Besuch bei unserem Patenkind – Email an World Vision

Einer meiner big five for my life war eine Reise durch den afrikanischen Kontinent. Da diesen tiefen Wunsch auch mein Mann mit mir teilte, war es nicht verwunderlich, dass wir am 15. Mai diesen Jahres aufbrachen nach Südafrika und von dort aus mit unserem eigens mitgebrachten WoMo starteten. Da wir uns zum Ziel gesetzt hatten da zu bleiben, wo es uns gefällt, war eine Terminplanung nur schwer möglich. Die einzige Vorgabe die wir hatten war die Laufzeit unserer Visa in den verschiedenen Ländern.
Unsere Freiheit wurde damit zu einer Herausforderung von World Vision. Denn erst als wir unsere Einreise in Simbabwe absehen konnten, meldeten wir uns bei World Vision Deutschland und baten um die Möglichkeit eines kurzfristigen Besuchs bei unserem Patenkind in Chipinge in Simbabwe. Trotz aller bürokratischen Hürden verstand es die Mitarbeiterin, unbürokratisch zu helfen und schon knappe
14 Tage später hatten wir über Email den Bescheid, dass der Besuch möglich wäre.
Wir waren überrascht. Zu Hause plagten mich doch ab und zu Zweifel, ob so eine Patenschaft der richtige Weg ist, ob hiermit tatsächlich geholfen wird. Wir hatten nicht wirklich damit gerechnet, dass die Organisation eines Besuches so schnell und auch noch per Email klappen würde.
Heute möchte ich sagen: Herzlichen Dank an World Vision Deutschland und noch mehr Dank an World Vision Simbabwe. Wir wurden hier in Chipinge sehr gastfreundlich aufgenommen und Mr. Prince Jonamu gestattete uns, dass wir hier im Garten von World Vision zwei Nächte verbringen durften.

Frau  Tamary Kwekweza und ihre Mitarbeiterin  Frau Tandikwe führten uns in die Projektarbeit von World Vision ein und zeigten uns anschließend das Projekt.

Dort an der Schule wartete der Mentor unseres Patenkindes und zwei Mitarbeiter der Schule zeigten uns die dort durch World Vision angeregten und gesponserten Projekte.
Besonderen Wert wird dabei auf eine deutlich verbesserte Hygiene gelegt. Es wurde die Möglichkeit einer Frischwasserentnahme durch einen Brunnen geschaffen. Die sanitären Einrichtungen wurden im vergangenen Jahren errichtet und durch die Erziehung der Kinder wird auf eine verbesserte Hygiene hingearbeitet.

 

In der Primary School werden 1100 Kinder von 40 Lehrern unterrichtet. Daneben gibt es die Secondary School mit 600 Kindern.

 

Viel neugieriger als auf die Schule waren wir aber auf die Begegnung  mit unserem Patenkind Phebion. Die Begegnung erfolgte in einer sehr netten Art und der Mentor von Phebion Herr Mupisa hatte ihn liebevoll vorbereitet auf den Besuch aus Deutschland.

Hier in Chipinge werden 1200 Kinder gesponsert durch eine Patenschaft und wir waren der 2. Besuch bei einem Patenkind. Es war also für den kleinen Mann nichts Alltägliches.

Phebion beim Händewaschen

Da ab Morgen hier Sommerferien sind, durfte Phebion mit uns nach Hause. Dort wartete die ganze Familie auf unser Eintreffen und begrüßte uns aufs Herzlichste.

Seine Mutter ließ es sich nicht nehmen, für uns alle ein vorzügliches Mittagessen herzurichten. Es schmerzte, die Armut der Menschen hier zu sehen und doch diese herzliche Gastfreundschaft zu erleben. Als wir uns nach zwei Stunden dann verabschieden mussten, hatte wohl jeder von uns eine kleine Träne in den Augenwinkeln.

Ich möchte hier nochmals Danke an World Vision sagen für die von uns gesehene hervorragende Arbeit und Dank für die Gastfreundschaft hier in Simbabwe. Kinder sind unsere Zukunft und wir tun gut daran, zu unseren Kindern gut zu sein.

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Auf dem Weg nach Chipinge

Der letzte Satz in der letzten Seite war, was wollt ihr in Chipinge. Die Strecke hierher war von der Landschaft her einfach schön. Fast so, als ob man im Allgäu spazieren fährt. Sehr grün, viel Wald bis oben an die Gipfel der Berge, sogar die Kuhglocken läuten. Der Verkehr wurde weniger, die Polizeikontrollen auch und die Fahrzeuge wurden etwas älter. Die größeren Geländewagen und die Nobelkarossen wurden sehr selten. Die Bevölkerung wurde ärmer. Was blieb, war die Freundlich-keit. Fast kindlich wurde sich gefreut und uns gewunken, wenn erkannt wurde, dass wir Touristen aus Europa sind. Links und rechts der Straße viele Äcker und Felder, auf denen teilweise noch mit Kühen gepflügt wird. Die Gegend sehr fruchtbar.

Die letzten 60 km vor Chipinge dann gab es Ananas-, Bananen- und Kaffeeplantagen. Am Straßenrand wurden Tomaten und sonstiges Gemüse angeboten, auch ein reichhaltiges Angebot an Obst war vorhanden.

In Bircherough Bridge war Markttag. Hier gab es alles zu kaufen und die Menschen strömten zahlreich zum einkaufen. Viele kamen mit dem Omnibus, einige mit alten LKW´s oder mit alten PKW´s, die meisten aber kamen zu Fuß oder mit Esel- oder Kuhgespann. Ein buntes Treiben.

Nach Chipinge ging es nun wieder leicht bergan. Am Rande der Straße immer noch große Bananen- und Kaffeeplantagen.  Große Farne zeugen von Wasserreichtum und hoher Luftfeuchtigkeit. Wasserreichtum bedeutet jedoch nicht, dass es genügend Trinkwasser gibt. Mangelnde Möglich-keiten einer hygienischen Wasseraufbereitung fördern die Cholera, die hier immer wieder auftritt. Auch Malaria und Schlafkrankheit fordern hier regelmäßig ihre Opfer. Es wirkt auf den ersten Blick paradiesisch hier, aber es ist alles andere als ein Paradies. Die Menschen sind überaus freundlich und genauso wurden wir in Chipinge bei World Vision aufgenommen.  Wir blieben hier 2 Nächte und besuchten gemeinsam mit den Mitarbeitern von World Vision Simbabwe unser Patenkind Phebion und seine Familie sowie einige Projekte, die World Vision hier angeregt und gesponsert hat.

Näheres zu unserem Besuch bei unserem Patenkind könnt ihr auf der nächsten Seite dann lesen. In einem Mail an World Vision haben wir unseren Eindruck geschildert und  veröffentlichen diesen hier gerne.

Phebion

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Great Simbabwe

Über unsere „Löwen-safari“ schreibe ich nichts. Ich denke die Bilder der letzten Seite sprechen für sich. So etwas kann man nicht beschreiben, man sollte es erleben. Vier Stunden begleiteten wir die zwei Löwinnen auf ihrer Jagd. Die Ranger folgten den Löwen mit ihrem Geländewagen quer durch dick und dünn. Die Löwen waren etwa 1 Jahr alt und die Ranger erklärten uns, dass sich in diesem Alter die Löwen  noch nicht durch das Fahrzeug ablenken lassen. Ältere Löwen wären viel stärker auf das Fahrzeug, welches ihnen folgt, fixiert und würden dabei das jagen hintenanstellen.

Heute Morgen haben wir dann dieses „Paradies“ verlassen. Wir hatten gestern mit dem Mitarbeiter von World Vision telefoniert und dieser hat unseren Besuch in Chipinge bestätigt. Am Mittwoch werden wir dort unser „Patenkind“ besuchen und die Projekte erklärt bekommen, welche World Vision hier unterstützt und fördert.

Wir fuhren nach Masvingo. Die Strecke ist durchgehend asphaltiert. Uns ist im Vergleich zu den anderen Ländern aufgefallen, dass die asphaltierten Straßen hier in einem guten Zustand sind und dass es wesentlich mehr davon gibt als in Namibia. Allerdings, die Pisten die wir bisher gefahren sind, sind oft in einem schlechteren Zustand als in den anderen Ländern. Auf den asphaltierten Straßen, außerhalb der Städte, wird dann in unregelmäßigen Abständen eine Maut fällig. Es ist für ein Fahrzeug in unserer Größe 1 US$ zu entrichten.
Die etwas kleineren Städte auf dieser Strecke machten alle einen sehr guten, geschäftigen Eindruck. Beim Einkaufen von Lebensmitteln stellten wir fest, dass wie zu Hause das Angebot stark variiert, die Preise fast das gleiche Niveau haben wie zu Hause und dies bei einem durchschnittlichen Einkommen von 240.- US$ im Monat. Es ist unbegreiflich wie die normalen Bürger es fertigbringen hier zu leben. Der Diesel ist mit 1,33 US$ deutlich günstiger als zu Hause.

Auf der Strecke waren viele kleine Dörfer mit den für hier typischen Rundhütten. Die Mauern aus selbstgebrannten Ziegeln, das Dach strohgedeckt, um die Hütten grüne Felder. Allerdings nahm mit zunehmender Strecke die Trockenheit zu und somit das Grün ab. Wir bewegten uns hier, wie schon in den letzten Wochen, zwischen 1050 m und 1450 m Höhe.
Hier in der Nähe von Masvingo ist der Lake Mutirkwi mit dem Kyle Recreational Park. Dieser See hat nur noch 4% seines normalen Wasserstandes. In guten Jahren reicht das Wasser des Sees bis zum Campingplatz der Hippo Creek Lodge, auf dem wir stehen. Jetzt sehen wir vom Wasser gar nichts, nur eine savannenartige  Graslandschaft. Der Pool hier ist natürlich leer. Auch das Grundwasser ist stark gesunken, sodass die Wasserknappheit deutlich zu spüren ist. Der Campingplatz ist nicht zu empfehlen. Mit 30.- US$ ist er teuer und die Ausstattung ist mehr als Basic. Allerdings, der nahegelegene Campingplatz im Kyle Recreational Park ist mit 50.- US$ noch deutlich teurer. Hier muss man allerdings die 30.- US$ Eintrittsgebühren im Vergleich berücksichtigen. Allerdings bei nur 4% Wasser im See lohnt sich beides nicht. Die Frage, wo sind die ganzen Hippos hin, konnte uns noch keiner beantworten.

Unterwegs sahen wir, heute ist Freitag, sehr viele Gläubige, die in weißen Gewändern unter Bäumen saßen und einem Prediger gespannt zuhörten. Dies erweckte in uns mystische, alttestamentarische Bilder. Hier auf der Lodge fragten wir dann nach und tatsächlich, dies sind Glaubensgemeinschaften, die stark an den Aposteln orientiert sind und dieses bis zum heutigen Tag praktizieren.

Am nächsten Morgen fuhren wir zurück nach Masvingo. Der Campingplatz dort im Ort kostet 15.- US$ die Nacht und der Standard ist besser. Es gibt zumindest warmes Wasser zum Duschen. Diese Preisdifferenzen sind Wahnsinn.

                

Masvingo,  eine sehr nette, geschäftstüchtige Kleinstadt.
Great Simbabwe ist von hier aus nicht mehr weit, sodass wir uns entschlossen, die paar Kilometer noch zu fahren. Wir werden hier 2 Tage bleiben. Der Campingplatz kostet diesmal 10.- US$ und liegt schön in einem Tal, nur 5 Gehminuten von den Ruinen entfernt. Groß Simbabwe war die Hauptstadt des untergegangenen Munhumutapa Reiches. Seine Blütezeit vom das 11. bis knapp ins 16. Jahrhundert. Es lebten in dieser Ansiedlung bis zu 18000 Menschen. Der Reichtum der Stadt beruhte vor allem auf Rinderzucht, Goldgewinnung und Handel.

Die Stadt ist der größte Steinbau südlich der Sahara aus der Zeit vor dem 19. Jahrhundert. Als die Portugiesen die Stadt im 16. Jahrhundert entdeckten und zum ersten Mal erwähnten, war sie bereits verlassen. Groß Simbabwe bedeutet so viel wie große Steinhäuser oder geehrte Steinhäuser. Man sieht noch heute, wie mächtig die Stadt erbaut war. Bis zu 6 m sind die Mauern, die die Stadt umschließen, stark und dabei haben sie eine Höhe von 10 Metern. Die Mauer ist spiralförmig angeordnet, sodass nur eine Person nach der Anderen sie betreten konnte. Die Gänge sind gerade mal schulterbreit.
Der Wohn- und Regierungssitz des Königs war in die Felsen des nahen Berges integriert und ebenso wehrhaft angelegt. So konnte er über der Stadt herrschen und das Land übersehen. Die Sprechverbindung zur Stadt ist der Sage nach über eine Höhle erfolgt. Diese Höhle verstärkt über das Echo das gesprochene Wort, sodass es in der ca. 500 m entfernten, tiefer liegenden Stadt deutlich verstanden werden konnte.

Hier ist es sehr ruhig und gut ausgebaute Wege laden zu kleinen Wanderungen und Exkursionen ein. Es tut gut, mal wieder zu wandern und das WoMo einfach stehen zu lassen.

Heute Nachmittag hatten wir dann ein Erlebnis der besonderen Art. Die letzten Tage schon zeigten sich immer mehr Wolken am Himmel und entfernt sah man Blitze und hörte das Grollen des Donners. Die Luftfeuchtigkeit hier hat 90% und es ist schon fast subtropisch. Die Temperatur allerdings beträgt unter Tage im Moment „nur noch“ 32°C und nachts hat es angenehme 22° C.  Wie schon erwähnt, heute Nachmittag öffnete sich dann der Himmel und es ging ca. 1 Stunde lang ein Regen nieder, der alles für kurze Zeit überschwemmte. Wir saßen mitten in einem großen Gewitter. Allerdings sahen wir uns als Edelcamper in unserem WoMo. In den Zelten war es sicherlich um einiges ungemütlicher. Nach einer Stunde war dann alles vorbei und der Himmel erstrahlte in einem blau, das richtig unwirklich aussah. Ein Blau, wie man es bei uns zu Hause am Himmel nicht sieht. Die Luft war klar und rein und lacht nicht, es hatte nur noch 24° C und wir überlegten uns, da wir fröstelten, ob wir eine Jacke anziehen sollten.

Das Frühstück heute Morgen konnten wir dann schon wieder im Freien einnehmen. Anschließend besuchten wir dann nochmals die Ruinen des Königspalastes und genossen die sagenhafte Aussicht vom Berg herunter. Jetzt, gegen Mittag, wird es schon wieder etwas windig und die Einheimischen meinen, dass der Regen noch einmal zurückkommt. Noch scheint die Sonne.

Morgen geht es dann weiter nach Chipinge. Wir sind richtig gespannt darauf. Die Einheimischen, die ja nicht wissen was wir da wollen,  vertreten alle die Ansicht, dass sich dieser Teil Simbabwes nicht lohnt. Hohe Luftfeuchtigkeit, viel Niederschlag und bittere Armut, dies muss man nicht unbedingt gesehen und erlebt haben.

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Lions Trust auf der Antilopes Lodge

Wir begleiteten 2 einjährige Löwinnen 4 Stunden lang auf der Jagd.

 

Wer glaubt Löwen klettern nicht in Bäumen, der irrt!

Vier Stunden die wir nie vergessen!

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Nahe Gweru, auf der Antilopes Lodge

Martina hat uns gestern Abend informiert, dass sie den Reiseführer ins Internet gestellt hat. Leider ist es mir nicht gelungen, ihn herunterzuladen. Die Internetverbindung, selbst hier in Bulawayo, ist zu unbeständig und bricht immer wieder ab.

Weihnachten in Bulawayo

Auch der Versuch im Internetcafe brachte keinen Erfolg. Schitt, somit müssen wir wohl ohne diesen Reiseführer zurechtkommen, zumindest bis Weihnachten. Das Internet hier lässt zu wünschen übrig!

            

            

Selbst Gisela, die zu Hause kein Verständnis hat, wenn das Argument kommt „es geht halt schneller“, sagt, dass es unendlich langsam geht und verzweifelt, wenn sie warten muss.

Dafür ist das Nationale Eisenbahnmuseum Zimbabwe (ehemals Rhodesien), zwar sehr schwer zu finden, aber echt super. Der Museumsbetreuer, das Wort habe ich bewusst so gewählt, hat sicherlich vor 60 Jahren noch selbst solche Loks gefahren. Mit einer Freundlichkeit hat er uns empfangen und uns mit viel Hingabe in die Geschichte der rhodesischen Eisenbahn eingeführt. So etwas erlebt man selten.

Die alten Wagen, die Loks waren alle zum „anfassen“.  Man durfte sie von innen und außen ansehen, den Maschinenraum besteigen, mit der Lore durfte man fahren.
Dann hat er uns noch angeboten, den Salon-wagen Cecil Rhodes zu öffnen. Dieser war als einziger geschlossen, da in ihm die Tische mit silbernem Besteck und Porzellan gedeckt waren wie vor 100 Jahren.

Der Abschied war herzlich. Inzwischen hatten sich 3 alte Eisenbahner eingefunden, für die dieses Museum wohl ihr „Rentnertreff“ ist.

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Auf den 180 km nach Gweru dann wieder 5 Polizeikontrollen. Ich erwähne diese nun nicht mehr, sie ziehen sich in diesem Abstand durchs ganze Land.  Es sagt ja schon etwas aus, wenn es Polizeikontrollen in dieser Vielzahl im ganzen Land gibt. Auffallend in Simbabwe ist, dass das Land sehr grün ist. An vielen Hütten ist ein Garten angegliedert, in dem Gemüse wächst. Immer wieder entlang der Straße sieht man große Felder. Leider liegen die meisten brach. Hier gibt es noch viel Potenzial wieder zur „alten Größe“ der „Kornkammer“ des südlichen Afrikas zurückzukommen.

Die Menschen sind überwiegend sehr freundlich. Weiße allerdings sieht man eher selten und Touristen sind sehr wenige unterwegs. Was man sieht, sind viele Busse. Teilweise sehr moderne Reisebusse, teilweise aber auch Busse, wie man sie bei uns aus den 50ziger Jahren kennt. Dasselbe trifft für PKW´s und LKW´s zu, überwiegend mehr sehr alte aber auch sehr moderne Fahrzeuge befahren die Straße. Erstaunlich wenig Menschen lungern herum und scheinen auf etwas zu warten. Um die Hütten entlang der Straße ist es überwiegend sehr sauber. Wenn wir zur Rast anhalten, stehen wir alleine und sorgen nicht sofort für einen kleinen Auflauf. Die Versorgungslage hier auf dem Land ist eher bescheiden und man muss durchaus einen weiteren Anfahrtsweg einbeziehen. Durch die Aussetzung der Landeswährung, die eine unglaubliche Inflation aufwies und die offizielle Einführung des US$ als Zahlungsmittel ist vieles für den normalen Bürger sehr teuer geworden. Es gibt aber auch viele, die sich durchaus ihren „Mercedes“ hier leisten können. Die Diskrepanz innerhalb der Bevölkerung ist sehr groß. Stolz sind sie aber alle auf ihr Land und Mugabe hat hier im Land keinen so schlechten Ruf als bei uns in der Presse.

In Botswana noch haben wir erfahren, dass hier kurz vor Gweru die Antilopes Lodge sehr nett sein soll. Wir waren erstaunt als wir hier ankamen. Die Campinggebühren waren mit 20.- US$ pro Nacht in Ordnung. Grüner Rasen, überall Feuerstellen, Chalets beidseitig am Flussufer, die über Brücken zugänglich sind, schönes Restaurant, eine kleine Bar und viele Aktivitäten werden angeboten. Reiten, Elefantenreiten, Löwenbeobachtung, Wanderungen ………

Sehr schön hier! Wo gibt es das bei uns, in die Bar darf man seine eigenen Getränke oder etwas zum Essen mitbringen und nur gemütlich sitzen und die Aussicht genießen wenn man will.
In der Nacht hörten wir, sehr lautstark, die Löwen brüllen. Auch das ist Simbabwe, mitten in diesem doch armen Land, ein „Paradies“!

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Visit in Cyrene Mission Highschool

It was a nice surprise to meet three students which was so friendly. Thank you very much for spending your time with us to explain your school and the church with its paintings.

We wish you a good time and very successful studies. Never forget your Big Five for life!

Memory for our friendly guides:

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In Simbabwe

Leider oder fast möchte ich sagen, wir waren froh, als es  am späten Nachmittag anfing zu regnen, nein, zu schütten. Die Temperatur kühlte schnell ab und es hatte nur noch knapp über 20°C. Überall standen Pfützen. In der Nacht ein unglaubliches Froschkonzert und am nächsten Morgen war ein Arbeiter damit beschäftigt, über 100 Frösche aus dem Pool zu retten. Die Rettungsaktion ist ihm gelungen. Zwar hatte er einen großen Ekel, aber er hat alle Frösche wieder umgesiedelt. Das Wetter blieb kühl, die Natur wurde zusehends grüner. Schön, dies so erleben zu können. Die Einheimischen waren voller Freude und glücklich. Da keine Nachricht aus Deutschland einging, dass der Reiseführer auch nur schon auf dem Postweg wäre, entschlossen wir uns, nicht länger zu warten und weiter nach Simbabwe zu fahren. In Francistown erlebten wir dann das „Wirtschaftswunder“. 1000e aus Simbabwe kaufen hier ein. Es ist hier alles deutlich günstiger als in Simbabwe und somit finden richtige Einkaufsfahrten hierher statt. Der riesen Busbahnhof war übervoll. Dort standen auch, ich schätze, 100 Taxis in einer Reihe und dies in 5 Reihen nebeneinander. Als dann auch noch die 6. und letzte freie Fahrspur direkt vor mir zugeparkt werden sollte, musste ich meinen Unmut doch mit einem lauten Hupkonzert kundtun. Wir verließen diese geschäftige Stadt und wollten kurz vor der Grenze noch eine Übernachtung auf einer Lodge einlegen.

Mitten in der Wildnis dann die Modumela Lodge mit angegliedertem Camping. Es ist eine Timesharing Lodge. Ein Modell, das in Deutschland hauptsächlich aus Spanien bekannt ist. Man kauft einen Anteil und kann dann weltweit, je nach Größe des Anteils, einen gewissen Zeitraum jährlich in so einer Anlage verbringen. Leider teilte uns der Verwalter mit, dass das Bushcamp vermutlich geschlossen wird und es weder Wasser noch sonst etwas dort gibt, nur Baboons und dies für 140.- Pula  pP/Nacht. Viel Geld für nichts, wie wir meinten! Wir überlegten noch als er zurück kam und uns ein Chalet zum Sonderpreis von 240.- Pula die Nacht anbot. Er hatte uns ins Herz geschlossen und bot uns dann auch noch sehr günstig Dinner und Frühstück an, sodass wir uns am nächsten Morgen äußerst zufrieden bei ihm bedankten und 520.- Pula bezahlten. Ein äußerst großzügiges Angebot. Ich war richtig misstrauisch und konnte es gar nicht glauben und als dann auch noch nachts der Strom ausfiel, war mein Adrenalinspiegel  plötzlich sehr hoch. Dabei meinte der Verwalter es nur gut mit uns.
Sehr herzlich verabschiedeten wir uns dann am Morgen.
Kurze Zeit später waren wir dann an der Grenze zu Simbabwe. Grenzübergänge werden immer mehr zu einem Erlebnis. Pässe waren in Botswana sehr rasch abgestempelt. Der Zoll aber konnte zuerst mit dem Carnet wenig anfangen und somit wurden wir hin und her geschickt. War aber dann, nach etwas Lauferei, auch erledigt. Wenn wir jetzt nicht noch einen Tax-Refund gehabt hätten wäre schon alles erledigt. Da wir aber die 50.- € den Botswanern nicht schenken wollten gab es noch eine Zeitverzögerung von einer Stunde. Die Grenzübergänge erinnerten uns an die 70er Jahre in Europa. Viel Papiere, viel Stempel, viel Formalismus, all dies ohne erkennbaren Mehrwert. Die Visabeschaffung ging rasch und problemlos. Das Wichtigste waren die 45.- US$ Gebühren pro Person und dann hatten wir ein Visum für 30 Tage. Länger konnte es hier nicht ausgestellt werden. Dies müssen wir später in einer größeren Stadt im Immigrationsbüro erledigen. Wir bekamen dann ein Einreiseformular für den Zoll. Auto, Kamera und und und sollten hier deklariert werden. Nach dem ausfüllen dann von dem Zöllner die Frage: „was soll ich nun nehmen, das Carnet oder das Formular?“ Das Carnet natürlich, also war der ganze Aufwand des Ausfüllens umsonst! Egal, Hauptsache erledigt. Dann mussten wir am 3. Schalter noch Abgassteuer, Straßenbenutzungsgebühr und Versicherung in Höhe von 55.-US$ entrichten und durften dann 100 m fahren. Dann erneute Kontrolle der Polizei und von zwei jungen Zöllnern in zivil, noch ein Stempel und dann durften wir los. Vorschriftsmäßig angeschnallt und mit max. 80 km/h fuhren wir auf der gut ausgebauten Straße.

Die Landschaft hat sich stark verändert. Hier gibt es viel mehr grün und es ist hügelig und felsig geworden. Im Hintergrund erkennt man höhere Berge. Man kann sich gut vorstellen, dass Simbabwe sehr fruchtbar ist und einst die Kornkammer Afrikas war.
Wir waren mehrfach im Vorfeld gewarnt worden, dass die Polizei verschärft kontrolliert. 2 Warnwesten, 2 Warndreiecke, Feuerlöscher, Reflektoren vorne und hinten am Fahrzeug, die Beleuchtungsanlage sowie die Anschnallpflicht werden schärfstens überwacht. Auf den nächsten 80 km waren dann auch tatsächlich 3 Kontrollen. Nur an einer mussten wir anhalten ohne allerdings kontrolliert zu werden. Ein liebevolles „willkommen in Simbabwe und eine sichere Fahrt“ wurde uns strahlend gewünscht. Hatten wir Glück? Wir werden es sehen. Da heute Samstag ist und wir in der Stadt nichts mehr erledigen können, fuhren wir vor Bulawayo rechts ab in den Matoba Nationalpark.
Dort stehen wir nun idyllisch auf dem Campingplatz der Big Cave Lodge.
Diese ist traumhaft zwischen übergroßen Hinkelsteinen integriert und liegt in herrlicher, grüner Berglandschaft mit Blick auf den Nationalpark.

Wir hatten hier ein nettes Gespräch mit einem Arbeiter. Er verdient im Monat 240 US$. Dies ist zu wenig zum leben und zu viel zum sterben. Simbabwe ist ein teures Land. Diesel kostet hier 1,35 US$. Der einfache Campingplatz für 2 Personen 30.- US$. Schulgeld, Schulkleidung und der normale Lebensunterhalt ist von dem Einkommen zu bestreiten. Im Monat ist er an 6 Tagen zu Hause an denen er seine Kinder sieht, ansonsten ist er hier auf dem Campingplatz beschäftigt. Er freute sich richtig als wir ihm am nächsten Morgen etwas Gemüse schenkten.
Da wir den Park von der hinteren Seite aus über ein kleines Gate betraten, war es nicht verwunderlich, dass hier niemand kontrollierte und somit wir auch keine Gebühr bezahlen mussten. Dafür war aber schon nach ein paar Kilometern harte Arbeit angesagt. Ein Baum war umgestürzt und bei unserer Höhe konnten wir ihn nicht umfahren. Es blieb uns nichts anderes übrig als die Äste soweit abzuschlagen, dass wir ihn passieren konnten. Es war eine sehr harte Akazie und somit sehr harte Arbeit. Die Piste war zwar mit Spurrillen durchzogen, jedoch gut befahrbar. Die Landschaft war grün, teilweise sah es aus wie bei uns zu Hause die Streuobstwiesen, aber immer wieder mit großen Hinkelsteinen durchsetzt. Obelix hätte hier seine Freude gehabt. Leider gab es sehr wenig Wild zu sehen. Entweder wurde dies alles geschossen oder hat auf Grund der starken Regenfälle der vergangenen Woche das Wild überall genügend Wasser, so dass es sich zurückgezogen hat. Die Sehenswürdigkeiten, die jedoch all samt keine wirklichen sind, kosten für Europäer 10.-US$ pauschal. Die Campinggebühren im Park kosten 16.- US$ pro Nacht und sind somit deutlich günstiger als auf dem letzten privaten Campingplatz.
Die Fahrt durch den Park war herrlich, die Landschaft unbeschreiblich schön und die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit.

Wir verließen den Park und fuhren auf einer kleinen Nebenpiste nach Cyrene Mission. Laut unseren Beschreibungen steht dort eine kleine Kirche mit wunderbaren Malereien. Obwohl wir nur wenige Kilometer auf der Hauptstraße fuhren, hatten wir unterwegs schon wieder zwei Polizeikontrollen. Bisher gingen alle immer gleich ab, Führerschein, woher, wohin, manchmal Pass, kurzen Plausch und dann durften wir weiter. Unser WoMo erregt eben ein gewisses Aufsehen. Eigentlich ganz nett, aber sehr lästig!
Nachdem wir das Gate zu Cyrene Mission passiert hatten, waren wir etwas erstaunt. Wir sahen zwar etwas ähnliches wie eine kleine Kirche, aber es gab noch viele andere Gebäude.

Viele junge Männer waren unterwegs, aus einem größeren Gebäude dröhnte laute Rockmusik. Auch dieses hätte eine Kirche sein können. Gisela fragte einen der jungen Männer nach der Kirche und ob man sie besichtigen dürfte. Es kamen noch zwei an uns interessierten junge Männer dazu und sie boten sich an, uns die Kirche zu zeigen.

Sie erklärten uns, dass dies hier eine High School für junge, hochbegabte Männer, nicht nur ausschließlich aus Simbabwe, sondern auch aus Botswana ist. Sie zeigten und erklärten uns nicht nur die wunderbar bemalte und erhaltene Kirche, sondern auch voller Stolz ihre ganze Schule und gaben uns somit einen Einblick in einen Teil des Bildungssystems.

So ein Engagement von jungen Menschen kann man sich bei uns nur noch schwer vorstellen. Die jungen Männer gehören zu einer Elite im Land und sie sind stolz auf ihr Land und waren stolz darauf, es uns zeigen zu dürfen. Bescheiden lehnten sie jegliche Zuwendung ab und freuten sich über eine Kleinigkeit.
An dieses wunderbare Erlebnis anschließend fuhren wir nach Bulawayo. Die Stadt, allerdings es war Sonntagnachmittag, machte keinen belebten Eindruck. Bulawayo ist die zweigrößte Stadt Simbabwes und hat 1,5 Mill. Einwohner. Der Campingplatz, den wir zielstrebig anfuhren, liegt mitten in einem großen Park mit altem Baumbestand. Man merkt, dass die Zeit an ihm schon etwas vorbeigegangen ist. Die Anlage ist aber sehr sauber und man steht auf richtig grünem Rasen. Der städtische Campingplatz kostet 17.- US$ pro Nacht. Am Abend hielten wir dann noch einen netten Plausch mit Holländern, die wir vor fast 3 Wochen schon kurz im Moremi in Botswana gesehen hatten. Die Welt ist klein.

Wir waren wohl etwas müde und schliefen, obwohl wir schon gegen
20 Uhr im Bett waren, bis 8 Uhr am nächsten Morgen.

Zu Fuß gingen wir in die Innenstadt von Bulawayo. Kauften uns zuerst wieder eine Sim-Karte, damit wir wieder Verbindung zur Welt haben und bummelten dann ziellos durch die Stadt. Die Cellphone-Karte zu erwerben war kein Problem, fürs Internet musste man sich aber registrieren und freischalten lassen.
Weiße gibt es hier kaum. Es gibt auch wenig dunkelhäutige Menschen, die herumlungern. Es gibt aber Bettler und man merkt, dass die Menschen hier weniger zum Leben haben als in den bisher besuchten Ländern und dass die Lebensmittel teurer sind als in den anderen Ländern. Dies stellten wir sehr schnell bei einem Bummel durch einen Supermarkt fest. Die Auswahl ist viel bescheidener als bisher, vor allem auch bei Fleischprodukten und die Ware hochpreisiger. Es gibt hier fast alles, nur die Läden sind anders. Baumärkte und Supermärkte gibt es nicht in der bisher gewohnten Form. Gisela meint, dies alles erinnert sie ein wenig an die sozialistisch geprägten Länder des letzten Jahrhunderts und so geht es mir auch. Die vielen Polizeikontrollen unterstreichen dies.
Jetzt am Nachmittag sind wir zurück in unserer grünen Oase und sind richtig geschafft. So ein Stadtbummel macht müde. Gisela hat Wäsche gewaschen und ich habe geschrieben. Morgen geht es dann weiter in Richtung Gweru. Vorher wollen wir aber am Vormittag noch das Eisenbahnmuseum besuchen. Dieses hat einen ausgezeichneten Ruf und soll recht gut erhaltene Exponate besitzen. Wir lassen uns überraschen.

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Mystisches Lekubu Island

Zum Erholen war das Chalet einfach klasse. Nachdem wir herausgefunden hatten, dass nicht die Hitze das Klimagerät lähmte sondern mein Bedienungsfehler, war es abends dann mit echten 24° C angenehm kühl im Schlafzimmer. In der Nacht war es dann Gisela sogar zu kühl, sodass sie sich eine Zudecke holte.

Am nächsten Morgen fühlte ich mich endlich wieder fit, sodass wir uns zur Weiterfahrt entschlossen. Nach 40 km Teerstraße folgten dann
45 km Piste.

Die 45 km Piste nach Kubu Island bilden zwar für unser WoMo keine große fahrerische Herausforderung, sind aber sehr tiefspurig und teilweise auch tiefsandig. Meist ist die Piste sehr hart und die tief eingefahrenen Spuren zeigen, was sich hier nach Regen abspielt. Die Landschaft ist total eben und die Navigation wäre ohne GPS und passender Karte oftmals sehr schwierig. Wegschilder gibt es auf der von uns gewählten Piste kaum welche und andere Fahrzeuge sahen wir auch keine. Somit fuhren wir den ganzen Tag durch diese Salzpfannen und wunderten uns, dass hier doch einige Lebewesen gibt. Elefanten haben wir keine gesehen, aber es gibt sie temporär immer wieder auf Kubu Island.
Die Makgadikgadi Pans, in denen wir uns gerade befinden, haben die Größe Belgiens. Sie sind vegetationsarm und strahlen eine abweisende Lebensfeindlichkeit aus. Die Landschaft wirkt surreal. Leider werden die Pfannen nur noch sehr selten mit ausreichendem Wasser gefüllt. Dies liegt an dem starken Wasserverbrauch der Diamantenminen, die im südlichen Bereich der Pfannen schon weithin sichtbar sind. Das Wasser dafür stammt aus dem Boteti und aus dem fossilen Grundwasserreservoir der Kalahari. Um 1 Karat (0,2g) Diamanten zu fördern, müssen 1 t Erde bewegt und gewaschen werden. Die Wasserentnahmen aus dem Boteti führen dazu, dass sein Wasservolumen nicht mehr ausreicht die Becken regelmäßig zu füllen. Bei allem Verständnis für die Regierung, dieser Umgang mit der Natur für die Erzielung eines kurzfristigen Gewinns führt, wie überall auf der Welt, zu einem Ausverkauf des Landes. Hier stelle ich jegliche Nachhaltigkeit für Botswana in Frage.

Die Fahrt durch die Salzpfannen ist kein Sonntagsausflug und es ist lebensbedrohlich die Pisten zu verlassen. Der meist tragfeste Untergrund kann leicht seine Tragfähigkeit verlieren und dann können selbst ganze Fahrzeuge in dem Salzmatsch versinken. Wichtigstes Gebot, bleib auf den Pisten. So einladend es auch aussieht, das direkte Überqueren der Pan ist nicht möglich.

Nach der Fahrt durch die meist mit Savannengras bedeckte Landschaft, erscheint dann völlig surreal Kubu Island. Ganz im Gegensatz zu der abweisenden, lebensfeindlichen Ausstrahlung der Anfahrt liegt Kubu Island, das sich tatsächlich in der niederschlagsreichen Zeit als Insel aus den gefüllten Pfannen erhebt. Kubu Island ist ca 1000 m lang, 250 m breit und 20 m hoch und hauptsächlich von uralten Kastanien, Combretum und Baobabs bedeckt.

Die alten Bäume scheinen Elfen und Feen zu beheimaten. Die Felsen leuchten immer noch weiß im gleisenden Sonnenlicht. Das Weiß stammt noch aus der Zeit als hier der ganze Fels von Guano bedeckt war.

nach 2 Tagen verblüht dieser Traum

Auch dies wurde von der Regierung schon vor langer Zeit abge-tragen und ver-scherbelt. Grünglänzende Steine ergeben den einen oder anderen Farbtupfer in dieser Landschaft. Besonders  schön kommen hier die Sonnenuntergänge zur Geltung und bei Vollmond erhält die Insel eine mystische Aus-strahlung.
Hier ist man den Sternen näher als der Wirklichkeit.

Wir hatten das Glück, die Insel fast alleine zu haben und der volle Mond schien fantastisch.

Das Paradies hatte jedoch auch seine Schatten. Als spät abends die Vertreterin der Kommune kam um den Obolus abzukassieren staunten wir nicht schlecht, als sie uns erklärte, der Platz hätte aufgeschlagen und würde jetzt 440.- Pula pro Nacht kosten. 40.- € für kein Wasser, keine Sanitäreinrichtungen, kein Strom… wofür eigentlich? Im Reiseführer, und der war sehr aktuell, standen 220.- Pula. Gisela machte ihrem Unmut Luft und behauptete, wir hätten nur noch die 220.-! Siehe da, es ging auch!
Nochmals, was hier in Botswana gerade abgeht ist keine Regulierung der Besucherströme, es gibt im Moment fast keine, wir haben die meisten Campingplätze für uns, sondern die reine Abzocke. Wir denken, dass Botswana schon damit anfängt die Rechnung für diese verfehlte Tourismuspolitik zu bezahlen. Die Besucher, vor allem aus Südafrika scheinen auszubleiben.

Bei diesem strahlenden Sonnenschein hier hatte aber dieser Schatten keine Auswirkung auf dieses Paradies, es war einfach traumhaft.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann Richtung Nata. Auf sehr, sehr einsamer Piste ging es die nächsten 100 km Richtung Norden. Für die Piste gilt das Gleiche wie für die Piste auf der Anfahrt. Tiefe, teils sehr sandige Spurrillen, kaum Beschilderung und ansonsten aber keine große fahrerische Herausforderung. Für die 100 km ließen wir uns über 5 Stunden Zeit und trafen zwar unterwegs die eine oder andere Hütte an, sahen aber kein anderes Fahrzeug weit und breit.

Kurz hinter Nata nächtigten wir dann auf der Pelikan Lodge. Diese Lodge wurde ziemlich neu von einem arabischen Investor errichtet.
Sie ist vom feinsten.
Zwar hat der Camping-platz wenig Schatten, dafür hat aber jeder Stellplatz seine eigene Sanitäreinrichtung und die Anlage hat 2 gute Restaurants und einen fantastischen, sauberen Pool mit schönem Freisitz. Wir blieben 2 Tage.
Ein amerikanischer Tourist, der auf der Rückreise war, deckte uns hier noch mit Lebensmitteln ein, die uns vermutlich eine ganze Woche reichen. Fischdosen, frischer Kaffee, viel Käse, wir waren jetzt wieder gut versorgt.

Die weitere Strecke nach Francistown ist dann eine reine Fahrstrecke. Eine zweimalige Unterbrechung bilden die Veterinärkontrollstellen. Hier wird verschärft kontrolliert, mit dem obligatorischen Blick in die Kühlbox, ob Fleisch oder Milchprodukte aus dem Norden eingeführt werden. Sollte dies der Fall sein, wird es beschlagnahmt. Wir hatten natürlich nichts dabei und nachdem auch noch eine Schokoladentafel den Besitzer gewechselt hatte (oh,Schokolade, die schmeckt ja soooo gut), fuhren wir flott weiter.

Francistown dann die erste Stadt in Botswana, die auch tatsächlich diesen Namen verdient. Es ist keine typisch afrikanische Stadt. Große Teile sehr modern, sauber, mit sehr guten Versorgungsmöglichkeiten. Da es drei gute Campingplätze hier gibt, hatten wir die Qual der Wahl. Wir stehen nun für 2 Nächte auf dem Woodlands Stop over  Campingplatz. Er liegt etwas außerhalb der Stadt und wir sind alleine hier. Die Natur um uns herum ist intakt und überall pfeifen Vögel. Der Pool und die Sanitäreinrichtungen sind sehr sauber. Die Nacht davor  standen wir mitten in der Stadt beim Hotel Marang Gardens. Ein schöner Park, mit hohen Bäumen. Auch hier, außer uns war nur ein Fahrzeug da. Eine riesige Anlage mit Casino, leider aber mit etwas versifftem Pool.
Wir warten hier auf einen neuen Reiseführer, den wir zu Hause bestellt haben und hoffen, dass er bis Samstag bei Martina ist. Dann werden wir ihn überspielen via Internet und es kann weiter gehen.

Ich habe in den letzten Tagen Reiseführer und Landkarten bei Amazon bestellt, die uns Bernd und Martina dann nach Weihnachten mitbringen. Jetzt ist ihr Besuch nicht mehr weit und wir freuen uns schon sehr darauf.

Vorher aber wollen wir noch nach Simbabwe und unser Patenkind dort besuchen. Allerdings hat sich World Vision noch nicht gemeldet. Auch hier hoffen wir, dass es diese Woche noch passiert. In Simbabwe ist es vermutlich wesentlich schwieriger an eine Sim-Karte fürs Cellphone zu kommen bzw. ein Mobilnetz zu finden. Wir sind zuversichtlich dass es klappt und zu lange wollen wir hier auch nicht warten.

Seit heute Nacht regnet es. In den letzten Tagen hat sich es ja schon angekündigt. Blitz, Donner und viel Wind sorgten zwar für eine Abkühlung. Der Wind aber vertrieb den Regen. Nun heute Nacht war kein Wind da und es regnete in Strömen. Die Einheimischen freuen sich wie die Kinder. Es hat nur noch 25° C. Bei uns wäre dies ein Sommertag, hier empfinden wir es als sehr kühl.
Wir haben uns angepasst.

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Zum ersten Mal, Zwangspause!

Nun habe ich eine ganze Woche nichts geschrieben. Das lag vor allen Dingen daran, dass sich zumindest nicht viel getan hat. Am Montag wurde das WoMo wiederholt repariert und ich finde, dass die Werkstatt diesmal ihre Sache gut gemacht hat. Wir haben das Fahrzeug gegen 7.30 Uhr in der Werkstatt abgegeben und um 15 Uhr hat und der Pickup-Dienst der Werkstatt wieder abgeholt und das WoMo war fertig. Am nächsten Morgen ging es dann endlich weiter. Wir fuhren am Boteti River entlang auf der B300 tar. Von tar(Teerstraße) konnte aber keine Rede sein, es war eine Naturpiste. Die Strecke ist fast nicht befahren, da zumindest über eine längere Strecke etwas nördlicher die gut ausgebaute A3 verläuft. Hier ist schon absolute Wüste, obwohl der Fluss Wasser führt. Schon wenig Meter vom Ufer entfernt ist alles trocken und sandig.

Die Kühe finden kaum etwas zum fressen und immer wieder liegt eine Kuh verendet am Straßenrand, zur Freude der Geier. Die gibt es hier in Scharen. Direkt am River machten wir eine kleine Pause. Das Schöne ist, du darfst überall hinfahren. Kein Verbotsschild, kein Zaun hindert dich daran.

Wir fuhren an diesem Tag bis Xhumaga, dem Eingang zum Makadikgadi Nationalpark. Dort hatten wir Schwierigkeiten den Campingplatz zu finden.  Dieser ist zwar auf der T4A-Maps ausgewiesen war aber nicht zu finden. Die Pisten waren nicht mehr vorhanden. Als wir dann letztendlich an der Fähre standen mit der man zum Nationalpark übersetzen kann, erklärte uns eine junge, sehr freundliche Dame, dass der Campingplatz jetzt im Nationalpark liegt und die Übernachtungsgebühr bei 50.- US$ pro Person und Nacht liegt, zuzüglich natürlich noch die Eintrittsgebühren. Sie selber hätte ihr Zelt hier in unmittelbarer Nähe auf einem Platz aufgestellt an dem ein Südafrikaner einen Campingplatz errichtet. Dieser soll zwar erst in 2 Monaten eingeweiht werden, aber der Besitzer würde uns sicherlich gestatten, schon jetzt eine Nacht zu bleiben.
Wir fuhren hin, Gisela musste zwar noch etwas Überzeugungsarbeit leisten, aber wir durften bleiben. Als Übernachtungspreis tranken wir gemeinsam ein paar kühle Bier. Der Besitzer erzählte uns, dass er ursprünglich im Park selber einen Platz erstellen wollte. Auflagen und Kosten bei der Versteigerung der Lizenzen waren allerdings so hoch, dass er aus Protest hier am Eingang des Parks den Platz nun aufmacht. Dies sei sein letztes Projekt und somit seine Altersversorgung. Er selbst lebt mit seiner deutschen Frau in Maun. Irgendwann im Laufe des Abends kam dann noch die junge Dame dazu und erzählte uns ihre Geschichte. Auch sie lebt in Maun und arbeitet hier. Sie lebt hier dann in einem Zelt für 3 Monate und hat dann einen Monat frei. Ebenso ergeht es dem „Kapitän“ der kleinen Fähre. Für ein knapp 20-jähriges junges Mädchen eine harte Sache.

Als ich am nächsten Morgen dann aufwachte stellte ich fest, dass ich Fieber hatte. Wollte es zwar nicht wahrhaben und es ignorieren, aber es war so. Fieber, leichtes Kopfweh, Gliederreißen und dies bei über 40° C im Schatten. Gisela machte sich sofort große Sorgen. Wir fuhren dann aber trotzdem weiter und ich hoffte, mit ignorieren, eine Besserung herbeizuführen. Allerdings hat uns Tiaan, der Südafrikaner, in etwa 50 km einen Campingplatz beschrieben. Dort waren wir dann nach einer knappen halben Stunde. Die Straße hat inzwischen wieder einen Asphaltbelag. So früh waren wir noch nie auf einem Campingplatz. Ich schlief den halben Tag in der Hängematte im Schatten eines Baums.
Besser wurde es nicht und die Nacht war, zumindest für mich, fast wärmer als der Tag. Am nächsten Morgen fühlte ich mich ein wenig besser, allerdings hatte ich nun auch noch Durchfall. Zum Frühstück brauchte ich nichts und Cola hatten wir keines. Dies war dann auch die Entscheidung weiterzufahren. Gisela fuhr die ganze Strecke bis Letlhakane. Ich dämmerte auf dem Beifahrersitz so dahin. Zum Glück gab es die Klimaanlage. Unterwegs noch zwei Kontrollstellen, den Beamten dort war es scheinbar auch zu heiß, sie winkten uns zur Durchfahrt. Immer wieder auf der ganze Strecke diese verhungerten Tiere, meist Kühe aber auch Ziegen und Kudus.

In Letlhakane kaufte Gisela dann das ersehnte Cola. Leider brachte es keine Besserung. Die Außentemperaturen stiegen inzwischen auf 42° C. Die Kühlbox im WoMo ging immer wieder auf Störung, auch ihr war es zu heiß. Der Campingplatz hier ist richtig schön angelegt. Er ist relativ neu und schattenspendende hohe Bäume sind Mangelware. Wir entschlossen uns, dass wir ein Chalet nehmen. Leider waren alle 9 belegt. Die Rezeptionistin bot uns dann für eine Nacht ihr Zimmer an. Unheimlich lieb. Leider hatte dieses Zimmer keine Klimaanlage. Unsere Kinder, denen hatte ich inzwischen mitgeteilt, dass es mir schlecht geht, machten sich große Sorgen.

Malariateststreifen, gut wenn man welche dabei hat

Als erstes machten wir hier im Zimmer einen Malariatest. Man weiß ja nie. Der war negativ- uff, klingt schon etwas besser. Hat zwar dazu geführt, dass Gise und ich uns kurz zofften. Die Beschreibung wie man Blut abnimmt war aber auch richtig schlecht, sodass ich
3 Einstichstellen verteilt über die Finger habe. Beim zweiten Mal geht es dann einfacher.
Die Nacht in diesem Zimmer war schrecklich. Ich träumte einen dermaßen Schitt, dass ich noch lange nach dem Aufwachen völlig neben der Kappe war.
Heute hat mir tatsächlich schon wieder ein Marmeladebrot zum Frühstück geschmeckt. Ich zog aber noch Tee dem Kaffee vor. Für Gisela die Messlatte, erst wenn du wieder Kaffe trinkst, geht es dir gut.
Die Rezeptionistin hat vermutlich auch nicht gut geschlafen, sie wollte gerne ihr Zimmer zurück und bot uns somit schon kurz nach 8 Uhr morgens ein frisch hergerichtetes Chalet an. Echt schön, mit Klimaanlage im Schlafzimmer, die aber mit diesen Temperaturen auch ihre Schwierigkeiten hat. Viel Platz, Flachbildschirm (heute Morgen kam Bayern gegen Augsburg), nettes Bad und schattige luftige Terrasse. Es ist jetzt gegen Mittag und ich merke, wie so langsam die Lebensgeister zurück kommen. Dazu hat allerdings auch Frau Tanja Baumann vom Landratsamt Esslingen beigetragen. Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen. Sie weiß wo wir sind und drohte mit einer einstweiligen Verfügung. Deutschland deine Bürokraten.

Ihr merkt mir geht es etwas besser und gerade hatte ich seit Tagen zum ersten Mal richtig Lust auf ein Bier. Vielleicht hilft ja das.

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Natur ist ganz schön aufregend

Diese Nacht war etwas unruhig da noch zwei Reisebusse ankamen und der Platz somit übervoll war. Darüber hinaus wird es auch so langsam wesentlich wärmer. Tagsüber hatten wir auch schon in Namibia über 40°C, aber nachts ging es dann doch merklich zurück. Jetzt hat es hier so gegen Mitternacht noch deutliche 30°C im WoMo und es kühlt erst morgens gegen 3 Uhr etwas ab. Wir waren froh, dass wir heute weiter konnten. Maun und ganz speziell dieser Campingplatz, lohnt sich nicht für mehrere Tage.

Sind die ersten paar Kilometer noch gut ausgebaute Teerstraße, geht es schon bald in Piste über. Die Piste wird gerade bearbeitet und ist, bis zum südlichen Eingang des Parks, in einem miserablen Zustand. Zwar nicht schwer zu befahren, aber das stark ausgeprägte Wellblech geht auf die Nerven. Bis Shukumukwa, dann die Veterinärkontrolle. Die sehr freundliche Dame erklärte uns, dass die Wiedereinfuhr von frischem Obst, Gemüse und Fleisch bei unserer Rückkehr aus dem Norden verboten ist und dass wir alles doch bitte vorher kochen oder grillen sollten, ansonsten würde es beschlagnahmt. Diese Maßnahme soll verhindern, dass erneut eine Seuche eingeschleppt wird. Wir bedankten uns für den guten Rat und fuhren weiter zum südlichen Eingang des Moremi Game Reserve.
Dort hatten wir die erste Übernachtung gebucht. Der Campingplatz war sauber und gleich vorab, Gisela gewann die Wette. Sie behauptete von Mittag an schon, dass wir die einzigen Übernachtungsgäste wären.
Da es erst kurz nach der Mittagszeit war, entschlossen wir uns, noch einen Gamedrive zu unternehmen. Die ersten Elefanten hatten wir schon vor dem Eingang des Parks gesehen und wir wunderten uns nicht, dass wir schon kurz nach Beginn unserer Spazierfahrt Elefanten, Giraffen und viele Zebras sahen. Die Piste, die wir fuhren, ist leider auf unseren (sehr guten) Karten nicht eingezeichnet und die Beschilderung ist miserabel. Wir fuhren also laut Navi  „Off Road“ und das an diesem Nachmittag ganze 60 km. Es war herrlich. Der Moremi ist nicht mit Zäunen umgeben, auch die Campingplätze nicht. Man kann überall aussteigen, wenn man weiß was man tut.

Die Elefantenherden sind an manchen Stellen nur 15 m weg von unserem Fahrzeug. Raubtiere können überall sein. Giraffen stehen
5 m vom Fahrzeug und schauen neugierig herunter. Die Tiere sind nicht scheu. Fast glauben wir, dass sie aufgrund der wenigen Besucher, die diese abseits gelegenen, nicht ausgewiesenen Pisten befahren, noch keine Gefahr für sich sehen. Zebras tollen ausgelassen um das Fahrzeug herum.

Lediglich ein Krokodil welches am Ufer eines kleinen mit Algen und Wasserrosen überwucherten Sees lag, flüchtete ins Wasser und war Sekunden später nicht mehr zu sehen. Es war etwa 4 m lang und Gisela war so überrascht, dass es zu keinem Foto mehr reichte. Als wir um die sandige Kurve kamen, war das Krokodil auch nur noch  5 m vom WoMo entfernt gewesen. Ihr seht, Wildlife pur und wenn einer hier seinen Picknicktisch aufstellen wollte, hindert ihn keiner.  Es gibt hier im südlichen Okavangodelta  Seen, Bäche, Flüsse, viel Sand, ausgetrocknete Pfannen, Wälder, teils grün, teils vertrocknet und eine Unzahl an verschiedenen Vögeln und Säugetieren.
Auf den 60 km oder anders ausgedrückt, in den fast 4 Stunden sahen wir nur 2 weitere Fahrzeuge. Man hat das Gefühl, man ist alleine hier und verschmilzt mit der Natur. Durch die Art der Piste, die nicht vorhandenen Zäune, die gefühlte Freiheit und die Einzigartigkeit dieser Landschaft, ist dieser Park ein Muss, trotz der unverschämten Preise.
Hoch zufrieden und hungrig kehrten wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit ins Camp zurück.

Am nächsten Morgen ging es dann so gegen 9 Uhr weiter in den Park hinein. Da wir uns vor lauter erneuter Begeisterung über die Schönheit dieser Landschaft und der Vielzahl der Tiere schon nach 4 km ver-fahren haben, setzten wir die Genuss-Off-Road-Tour vom Vorabend fort und begaben uns wieder in die Wildnis.
Am Vortag hatte ich nach 15 km ein kleines Schild gesehen „Xini Lagoon“.  Wenn diese Piste befahrbar ist und durchgeht, müsste sie nach ca. 10 km wieder in die Hauptpiste münden. Und so war es dann auch. Losgelöst, ob man auf der Hauptpiste oder auf den Nebenpisten fährt, alle sind einzigartig und überall sieht man Tiere. Einziger Vorteil der Hauptpiste, man fühlt sich sicherer. Die Piste ist im Navi und in der Karte eingezeichnet. Aber auch heute, die Hauptpiste eingeschlossen, sahen wir in den fast
6 Stunden Fahrt, nur drei weitere Fahrzeuge. Die Pisten heute waren sehr sandig und oft auch sehr tief.

Das WoMo hatte damit keine Probleme. Ist schon toll was dieses Arbeitsgerät wegsteckt. Ein Spielzeug für große Buben und auch für Mädchen. Gisela ist auch ein Stück gefahren.

Ich musste einen großen Ast absägen damit wir vorbei kamen und Gisela ist dann bis zum Camp gefahren und es sah zumindest so aus, als hätte es ihr auch Spaß gemacht.

Die Anfahrt heute hier her ins Camp sahen wir gleichzeitig als Gamedrive an und fuhren sehr langsam. Bei der Mittagsrast kam eine kleine Herde mit Elefanten bis auf 20 m an unser WoMo heran. Da hatte ich allerdings schon Habachtstellung eingenommen. Ganz zu trauen ist diesen Kolossen, zumindest meine ich das, nicht. Gisela hat da mehr Vertrauen.

Nun stehen wir auf dem Campingplatz Third Bridge, mitten im Delta und haben das Moskitonetz aufgespannt. Im Moment gibt es zwar nur wenige Mücken und Falter hier, aber wir sind im absoluten Malariagebiet und wollen nichts riskieren. Hier auf dem Campingplatz stehen auch noch einige andere Fahrzeuge und es wird ein Trip mit dem Boot angeboten. 1 Stunde ins Delta hinein für 560.- Pula. Vielleicht findet sich noch jemand und wir können gemeinsam eine Fahrt unternehmen.

Heute Morgen stellten wir als erstes fest, dass eine der Luftfederungen undicht geworden ist. So ein Schaden lässt uns inzwischen nun fast kalt. Wir versuchten, den Schaden mit Reifenflickmittel zu reparieren und warten nun ab wie es sich entwickelt. Auf jeden Fall war nach der Reparatur erst einmal duschen angesagt.  Zudem dass der Boden mich fast so dunkel einfärbte wie einen Neger, war die Nacht unheimlich warm. Morgens gegen 6 Uhr hatte es noch fast 30°C im WoMo am offenen Fenster.

Nach dem Frühstück schauten wir uns die Bootsanlegestelle an, die zwischen dem 2 m hohen Schilfgras versteckt liegt und in einzelnen Fahrwegen zwischen dem Schilfgras zum Okavango hin Verbindung hat.
Anschließend fuhren wir zur 3. Brücke hier im Okavango.  Kein Witz, da muss man drüber. Es gibt keine Alternative. Für heute verzichteten wir noch drauf, die Brücke lädt bestimmt nicht dazu ein. t- Nicht minder gespannt fuhren wir ins Delta hinein.

Tiefer, sehr tiefer Sand immer wieder auf den nächsten 30 km. Die Bäume und Büsche oft einmal so niedrig, dass wir Hand anlegen mussten, um weiterfahren zu können. Die Machete, ein Weihnachtsgeschenk unserer Kinder, kam voll zum Einsatz. Es war schweißtreibend und doch einmalig. In der Kaffepause fraßen die Giraffen keine 5 Meter vom WoMo entfernt von den Bäumen. Ein paar Meter weiter standen wir dann plötzlich unvermittelt mitten in einer Herde von über 30 Elefanten. Wir konnten weder vor noch zurückfahren. Die Elefanten teilweise zum Greifen nah. Unser Adrenalinspiegel auf Höchststand. Der Gang war eingelegt, der Motor lief, um bei einem Angriff zumindest den Versuch unternehmen zu können, weg zu fahren.  Die Elefanten hatten viele Jungtiere dabei und dies bedeutete eine besondere Gefahr. Nach über 20 Minuten, Gisela und ich waren uns nicht einig, wagte ich,  zwischen 2 Elefanten durchzufahren. War es Glück, hatten wir uns richtig verhalten? Wir wissen es nicht, es ging gut. Unterwegs dann noch viele Giraffen, Impalaherden und Elefanten.

Ein herrlicher Tag. Als wir dann zurück waren auf dem Campingplatz, stand ein Hippo gemütlich auf unserem Platz und fraß das frische Gras. Auch einige Paviane waren auf dem Platz. Diese allerdings jagte ich dann mit der Schleuder. Sie waren so frech, sie sprangen sogar auf das WoMo-Dach.

Die Highlights gingen am nächsten Morgen weiter. Wir fuhren nur wenige Kilometer und saßen dann fast 3 Stunden an einem kleinen See, an dem sich ein Löwe gerade an einem Hippo satt gegessen hat.

Der Löwe lag satt vor dem Hippo und er war der Herrscher. Alle anderen Tiere trauten sich nicht heran. Selbst die Geier wagten es nicht, ihren Hunger zu stillen. Marabu´s, Schakale, alle schlichen herum, keiner wagte sich an die Beute. Wir standen mitten drin, keine 30 m zum Löwen entfernt. Fast 3 Stunden beobachteten wir dieses Treiben. Wenige Meter dann weiter, entspanntes Kaffetrinken am nächsten See. Vor uns Krokodile, Warane, Hippos und hunderte von Vögeln. Zwischendurch waren dann noch Elefanten unterwegs.. So verbrachten wir einen traumhaften Tag in Afrika. Der Moremi ist schon eine Klasse für sich. Bisher war es in keinem Nationalpark in dem Elefanten und Wildkatzen zu Hause waren statthaft, das Fahrzeug zu verlassen. Hier ist es nicht verboten. Jeder muss selbst die Gefahr einschätzen und das gibt dem Park eine ganz spezielle Note.

Morgen geht es dann zurück zum südlichen Eingang. Die 3. Brücke, die wir ursprünglich überqueren wollten,  ist nur unter erschwerten Bedingungen zu befahren. Ohne Winde ist es fast unmöglich. Die Querstämme im Wasser, die nur lose auf den Längsstämmen liegen, drehen sich unter den Rädern. und machen ein Weiterkommen nicht möglich. Wenn das Fahrzeug seitlich abrutschen würde ist das Wasser, fast  120 cm tief und Krokodile gibt’s auch. Wir drehen lieber um und da die Strecke hier her so schön war, ist das keine schlechte Alternative. Bisher hat es über die Brücke keiner gewagt und auch die Ranger signalisieren: „It isn´t possible!“. Es ist halt Afrika. Am Eingang in den Park hat es keiner erwähnt und die Brücke ist nicht erst seit gestern in diesem Zustand.

Bevor wir jedoch zurückfahren, noch ein Vorfall zum Frühstück heute Morgen. Bisher hatte ich es ja fast geschafft, die Paviane auf Distanz zu halten. Heute jedoch waren sie so dreist, dass sie auf das Dach des WoMo stiegen und versuchten, die Dachfenster zu knacken. Wir konnten es verhindern. Allerdings war der Anführer, ein großer Pavian, so dreist, dass er wartete bis ich vom Tisch aufstand. Er sprang mit 2 riesen Sätzen auf den Tisch zu und Gisela schrie nur noch erschreckt am Tisch auf und der Käse war weg. Nach kurzer Zeit stand er wieder da. Ich stand auf und ging auf ihn zu. Er ging zur Seite und rannte plötzlich erneut zum Tisch. Gisela baute sich auf, er fletschte die Zähne und unser Brot war auch weg. Ich schrie nur: „dich bringe ich um“, aber er suchte das Weite und wir sahen die ganze Horde nicht mehr. Allerdings frischte ich nun meinen Vorrat an Steinen neu auf und ab sofort wird wieder gnadenlos mit der Schleuder geschossen.

Wegen der Pavianplage ging es schon kurz nach 7 Uhr auf die Piste zurück zu South Gate. Als wir an der Stelle vorbeifuhren, an der das tote Hippo lag, waren gerade die Geier dabei, die Reste zu fressen. Viel war nicht mehr da. Haut und Knochen und etwas Fleisch. Wahnsinn wie schnell dies hier „entsorgt“ ist.

Heute waren erneut unzählige von Tierbeobachtungen angesagt. Ich mache es kurz, in einem Tümpel, der total bewachsen war, tauchten plötzlich 6 Hippos auf. Alle behangen, getarnt mit dem Bewuchs des Tümpels. Ebenso die Krokodile. Wir saßen da und beobachteten nur, alles war sehr friedlich. Kaum 500 m weiter lag dann ein ganzes Rudel Löwen unter einen Baum. So im Freien zu sitzen auf den Campingstühlen hat schon was, das mit den Löwen nur kurz entfernt aber auch. Plötzlich standen wir wieder in einer Herde Elefanten. Es ließ sich einfach nicht vermeiden. Es waren viele Elefanten unterwegs an diesem Tag. Von den Warzenschweinen, den Giraffen, den Antilopen, den Waranen, den Vögeln … möchte ich gar nicht im Detail erzählen.  Es waren wenige Kilometer heute bis zum South Gate aber doch ein langer Tag mit vielen Erlebnissen.

Beim Lagerfeuer und Grillen ließen wir den Tag ausklingen.

Am Morgen ging es dann zurück nach Maun. Das wunderbare an Botswana ist, dass die Parks nicht eingezäunt sind und so begleiteten uns Antilopen und Elefanten noch auf den nächsten 40 km auch außerhalb des Parks. Über den Zustand der Piste habe ich ja schon geschrieben und somit bleibt nur zu erwähnen, dass die Logik der Veterinärkontrolle nicht zu durchschauen ist. Als wir an der Kontrollstelle ankamen, mussten wir aussteigen und mit unseren Schuhen über einen sehr dreckigen, feuchten Teppich gehen, zur Desinfektion. Dann sah er unsere Schuhe im Fahrzeug. Die mussten natürlich auch raus und kurz auf den Teppich gelegt werden. Die schmutzigen Reifen des WoMo interessierten nicht. Da wir weder Fleisch noch Obst oder Gemüse hatten, war das Weitere kein Problem. In der Zwischenzeit kam ein anderes Fahrzeug beladen mit 10 Safari-Touristen. Der Fahrer musste auch auf den Desinfektionsteppich, die Touristen mussten zwar aussteigen, durften aber ohne Desinfektion die 20 m bis zum Gate zurücklegen und dort später wieder einsteigen. Die Logik der „Finsterlinge“, wie sie hier genannt werden, ist nicht zu durchschauen.

In Maun angekommen wollte ich gerne  das Loch in der Luftfederung reparieren lassen. Die Reifenwerkstatt war sehr modern eingerichtet und es ist absolut kein Problem. 3 Stunden später, sie hatten von mir Werkzeug geliehen, den Wagenheber (sie hatten nur einen) und es war immer noch kein Problem. Nur dicht war es nicht. Naja, nicht so schlimm, statt 7 bar Druck darfst du nur 2 bar einfüllen. Es sei jetzt gut und würde halten. Ich sagte, dass es keine 15 km halten würde. Bis zu 5 Mitarbeiter hatten über 3 Stunden gearbeitet. Sie hatten sich bemüht, große Zusicherungen gemacht, allerdings ohne jeglichen Erfolg. Was ich denn nun bezahlen würde? Ich nahm 40.- Pula und reichte sie dem federführenden Monteur. Dies war aber doch deutlich zu wenig und er verweigerte die Annahme und fragte ob dies mein Ernst sei. Für diese Leistung? Ja, es war mein Ernst. Nachdem ich ihn dann angeschaut habe und „Take it or leave it“ ihm mit auf den Weg gegeben habe, hat er mich vermutlich verflucht, aber nichts mehr gesagt. Wir zogen von dannen. Nach einer erneuten Suche fanden wir dann eine andere Werkstatt, die am Montag den Schaden behebt.

Bis dahin bleiben wir in Maun. Der Campingplatz „Old Bridge Backpacker“ ist zu empfehlen. Es sind viele junge Leute hier. Schöne Bar mit Musik und eine schöne Gartenanlage zum Ausspannen. Zwar ist er nicht so leise wie die letzten Tage in der Natur, dafür aber gemütlich und ohne Paviane. Morgens gegen 6 Uhr schreien allerdings einige Esel in der Umgebung schon mehr als laut.

Seit gestern gewittert es, ohne dass es aber bisher zum Regnen kam. Für Sonntag ist nun Regen angesagt. So ein starker Gewitterregen hier hätte schon was und gehört eigentlich dazu.

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