorgarten laden zum Verweilen ein.

Hier auf der Farm gibt es Leoparden und Geparden und gestern Abend sahen wir einen Leoparden etwa 2 m von uns entfernt. Zwar trennte uns ein Schutzzaun von ihm, trotzdem war das Tier sehr imponierend.

 

 

 

 

Und heute, 
am 30. Oktober, hat

 Gisela Geburtstag.

Die ersten Gratulanten waren schon da und haben persönlich gratuliert. Zwei nette, sympathische Männer aus Südafrika, die haben wir gestern Abend kennengelernt. Siehe da, Konversation auf Englisch ist sehr gut möglich. bei Gise ja schon immer und ich habe schnell dazugelernt. War ein netter Abend mit viel Info über Land und Leute und unser neues Reiseland Botswana. Als Geburtstagsgeschenk erhielt sie von den Beiden eine sehr gute Landkarte von Botswana.

Natürlich gingen auch von zu Hause schon viele Glückwünsche ein und Gisela ist überglücklich.

Wir genießen den Tag heute hier auf der Farm, trinken später noch ein Glas Sekt und gehen heute Abend gepflegt essen.

Gisela bedankt sich bei allen für die lieben Wünsche und ist in Gedanken heute euch bestimmt sehr nahe.

Morgen früh geht es dann weiter nach Botswana.

 

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In Elisenheim

Nun ist es sogar noch ein paar Tage länger geworden die wir hier bei Windhoek verbringen. Am Montag früh bekommen wir auf  der Botschaft von Sambia unser Multi-Einreisevisa. Die Botschaftsmitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit. Jedoch war am Donnerstag in Sambia Feiertag und daher die Botschaft nicht besetzt, am Freitag arbeiteten nicht alle und somit kann das Visum erst am Montag erteilt werden. Das Visum kostet 760.- NAD und ist somit deutlich günstiger als im Reiseführer angegeben.
Leider gilt der obige Abschnitt nicht für die Vertretung von Simbabwe. Die Botschaft ist nirgends beschrieben und fast nicht zu finden. Wenn man sie dann doch entdeckt hat, wird man von einer mürrischen Dame empfangen. Einzige Auskunft, Visum wird nur an der Grenze erteilt und da es dort kein Multi- Einreisevisa gibt, muss man nach Harare. Ein echter Joke. Wir werden wohl an der Grenze ein normales Visum beantragen. Was es kostet ist auch unbekannt, die Preise hätten sich gerade erhöht.
Tax-Refound, auch so ein Zauberwort, gibt es an den normalen Grenzübergängen nach unserer Erfahrung nicht, sondern nur am Flughafen. Da geht es tatsächlich, nur teilte uns der Beamte mit, dass wir auch ausfliegen müssten, ansonsten an der normalen Grenze. Auf unseren Einwand, dass die dies nicht machen schickte er uns zum Finanzministerium. Dort fänden wir den Ansprechpartner der dies veranlassen würde. Vielen Dank, wir schenken uns den Weg und verzichten auf die paar Kröten zum Wohle des Staates Namibia.

Der Tag wurde erst besser als wir bei Lilo und Werner Renz in Sonnleiten zum Kaffee ankamen. Die zwei kommen aus der Nähe von Kirchheim und leben seit vier Jahren hier bei Windhoek auf Sonnleiten in einer „Altersresidenz“. Wie wir erfahren konnten es gibt hier keine Wohnungen sondern einzelne Häuser mit bis zu drei Schlafräumen und jeder hat seinen eigenen Garten. Darüber hinaus gibt es ein kleines Restaurant, eine Rezeption, eine Krankenschwester, Physio und Einkaufs- und Fahrdienste. Im Pool kann man sich erfrischen und außerhalb der Anlage sind viele Spazier- und Fahrwege zu verschiedenen Grillstellen an Aussichtspunkten vorhanden. An den Wasserstellen tummeln sich Wild und Vögel und laden zur Beobachtung ein. Eine weitere Besonderheit hier, eigentlich in ganz Namibia ist, dass wenn einer stirbt, die Asche überall verstreut werden kann. Ein sehr schöner Brauch und so sind entlang des Weges schon zwei Menschen die hier gelebt haben, bestattet worden. Leichtere Pflegemaßnahmen von den Bewohnern werden im eigenen Haus durchgeführt, für mittlere Fälle ist ein Krankenbereich mit 2 Betten eingerichtet und schwerere Fälle werden individuell gelöst. Die Bewohner sind sehr miteinander verbunden und die gegenseitige Hilfe ist selbstverständlich. Für Arbeiten am Haus oder im Garten kann eine Hilfe geordert werden ebenso für die Reinigungsarbeiten im Haus. Kaufen kann man sich so ein Haus wenn man älter als 55 Jahre ist. Man erwirbt Wohnrecht auf Lebenszeit. Nach dem Tod geht das Haus an die Verwaltungsgesellschaft zurück und wird weiterverkauft. Die Erben erhalten den Kaufpreis abzüglich 10% Verwaltungsgebühren. Alles wirkt sehr durchdacht und bei näherem Interesse gibt es dazu eine ausführliche Internetpräsentation.
Bei 300 Tagen Sonnenschein im Jahr lässt es sich hier gut leben.

Lilo und Werner, euch herzlichen Dank für die Gastfreundschaft und viele schöne Sonnentage in Namibia und nicht vergessen, bei eurem nächsten Besuch in Deutschland: meldet Euch bitte.

Erst spät abends kamen wir an diesem Tag in Elisenheim an.

Wie schon oben beschrieben war dann freitags nochmals einiges zu erledigen in Windhoek und Samstag und Sonntag werden wir dann die Wohnkabine noch etwas auf Vordermann bringen und sie wieder zur Abfahrt am Montag auf dem Hilux montieren. Zur Erinnerung, Samstagnachmittag und Sonntag werden hier die Gehsteige hochgeklappt. Allerdings, an diesem Wochenende ist Oktoberfest und ein Jazzfestival. Für das Oktoberfest wurden extra 500 Hl Bier gebraut und der Braumeister rechnet, dass diese in den 3 Städten, in denen Oktoberfest am Wochenende ist, getrunken werden.

Die vorderen Bremsen am WoMo wurden am Freitag neu belegt und wir freuen uns inzwischen auf die Weiterreise und fiebern dem Montag entgegen. Hier ist es zwar ganz nett und wir fühlen uns schon etwas heimisch, trotzdem freuen wir uns auf das Neue und auf Botswana.

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Windhuk, Hauptstadt Namibias, ein großes Dorf

Am Morgen gingen wir trotz der bevorstehenden Hitze einen nette Wanderung an. Wir fuhren in das Tal hinein und ich bestieg den Elefantenkopf. Der Berg hat das Aussehen eines Elefantenkopfes und bietet einen fantastischen Ausblick auf das Erongogebirge.
Der Anstieg ist von der einen Seite über einen gesicherten Klettersteig möglich und von der anderen Seite über eine urige Kletterei. Es geht über riesige „aneinander gekullerte Kieselsteine“ hinweg. Es machte Spaß über diese hochzuklettern, allerdings etwa 10 m unter dem Gipfel erschien mir das Ganze dann doch als zu gewagt und ich kehrte um.
„Im Alter wird man ja vernünftiger“. Gisela machte sich etwas weiter unten schon Sorgen.
Es gibt noch ein paar andere nette Möglichkeiten  um hier zu wandern und man könnte schon mehrere Tage hier verbringen.
Leider  aber war der Campingplatz etwas heruntergekommen. Kein Strom, die Wasserversorgung ohne vernünftigen Auslasshahn, im Waschraum nur ein WC, ein Waschbecken und eine Dusche. Der Pool war voller Algen und für den Preis von 240 NAD war die Übernachtung doch mehr als happig.
Der Platz ist nicht zu empfehlen. Leider, denn die Trails sind sehr schön angelegt und die Landschaft ist herrlich.

Nachdem wir gestern das Paar aus Lenningen getroffen haben stand dann heute Abend ein Paar aus Kirchheim neben uns. Die Welt ist tatsächlich klein.
Wir hatten einen netten unterhaltsamen Abend mit ihnen.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter und wir merkten, dass es „zivilisierter“ wurde. Gut ausgebaute Teerstraße mit viel Verkehr brachte  uns einen leichten Kulturschock. In Okahandja kauften wir dann etwas Lebensmittel ein und fuhren die 25 km Richtung Gross Barmen raus.
Barmen ein nettes Mineralbad, zumindest wie wir es in Erinnerung hatten, war leider wegen Umbauarbeiten geschlossen. Hier sind vermutlich EU-Gelder geflossen, alles wird erneuert, vom feinsten. Leider sieht man erst wenn man auf der Zufahrtsstraße vor dem Eingang steht, dass es geschlossen ist. Ärgerlich, man muss wieder die 25 km zurück.
Dort in der Nähe ist ein Erholungszentrum amWasserspeicher für Windhoek.
Am Eingang des Zentrums die obligatorische Frage, woher wir kommen. Ach, aus Europa, dann kostet der Platz ohne Strom, den gibt es zurzeit nicht, 280.- NAD.
Scheiße, diese staatlichen NWR- Ressorts stinken uns so langsam richtig.  Um ein Beispiel zu nennen, der NWR verlangt in einem Ressort für Rentner aus Namibia keinen Eintritt, nicht Rentner zahlen
10.- NAD, Südafrikaner 30.- NAD und Europäer stolze 40.- NAD pro Tag. Eine  Frechheit, da das meiste durch Wirtschaftshilfe aus Deutschland finanziert wird.
Dazu sind die „Finsterlinge“ wie viele Namibianer die Angestellten dort nennen, meist unfreundlich und mürrisch und bewegen sich im Tempo einer Schnecke.
Richtig verärgert zogen wir ab und ich konnte mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass wir auf einen privaten Platz gehen, weil dort mehr Service für weniger Geld zu erhalten ist.

So war es dann auch.
Wir fuhren noch bis Elisenheim und stehen nun dort 12 km vor Windhoek auf dem Campingplatz. Der Platz macht einen netten Eindruck und preislich ist er mit 180.- NAD in Ordnung. Hier trafen wir auch wieder auf Maria und Thomas. Sie stehen auf der Parzelle neben uns.

Hier wollen wir ca. 1 Woche bleiben und das Notwendige an Formalitäten und Anträgen für die Weiterreise in den Botschaften in Windhoek erledigen.

Aber dies erst ab Montag und somit machten wir am nächsten
Morgen einen Ausflug in das erneuerte Daan Viljoen Game Reserve, westlich von Windhoek. Der Park wird inzwischen auch vom NWR betrieben und sollte man nicht einen Badetag in einem wirklich schönen Pool verbringen wollen, kann man auf die Ausgabe getrost verzichten und sich den Park ersparen. Tiere sahen wir kaum, allerdings war es auch sehr warm an diesem Tag. Somit spazierten wir am Nachmittag durch das Zentrum von Windhoek. Unglaublich was hier gebaut wird.

Ganz Windhoek scheint eine Baustelle zu sein.
Abends gab es dann eine frische Brezel und ein Laugenbrötchen. Beides hat den gleichen Namen wie zu Hause, kostet auch fast den gleichen Preis und schmeckt fast besser als zu Hause. Vielleich liegt es ja daran, dass ich das laugige schon vermisst habe. Die Brezel mit Leberkäse und sauren Gurken schmeckte auf jeden Fall köstlich.

Wir hatten inzwischen den Hilux ausgeräumt und somit sind wir in der Waschanlage  gewesen und haben dort für knapp 20.- € das Fahrzeug innen und außen, sowie Motor und Unterboden reinigen lassen.

Mehrere Mann haben über 2 Stunden gewaschen, geputzt und poliert. Jetzt fühlt man sich darin wieder staubfrei und wohnlich. Man kann sich darin sogar spiegeln.
Wir spazierten solange durch eine Mall und tranken Kaffee. In dem Super-Spar hier in Windhoek ist das Angebot an deutschen Waren unbeschreiblich.  Es ist wesentlich größer als in den meisten Supermärkten zu Hause und wir kommen aus dem Staunen nicht raus.

Selbst hier in Windhoek werden samstags ab 15 Uhr die „Gehsteige hoch geklappt“ und bleiben so bis Montag früh. Also fuhren wir zurück nach Elisenheim und machen uns ein schönes gemütliches Wochenende.

Gestern meldeten wir den Hilux zum Kundendienst an und staunten nicht schlecht als uns die Dame beim Autohaus Etzold verkündete, nächster Termin in 3 Wochen. In einem etwas kleineren Betrieb erhielten wir dann für Morgen einen Termin. Wir kauften noch die nötigen Teile für den Hilux ein, denn ohne Reflektoren, Feuerlöscher und ein zweites Warndreieck ist die Weiterfahrt in Botswana und Sambia sehr teuer. Dies wird bei Touristen angeblich expliziert kontrolliert und natürlich, sollte es fehlen, bestraft.

WoMo auf dem Campingplatz Elisenheim bei Windhuk

Am späten Nachmittag machten wir auf dem Gelände von Elisenheim noch den 4×4 Drive. Fahrerisch sicherlich keine große Herausforderung, landschaftlich aber super.

Wir hatten großen Spaß daran und es ist eine Wohltat für´s Auge.  Die Berge so um Windhoek  sind teilweise fast alpin und die „Almhütte“ auf der Elisenfarm in rund 1800 m Höhe passt gut ins Bild.

Auf der Almhütte und etwas weiter am Staudamm gibt es auch noch Stellplätze für´s Campen. Sehr einsam, sehr ruhig und traumhaft schön gelegen.

 

Elisenheim bei Windhoek

zum Video bitte anklicken

Heute komme ich nun endlich dazu den Bericht ins Netz zu stellen. Nachdem wir heute früh Ölwechsel und das Abschmieren des Hilux erledigen ließen bin ich nun froh, wieder am WoMo zu sein. Gisela hat es heute fürchterlich im Kreuz und liegt nun im WoMo mit Wärmepflaster und eingenommenen muskelentspannenden Medikamenten. Hoffe, dass es wieder wird.
Wir wollten heute noch auf die Botschaften und nach Sonnleiten in das „Rentnerparadies“ aber daraus wird vermutlich heute nun nichts mehr. Morgen ist ein neuer Tag und bis Freitag müssen wir auf jeden Fall noch bleiben. Beim Hilux müssen die vorderen Bremsen noch belegt werden.

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Vulkanisches Erongogebirge

Ciao

Auf den rund 180 km zur Bambatsi Guest-farm mussten wir zuerst in Otjiwarongo unsere Lebensmittel auffrischen. So leer war unsere Kühlbox auf der ganzen Reise noch nicht.
Gisela kaufte noch ein paar Briefmarken auf der Post und hier herrschten die üblichen Wartezeiten. Fast 30 Minuten für 6 Brief-marken.
Ich wartete im WoMo und hatte eine komische Begegnung. Der Wagen lief und die Klimaanlage arbeitete. Es war sehr heiß heute. An meinem Fenster tauchte ein seltsamer Typ auf, der mit dem Handy telefonierte. Es war nicht klar, ob er mit mir sprechen wollte oder nur telefonierte. Ich machte das Fenster einen Spalt auf und er fragte, ob ich nach Windhoek fahre. Was ich verneinte. Er scannte mit seinem Blick so gut es ging das Innere des Fahrzeuges und telefonierte weiter. Plötzlich sah ich auf der rechten Seite ebenfalls einen Typ hinter dem WoMo vorkommen. Meine Finger ruhten schon auf dem Verschlussknopf der Türen. Plötzlich drehten sich aber beide Typen um und verschwanden nebeneinander gehend nach hinten. War schon sehr auffällig.
Ich dachte, dass er gemerkt hat wie wachsam ich war und dadurch per Telefon dann abgebrochen hat. Der Eine wollte mich wohl ablenken während der Andere die Wagentür aufreißen sollte und alles was greifbar war gestohlen hätte. Glück gehabt bzw. aufgepasst!

Über 80 000 km bin ich mit dem Hilux gefahren ohne dass eine Warnung im Display erschienen wäre: „Dieselfilter sei verstopft oder Wasser im Diesel“. Kurz vor Abfahrt zu Hause, hat der Automechaniker meines Vertrauens, Heinz, den Hilux nochmals gewartet. Jetzt, knapp 18000 km später, etwa 40 km von einer kleinen Ortschaft entfernt, erscheint diese Warnmeldung. Die Beschreibung im Handbuch war mehr als schwach. Zuerst habe  ich das Wasser abgelassen. Die Warnlampe erlosch nicht. Also fuhren wir zur Werkstatt zurück. Der Mechaniker wechselte innerhalb von 10 Minuten den Filter und erklärte mir, dass der Diesel in Namibia sehr schmutzig sei. Ich schaute genau zu wie der Wechsel funktionierte. Das nächstemal kann ich es selber. Dies weiß ich bestimmt. Ich habe versäumt, bei der letzten Wartung dabei zu sein und kann nur jedem empfehlen, dies zu tun. Die Handgriffe, die man gesehen hat und die Fragen, die man dabei gestellt hat, bringen sehr viel wenn man alleine in der Wildnis ist und Probleme mit dem Fahrzeug bekommt.  Wie geschrieben, das nächste Mal kann ich es selbst. Habe dazu gelernt! Eine gute Adresse für Fragen rund um den Hilux ist auch das „Buschtaxi“ im Internet.

Auf Bambatsi angekommen, war sofort der vertraute Eindruck wie vor 5 Jahren wieder da.

Gerald und Inge begrüßten uns und sie erinnerten sich sogar an uns. Die Guestfarm hat sich etwas erweitert und aus den 7 Giraffen sind inzwischen 18 geworden. Wir staunten nicht schlecht, als Gerald auf dem wohin, woher antwortete, dass die vom Hohenfels verwandt mit ihnen seien und dies ein entfernter Onkel wäre. Der Tratsch ging weiter! Namibia ist ein kleines Dorf! Hier scheint jeder mit jedem, zumindest entfernt, verbandelt zu sein. Verlasse dich nie auf deine fremde Sprache und achte immer darauf was du erzählst. Irgendwie wirst du immer verstanden und irgendwie gehört alles zusammen.
Leider war es auf der Bambatsi Guestfarm  mehr als gut belegt. Camping war nur für eine Nacht möglich und Abendessen war schon mit 19 Personen deutlich überbelegt.
Wir hatten uns schon damit abgefunden am nächsten Morgen weiterzufahren, als Gisela von Inge das Angebot erhielt, morgen Abend könnt ihr hier essen und ihr könnt hier oben am Haus stehen bleiben.
Hier ist noch ein Notplatz. Wir nahmen gerne das Angebot an. Die Bambatsi Guestfarm ist von der Lage her schöner als die Weavers Rock. Man hat einen weiten Ausblick aufs Land und zum Wasserloch. Sie liegt eben auf einem Hügel. Allerdings gibt es in diesem Jahr viele Mücken hier. Der Pool war viel einladender als der letzte und vor allem etwas wärmer. Wir nahmen die Kühle des Wassers gerne als Erfrischung an. Der folgende Tag verging mit schwimmen, in die Landschaft schauen und Nichtstun. Gerald  hatte heute eine Eland Antilope geschossen. Das Tier hatte über 200 kg.

Ich schaute beim Enthäuten und beim Zerlegen zu. War für einen „Städter“ wie mich schon ein Erlebnis der besonderen Art. Besonders erstaunt hat mich, wie unblutig dies abging, wie wenig Fett ein Eland hat und wie der Magen des Tieres gefüllt war.
Abends gab es dann kein Eland sondern einen guten Kudubraten. Der war vor 5 Jahren hier schon ausgezeichnet. Beim Telefonat mit zu Hause erinnerte sich unser Schwiegersohn Bernd sofort daran.

Wie geschrieben,  die Gastfreundschaft ist hier großgeschrieben. Allerdings lassen sich Inge und Gerald dies auch bezahlen. Der Platz ist ohne Strom und er gehört preislich zum  oberen Mittelfeld.

Von Bambatsi aus ging es dann am Vingerklip vorbei auf einer kleinen aber guten Pisten durch eine wunderbare Landschaft nach Omaruru. 

Eine Strecke, die sich landschaftlich wirklich lohnt.

Omaruru soll laut Reiseführer ein etwas verschlafenes Dorf sein. Dies stimmte aber nur, weil Sonntag war. Sonntag ist, wie überall im Land, „alle Gehwege nach oben geklappt“. Im River Guesthouse, es steht nicht im Reiseführer, fanden wir dann einen sehr netten Campingplatz. Am Rande des Rivier, unter sehr hohen alten Bäumen, standen wir beschattet und sehr ruhig mitten in der Stadt. Da wir die einzigen Gäste waren, hatten wir vier große Schäferhunde die uns bewachten, ansonsten waren wir alleine.

Am nächsten Morgen besichtigten wir noch den Franke-Turm. Dieser dient als Erinnerung an die gewonnene Schlacht von 1904. Omaruru wurde damals zwei Monate belagert und einige Deutsche aus der Schutztruppe verloren dabei ihr Leben. In Omaruru gibt es auch eines der in Namibia sehr seltenen Weingüter. Bei der Verkostung und dem dabei geführten Gespräch kamen wir aus dem Staunen nicht raus. Wie kann man von knapp 3000 Litern Wein leben? 2200 Liter davon sind Weißwein und dieser schmeckte trotz der vielen Sonne sehr trocken und hatte viel Säure. Die 1/2 Literflasche um 100.- NAD war darüber hinaus auch relativ teuer. Außer dem Wein brennen sie dann hier noch vier verschiedene Destillate. Es fehlt hier einfach an Wasser damit der Wein wachsen und gedeihen kann und die klimatischen Bedingungen sind auch fragwürdig. 60° C im Sommer, -15° C teilweise im Winter und Tagestemperaturschwankungen von bis zu 30° C sind einfach unakzeptabel für guten Wein. Dann besichtigten wir noch einen Wurzelschnitzer. Die Kunstwerke die wir hier sahen, würden uns allesamt für zu Hause gut gefallen. Traumhaft, was diese Künstler aus dem Holz herausholen. Wir unterhielten uns lange mit dem Inhaber, der in den 70-Jahren aus Deutschland hierher auswanderte.

Auf kleinen Pisten ging es dann weiter durch das fotogene Erongogebirge, an bis zu 2319 m hohen Bergmassiven vorbei. Deutlich ist der Vulkankrater aus der Satellitenperspektive noch sichtbar.

Auf dem Campingplatz der Eileen-Farm verbrachten wir dann die Nacht. Der Platz hat nur 3 Stellplätze und liegt auf einem Plateau, von dem man einen fantastischen Blick hinaus ins Land hat. Da der Tag mit über 50 ° C in der Sonne sehr heiß war, verlegten wir den Spaziergang in die umliegenden Berge auf den Spätnachmittag. Es sind von dort aus verschiedene Wanderwege als Naturlehrpfad angelegt.


Am nächsten Morgen ging es dann  weiter durch diese spektakuläre Landschaft. Unterwegs trafen wir auf ein San-Living-Museum und machten dort mit 2 Buschmännern eine 1 ½ stündige Wanderung, trotz sengender Mittagssonne, durch den Busch. Dies ist nicht wie bei uns, eine Touristenattraktion. Es kommen nicht viele Touristen hier her und somit ist alles noch sehr naturverbunden.
Die San-Männer waren beide nur mit einem Lendenschurz bekleidet und Gisela war noch am Abend fasziniert von ihrem Körperbau, ihrer kleinen Körpergröße, ihrem Waschbrettbauch und ihrem hübschen etwas kindlichen Po.
Sie gingen natürlich trotz Hitze dies alles barfuß. Wir trauen uns dagegen kaum im Sand aufzutreten weil er so heiß ist. Von den Beiden bekamen wir viele Büsche erklärt, gezeigt wie sie jagen und wie sie Feuer machen.

Die Zeit verging wie im Fluge.

Kurze Zeit später tranken wir dann Kaffee bei Cristina.
Sie hat in absoluter Einöde ein kleines „Cafe“ aufgemacht. Da sie keinen Kühlschrank hat, gab es natürlich auch nicht das beworbene eiskalte Bier. Der Kaffeekessel wurde erst über dem offenen Feuer noch erhitzt. Es war aber sehr nett. Gisela zeigte ihr Bilder aus Deutschland und kurz vor der Weiterfahrt kauften wir ihr noch einen Stein ab. Einen wunderschönen, feingliedrigen Halbedelstein mit schwarzem Turmalin. 30.- NAD wollte sie dafür, nicht erkennend welchen Wert so etwas zu Hause bei uns hat.

Jetzt sind wir auf Ameib angekommen.

Hier wollen wir morgen etwas wandern und die Natur genießen. Wir haben hier jemand aus Kirchheim kennengelernt. Er lebt seit seiner Pensionierung vor 4 Jahren in  Windhoek in einer Seniorenresidenz und besucht im Sommer für 3 Monate Freunde und Bekannte in Kirchheim. Die Welt ist klein. Mal sehen, vielleicht haben wir ja heute Abend noch Gelegenheit, etwas mehr über ihn und seine Frau zu hören. Hörte sich sehr interessant an was er uns vorher erzählte.

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Tiere in der Etosha

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Auf der Weaver´s Rock Guestfarm

Hier auf der Weaver´s Rock Guestfarm geht es uns richtig gut. Wir schlafen relativ lange und sind seit langem mal wieder aktiv faul.
Celine, die Praktikantin aus der Schweiz, kommt jeden Tag mehrfach vorbei und fragt ob alles in Ordnung wäre und wir fühlen uns gut versorgt. Die meisten anderen Gäste  bleiben nur einen Tag und somit ist es nicht verwunderlich, dass die Hunde und ein zahmes Erdmännchen zu uns schon viel Vertrauen gefasst haben und uns ständig begleiten. Zu Begleiten gibt es allerdings recht wenig oder auch viel. Das WoMo haben wir die letzten Tage nicht bewegt. Wir machten zwar mit Alex Ausfahrten über das Farmgelände und kontrollierten Wasserlöcher und deren Zuleitung sowie die außenliegenden Gehöfte der schwarzen Viehhirten und erhalten hierbei viel Information über das Leben und die Probleme mit so einem Farmbetrieb. Die ständigen Überprüfungen des Weidezauns, der die verschiedenen Zonen abgrenzt, die Leoparden, die Stachel- und Warzenschweine, über Rinderkrankheiten, die Abhängigkeiten vom Regen und wir staunen nicht schlecht über die hervorragend funktionierende Buschtrommel. Jeder weiß über jeden Bescheid und dies, obwohl die Mehrfachtelefonleitung, wo der Nachbar mithören konnte, auch hier der Vergangenheit angehört.


Bei diesen Pirschfahrten sehen wir auch die hier freilebenden Wildtiere. Für diese ist der Weidezaun kein Hindernis. Ein Kudu überspringt einen über 2 m hohen Zaun ohne Probleme. Giraffen gibt es auf der Farm keine. Sie sind einfach zu teuer in der Anschaffung und die Zäune müssten dann alle massiver ausgelegt sein, damit diese „Investition“ nicht das Weite sucht. Zebras gibt es einige. Diese werden jedoch hier nicht gejagt. Es gibt deren nicht genug. Zebrafleisch, hauptsächlich Rauchfleisch vom Zebra, ist eine absolute Delikatesse. Kudus werden zum Eigenverbrauch gejagt. Allerdings werden im Laufe eines Jahres nur ca. 7 geschossen. Gnus, die es hier auch gibt, sehen sehr schlecht. Raffiniert wie sie sind, gleichen sie dieses Mango damit aus, dass sie sich den Zebras anschließen. Die Zebras sind sehr vorsichtig und darüber hinaus bevorzugen die größeren Raubkatzen das Zebra . Die Gnus erhalten dadurch, trotz dieser Behinderung, die optimale Überlebenschance.  Löwen gibt es hier allerdings keine. Leoparden und Geparden sind aber hier im Gelände unterwegs. Die Paviane sind eine Plage. Teilweise hilft hier nur der gezielte Abschuss oder das Fangen in einer Falle. Wenn ein Pavian in die Falle geht, wird er mit weißer Farbe besprüht, keine Angst die geht bald wieder weg und anschließend frei gelassen.  Verstört flüchtet er zu seinen Artgenossen. Diese erschrecken sich aber von dem „weißen“ Affen und flüchten in großer Panik in die Savanne. Der „weiße“ Pavian hinter her und somit sind sie außerhalb des Farmhauses. Für die nächste Zeit ist dadurch Ruhe geschaffen.
Sollte einer von euch dies als Quälerei anschauen, dann empfehle ich ihm, diese Plage einmal zu erleben. Sie ist nicht ungefährlich für uns als Mensch.

Wenn man so ein paar Tage länger auf einer Farm ist, erfährt man dann doch auch einiges über das Privatleben der Farmleute, der Familie zu Bentheim. Diese sind in der 6. Generation hier. Eine Uroma, 3. Generation, lebt noch in der nahen Stadt. Ist 92 Jahre alt und hat ein Niesnutzungsrecht. Sie hat ein neues Auto und fährt noch jeden Tag die 40 km, um nach dem Rechten zu sehen. Kein einfaches Leben für die jüngeren Generationen. Der erste zu Bentheim kam Anfang 1900 aus dem Osten des damaligen Deutschlands mit den Schutztruppen ins Land und machte es zu seiner neuen Heimat. Die deutsche Sprache blieb über die Generationen hinweg als Muttersprache erhalten.

Reich werden kann man hier wohl nicht (so leicht). Farmland wie dieses bekommt man zu einem Preis den zu Hause manche  Eigentumswohnung kostet. Arbeitskräfte gibt es genügend und sie kosten nicht viel. Dabei darf man aber auf selbstständiges Arbeiten, Verlässlichkeit und Qualität keine europäischen Maßstäbe anlegen. Der Besitzer dieser Farm führt neben dem Farmbetrieb noch einen Elektroinstallationsbetrieb. Nach meinem Einblick ist auch dies nicht mit unseren europäischen Augen zu betrachten.
Wie gesagt, dies alles reicht sicherlich für ein sehr gutes Leben hier. Mit all den Randbedingungen zu einem annehmbaren Leben. Habe lange überlegt, ob man besser schreiben könnte? Schreibe es aber nicht! Es ist anders als in Europa und hat sicherlich eine andere Lebensqualität mit all den Vor- und Nachteilen dieses von der Sonne verbrannten, regenarmen Land.

Zu meinem Satz: „reich werden kann man hier wohl nicht“ erhielt ich abends beim Sonnenuntergang am Lagerfeuer noch die Frage. „was genau verstehst du denn unter reich, definiere mal“. Ja, eine berechtigte Frage bzw. Einwand. Ich habe in diesem Moment das „reich“ nur  unter dem monetären Gesichtspunkt gesehen. Wenn ich das Leben hier von der Lebensqualität her betrachte lege ich einen anderen Maßstab an. Man ist reich wenn man hier leben kann und das Leben ist lebenswert.  Es ist sicherlich kein einfaches Leben, aber wer möchte das schon.  Sicherlich ist hier durch die Lage der Farm manches, mit europäischen Augen betrachtet, angenehmer als zum Beispiel  auf manchen Farmen die wesentlich einsamer gelegen sind. Wo Einkaufsmöglichkeiten, Kultur und Abwechslung nicht so leicht zu erreichen sind. Windhoek liegt quasi vor der Tür. Was die Kultur und Abwechslung betrifft ist Windhoek sicherlich nicht der „Nabel der Welt“, eben aber doch städtisch. Die Landschaft, die Harmonie die wir empfinden, der Blick hinaus, die Zeit die wir haben, all dies macht uns zu reichen Menschen wenn man es schafft die monetären Gedanken etwas auf die Seite zu schieben.

Für uns ein eigenartiges Gefühl, wenn man hier in dieser relativen Einsamkeit lebt, der Friedhof neben dem Wohnhaus liegt und man schon zu Lebenszeiten täglich sein zukünftiges Familiengrab sieht. Muss man sich wohl gönnen?

Der Pool ist leider mit seinen 19° C für uns noch zu kühl und somit verlegen wir unsere Aktivitäten auf kleine Spaziergänge und das Schaukeln in der Hängematte.

Gestern allerdings kämpften wir uns zum Gipfelkreuz des Hohen-fels hoch und trugen uns standesgemäß, wie in der Schweiz üblich, ins Gipfelbuch ein.
Der Hohenfels ist 1821 m hoch und hat in seinem Anstieg teilweise alpinen Charakter. Die Weaver´s Rock Guestfarm liegt auf ca. 1600 m Höhe.

Die zwei Frauen in der Küche kochen ein hervorragendes Essen und der Rock Shanty schmeckt super.

Wir werden wohl bis 11. Oktober noch hier bleiben und dann zur Bambatsi Guestfarm weiter reisen.
Spätestens am 2. November müssen wir dann nach Botswana ausreisen unser Visa läuft aus.

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So schön kann Urlaub sein

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Wir brauchen „Urlaub“ vom Reisen

Wir fuhren bei Namutoni aus der Etosha heraus und sahen gleich außerhalb des Parks noch einen Caracal. Zum Fotografieren war er zwar zu rasch weg, ist aber herrlich so ein Tier in freier Wildbahn zu sehen und sehr selten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ging auf der B1 dann erst mal ein paar Kilometer nach Norden und dann auf der D3001 nach Osten. Diese Piste ist nicht nur auf der Karte wie mit dem Lineal eingezeichnet, sie verläuft tatsächlich immer geradeaus nach Osten.

Die Ombili Foundation präsentierte sich sehr freundlich und aufgeschlossen. Im Reiseführer steht noch, dass Besucher nur nach vorheriger Anmeldung willkommen sind. Dies hat sich aber geändert. Am Eingang wird man darauf aufmerksam gemacht, dass pro Person 100.- NAD Eintritt bezahlt werden muss.
Als wir vor der Rezeption vorfuhren, empfing uns schon der Manager und stellte uns zwei netten jungen Damen vor, die uns die Stiftung zeigen und alle Fragen beantworten  werden. Die jungen Damen, Luisa und Nora, sind Volontäre aus Deutschland, die hier für ein Jahr arbeiten.

Die Stiftung wird von Deutschland aus betrieben und bietet 220 San-Familien eine neue Heimat. Außer von der Stiftung wird das Projekt von einigen Lions-Clubs bzw.  Rotarier-Verbindungen unterstützt.
Da die San als Buschmänner mit ihren Familien Nomaden waren, ist es natürlich äußerst fragwürdig ob dieses sesshaft machen der richtige Weg ist. Das Projekt arbeitet aber als eines der wenigen in Namibia hier sehr erfolgreich. Es herrscht eine strenge Disziplin, Alkohol ist nicht erlaubt und die Schulpflicht ist stringent. Die Lehrer werden vom Staat gestellt und somit ist gewährleistet, dass auch die Kinder der umliegenden Farmarbeiter beschult werden können. Die Kinder sind unter der Woche wie in einem Internat hier untergebracht. Vieles erinnerte uns an die Waldorfschule. Für die Kinder ist Gartenbau ein Pflichtfach und jedes Kind hat seinen kleinen Garten, für den es eigenverantwortlich zuständig ist.
Kleiderspenden werden auch hier gerne entgegengenommen und gegen ein sehr geringes Entgelt weitergegeben. Auch hier gilt, alles was nichts kostet, wird auch nicht wertgeschätzt.
Die medizinische Versorgung ist hier durch einen angelernten Krankenpfleger gewährleistet. Ärzte kommen einmal im Monat vorbei und der Zahnarzt jährlich. Gesundheitliche Vorsorge, zu denen gehören auch Kondome, werden regelmäßig angeboten. Dies zeigt Wirkung, unter den Bewohnern der Gemeinschaft ist HIV entgegen der sonstigen Gefahr, kein großes Thema. Allerdings muss man dazu auch wissen, dass sich die San monogam für fast das ganze Leben verbinden. Die Frau verlässt den Mann oft im hohen Alter, um dann alleine und ohne häusliche Verantwortung weiterzuleben.
Die kunsthandwerklich angefertigten Gegenstände der San werden in einem kleinen, sehr schön eingerichteten Shop angeboten.

Bei einem Glas kühlen Wasser und gutem Kaffee verabschiedeten wir uns dann von Nora und Luisa.

Euch beiden nochmals vielen Dank, ihr habt eure Sache sehr gut gemacht. Wir wünschen euch viel Spaß und eine gute Zeit in euren noch verbleibenden 11 Monaten. Aus unserer Erfahrung können wir euch versichern, diese Zeit wird euch prägen, ihr werdet davon profitieren. Viel Erfolg.

Auf der „Linealpiste“ fuhren wir weiter bis Tsintsabis. Dort ist in unserem Kartenmaterial der einzige Campingplatz eingezeichnet in dieser Region. In der Karte steht er sogar mit Restaurant. Der Campingplatz wird sicher einmal sehr nett, im Moment ist er aber noch eine große Baustelle. Gisela dachte schon, dass er gar nicht offen wäre. Ein junger Mann tauchte aber dann auf und erklärte: „the Camping ist still working!“

Die drei schon fertig gestellten Stellplätze und die Sanitäreinrichtung waren zwar einfach aber sehr sauber und nett. Abends kamen dann tatsächlich noch andere Gäste dazu. Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter zum Baobab Tree, einem Naturdenkmal.

Der Baum soll angeblich 3000 Jahre dort stehen, hat über 30 Meter Umfang und ist der größte Baobab Namibias. Er ist gewaltig und wir kamen uns sehr klein dagegen vor. 3000 Jahre, dies bedeutet, dass er an der Geburt von Jesus schon 1000 Jahre dort stand. Schade, dass er nicht erzählen kann, er hätte eine Menge zu berichten.

Auf der weiteren Fahrt dann nun in Richtung Süden schleppten wir einen liegengebliebenen Geländewagen ab. Dem  Fahrer, ein Herero, war einfach die Antriebswelle abgefallen. Er versuchte sie zwar mit einem dünnen Bindedraht zu reparieren, aber der Draht brach schon bevor das Fahrzeug sich in Bewegung setzte. 15 km weiter auf der Farm setzten wir ihn ab. Die Farm war in einem erbärmlichen Zustand, wie so oft unter schwarzer Leitung. Schwarze haben in Namibia bei einem Farmverkauf Vorkaufsrecht. Dies hat schon dazu geführt, dass auf einer guterhaltenen Farm das Farmhaus abgedeckt wurde. Aus dem Wellblechmaterial wurden dann Hütten errichtet und in das ehemalige Gebäude die Kühe getrieben.  Solche Geschichten erzählt man hier viele. Die dort anwesenden Männer machten einen finsteren Eindruck und wir waren froh als wir die Farm verlassen hatten. Allerdings der Dank für das Abschleppen in Form von „Gott segne dich“ kam von Herzen und war ehrlich und nicht oberflächlich wie oft bei uns zu Hause.
Die Pisten hier sind alle in einem super Zustand und können ohne Bedenken mit über 100 km/h befahren werden. Man merkt, dass diese Regionen von der Regierung bevorzugt werden. Der Nordwesten Namibias wird dagegen mehr als benachteiligt. Langfristig wird diese Politik wohl sicherlich zu Unfrieden und Unruhe führen.
Gegen Mittag kamen wir dann in Grootfontein an. Wieder ein anderes Namibia. Eine moderne Versorgungsstadt und für uns fast nicht zu glauben, dass wir knapp 60 km weiter nördlich noch in der absoluten „Savannenwildnis“ waren. Das viel gelobte Cafe „Steinbach“ gibt es leider nicht mehr. Wir kauften etwas Lebensmittel ein und fuhren weiter nach Tsumeb.
Tsumeb ist eine „Minenstadt“ und dient als Versorgungsstadt für das Umland. Minenstädte sind in Namibia immer etwas besser gestellt und somit überraschte uns Tsumeb mit sehr breiten vierspurigen Zufahrtstrassen. Da Ampeln in Namibia noch nicht sehr verbreitet sind, ist es dann doch eine Herausforderung, auf solch einer fast 40 m breiten vierspurigen Straße diese im Querverkehr zu überqueren. Zum Glück ist die Verkehrsdichte sehr gering. Eine weitere Überraschung waren die vielen grünen Parks und der sehr schöne Campingplatz mit weichem, dichten, grünen Rasen und einem 50 m Sportpool mit super Wasser.
Hier bekamen wir auch eine neue Gel-Batterie. In unserem WoMo zeigte sich schon seit Tagen, dass die Kühlbox nicht mehr sauber funktionierte und die Spannung der Batterie zusammenbrach. Jeden Monat eine Reparatur, wir sind froh, es war nur eine Kleinigkeit.
Hier hatten wir dann netten Kontakt zu einem Ehepaar aus der Nähe von Düsseldorf. Sie sind schon seit 1979 immer wieder hier im südlichen Afrika und haben seit 10 Jahren ihr eigenes Fahrzeug hier stehen. Von ihnen haben wir gute Anregungen bekommen und ihr Erfahrungsschatz war unglaublich.

Wir machten dann noch einen kurzen Abstecher zum Lake Otjikoto.  Ein kleiner Karstsee welcher durch den Einbruch einer darunterliegenden Höhle entstand.  Die Tiefe des Sees konnte bis heute noch nicht ermittelt werden. Er fällt nicht senkrecht ab sondern verfügt über viele Etagen, die sich schräg nach unten ausdehnen. Das Besondere an diesem See ist, dass sich viele Legenden um ihn bildeten. Deutsche Soldaten haben im 1. Weltkrieg hier Kriegsmaterial und einen Safe versenkt, um dies vor den Alliierten zu retten. Außerdem soll noch ein Tabakbeutel mit  Rohdiamanten versenkt worden sein. All dies wartet seit 100 Jahren auf die Bergung.
Wir fanden leider nichts. Baden ist auch verboten und somit verglichen wir den See mit dem kleinen Wenauer Baggersee.

Dann ging es noch die 200 km weiter nach Otjiwarongo. Die B1 ist die Hauptverbindungsstraße zwischen Windhoek und dem Norden und lässt sich gut befahren. Gegen 15 Uhr kamen wir dann auf dem Campingplatz hier an. Wir waren beide richtig müde. Es war sehr heiß heute und wir hielten einen längeren Mittagsschlaf. Wir sind schon fast Afrikaner.

Selbst der notwendige Mittagsschlaf machte den Campingplatz nicht attraktiver. Wir waren die einzigen Weißen auf dem Platz. An der Rezeption erhielten wir von einem anderen Gast gleich eine Einladung zu einer großen Party am morgigen Abend. Die Baptistenkirche, er war vermutlich der Prediger, veranstaltete diese. Da der Campingplatz mitten in dem Dorf lag, war es in der Nacht etwas laut und wir schliefen beide nicht gut.

Am nächsten Morgen ging es dann zu der nebenanliegenden Krokodilfarm. Diese hatten wir schon vor
9 Jahren besichtigt und wir waren wieder begeistert. Die Krokodile hier, die zur Zucht verwendet werden, können über 150 Jahre alt werden. Der Methusalem unter ihnen ist gerade 120 Jahre alt geworden. Die Weibchen legen jährlich bis zu 60 Eier. Diese werden gleich entfernt und in den Brutkasten gelegt. Bei 27 ° C ausgebrütet ergibt dies weibliche Tiere, bei  31 ° C männliche Krokodile. So einfach ist dies zu steuern. Im Alter zwischen 4 und 7 Jahren werden sie geschlachtet und zu Leder verarbeitet. Das Fleisch wird zum Verzehr verkauft. Gefüttert werden die Krokodile einmal pro Woche. Krokodile können bis zu 8 Stunden unter Wasser bleiben. Da sie  keine Zunge haben, verschlingen sie  das Fressen am Stück und können sich somit eine Woche lang der Verdauung widmen. In die Farm ist ein sehr nettes Restaurant integriert. Keine Angst, es gibt nicht nur Krokodil sondern auch super Kuchen und Kaffee.

Otjiwarongo selber ist ein sehr moderner Versorgungsort. Im Superspar-Markt ist die Auswahl größer und attraktiver als in vielen Supermärkten zu Hause. Wir hatten einen richtigen Schock und waren restlos beim Einkauf überfordert.

40 km außerhalb ist der Cheetah Conservation Fund. Hier wird versucht, Geparden, die ohne Hilfe nicht überlebensfähig sind, zu helfen. Wenn es möglich ist, werden sie wieder ausgewildert. Geparden sind keine „Kämpfer“. Sie verteidigen ihre Beute nicht und greifen Menschen in der Regel nicht an.
Einen Cheetah hier zu pflegen kostet ca. 2200.- € im Jahr. Wenn man bedenkt, dass die Versorgung unseres „Patenkindes“ hier in Simbabwe 30.- € im Monat kostet, ist das eine Menge Geld. Die Organisation besteht inzwischen aus 5 ehemaligen Farmen, ist so groß wie der Bodensee und beherbergt 52 Geparden. Die Fütterung und ein Cheetah-Drive kostet 430.- NAD pro Person und wenn wir ehrlich sind, der Cheetah-Walk im Zebra-Nationalpark war um ein vielfaches interessanter, erlebnisreicher, persönlicher und letztendlich mit 300.- Rand auch wesentlich preiswerter. Wir empfanden es hier als eine Art von Abzocke oder positiv ausgedrückt, wir machten eine Spende.

Wir fuhren wieder zurück nach Otjiwarongo. Da wir diesen Campingplatz nicht mehr ansteuern wollten, fuhren wir noch die  knapp 40 km bis zur Weaver´s Rock Guestfarm. Dort wollen wir uns für die nächsten Tage etwas erholen. Die Adresse hatten wir unterwegs bekommen von Alex, dem Schwiegervater der Besitzer, eine Schweizer Familie.  Da der Platz angeblich ausgebucht war, gestaltete sich die Platzfindung etwas kompliziert. Wir erhielten dann aber doch einen sehr netten Stellplatz und sind sehr zufrieden.  Abends saßen wir noch mit einer Praktikantin aus der Schweiz zu einem gemütlichen Glas Wein zusammen und verbrachten dann eine sehr ruhige Nacht.

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